Was darf man bei einer Reise in die Niederlande auf keinen Fall verpassen? Richtig, Windmühlen! Nichts wird mehr mit diesem Land verbunden – was auch schnell bemerkbar wird, wenn man sich die Postkartenmotive in den Souvenirläden ansieht. Wenn ihr Amsterdam besucht, dann bietet sich ein Halbtagestrip nach Zaanse Schans an, wo man in einem Freilichtmuseum gleich mehrere Windmühlen von innen und von außen bewundern kann. Warum ich trotz großer Begeisterung vor Ort schlussendlich ohne große Emotionen wieder abgereist bin, erfahrt ihr in diesem Beitrag!
DIE HÖHEPUNKTE AUS ZAANSE SCHANS IN DIESEM ARTIKEL
Informationen über das Freilichtmuseum Zaanse Schans auf einem ehemaligen historischen Industriegebiet
Interessante Einblicke in Windmühlen und weitere Gebäude, wo Handwerker historische Tätigkeiten vorzeigen
Tipp zur öffentlichen Anreise nach Zaanse Schans und warum ihr keine Tour ab Amsterdam buchen solltet
Viele Fotos und Eindrücke vom Tagesausflug nach Zaanse Schans beginnend am Hauptbahnhof Amsterdam
Köstlichkeiten von frischen Waffeln über schmackhaften Käse bis hin zu hochprozentigem Schnaps
Dieser Artikel wurde zuletzt am 18. September 2022 aktualisiert.
ZAANSE SCHANS
FAKTEN
Reisezeit: März (Halbtagesausflug von Amsterdam aus)
Anreise: Mit dem Zug von Amsterdam Centraal nach Zaandijk Zaanse Schans (0:18 h).
Öffnungszeiten und Preise: das Gelände ist ganzjährig jederzeit kostenlos zugänglich, die Öffnungszeiten der Museumsmühlen und -gebäude findet ihr übersichtlich auf der Webseite dezaanseschans.nl. Wenn ihr euch viele Museumsmühlen und Ausstellungen anschauen wollt, ist die Zaanse-Schans-Card* sinnvoll, welche Zutritt zu allen Gebäuden bietet. Alternativ könnt ihr bei einzelnen Attraktionen auch einfach Eintritt bezahlen.
Unterkünfte (persönliche Empfehlungen):
Hotel Clemens Amsterdam* (Raadhuisstraat 39): gute Lage zwischen dem Grachtengürtel, Straßenbahn-Stationen Westermarkt und Dam in unmittelbarer Nähe, Hotel innerhalb eines wunderschönen historischen Gebäudes aus dem 19. Jahrhundert, typisch enge Treppe, sehr kleine aber stilvoll eingerichtete Zimmer, angenehme Betten, gutes Frühstück, zutrauliche Hauskatze, kostenloses WLAN. Weiterempfehlung? JA
Conscious Hotel Museum Square* (De Lairessestraat 7): sehr gute Lage nahe Museumplein, Straßenbahn-Station Van Baerlestraat in unmittelbarer Nähe, für die Niederlande überdurchschnittlich große Zimmer, schöne Einrichtung, Betten etwas weich, ausgezeichnetes Frühstück (!!), kostenloses WLAN, sehr freundliches und hilfsbereites Personal. Weiterempfehlung? JA
citizenM Hotel Schiphol Airport* (Jan Plezierweg 2, 1118 BB Schiphol): Aufgrund der extrem hohen Zimmerpreise in Amsterdam zu Ostern sind meine Freundin und ich in das Hotel am Flughafen ausgewichen. Gewohnte citizenM-Qualität mit kleinen, aber sehr stylishen Zimmern, durchdachtes Raumkonzept, Steuerung von Licht/Rollos/TV über ein iPad, pro Tag eine kleine Wasserflasche kostenlos, dafür hochpreisige Hotelbar, sehr gute Dusche, super bequeme Betten, kostenloses WLAN. Beim Self-Check-in habe ich vor Ort nach einem Zimmer mit Blick auf den Flughafen verlangt, was sofort berücksichtigt wurde. Dadurch kann man den Flugbetrieb vom Bett aus verfolgen, wobei die Lärmbelästigung sehr gering ist. Weiterempfehlung? JA
Auf meiner bevorzugten Hotelsuchmaschine booking.com findest du weitere schöne Unterkünfte in Amsterdam*.
TRANSPARENZHINWEIS
*Die mit Stern gekennzeichneten Verweise in diesem Blogartikel sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn euch mein Blogartikel bei der Planung eurer Reise geholfen hat, freue ich mich, wenn ihr über diese Links eure Unterkunft oder Freizeitaktivitäten bucht. Ich erhalte dadurch eine kleine Provision und ihr unterstützt den Erhalt dieses Blogs. Für euch entstehen dabei selbstverständlich keine Nachteile. Vielen Dank! 🙂
TIPP: Mehr Reiseberichte aus den Niederlanden
Rotterdam: Moderne Stadt mit altem Charme
Windmühlen-Romantik in Kinderdijk
Den Haag: Die elegante Stadt am Meer
Alkmaar: Ein Käsemarkt lockt die Massen
Zaanse Schans lockt die Massen
Zu Beginn dieses Artikels muss ich gleich etwas zugeben: ich hatte vor der Reise in die Niederlande noch nie von Zaanse Schans gehört. Auch in meinem Freundes- und Bekanntenkreis hatte niemand das Windmühlendorf in Erinnerung. Dieser Umstand ist umso verwunderlicher, wenn man von den Besucherzahlen liest – über zwei Millionen Touristen pilgern jährlich in den nur rund 15 Kilometer vom Amsterdamer Zentrum entfernten Ort. Meine Freundin war früher schon einmal dort und überzeugte mich wegen meiner Sehnsucht nach Windmühlen schnell davon, etwas Zeit für Zaanse Schans einzuplanen.
Das künstliche Windmühlendorf
Bei Zaanse Schans handelt es sich um eine Art Freilichtmuseum, in dem Besuchern das historische Gefühl des ehemaligen Industriegebiets nähergebracht werden soll. Eine Besonderheit ist, dass die Häuser tatsächlich bewohnt sind. Das erste Gebäude eröffnete 1928 und zwischen 1961 und 1974 verlegte man zahlreiche originalerhaltene alte Häuser aus der Region Zaanstreek nach Zaanse Schans. Bei den Windmühlen verhielt es sich ähnlich, nur eine einzige Mühle steht heute noch an ihrer ursprünglichen Stelle, alle anderen wurden von anderen Orten nach Zaanse Schans versetzt. Mit diesem Wissen um die fehlende Authentizität fehlte mir von Anfang an das Gefühl der Aufregung sowie Neugier, welches ich bei der Fahrt zu den Windmühlen von Kinderdijk bei Rotterdam verspürte.
Handwerkern bei der Arbeit zusehen
Das Gelände ist zu jeder Tageszeit frei zugänglich, was vor allem für Fotografen interessant ist, die ungestört die Mühlen im schönsten Morgen- oder Abendlicht ablichten wollen. Untertags, wenn die Massen dann ankommen (auf der offiziellen Webseite dezaanseschans.nl findet ihr unten einen „Druckmesser“, der den voraussichtlichen Besucheransturm zeigt), öffnen zahlreiche Windmühlen und Gebäude ihre Tore – dort kann man dann entweder kostenlos oder gegen eine kleine Gebühr Ausstellungen besichtigen sowie verkleideten Handwerkern bei historischen Tätigkeiten zusehen. Wenn ihr früh anreist und wirklich viel von innen besichtigen wollt, dann zahlt sich die Zaanse-Schans-Card* aus, die man vor Ort erhält. Wir haben sie nicht genommen, weil wir aus Zeitgründen nur einige Häuser besichtigten bzw. überhaupt nur einmal einen kleinen Eintrittspreis in der Weberei bezahlen mussten – viele andere Ausstellungen waren kostenlos.
TIPP: Anreise nach Zaanse Schans
Bevor ich euch mit einer Bilderstrecke zeige, was es alles zu entdecken gibt, noch ein Wort zur Anreise. Wenn ihr in Amsterdam spazierengeht, dann werden euch immer wieder Angebote und Werbung für eine Bustour nach Zaanse Schans auffallen. Ich kann euch nur dringend abraten, solch eine Tour zu buchen! Was ich gesehen habe, sind die Preise mit rund EUR 50,- pro Person weit überzogen und ihr habt nur wenige Stunden vor Ort zur Verfügung – noch dazu erfolgt die Anreise per Bus, wodurch der Verkehr euch zusätzlich Zeit nimmt.
Mein Tipp: fahrt von Amsterdam Centraal (Hauptbahnhof) mit dem Zug nach Zaandijk Zaanse Schans! Dieser Weg hat nur Vorteile: es fährt alle 10-20 Minuten ein Zug, die Fahrt dauert nur 18 Minuten, das Ticket ist mit EUR 4,50 in eine Richtung unschlagbar günstig und das Beste – ihr habt während der Besichtigung des Freilichtmuseums wirklich absolut keinen Stress. Die Fahrplanauskunft auf ns.nl zeigt euch den exakten Fahrplan an eurem gewünschten Besuchstag.
Der Ausflug nach Zaanse Schans in Bildern
FAZIT
In meinem Bildbericht findet ihr zwar nur wenige kritische Worte, aber das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass mich der Ausflug nach Zaanse Schans emotional nicht so sehr bewegt hat. Die Freilichtattraktion ist zugegeben wunderschön angelegt und punktet mit historischen Häusern, Windmühlen sowie sehr interessanten Schauwerkstätten. Doch in meinem Kopf war immer das Hintergrundwissen, dass dieser Ort nicht die Authentizität aufweist, wie es beispielsweise die Windmühlen von Kinderdijk tun – das hat meine Gefühle doch ziemlich blockiert. Dass Zaanse Schans zusätzlich eine der meistbesuchten Attraktionen der Niederlande ist und somit in der Hochsaison von Touristen geradezu überlaufen wird, macht die Sache nicht besser. In den Souvenirläden werden dementsprechend auch Juwelen, Taschen und sonstiger Firlefanz angeboten. Mein Fazit deshalb: wenn ihr in Amsterdam einen halben Tag opfern könnt oder wollt und auch an Windmühlen interessiert seid, dann unternehmt mit gutem Gewissen diesen Ausflug! Wenn ihr aber auf der Suche nach „echten“ Windmühlen seid, dann fahrt stattdessen lieber nach Kinderdijk! 🙂
[…] Das Windmühlendorf Zaanse Schans […]
[…] Das Windmühlendorf Zaanse Schans […]
[…] Das Windmühlendorf Zaanse Schans […]
[…] Das Windmühlendorf Zaanse Schans […]
[…] Das Windmühlendorf Zaanse Schans […]
[…] Das Windmühlendorf Zaanse Schans […]
[…] Wenn man Zeit hat, ist ein Besuch sicher kein Fehler – authentischer ist es aber in Kinderdijk. Das Windmühlendorf Zaanse Schans […]
Zaanse Schans: Industriesimulation mit Fokus auf Käseherstellung, Holzschuhverarbeitung und Mühlenbetrieb. Nicht nur für asiatische Freunde! Ein großartiger Einblick! Mein minimalistischer Beitrag zu diesem Freilichtmuseum (sowie einigen weiteren niederländischen Sehenswürdigkeiten):
https://www.jr-skye.com/reiseportal/europa-benelux/niederlande/
Gruß aktuell aus Frankfurt
Skye
Danke für deinen Kommentar Skye!
Viele Grüße,
Christian