Der Höhenrausch ist zurück! Nach der schöpferischen Pause 2017 ist das bekannte Linzer Kulturprojekt der besonderen Art 2018 wieder für Besucher geöffnet. Mitten in der Innenstadt wandelt man auf Dächern, über Holzstege, durch den Turm sowie Dachstuhl einer Kirche und bewundert dabei die unterschiedlichen Kunstwerke – alles begleitet von wunderbaren Ausblicken über Linz. Was euch beim Höhenrausch im Detail erwartet, erfahrt ihr in diesem Blogbeitrag!
DIE HÖHEPUNKTE AUS LINZ IN DIESEM REISEBERICHT
Ein persönlicher Erfahrungsbericht über das Kunstprojekt „Höhenrausch“ in Linz 2018
Infos über das Thema „Das andere Ufer“ mit spannenden Kunstwerken zum Thema Wasser
Viele Bilder von einem Rundgang am „Höhenrausch“ mit unglaublichen Ausblicken auf Linz
Fotos vieler Kunstwerke und kreativer Installationen am Linzer Höhenrausch 2018
Weiterführende Links zu Reiseberichten über Linz, wenn ihr die Stadt kennenlernen wollt
Dieser Artikel wurde zuletzt am 4. April 2023 aktualisiert.
HÖHENRAUSCH 2018
FAKTEN
Adresse: OÖ Kulturquartier, OK Platz 1, 4020 Linz
Zeitraum: 24. Mai bis 14. Oktober 2018
Öffnungszeiten: täglich 10-20.30 Uhr (letzter Einlass 19.30 Uhr) Die Veranstaltung liegt in der Vergangenheit
Anreise: Mit dem Zug von Wien Hauptbahnhof nach Linz Hauptbahnhof (ÖBB Railjet 1:14 h oder Westbahn 1:20 h)
Unterkunft: Austria Trend Hotel Schillerpark* (Schillerplatz 1): Großes und stilvolles Hotel mit angeschlossenem Casino in guter Lage, 10 Minuten Fußweg vom Hauptbahnhof bzw. 5-10 Minuten Fußweg in die Innenstadt. Sehr geräumige, helle und ruhige Zimmer, bequeme Betten, schönes Badezimmer, WLAN-Geschwindigkeit gut, Frühstücksauswahl und -qualität sehr gut, Personal von der Rezeption über die Bar bis zum Frühstück durchwegs mürrisch. Empfehlenswert sind die beiden gut frequentierten Würstelstände vor dem Hotel für einen Abendsnack. Weiterempfehlung? JA, sofern man sich nicht vom Personal die Stimmung vermiesen lässt.
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Das andere Ufer
Vor zwei Jahren war das Motto des Höhenrausches „Andere Engel“ – ein sehr spannendes Thema, auf das ich in einem eigenen Blogartikel zurückgeblickt habe: Das war der Linzer Höhenrausch 2016. Nach einem Jahr Pause habe ich mir 2018 den Höhenrausch erst zum zweiten Mal angesehen, obwohl es ihn bereits seit 2009 im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres LINZ09 gibt. Als Thema wurde diesmal „Das andere Ufer“ mit Kunstwerken zum Thema Wasser gewählt. Linz liegt direkt an der Donau und dieser Umstand hat die Wahl der Thematik eigentlich schon längst überfällig erscheinen lassen. Wie vielfältig die Künstlerinnen und Künstler an die Aufgabenstellung herangingen, zeigt auch ein Satz des offiziellen Begleithefts des Höhenrausches: „Das widersprüchliche Element Wasser kann ein Raum des Scheiterns, des Aufbruchs, des Austausches, der Überwindung und der Utopie sein“.
Linz von oben
Neben den Kunstwerken möchte ich auch ganz stark den zweiten Aspekt des Höhenrausches hervorheben, der einen Besuch unvergesslich macht – die Ausblicke. Wie schon eingangs erwähnt ist der Weg durch die Ausstellungsräume vielfältig angelegt und man folgt durch Innen- und Außenflächen einem Pfad über mehrere Ebenen bis hinauf auf den spektakulären Holzturm. Es bieten sich an mehreren Stellen perfekte Fotospots an, die wunderschöne Erinnerungsfotos von Linz ermöglichen. Mit den folgenden Eindrücken zeige ich euch jetzt meine Highlights vom Rundgang durch den Höhenrausch 2018!
TIPP: SPÄTER KOMMEN UND GENIESSEN
Ein heißer Tipp für euch: Ich habe erst um 19 Uhr (letzter Einlass 19.30 Uhr) die Ausstellung betreten und kann euch das auch stark empfehlen. 90 Minuten reichen gut aus, um die Kunstwerke in Ruhe ansehen zu können und rechtzeitig im Freien zu sein, um die letzten Sonnenstrahlen aufzusaugen und einen fantastischen Sonnenuntergang mitzuerleben. Außerdem sind dann nur noch wenige Menschen in der Ausstellung und ihr könnt das Kulturerlebnis so richtig genießen.
TIPP: MEHR ARTIKEL ZU LINZ
In Linz gibt es ganz schön viel zu besichtigen! Im Artikel Linz: 10 Gründe für einen Pflichtbesuch habe ich euch zehn Punkte zusammengefasst, die euch nach einem Besuch garantiert in Erinnerung bleiben. Einige der Punkte lassen sich auch wunderbar mit den Weihnachtsmärkten verbinden.
Linz ist auch zur Weihnachtszeit ein zauberhaftes Ziel! In meinem Artikel Ein Weihnachtsbummel durch Linz zeige ich euch die vier wichtigsten Orte, an denen ihr den Advent so richtig zelebrieren könnt: der Christkindlmarkt auf dem Hauptplatz, der Weihnachtsmarkt im Linzer Volksgarten, der Weihnachtsmarkt auf dem Pfarrplatz und der Wärmepol.

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Eines der ersten Kunstwerke des Höhenrausches ist eine Verkettung von Metallzäunen, die zu einer Welle geformt sind und über dem Besucher schweben. Der portugiesische Künstler Didier Fiuza Faustino symbolisiert damit einen Ort ohne Grenzen und erinnert gleichzeitig an Menschen in Not, die durch das Überwinden von Grenzen versuchen, ihr Leben zu retten.
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Das visuell wohl am beeindruckendsten in Erscheinung tretende Werk findet sich im großen Saal des Offenen Kulturhauses und stammt von der japanischen Künstlerin Chiharu Shiota. Ineinander verwobene, blutrote Wollfäden spannen sich von Metallbooten durch den ganzen Raum und sind an der Decke miteinander verbunden. Die Fäden sollen einen Aspekt des Lebensweges eines jeden Menschen symboliseren und die Verbindung zu anderen Menschen darstellen. Auch wenn es nicht in der offiziellen Beschreibung steht, mahnt das Kunstwerk durch die Boote und den Namen „Uncertain Journey“ (dt. „Reise ins Ungewisse“) aus meiner Sicht unweigerlich an die zahlreichen Flüchtlingsboote im Mittelmeer.
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Ein Raum voller Stille und mehreren Regalen mit Wassergläsern. Dieses seltsame Setting überzeugt im Detail! Der japanische Künstler Nelo Akamatsu hat die einzelne Gläser mit einem elektrischen Magnetfeld versehen, das eine schwimmende Nadel an den Rand zieht und so einen minimal hörbaren Klang erzeugt – absolute Ruhe ist deshalb unbedingt notwendig, um das Erlebnis überhaupt wahrnehmen zu können. Die Inszenierung hat mir jedenfalls sehr gut gefallen und mich richtig beruhigt.
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In einem langen Gang projiziert der deutsche Künstler Mischa Kuball einen simulierten Flusslauf auf den Boden und bringt eine Eigenschaft des Wassers zum Vorschein: es zeigt nicht immer, was sich darunter in der Tiefe verbirgt. Geht man entlang des Werks, entdeckt man immer wieder Objekte, die im Wasser erscheinen.
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Bei dieser Videoprojektion muss man zweimal hinsehen: der Künstler Lukas Marxt filmte von einer Bohrinsel aus die norwegische See in der Morgen- sowie Abenddämmerung und stellte die Aufnahmen dann horizontal gespiegelt gegenüber. Die Grenzlinie der zwei Himmel (Two Skies) verdichtet sich so zu einer einzelnen Horizontlinie, die in das Unendliche zu gehen scheint.
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Auf dem Dachboden der Ursulinenkirche führt der Weg einmal im Kreis – zu sehen gibt es aber außer einem Fernseher, aus dem ein junger Bub starrt (im Foto nicht abgebildet), nichts. Dafür gibt es etwas zu hören: Die Künstlerin Tamara Grcic benutzt viele Stimmen über mehrere versetzte Lautsprecher dazu, eine akkustische Fließbewegung eines Flusses zu simulieren. Spannende Idee!
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Dreht man sich im Kirchturm um und folgt weiter dem Weg, stechen gleich zwei Kunstwerke ins Auge. Auf das „fliegende Schiff“ neben dem Aussichtsturm gehe ich weiter unten ein und widme mich zuerst der riesigen, sitzenden Figur (die ihr im Titelbild dieses Artikels ebenfalls seht). Der kubanische Künstler Kcho formte aus den Überresten angeschwemmter Boote und Treibgut überdimensional „Den Denker“ (El Pensador). Die Figur erinnert an die Bemühungen, die Menschen auf sich nehmen, um Bedrohungen zu entkommen.
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Nicht übersehen darf man eine kleine Hinweistafel, die zum Hinunterblicken einlädt und einen gruseligen Blick auf das Bodengemälde des iranischen Künstlers Mehdi Ghadyanloo zulässt. Zu einem späteren Zeitpunkt steht man dann selbst auf dem Wasserstrudel, allerdings wirkt er dann durch die Blickachse nicht mehr so imposant wie von oben.
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Eine in der Sommerhitze sehr willkommene Kunstinstallation stammt vom deutschen Künstler Benjamin Bergmann, der auf dem Parkdeck die Leitungen einer Brunnenanlage zum Vorschein bringt und damit Kindern wie Erwachsenen eine Abkühlung ermöglicht.
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Einen äußerst prominenten Platz nimmt das „fliegende Schiff“ des russischen Künstlers Alexander Ponomarev ein. Es ist direkt neben dem 30 Meter hohen Holzturm installiert und von den Stufen dessen auch am besten zu betrachten. Symbolisieren soll es den Traum, von Unendlichkeit zu Unendlichkeit zu wandern. Die untergehende Sonne unterstützt dieses Motiv noch zusätzlich.
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FAZIT
Die künstlerische Pause 2017 haben die Organisatoren des Höhenrausches sichtlich perfekt genützt, um 2018 wieder ein grandioses Kulturerlebnis auf die Beine zu stellen. Mit dem Thema „Das andere Ufer“ setzten sich Dutzende Künstlerinnen und Künstler kreativ mit den Eigenschaften des Wassers auseinander und zeigen in ihren Werken, wie unterschiedlich man an die Aufgabe herangehen kann. Neben den Installationen war es für mich erneut spannend, auf Holzstegen über den Dächern von Linz zu gehen und somit gleichzeitig das wunderschöne Panorama der Stadt zu erleben, kitschiger Sonnenuntergang inklusive! Ob als Tagesausflug oder länger – den Höhenrausch solltet ihr auf jeden Fall auf eure Liste setzen!
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