Gespannt und voller Neugier betrete ich die Altstadt von Bayonne, die Kamera stets griffbereit. Die Fassaden der mittelalterlichen Fachwerkhäuser ziehen mich in ihren Bann, während die Türme der Kathedrale sehenswert von den engen Gassen eingerahmt werden. Links verführt mich der Geruch von frisch geräuchertem Schinken, rechts dagegen wartet die Versuchung in Form von Schokolade und Pralinen – hier gefällt es mir wenig überraschend auf Anhieb! Folge mir in diesem Artikel zu den schönsten Sehenswürdigkeiten in Bayonne und sieh dir an, was es in der französischen Stadt im Baskenland noch alles zu entdecken gibt!
DIE HÖHEPUNKTE AUS BAYONNE IN DIESEM REISEBERICHT
Ein persönlicher Erfahrungsbericht einer Städtereise nach Bayonne in Kombination mit Biarritz und Bilbao
Tipps zum öffentlichen Busnetz Txik Txak, mit dem du mit einem Ticket die gesamte Region erkunden kannst
Die fünf schönsten Sehenswürdigkeiten in der zweigeteilten Altstadt „Grand Bayonne“ und „Petit Bayonne“
Einblicke in die Kathedrale von Bayonne, die zauberhaften Gassen der Innenstadt und in die Markthalle
Viele Bilder von den besten und eindrucksvollsten Fotospots in Bayonne mit exakten GPS-Koordinaten
Dieser Artikel wurde zuletzt am 22. Oktober 2025 aktualisiert.
BAYONNE (BAIONA)
FAKTEN
Reisezeit: September (1 1/2 Tage, 3 Übernachtungen)
Anreise: Mit dem Regionalzug von Bilbao über San Sebastian und Hendaye nach Bayonne (ca. 4:30 h inklusive Wartezeiten beim Umsteigen)
Unterkunft: Hotel ibis Styles Bayonne Centre Gare* (1 Pl. de la République, Bayonne): Sehr gutes und preiswertes Hotel direkt am Ufer des Flusses Adour mit tollem Ausblick auf die Altstadt von Bayonne. Kurze Fußwege zum Bahnhof (zwei Minuten) und über die schöne Brücke in die Altstadt (fünf Minuten). Die Busstation nach Biarritz und andere Orte in der Region ist direkt vor dem Bahnhof. Zweckmäßig eingerichtete, saubere Zimmer, sehr bequemes Bett, Klimaanlage (abschaltbar), kleines Badezimmer mit super Dusche, schnelles WLAN. Frühstück ist im Preis inkludiert. Überschaubares Buffet, aber köstliche Auswahl an pikanten und süßen Speisen. Weiterempfehlung? JA!
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TRANSPARENZHINWEIS
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Nach Bayonne mit Invader
Das hat bei mir wirklich Seltenheitswert: bis wenige Monate vor meiner Reise nach Bayonne hatte ich von der Stadt noch nichts gehört. Aufmerksam wurde ich auf diese sehenswerte Destination durch Invader. Der anonym agierende französische Künstler hinterlässt seit 1998 in Dutzenden Städten weltweit seine Mosaike, die zumeist Motive aus Computerspielklassikern der 1980er-Jahre wie „Space Invaders“ oder „Pac-Man“ darstellen, um nur zwei Beispiele zu nennen. Invader brachte während einer seiner „Invasion“ genannten Kunstaktionen gleich 60 Mosaike in Biarritz, Anglet und Bayonne an öffentlichen Gebäuden und Orten an. Wenn du mehr über den Hintergrund der „Space Invaders“ wissen möchtest, empfehle ich dir meinen Artikel Paris: Sightseeing mit Invader. Ich sammle Invaders Werke seit Jahren und mein Interesse war sofort geweckt – doch die Anreise erschien im ersten Moment nicht so einfach.
Die Anreise nach Bayonne
Bayonne liegt im französischen Baskenland im Südwesten von Frankreich und ist Teil des Städtedreiecks Biarritz-Anglet-Bayonne (BAB). Der nächstgelegene Flughafen ist Biarritz und ein Flug dorthin von meiner Heimatstadt Wien aus mit langen Umstiegszeiten und teuren Tickets verbunden. Das war keine Option für mich. Eine Alternative war, einen halbwegs günstigen Flug nach Paris zu nehmen und von dort mit dem Zug direkt nach Bayonne zu fahren. Diese Variante wählte ich schließlich für die Rückreise. Ich wollte allerdings nicht nur kurz nach Bayonne, sondern gerne gleich eine Woche unterwegs sein. Deshalb entschied ich mich für folgende Route: ich flog nach Bilbao ins spanische Baskenland, da ich die Stadt schon ewig sehen wollte. Danach nahm ich den Regionalzug (Euskotren), der mich über San Sebastian zum Grenzbahnhof in Hendaye brachte. Von dort ging es mit einem französischen Regionalzug (TER) nach Bayonne.
Was ist der Reiz von Bayonne?
Bayonne ist keine fünf Kilometer Luftlinie vom Atlantischen Ozean entfernt und von seinen Dimensionen relativ groß. Die Stadt wird durch die Flüsse Nive und Adour in drei Teile getrennt, wobei touristisch nur ein minimaler Bereich interessant ist: die Altstadt in Form von „Grand Bayonne“ und „Petit Bayonne“. Das mittelalterliche Stadtbild von Bayonne ist sensationell und gekennzeichnet von Dutzenden Fachwerkhäusern mit bunten Fensterläden, alten Befestigungsanlagen, bildhübschen Gassen, Plätzen sowie Brücken, unzähligen Fotospots und einer vielfältigen Kulinarik zwischen den köstlichen Schokoladeerzeugnissen und dem luftgetrockneten Schinken Jambon de Bayonne. Über all das ragen die zwei Türme der Kathedrale in die Höhe, deren Kreuzgang zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Bayonne ist einfach ein perfektes Ziel, wenn du auf der Suche nach einer kurzweiligen Städtereise bist.
Übernachten in Bayonne oder Biarritz?
Bei all meiner Schwärmerei: Dass ich in Bayonne meine Unterkunft wählen würde*, war nicht von Anfang an klar. Eigentlich hätte ich gerne ein Hotel in Biarritz* gebucht, um im Gegensatz zu Bayonne in nur wenigen Minuten am Meer sein zu können. Die Zimmerpreise rund um die Strände dort sind allerdings mehr als gesalzen und selbst die einfachen Unterkünfte etwas weiter weg vom Ozean waren mir deutlich zu teuer. Bayonne bot hier zwei klare Vorteile: Einerseits die im vorigen Absatz erwähnte Altstadt – die es in dieser Form in Biarritz nicht gibt – und andererseits die verkehrstechnisch günstige Lage nahe am Bahnhof (in Biarritz ist der Bahnhof irgendwo im Nirgendwo). Ich quartierte mich drei Nächte im Hotel ibis Styles Bayonne Centre Gare* ein und hatte somit den Zug und das ausgezeichnete Bussystem direkt vor der Nase, um Biarritz sowie weitere Orte der Region schnell erreichen zu können.

Das Bussystem Txik Txak in Bayonne
In Bayonne benötigst du keine öffentlichen Verkehrsmittel – aber für Ausflüge nach Biarritz, Saint-Jean-de-Luz und weitere attraktive Orte. Neben dem Zugsystem (Bahnhof Bayonne im Bild o. l.) ist das Netz des Bussystems Txik Txak riesig. Es gibt nur eine Zone und mit nur einem Fahrschein bewegst du dich im Städtedreieck BAB (Biarritz-Anglet-Bayonne) sowie durch zahlreiche andere Ortschaften. Zwei futuristische Schnellbusse (Trambus T1 und T2, Bild o. r.) mit dichteren Intervallen werden von zahlreichen regulären Bussen ergänzt. Außerdem verkehren in den Zentren von Bayonne und Biarritz die kostenlosen Kleinbusse „Navettes“ (Bild u. l., Fahrpläne). Durch dieses attraktive Angebot wird versucht, den enormen Autoverkehr einzudämmen. Die Netzpläne helfen bei der Orientierung, zur Fahrplanauskunft nutzte ich Google Maps und die App Txik Txak (Download iOS / Android).
Tickets für Txik Txak
Die Fahrscheine für die Txik-Txak-Busse kaufst du an den Automaten der größeren Stationen in den Städten oder beim Busfahrer (nur mit Kleingeld). Ein Einzelfahrschein kostet EUR 1,50 und ist 90 Minuten gültig. Ab drei Fahrten zahlt sich schon eine Tageskarte um günstige EUR 3,90 aus, ein Dreitagesticket kostet EUR 8,70. Dein Ticket musst du in jedem Fahrzeug beim Einsteigen validieren (Bild u. r.). In regulären Bussen ist der Einstieg und das Lesegerät vorne beim Fahrer, bei den großen Trambussen T1 und T2 ist es genau umgekehrt – das ist aber außen an den Türen deutlich gekennzeichnet. Alternativ kannst du auch einfach deine Kreditkarte (Visa oder Mastercard) oder NFC-fähige Geräte an das Lesegerät halten, um einen Einzelfahrschein zu lösen. Praktisch ist, dass du eine Karte für mehrere Personen nutzen kannst. Halte sie dazu einfach mehrmals an das Lesegerät.
Wie viel Zeit benötigst du in Bayonne?
Die Altstadt mit „Grand Bayonne“ und „Petit Bayonne“ ist sehr überschaubar und lässt sich gut an einem Tag besichtigen. Du hast Zeit für eine geführte Stadtbesichtigung* und zwischen den Sehenswürdigkeiten bleibt genügend Spielraum, um Schokolade, Schinken* und weitere lokale Spezialitäten zu kosten. Ich war aber dennoch sehr froh, hier auch übernachtet zu haben. Abends und frühmorgens ist die Stimmung natürlich ganz anders und das Licht der untergehenden bzw. aufgehenden Sonne verleiht der Stadt ein besonderes Flair – das sind die Momente, für die ich so gerne reise und deshalb empfehle ich immer, zumindest eine Nacht an einem neuen Ort zu bleiben. In Bayonne zahlt sich eine Übernachtung auch deshalb aus, weil du dann am frühen Vormittag in das geschäftige Treiben in der Markthalle eintauchen kannst. Abends dagegen laden in den engen Gassen und entlang des Flussufers Lokale und Restaurants zum Sitzen im Freien ein.
Die Kurzgeschichte von Bayonne
Bevor ich dich nun zu den Sehenswürdigkeiten und schönen Plätzen von Bayonne führe, ist ein kurzer Blick auf die geschichtliche Entwicklung der Stadt sehr hilfreich. Bayonne war durch seine günstige Lage am Zusammenfluss des Adour und der Nive schon zu Zeiten der Römer besiedelt – damals noch unter dem Namen Lapurdum. Im Mittelalter entwickelte sich ab dem 10. Jahrhundert der baskische Name Baiona, was so viel wie „guter Fluss“ bedeutet. Für lange Zeit gehörte die Stadt zu den Königen von England, ehe sie im 15. Jahrhundert endgültig französisch wurde. Als wichtige Hafenstadt entwickelte sich Bayonne prächtig und wurde später vor allem im Waffenbau für die Erfindung des Bajonetts bekannt. Heute ist Bayonne ein wichtiger Wirtschaftsstandort für die Metall- sowie Chemieindustrie und im Tourismus ein beliebter Ort in Kombination mit Biarritz.
TIPP: Bayonne mit Biarritz und Bilbao kombinieren
Bayonne ist eine von drei Städten, die ich während einer einwöchigen Reise durch das spanische und französische Baskenland besichtigte. Ich flog ab Wien für zwei Tage nach Bilbao und fuhr dann gemächlich mit Regionalzügen weiter nach Bayonne. Dort blieb ich drei Nächte und sah mir auch noch Biarritz sowie die kleineren Orte Anglet und Saint-Jean-de-Luz an. Die Rückreise erfolgte per Hochgeschwindigkeitszug TGV nach Paris und von dort per Flugzeug zurück nach Wien. Die Reiseberichte dazu werden demnächst veröffentlicht und dann hier verlinkt.
BAYONNE: DIE 5 SCHÖNSTEN SEHENSWÜRDIGKEITEN
1) Sehenswürdigkeiten in Bayonne: Die Altstadt
Die Altstadt von Bayonne unterteilt sich in die zwei durch den Fluss Nive getrennten Bereiche „Grand Bayonne“ und „Petit Bayonne“. Die komplett autofreien, engen Gassen und Wege lassen sich ausgezeichnet zu Fuß erkunden. Durch die kompakten Dimensionen lassen sich die Sehenswürdigkeiten der Altstadt sehr gut an einem Tag anschauen – wenn du weniger Zeit hast, ist aus meiner Sicht sogar eine Besichtigung in nur einem halben Tag möglich, ohne auf die wichtigsten Orte verzichten zu müssen. Natürlich empfehle ich dir aber, mit genügend zeitlichem Spielraum die Altstadt auf dich wirken zu lassen. Cafés, Lokale, Chocolatiers sowie Shops gibt es hier wie Sand am Meer und laden aufgrund der angenehmen Atmosphäre permanent zu einer Pause ein. „Grand Bayonne“ ist der wesentlich geschäftigere Teil der Altstadt und bietet mehr zu sehen. „Petit Bayonne“ auf der anderen Seite des Flusses ist deutlich ruhiger und entspannter.

Die Altstadt von Bayonne als Postkartenmotiv
Lange musste ich beim Betreten der Altstadt von Bayonne nicht warten, bis sich vor mir das erste (von vielen noch kommenden) grandiose Fotomotiv eindrucksvoll aufbaute. In der Gasse Rue Port Neuf blickst du nämlich direkt auf die Türme der Kathedrale, die perfekt von den historischen Häusern eingerahmt werden.
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Fachwerkhäuser und steinerne Gebäude in Bayonne
Der große Charme der Altstadt von Bayonne besteht aus den Dutzenden Fachwerkhäusern, deren Fassaden sich mit den klassischen Steinhäusern großartig ergänzen. Die meisten der Häuser stammen aus dem 16. Jahrhundert, wurden über den Lauf der Zeit aber natürlich saniert und auch einige Fassaden sind erst seit wenigen Jahren in ihrer ursprünglichen Form wiederhergestellt.
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Viele Perspektiven auf die Altstadt
Rund um und in der Altstadt selbst führen vier Brücken über die Nive. Von allen Flussüberquerungen ergeben sich interessante Perspektiven, aber eine der besten erhältst du von der Brücke Pont Marengo. Von hier führen die Fluchtlinien der Häuser den Blick deiner Augen direkt auf die Türme der Kathedrale.
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Der Quai Galuperie im Sonnenuntergang
Im Licht der untergehenden Sonne am späten Nachmittag erscheinen die Hausfassaden am Quai Galuperie entlang der Nive sanft und stimmungsvoll. Ob die Möwe auf der Straßenlaterne die Situation ebenso genießt wie ich? Fast wirkt es so. 😉
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Die Rue d’Espagne in Bayonne
Die Rue d’Espagne ist die Hauptpromenade in der Altstadt von Bayonne. Hier herrscht ziemlicher Trubel und Dutzende Lokale sowie Boutiquen und Souvenirshops reihen sich eng aneinander. So hübsch die Häuser hier auch wirken – mir war die Straße etwas zu stressig und überlaufen. Es gibt in den Gassen rundherum genügend Alternativen, die ruhiger und ebenso schön sind.
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Das rot-grüne Baskenkreuz in Bayonne
An den Umstand, dass Bayonne im französischen Baskenland liegt, wirst du laufend durch Symbole, Farben und Flaggen erinnert. Hier im Bild siehst du vom Namen passenderweise die Rue des Basques, die mit rot-grünen Fähnchen gesäumt ist. Auf ihnen ist das Baskenkreuz „Lauburu“ abgebildet.
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Durch die Altstadt treiben lassen
Durch die relativ kleinen Dimensionen der Altstadt kannst du dich im Grunde völlig ohne Plan durch die Gassen treiben lassen. Die Türme der Kathedrale eignen sich gut als Orientierungshilfe, sodass du dich wirklich nirgends verlaufen kannst.
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Space Invaders in Bayonne
Der Mosaik-Künstler Invader hinterließ in der gesamten Altstadt von Bayonne 21 Stück seiner „Space Invaders“ – hier siehst du zehn Exemplare. Die kleineren und größeren Werke während des Sightseeings aufzuspüren, ist wie eine aufregende Schnitzeljagd. Mit der App „Flash Invaders“ kannst du die Mosaike sammeln und Punkte dafür kassieren. Die exakten Positionen der „Space Invaders“ herauszufinden ist Teil des Spiels und erfordert etwas Spürsinn sowie Kreativität. Für die beiden im Bild oben sichtbaren Mosaike gebe ich dir die GPS-Positionen als Starthilfe, für die anderen musst du bei deinem Spaziergang durch Bayonne die Augen offenhalten. 🙂
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Die Kirche Église Saint-André in Petit Bayonne
Nicht nur Grand Bayonne hat seine Kathedrale, auch in Petit Bayonne ist eine Kirche von beeindruckenden Dimensionen zu finden. Die Église Saint-André wurde während der Herrschaft Napoleons III. zwischen 1856 und 1869 im damals sehr beliebten neugotischen Stil erbaut. Die Atmosphäre und das Innenleben sind wundervoll!
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2) Sehenswürdigkeiten in Bayonne: Die Kathedrale und der Kreuzgang
Schon bei der Anfahrt Richtung Stadt sind von Weitem die beiden Türme der Cathédrale Sainte-Marie de Bayonne zu sehen. Die auch Notre-Dame genannte Kirche steht auf einer Anhöhe in der Altstadt, gilt als Wahrzeichen von Bayonne und besticht von außen wie von innen mit ihrem Aussehen. Die Kathedrale wurde zwischen dem 13. und 14. Jahrhundert im gotischen Stil erbaut, wobei die Fertigstellung der beiden 85 Meter hohen Türme erst viel später im 19. Jahrhundert erfolgte. Im Laufe der Zeit musste das Bauwerk durch Brände und Kriegsschäden immer wieder neu aufgebaut werden. Seit dem Mittelalter ist die Kathedrale Teil des Jakobsweges nach Santiago de Compostela in Spanien. Gemeinsam mit dem Kreuzgang Cloître de la Cathédrale de Bayonne zählt die Kirche unter dem Titel „Jakobsweg in Frankreich“ deshalb seit 1998 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Die Rückseite der Kathedrale Sainte-Marie
Die Türme der Kathedrale Sainte-Marie de Bayonne siehst du auf zahlreichen anderen Bildern in diesem Artikel. Deshalb zeige ich dir auch bewusst den Blick vom Place Louis Pasteur auf die Rückseite des mächtigen Bauwerks.
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Innenansicht der Kathedrale Sainte-Marie de Bayonne
Nach dem Betreten der Kathedrale Sainte-Marie de Bayonne bietet sich dir dieser imposante Anblick in das 77 Meter lange und 33 Meter breite Kirchenschiff. An dessen Ende steht der faszinierende Baldachin des gotischen Hochaltars.
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Die rot-grüne Apsis der Kathedrale
Wahrlich umwerfend zum Ansehen empfand ich in der Cathédrale Sainte-Marie de Bayonne den Apsis genannten Chorumgang mit sieben Kapellen. Das Deckengewölbe ist hier in den baskischen Farben Rot und Grün gehalten und ergibt gemeinsam mit den feinen Details der hohen Kirchenfenster ein spektakuläres Fotomotiv.
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Der Kreuzgang in der Kathedrale Sainte-Marie de Bayonne
Der Kreuzgang (Cloître de la Cathédrale de Bayonne) ist ein weiterer Höhepunkt in der Kathedrale Sainte-Marie de Bayonne. Er ist rechteckig angelegt und entstand bereits in den Anfängen der Kathedrale im 13. Jahrhundert. Die Rundbögen sind in gotischem Stil gebaut und lassen das Licht der Sonne sehenswert in den Gang fließen. Normalerweise ist der Kreuzgang kostenlos zugänglich, während meines Besuchs waren die Tore aber ohne Angabe von Gründen verschlossen. Zum Glück gibt es drei Stellen entlang des Weges, an denen du von der Straße aus sehr gut hineinblicken kannst.
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3) Sehenswürdigkeiten in Bayonne: Die Markthalle
Am Ufer der Nive sticht optisch die Markthalle (Les Halles de Bayonne) hervor, wo du unbedingt einen Zwischenstopp einlegen solltest. Die Halle ist jeden Tag des Jahres geöffnet (Montag bis Freitag ab 7 Uhr, Samstag ab 6 Uhr, Sonntag ab 8 Uhr) und bietet alles, was das kulinarische Herz begehrt. Beim Rundgang entlang der zwanzig Marktstände kommst du an Fleischern, Käsereien, Fischhändlern, Gemüse- und Obstständen sowie Delikatessläden für Wein und edle Speisen vorbei. Zusätzlich gibt es noch einige kleine Restaurants, wo du dich bis nach Mitternacht mit lokalen Köstlichkeiten bekochen lassen kannst. An Samstagen wird das Ganze noch erweitert: dann findet nämlich zusätzlich der Bauernmarkt rund um die Markthalle statt. Es ist wirklich eine Freude, sich hier durch die riesige Produktauswahl zu riechen und schmecken! Außerdem findest du hier garantiert ein Mitbringsel für daheim.

Die Architektur der Markthalle von Bayonne
Die historisch wirkende Architektur der Markthalle von Bayonne lässt nicht erahnen, dass die heutige Version erst 1994 eröffnet wurde. Sie ist von der Bauart an die ursprüngliche Version aus dem Jahr 1866 angelehnt, als es noch zwei Pavillons anstelle einer großen Halle gab. 1945 stürzte das Dach nach einem Schneesturm ein und nach dem Abriss 1963 kam als Ersatz eine moderne Halle samt integriertem Parkplatz. Dieses von den Bewohnerinnen und Bewohnern ungeliebte Objekt wurde erneut abgerissen und machte der heutigen, gelungenen Markthalle Platz.
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Reichliches Angebot in der Markthalle
Ich bin nach dem Betreten von Märkten immer kurz überwältigt, weil von allen Seiten Eindrücke, Geräusche und Gerüche auf mich einprasseln. In der Markthalle von Bayonne war das nicht anders: buntes Gemüse wechselte sich ab mit dem kräftig duftenden Schinken, dazwischen schob sich der süße Duft des Gâteau Basque, den du unbedingt probieren solltest. Es gibt ihn mit einer Vanillecreme- und einer Fruchtcreme-Füllung.
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Bauernmarkt vor der Markthalle in Bayonne
Ich plante meine Reise nach Bayonne schon so ein, dass ich an einem Samstag den dann stattfindenden Bauernmarkt vor der Markthalle miterleben konnte. Dort bieten lokale Bauern, Händlerinnen und weitere Produzenten ihre Waren an. Der Platz ist perfekt geschaffen dafür, denn mit Blick auf die schönen Hausfassaden macht das Einkaufen gleich noch mehr Spaß!
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4) Sehenswürdigkeiten in Bayonne: Rund um die Stadtmauer
Die Altstadt wurde früher von einer mächtigen Stadtmauer (Remparts) geschützt und auch heute noch sind viele Spuren davon sichtbar. Schon zur Zeit der Römer errichtete man erste Befestigungsanlagen, von denen heute aber nur noch Fragmente übrig sind. Im 16. Jahrhundert verstärkte man die Stadtmauern und im 17. Jahrhundert fand eine Modernisierung sowie ein Ausbau statt. Dafür verantwortlich war Sébastien Le Prestre de Vauban, der bedeutende Festungsbaumeister von König Ludwig XIV. In seiner Zeit kamen die Zitadelle, Basteien und Kasernen in Bayonne hinzu. Heute ist ein Großteil der alten Bauwerke nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, sondern wird vom Militär oder Institutionen genutzt. Du kannst aber die Bauwerke von außen betrachten und auf der Stadtmauer ist sogar ein Spaziergang mit interessanten Ausblicken möglich.

Der Botanische Garten in Bayonne
Auf der westlichen Seite der Altstadt „Grand Bayonne“ ist noch ein längeres Stück der alten Stadtmauer erhalten. Sie ist begehbar und erlaubt aus erhöhter Position interessante Perspektiven auf die Umgebung. Hier blickst du auf die Baumlandschaft im kostenlos zugänglichen Botanischen Garten (Jardin botanique).
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Blick von der Stadtmauer auf die Kathedrale von Bayonne
Von der Stadtmauer aus ergibt sich auch diese tolle Perspektive auf die Türme der Kathedrale Sainte-Marie de Bayonne. Links siehst du einen Wehrturm des Château-Vieux (Altes Schloss), das im 11. Jahrhundert erbaut wurde und heute die militärische Abteilung der Fallschirmjäger beherbergt.
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Historische Hausfassaden entlang der Stadtmauer
Entlang der alten Stadtmauer von Bayonne verläuft der Boulevard du rempart Lachepaillet mit seinen sehr ansehnlichen Häusern. Die Hausfassaden der teils sehr schmalen Gebäude bieten sich sehr gut als Fotomotiv an.
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Die Zitadelle von Bayonne
Die mächtige sternförmige Zitadelle (Citadelle de Bayonne) zählt als bestes Beispiel einer noch erhaltenen Festungsanlage in Bayonne. Sie ist zwar vom Ufer des Adour aus sehr gut zu sehen, wird aber heute militärisch genutzt und ist deshalb nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.
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5) Sehenswürdigkeiten in Bayonne: Fotospots am Adour und der Nive
Schon lange nicht hatte ich derart Glück mit einem Hotelzimmer wie in Bayonne. Der große Fluss Adour trennt die Altstadt vom Stadtteil Saint-Esprit, wo der Bahnhof liegt und ich das Hotel ibis Styles Bayonne Centre Gare* direkt am Ufer buchte. So bot sich mir wohl einer der schönsten Ausblicke in Richtung Altstadt mit den Türmen der Kathedrale und der sehenswerten Brücke Pont Saint-Esprit. Abgesehen vom Hotel ist das Flanieren an der Uferpromenade prinzipiell sehr empfehlenswert – vor allem frühmorgens und abends zum Sonnenuntergang und danach, wenn das Licht die Umgebung in eine magisch wirkende Hülle packt. Auch der zweite Fluss, die Nive, ist für sehr gute Fotos der Skyline von Bayonne und der Häuserfronten in der Altstadt geeignet. Dieser Fluss ist deutlich kleiner und schlängelt sich zwischen „Grand Bayonne“ und „Petit Bayonne“ durch das Zentrum der Stadt.

Sonnenuntergang am Ufer der Adour in Bayonne
Die beste und klassische Ansicht von Bayonne erhältst du rechts der Pont Saint-Esprit. Wo die Brücke beginnt, folgst du einfach den wenigen Stufen hinab zur Uferpromenade und dir offenbart sich dieser Blick.
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Die beleuchtete Pont Saint-Esprit
Nach Einbruch der Dunkelheit wird die Pont Saint-Esprit in gelben Farbtönen eindrucksvoll beleuchtet, während der Himmel noch in den letzten Blautönen dahindämmert. Ein kleiner Hinweis für deine Fotoplanung: Um 22 Uhr wird die Beleuchtung unterhalb der Brücke abgeschaltet.
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Die Altstadt von Bayonne in vier Lichtstimmungen
Eine Perspektive, vier Lichtstimmungen: vom Fenster meines Zimmers im Hotel ibis Styles Bayonne Centre Gare* hatte ich die perfekte Gelegenheit, diese Bildcollage umzusetzen. Du siehst hier die Pont Saint-Esprit und die Kathedrale von Bayonne nach Sonnenuntergang, in der Morgendämmerung, kurz vor Sonnenaufgang mit rosa Wolken und während des Sonnenaufgangs mit beleuchteten Kirchturmspitzen.
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Die Häuserzeile an der Nive in Bayonne
Ein richtiges Postkartenmotiv ist am Ufer der Nive zu finden. Der Fluss trennt die beiden Altstadtteile „Grand Bayonne“ und „Petit Bayonne“ und die schönen Bürgerhäuser entlang des Kais spiegeln sich bei Windstille wunderbar im Wasser.
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Die Skyline und Altstadt von Bayonne
Wenn du mit dem Zug von Süden her an- oder abreist, kannst du mit etwas Geschick noch ein ausgezeichnetes Foto der Skyline von Bayonne aus der Ferne erstellen. Der Zug macht nach dem Bahnhof Bayonne eine langgezogene Kurve und überquert dann an einer Stelle für nur wenige Sekunden die Nive. Halte hier deine Kamera mit Teleobjektiv bereit, um diese Chance für solch ein Bild zu nutzen!
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FAZIT
Dass ich Bayonne im französischen Baskenland kennenlernen durfte, verdanke ich nur meinem Interesse am Mosaikkünstler Invader. Durch seine „Space Invaders“ wurde ich aufmerksam auf diese außergewöhnlich schöne Destination, die sich perfekt für eine Städtereise eignet – auch in Kombination mit Biarritz oder dem spanischen Baskenland. Die zweigeteilte Altstadt lässt sich wunderbar zu Fuß erkunden und bietet neben klassischen Sehenswürdigkeiten wie der Kathedrale vor allem etwas für den Gaumen. Zahlreiche Chocolatiers locken mit ihren Pralinen und auch der berühmte Schinken Jambon de Bayonne ist in vielen Schaufenstern nicht zu übersehen bzw. zu überriechen. Das alles zwischen bildhübschen Fassaden der Fachwerkhäuser zu erkunden, ist wirklich sehr empfehlenswert. Schreib mir gerne einen Kommentar, ob du in deinen Träumen nun auch schon in Bayonne bist!


















Lieber Christian,
nach deinem Bericht bekomme ich direkt wieder Lust auf Frankreich! 🇫🇷 Dieses Land ist einfach in jeder Ecke wunderschön – wir waren diesen Sommer in Paris und im Nord-Pas-de-Calais und haben jede Region auf ihre eigene Weise geliebt. Bayonne steht jetzt definitiv auf unserer Liste, vor allem mit der charmanten Altstadt, den Fachwerkhäusern und all den leckeren Spezialitäten.
Und Glückwunsch zum 300. Artikel 😀
Liebe Grüße, Lisa
Vielen Dank Lisa!
Liebe Grüße,
Christian