Wie sich mein Reisestil verändert hat

Pressefotograf Christian Öser während der Arbeit in Schottland

Philosophiert ihr auch so gerne wie ich über eine bestimmte Thematik? Dann könnt ihr hier in diesem Beitrag mit mir gemeinsam nachdenken, wie sich euer Reisestil von der Vergangenheit bis zur Gegenwart verändert hat. Wie und wo seid ihr in eurer Jugend gereist? Welchen Reiseschwerpunkt habt ihr dann in späteren Jahren gesetzt? Bevorzugt ihr Pauschalreisen oder selbst organisierten Urlaub? Auf diese und noch viele weitere Fragen möchte ich eingehen und damit euch sowie mich zu einer Selbstreflexion inspirieren! 🙂

Dieser Artikel wurde zuletzt am 08. Oktober 2019 aktualisiert.

Reisen früher, reisen heute

Dass ich in diesem Blogartikel überhaupt über das Thema „Reisestil früher und heute“ nachdenke, verdanke ich Sabines Blogparade von ferngeweht.de. Lest euch am besten gleich auch mal ihren Beitrag dazu auf ferngeweht.de/blogparade-reisestil-veraendert/ durch. Und wer weiß – vielleicht verfasst ihr ja dann spontan selbst einen Text darüber, wie sich eure Art zu reisen über die letzten Jahre verändert hat? Ich lade euch jedenfalls ein, mir eure Gedanken in einem Kommentar am Ende dieses Beitrags zu hinterlassen. Ich bin gespannt!

Warum du über deinen Reisestil nachdenken solltest

Über etwas zu reflektieren hat noch niemandem geschadet. Es öffnet den Kopf, bringt einen auf neue Ideen, lässt einen Dinge hinterfragen und produziert im besten Fall positive Gedanken. Durch Sabines Blogartikel wurde ich motiviert, einmal meinen Reisestil von der Kindheit bis zum heutigen Tag Revue passieren zu lassen. Dazu habe ich mehrere Punkte aufgeschrieben, die allesamt zum Thema Reise passen. Lest euch die folgenden Absätze in Ruhe durch – ich bin mir sicher, dass ihr euch in vielen Sätzen selbst erkennt. Aber ich bin auch sicher, dass ihr euch oftmals denkt: „So würde ich das niemals machen …“ Und das ist gut so! Denn es zeigt und bestärkt euch schlussendlich darin, was ihr persönlich wollt und euch glücklich macht. Das ist ja auch nicht ganz so unwichtig. 😉

Wie alles begann

In meiner Kindheit war ich logischerweise dort auf Urlaub, wo es meine Eltern hinzog. Ich lernte so Orte kennen, die einen nachhaltigen Eindruck auf mich hinterließen – aber auch Gegenden, die ich nicht unbedingt noch einmal sehen wollte. Während der Schulzeit ging es auf Sprachreisen nach Dublin und Paris, was meine Lust auf Städtereisen gehörig steigerte. Meine allererste eigene Reise verschlug mich mit 17 in das tiefwinterliche Salzburg, wo ich mit meiner damaligen Freundin ein Weihnachtswochenende verbrachte. Es sollte der Beginn von unzähligen weiteren Reisen sein … 🙂

Silhouette eines Paares

Reisen alleine oder gemeinsam

Dieser Reisestil hat sich bei mir über die Zeit doch verändert. Bis vor wenigen Jahren suchte ich immer die Sicherheit, gemeinsam mit einer oder mehrerer Personen auf Urlaub zu fahren. Das bringt natürlich Vor- und Nachteile mit sich. Man kann sich jederzeit über das Erlebte mit dem oder den Reisepartnern austauschen und es wird nicht langweilig. Allerdings muss man auch ständig Kompromisse eingehen und kann mitunter nicht das Programm durchziehen, das man gerne hätte. Deshalb ist es für mich mittlerweile auch wichtig, ab und zu alleine zu verreisen und ganz bewusst das zu machen, was ich mir persönlich vorstelle.

Die Art der Reise

In meiner Anfangszeit um die 20 steckte das Internet noch in den Kinderschuhen. Folglich war also der Weg ins Reisebüro angesagt, wo ich fertige Reisepakete diverser Veranstalter buchte. Von diesen Pauschalreisen bin ich vollkommen abgekommen – vor allem dank der immer besser werdenden Möglichkeiten im Internet. Paketreisen lassen mir einfach zu wenig Flexibilität und geben zu viel vor. Ich organisiere meine Reisen lieber komplett selbst, auch wenn das zeitlich natürlich aufwendiger ist.

Die Reisedauer

Die meisten meiner Urlaube waren immer schon und sind immer noch Kurztrips mit einer Länge von zwei bis vier Tagen. Das ist für mich gefühlsmäßig in Ordnung, am liebsten bin ich aber eine volle Woche unterwegs. Das ist für mich eine angenehme Länge, um in Ruhe einen oder mehrere Orte erkunden zu können (Beispiele dafür sind meine Trips nach Flandern und in die Niederlande). Reisen mit einer Dauer von zwei Wochen sind mir gefühlsmäßig ausreichend (zum Beispiel Schottland) – viele Wochen oder sogar Monate herumzureisen schreckt mich eher ab, weil ich die Erlebnisse zwischendurch auch irgendwann geistig verarbeiten will bzw. muss, um noch Spaß an der Sache zu haben. Das sehen viele von euch aber wahrscheinlich etwas differenzierter? 😉

Skyline von Berlin

Stadt oder Land?

Ich hatte immer schon einen Hang zur Städtereise, wobei diese Lust mit Sicherheit durch meine Schulreisen nach Dublin und Paris aufkam. Es war und ist für mich als Stadtkind immer wieder spannend, die unterschiedlichen Städte mit ihren Eigenheiten zu erkunden. Dabei bin ich sowohl an Groß-, aber vor allem auch an kleineren Städten interessiert, die weniger bekannt sind. Ihr dürft mich aber nicht falsch verstehen: ich liebe die Natur und bin natürlich auch wahnsinnig gerne am Land unterwegs. Diese Urlaube benötigen aber in der Regel mehr Zeit, die ich häufig nicht zur Verfügung habe.

Reiseziele

In meinen 20ern hat es mich etliche Male raus aus Europa gezogen. So konnte ich Teile der USA, China, Tibet, Mauritius und die Malediven erleben, wofür ich sehr dankbar bin. In den letzten Jahren ist das etwas abgeebbt und ich befinde mich gerade in einer Europa-Phase. 😉 Die Lust auf Übersee steigt aber sicherlich wieder!

Kreuzfahrt – ja oder nein?

Ein ganz klares NEIN! Meine Abneigung gegen Kreuzfahrten hat sich in den letzten 20 Jahren nicht verändert. Diese umweltschädigende Art zu Reisen möchte ich mir nicht einmal vorstellen. Im Grunde vereint eine Kreuzfahrt alles, was ich auf einer Reise nicht tun will: 1) Die Umweltbelastung, 2) dass ich auf einem Schiff dasselbe Programm geboten bekomme wie in einer Stadt, 3) dass ich stundenlang auf das Nichts im weiten Meer schauen muss, 4) dass ich an Land nur relativ wenig Zeit für die Erkundung des Ortes zur Verfügung habe, und noch einige Gründe mehr (gerne auf Anfrage).

Zimmer im Hotel 25hours The Royal Bavarian in München

Unterkünfte

Ich gebe es zu: ich bin ein verwöhnter Fratz. 😉 Ich habe schon in jungen Jahren auf Festivals festgestellt, dass übernachten im Zelt oder im Mehrbettzimmer eines Hostels einfach nichts für mich ist. Während ich auf Urlauben früher immer auf günstige Hotels achtete, sind mir schöne Unterkünfte in den letzten zehn Jahren viel wichtiger geworden – man wird halt einfach älter und bequemer. 😉 Sehr ansprechend finde ich beispielsweise Boutiquehotels, die mit trendiger Einrichtung und Wohlfühlfaktor überzeugen.

Anreise bzw. Fortbewegung

Dieser Punkt ist immer gleich geblieben. Wo immer es möglich ist, nehme ich den Zug als bequemstes Mittel der Fortbewegung. Leider geht damit aber natürlich auch die Flexibilität stark verloren – vor allem wenn man sich in einem Land schnell und ohne zeitliche Vorgaben bewegen will. Da muss ich dann auf das eigene oder ein Mietauto zurückgreifen. Das Flugzeug kommt wenig überraschend bei größeren Distanzen zum Einsatz und wenn ich nur wenig Zeit für einen Urlaub habe. Absolut nur im Notfall wähle ich dagegen das Reisen per Bus. Tickets dafür sind zwar billig, aber ich fühle mich in Bussen immer wie in einer Konservendose.

Reisegepäck

Dieser Punkt ist ein gutes Beispiel, wie stark sich mein Reisestil über die Jahre geändert hat. Früher nahm ich immer einen großen, sperrigen Koffer mit auf Reisen und war auf jede Eventualität vorbereitet. Das dies auf Dauer nervt, könnt ihr euch sicher vorstellen. Vor allem kam ich dann irgendwann drauf, dass ich die Hälfte des Gewandes überhaupt nicht benötigt hätte. Mit der Zeit entschied ich mich also, nur mehr das absolut nötigste dabei zu haben – die Zeit des Handgepäcks begann. Vergisst man tatsächlich mal etwas (natürlich kommt das vor), dann muss man es eben vor Ort nachkaufen. Heute nehme ich nach Möglichkeit sogar nur noch einen Rucksack mit in die Welt. 😉

Großer Saal im Palau De La Música in Barcelona

Sehenswürdigkeiten

Wenn ich mir meine alten Fotos vergangener Reisen ansehe, dann bin ich immer ganz erstaunt darüber, wie wenig Wichtiges ich eigentlich besichtigte. Ich legte ganz offensichtlich früher wenig Wert darauf, die kulturellen und historischen Stätten bewusst anzusteuern. Das ist heute doch ziemlich anders. Mir ist es mittlerweise enorm wichtig, viel von einem Ort zu sehen und zu erleben. Das liegt sicher auch daran, dass sich meine Fotografie über die Zeit stark verbesserte und ich es liebe, die Sehenswürdigkeiten schön abzulichten. Genauso wichtig sind mir aber auch viele Pausen in Cafés oder Restaurants – das ist zeitlich nicht immer ein einfacher Spagat, was euch meine Freundin leidvoll bestätigen kann. 😉

Informationsbesorgung

Dieser Punkt ist wohl bei jedem gleich: früher war alles komplizierter. 😉 Ich erinnere mich mit Schaudern daran, wie aufwendig die Informationsbesorgung war. Prospekte telefonisch beim Tourismusverband bestellen oder abhängig vom Reiseführer aus der Buchhandlung sein – heute ist dank Internet alles einfacher. Trotzdem liebe ich natürlich weiterhin das Lesen von Reiseführern und auch vor Ort gehe ich als erstes zur Touristeninfo, um mich mit allerlei Infomaterial einzudecken. Insiderinfos gibt es dann halt doch nicht am Tablett ausgebreitet im Internet – zum Glück! 🙂

Navigation vor Ort

Ok, das ist ein Punkt, bei dem ich über den technischen Fortschritt wirklich glücklich bin. Könnt ihr euch noch erinnern, als man sich mit einer echten Landkarte orientieren musste? Oder ausschließlich mit einem Stadtplan aus Papier, ohne Kompass und sonstige Hilfsmittel? Ich habe es zwar immer geliebt und auch heute besorge ich mir in jeder Stadt noch einen kleinen Stadtplan als Erinnerung. Aber Google Maps möchte ich einfach nicht mehr missen. Ob Navigation von A nach B oder einfach nur das Finden des nächsten Taxistands – das Reisen wäre grundlegend anders. Obwohl – wäre das nicht auch wieder einmal eine spannende Art die Welt zu erkunden, so ganz ohne Technik? Was meint ihr? 🙂

FAZIT

Wie hat sich mein Reisestil nun also in den vergangenen 20 Jahren verändert? Eigentlich gar nicht so stark! Ich reise mit weniger Gepäck, bevorzuge heute schönere Hotels und bin gerne auch mal alleine unterwegs. Aber die Grundpräferenzen sind immer gleichgeblieben: ich liebe Städtereisen genauso wie die Erkundung der Natur. Dieser Artikel ist für mich persönlich auf jeden Fall eine enorme Bereicherung gewesen, da er mich zum Nachdenken aufforderte und ich mich mit der Vergangenheit beschäftigen musste. Wie ist es euch beim Lesen ergangen? Hattet ihr oft Gedanken an eure vergangenen Urlaube? Wie hat sich euer Reisestil verändert? Schreibt mir in die Kommentare, ich freue mich auf weitere Inspiration! 🙂

 

Blogartikel über die Art, wie sich mein Reisestil über die letzten 20 Jahre verändert hat (Unterkünfte, Städtereisen, Überseereisen, etc.).Blogartikel über die Art, wie sich mein Reisestil über die letzten 20 Jahre verändert hat (Unterkünfte, Städtereisen, Überseereisen, etc.).

4 Kommentare bei „Wie sich mein Reisestil verändert hat“

  1. Vielen Dank für den Einblick in deine Reise-Historie! Freut mich, dass meine Blogparade dich zum Nachdenken angeregt hat. In einigen Punkten erkenne ich mich wieder – andere hingegen mache ich auch heute noch so wie früher (zum Beispiel das Handy weitgehend aus lassen im Urlaub – ich habe nach wie vor lieber eine Karte als Google Maps in der Hand 😉 ). Danke fürs Mitmachen!

  2. Ein schöner Artikel, Danke!
    Sofort kommt mir die Erinnerung in den Kopf, wo du damals beruflich die Möglichkeit hattest nach China und Tibet zu reisen… für mich war das der Beginn für dich in die Welt der Reisen. Ich denke, dass du dabei Blut geleckt hast und wir konnten das dann gut ausweiten ;)!
    Das Bild mit dem Radfahrer ist noch immer eines meiner Liebsten.
    Trotzdem schön, dass dir Salzburg in Erinnerung geblieben ist :).
    Für mich war Reisen immer schon reizvoll und damals ein Traum… als Kind waren es „nur“ Österreich Urlaube – wo ich immer noch viel Kraft sammeln kann!
    Als ich dann als Teenager einen Flieger von innen gesehen hab, gabs kein Halten mehr :)! Beruflich heute eine wichtige Notwendigkeit – privat eine Leidenschaft und angenehme Sucht ;).
    Zu früher hat sich geändert, dass Besichtigungen nicht auf den Stand der Sonne abgestimmt werden sondern mehr der Moment genossen wird :).
    Reisen bleibt eine große Bereicherung, egal ob Fern oder Nah… keine davon möchte ich missen… es macht einen bewusst wie gut es uns geht.
    Happy traveling 🙂

    1. Danke für deinen ausführlichen Kommentar! 🙂

      Liebe Grüße
      Christian

  3. […] fern & nah: Christian reist heute mit weniger Gepäck und bevorzugt schönere Hotels. […]

Schreibe einen Kommentar