Wer das erste Mal in das westfranzösische La Rochelle kommt, fühlt sich wahrscheinlich in das Mittelalter zurückversetzt. Grund dafür ist der weitgehend erhaltene historische Hafen mit drei markanten Türmen. Dass der Ort im zweiten Weltkrieg nicht zerstört wurde und man den Anblick heute noch genießen kann, verdanken wir einer Abmachung zwischen einem deutschen Vizeadmiral und einem französischen Unterhändler. In diesem Reisebericht zeige ich euch Eindrücke aus La Rochelle und der angrenzenden „weißen Insel“.
DIE HÖHEPUNKTE AUS LA ROCHELLE IN DIESEM REISEBERICHT
Ein Erfahrungsbericht über einen kurzen, aber sehr intensiven Abstecher nach La Rochelle
Einblick in die bewegte Geschichte und warum La Rochelle im Krieg nicht zerstört wurde
Persönliche Eindrücke von einem Spaziergang entlang der sehenswerten historischen Hafenanlage
Die als „weiße Insel“ bekannte Île de Ré inmitten einer wunderschönen Landschaft
Viele eindrucksvolle Bilder von den besten Fotospots in La Rochelle und der „weißen Insel“
Dieser Artikel wurde zuletzt am 21. Oktober 2022 aktualisiert.
LA ROCHELLE
FAKTEN
Reisezeit: Juni (1 Nacht bzw. 4 Stunden Sightseeing)
Anreise: Mit dem Auto von Bordeaux über die A10 und A837 nach La Rochelle (ca. 2:00 h)
Unterkunft: Résidence Odalys Archipel* (27 Rue la Huguenotte): 10 Minuten Fußweg von der Innenstadt entfernt, altmodisches Zimmer und Bad, hartes Bett, schnelles WLAN, nicht genutzter Außenpool, Frühstück nicht gebucht). Weiterempfehlung? Für die Durchreise in Ordnung.
Auf meiner bevorzugten Hotelsuchmaschine booking.com findet ihr weitere schöne Unterkünfte in La Rochelle*.
TRANSPARENZHINWEIS
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Die bewegte Geschichte von La Rochelle
Die Geschichte von La Rochelle reicht bis in das 10. Jahrhundert zurück, übersetzt bedeutet der Ortsname „Der kleine Felsen“. Der markanteste Ort in der Stadt ist der Hafen mit den drei Türmen Tour de la Lanterne, Tour St.-Nicolas und Tour de la Chaine. Seine Bedeutung hat sich über die Jahre zusehends gesteigert. Bis zum 15. Jahrhundert handelte es sich durch Wein- und Salzhandel sogar um den größten Hafen Frankreichs an der Atlantikküste. Auch der folgende Religionskrieg und die Belagerung La Rochelles konnten der Wichtigkeit des Hafens keinen Abbruch tun.
La Rochelle im im Zweiten Weltkrieg belagert
Im zweiten Weltkrieg wurde die Stadt bis zum 8. Mai 1945 von Deutschland belagert. Im Rahmen eines Stillhalteabkommens zwischen dem deutschen Festungskommandanten Vizeadmiral Ernst Schirlitz und dem französischen Unterhändler Capitaine de Fregate Hubert Meyer wurde eine Vereinbarung getroffen: Eine befohlene Zerstörung der Stadt- und Hafenanlagen sollte unterlassen werden, sofern die alliierten Truppen die in La Rochelle eingekesselten Deutschen nicht angreifen würden. Dies ist der Grund, dass La Rochelle nach der deutschen Kapitulation unversehrt übergeben werden konnten, während andere Atlantikstädte noch kurz vor Kriegsende völlig zerstört wurden.
TIPP: Die weiteren Stationen meiner Frankreich-Reise
Teil 1 // Bordeaux: Wo der Genuss Zuhause ist
Teil 2 // Dune du Pilat: Europas höchste Wanderdüne
Teil 3 // La Rochelle und die „weiße Insel“
Teil 4 // Nantes: Eine Stadt erfindet sich neu
Teil 5 // Paris: Zu Gast in Frankreichs Herz
Reiseverlauf (13 Tage): Wien –> Paris Charles de Gaulle (Flug Austrian Airlines) // Paris Charles de Gaulle –> Bordeaux (Zug TGV) // Bordeaux –> Dune du Pilat (Mietauto) // Dune du Pilat –> La Rochelle (Mietauto) // La Rochelle –> Nantes (Mietauto) // Nantes –> Paris Montparnasse (Zug TGV) // Paris Gare de l’Est –> Frankfurt/Main (Zug TGV) // Frankfurt/Main –> Wien (Flug Lufthansa)
Fotos der Hafenanlage von La Rochelle
Frühstück in herrlicher Umgebung
Von meinem etwas abseits der Innenstadt gelegenen Hotel aus war es nur ein bequemer zehnminütiger Spaziergang, bis die historische Hafenanlage erreicht ist. Entlang der Kaimauer reihen sich die Cafés und Restaurant aneinander und es macht Spaß, während des Frühstücks den Menschen rundherum und dem Treiben der Boote zuzusehen. Ein typisch französisches Frühstück besteht übrigens aus einem Kaffee, Orangensaft, Croissant und einem halben Baguette mit Butter (das sogenannte Tartine). Trotz der Einfachheit ist es schmackhaft, wenn auch nicht wirklich reich- oder nachhaltig. 😉 So sehr die Lust da war, danach weiter in Richtung der historischen Altstadt von La Rochelle zu flanieren – es war einfach keine Zeit vorhanden und ich wollte um jeden Preis noch ein wenige Kilometer entferntes Highlight sehen …
Fahrt auf die „weiße Insel“ Île de Ré
Nur einige Autominuten entfernt von La Rochelle befindet sich die Île de Ré. Auf diese Insel gelangt man über eine fast drei Kilometer lange, mautpflichtige Brücke. Meine Zeit war leider schon sehr begrenzt, weswegen ich nur bis zum Dorf La Flotte gekommen bin und dann umdrehen musste. Dennoch waren die wenigen Eindrücke sehr speziell, vor allem auch die Fahrt durch wunderschöne Pinien- und Kiefernwälder. Riesige Salzflächen, der helle Sandstrand und kalkfarben gestrichene Häuser lassen keinen Zweifel daran, warum die Île de Ré als „weiße Insel“ bezeichnet wird. Aushalten könnte man es hier auf jeden Fall länger, das wurde mir rasch klar. Wer weiß, vielleicht verschlägt es mich ja nochmals hier her?
TIPP: Fotospot nach der Brücke
Gleich nach dem Ende der Brücke empfiehlt es sich, im Kreisverkehr die Ausfahrt zum Strandrestaurant zu nehmen und die Aussicht auf die lange Brücke zu genießen.
HINWEIS: Gründe für den Kurzaufenthalt in La Rochelle
Ein derart kurzer Aufenthalt in einer schönen Stadt wie La Rochelle ist normalerweise nicht meine bevorzugte Art während einer Reise. In diesem Fall war die Hafenstadt aber nur als nächtlicher Zwischenstopp für die drei- bis vierstündige Fahrt von Bordeaux nach Nantes eingeplant. Ein zeitiges Frühstück inklusive kurzem Hafenrundgang und ein Kurzbesuch auf der Atlantikinsel Île de Ré waren alles, was zeitlich möglich war, da mein Mietauto zu Mittag bereits in Nantes zurückgegeben werden musste.
FAZIT
Auch wenn es nur ein wenige Stunden dauernder Aufenthalt war, hat mich La Rochelle mit seiner historisch ausgezeichnet erhaltenen Hafenanlage in den Bann gezogen. Die Geschichte ist förmlich spürbar, wenn man an der Kaimauer in einem Café sitzt und die Umgebung beobachtet. Eine anschließende Fahrt auf die Atlantikinsel Île de Ré ist eigentlich ein Muss – die Mischung aus Wäldern, schönen Sandstränden und faszinierenden Orten begeistert garantiert jeden Besucher.
[…] Teil 3 // La Rochelle und die „weiße Insel“ […]
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