„Flash Invaders“: Sightseeing als Spiel

App „Flash Invaders“ in Verwendung bei Space Invader LJU_17 in Ljubljana

Als ich vor mehreren Jahren zufällig mit den „Space Invaders“ des französischen Künstlers Invader in Berührung kam, sollte das nicht nur die Art meiner Städtereisen grundlegend verändern. Mit der App „Flash Invaders“ kam ein Spiel als Komponente zum klassischen Sightseeing hinzu, das mich an neue Orte und in spannende sowie authentische Stadtviertel führte, die ich nie auf dem Programm gehabt hätte. Worin die Faszination rund um die Space Invaders liegt, wie du davon auf Städtereisen profitierst, warum die App weltweit Invader-Fans zusammenbringt und deren Alltag in positiver Weise beinflusst, davon erzähle ich dir ausführlich in diesem Artikel!


DIE HÖHEPUNKTE IN DIESEM ARTIKEL

Ein persönlicher Erfahrungsbericht über die Faszination hinter den Kunstwerken „Space Invaders“

Die Smartphone-App „Flash Invaders“ als Möglichkeit, Sightseeing auf Städtereisen spielerisch zu erleben

Beispiele, wie die App „Flash Invaders“ Menschen zusammenbringt und die Gemeinschaft stärkt

Spannende Details und Anekdoten aus Interviews mit sechs Fans des französischen Künstlers Invader

Viele Links zu weiterführenden Artikeln über die Space Invaders in anderen Städten Europas

 

Dieser Artikel wurde zuletzt am 6. Oktober 2024 aktualisiert.

Inhaltsverzeichnis Anzeigen

Space Invaders Mosaike in Paris

Das Kulturphänomen „Space Invaders“

Mehr als ein halbes Jahr habe ich mir von der Idee bis zur Veröffentlichung dieses Artikels Zeit genommen. Beim Schreiben der Beiträge für meinen Reiseblog achte ich darauf, mit viel Herzblut interessante sowie faszinierende Hintergrunddetails für dich zu recherchieren – und davon gibt es bei diesem Thema einfach unglaublich viele. Ich tauchte tief ein in das Universum rund um die „Space Invaders“ des aus Paris stammenden Künstlers Invader. Die bunten Wandmosaike im öffentlichen Raum bereichern nicht nur die Art, wie du eine Stadt erkunden und neu kennenlernen kannst, sondern bringen auch Menschen zusammen, um gemeinsam diese Leidenschaft zu zelebrieren. Wenn dich meine Worte nun neugierig gemacht haben, solltest du unbedingt weiterlesen!

Ein Spiel mit großen Auswirkungen

Ich erzähle dir nicht nur meine persönlichen, positiven Erfahrungen rund um die Space Invaders und das Spiel „Flash Invaders“, sondern lasse in diesem Artikel auch andere Personen zu Wort kommen. Ich nahm über Instagram Kontakt zu sechs Invader-Fans aus Frankreich auf, denen ich schon lange folge und so die Begeisterung für diese Kunstform intensiv mitfühlen konnte. Sie kommen in diesem Artikel mit ihren Internetpseudonymen doud1er, invadersgirl, alma_citronnelle, 4LFR3D N3W M4D, Sébastien Mougey sowie CRPARIS12 zu Wort und schildern mir ihre Geschichten sowie Erfahrungen rund um Invader. Sie haben mir auch dankenswerterweise viele Fotos zur Verfügung gestellt, damit du beim Lesen die Leidenschaft besser verstehen und nachvollziehen kannst!

Es war einmal in Paris …

Meine Geschichte beginnt vor einigen Jahren in Paris mit einem Zufall und viel Neugierde. Wenn du in der französischen Hauptstadt mit geschärftem Sinn und offenen Augen durch die Gassen schlenderst, dann wird es nicht lange dauern, bis dir seltsam anmutende Mosaike auffallen. Die kleineren und größeren Stücke sind zwischen vielen anderen Street-Art-Kunstwerken an Hausmauern, im Boden, auf Nischen und teils sogar in Gebäuden zu finden. Zu Beginn dachte ich mir nur kurz: „Aha, interessant. Was soll das bitte sein? Warum diese komischen Motive?“ und widmete mich gestresst wieder meiner prallvollen To-do-Liste an Sehenswürdigkeiten. Im Unterbewusstsein waren die Mosaike aber ab diesem Zeitpunkt gespeichert und sollten bald noch gehörig Einfluss auf meine zukünftige Art von Sightseeing nehmen.

Paris als Heimat der Space Invaders

Dass mir die Mosaike das erste Mal ausgerechnet in Paris auffielen, ist kein Zufall. In der Heimatstadt des Künstlers Invader sind aktuell mehr als 1.500 Space Invaders großteils im öffentlichen Raum verewigt – du stößt also ziemlich sicher zufällig auf eines davon. Die meisten Werke sind den Motiven des gleichnamigen, japanischen Kultspiels „Space Invaders“ aus dem Jahr 1978 nachempfunden. Im Spiel musst du mit einem Raumschiff Aliens besiegen, die vom Aussehen an Tintenfisch, Krake und Oktopus erinnern. Seit 1998 setzt der stets anonym agierende Künstler mit dem Pseudonym Invader solche Kunstwerke aus Tausenden Mosaiksteinen zusammen und installiert sie in Nacht-und-Nebel-Aktionen. In diesem aufschlussreichen Youtube-Video siehst du Invader bei der Arbeit.

Arcade-Game Space Invaders in einer Spielhalle

Das Arcade-Game als Ursprung der „Space Invaders“

In London und in Prag stieß ich beim Sightseeing zufällig auf zwei Retro-Arcade-Spielhallen, in die ich gleich neugierig hineinschaute. Zu meiner Überraschung standen in den Räumen zwischen Dutzenden anderen Spieleklassikern tatsächlich auch Automaten mit dem Originalspiel „Space Invaders“ aus dem Jahr 1978! Auf diesem Spiel und seinen Motiven bauen die Mosaike von Invader nämlich ursprünglich auf. Bald nahm der französische Künstler aber auch weitere Themen als Referenz für die Werke hinzu, etwa Figuren aus anderen Computerspielklassikern wie Pac-Man oder Bubble Bobble und kulturell sowie politisch inspirierte Motive wie Porträts wichtiger Persönlichkeiten. Außerdem nimmt er mit seinen Mosaiken auch gerne Bezug auf stadtspezifische Eigenheiten.


Space Invader MUN_13 in München

TIPP: Space Invaders im Detail erklärt

Rund um den französischen Künstler Invader gibt es sehr viel zu erzählen. Falls das Thema neu für dich ist, empfehle ich dir vor dem Lesen dieses Artikels, zuerst meinen Beitrag Paris: Sightseeing mit Invader anzuschauen. Darin erfährst du alles Wissenswerte rund um Invader! Weitere Beiträge zum Vertiefen:

Wien: Jagd auf die Space Invaders (Teil 1)

Wien: Jagd auf die Space Invaders (Teil 2)

Space Invaders in Basel

Space Invaders in Brüssel

Space Invaders in München

Space Invaders: Ljubljana spielerisch entdecken

Invader Space Station: Paris im Pixelfieber

 


Aufkleber von Space Invaders im Shop im Centre Pompidou in Paris

Die Jagd auf die bunten Mosaike beginnt

Nun stellst du dir vielleicht gleich die Frage, was denn so besonders an diesen Mosaiken ist, dass ich solch einen umfangreichen Artikel dazu verfasse? Dazu musst du wissen, dass ich ganz allgemein schon seit meiner Kindheit gerne spiele, sammle, entdecke, begreife und erkunde. Die Space Invaders vereinen all das für mich und lösen in mir regelmäßig das „Bauchgefühl eines Jägers und Sammlers“ aus, der mit geschärften Sinnen wieder eine Reise in eine Stadt plant, wo es die Mosaike aufzuspüren und „einzufangen“ gilt. Über 4.000 Stück davon sind in über 80 Städten weltweit verteilt – langweilig wird es bei der „Jagd“ also nicht. Die Hauptrolle in dieser Geschichte spielt die Smartphone-App „Flash Invaders“, mit der sich gefundene Mosaike sammeln lassen – mehr dazu dann aber weiter unten im Detail.

Space Invaders PA_605, PA_874, PA_1087, PA_1107 in Paris

Erste Ausbeute an Space Invaders in Paris

Noch Monate, bevor ich die App „Flash Invaders“ kennenlernte, lenkte ein Ereignis mein Interesse zurück auf die Space Invaders. Während einer Interrail-Reise durch Europa mit meiner Freundin Ende November 2021 übernachteten wir im 25hours Hotel Paris Terminus Nord und an mehreren Stellen im Haus wird auf die Mosaike Bezug genommen. Unter anderem hängt in den Aufzügen ein Invader-Stadtplan mit den ersten 1.000 Mosaiken des Künstlers in Paris. Ich war von der Menge an Space Invaders komplett überrascht und der Spieltrieb in mir wurde sofort geweckt („Ich will sie alle haben!“). Erstmals suchte ich dann beim Sightseeing in Paris an den Hauswänden bewusst nach den Mosaiken, fotografierte sie vorerst aber nur mit der Digitalkamera. Das Ergebnis waren die oben abgebildeten Space Invaders PA_605, PA_1087, PA_1107 und PA_874 – meine erste, noch magere Ausbeute.

Space Invaders in Wien

Startschuss für den „Space-Invaders-Wahnsinn“ in Wien

Richtig los ging meine Leidenschaft dann in Wien, wo mir Anfang 2022 plötzlich auch die bunten Space Invaders auf den Straßen auffielen – ausgerechnet in meiner Heimatstadt! Ich bemerkte in unmittelbarer Nähe zu einem Mosaik zwei Aufkleber mit der kryptischen Aufschrift „Reactivationteam“ und „We are back“. Mit diesen Infos startete ich meine Recherchen im Internet und erfuhr schrittweise mehr Details. Ich stellte fest, dass es in Wien schon seit 2008 die beachtliche Anzahl von 56 Space Invaders gab, ich die Mosaike aber offensichtlich nie wahrnahm. Über die Jahre hinweg wurden die Werke gestohlen, mutwillig zerstört oder im Zuge von Renovierungen entfernt. Dass ich die Mosaike dann 2022 doch bemerkte, lag an einer großen „Reaktivierungswelle“ im Oktober 2021. Das bedeutet, dass die Werke wieder angebracht wurden – dazu aber später mehr!

Space Invaders PA_1336 und PA_1318 in Paris, LJU_33 in Ljubljana, LDN_155 in London, MUC_14 und MUC_01 in München

Beispiele für grandiose Werke

Was mich von Beginn an unheimlich faszinierte, ist die Schönheit der Mosaike und die Detailverliebtheit von Invader. Während manche Space Invaders nur aus wenigen Mosaiksteinen bestehen, gibt es auch Kunstwerke aus Hunderten bis Tausenden Einzelteilen. Die Steine so anzuordnen, dass daraus aus der Ferne betrachtet ein erkennbares Motiv entsteht, muss ziemlich herausfordernd sein. Das Ganze dann auch noch zusammenzusetzen und unbeschädigt (meistens unbemerkt in der Nacht) am Bestimmungsort anzubringen, verdient in meinen Augen höchsten Respekt. Ich zeige dir einige meiner absoluten Favoriten: das Invader-Selbstporträt PA_1336 und das Obst-Mosaik PA_1318 in Paris, das Drachen-Mosaik LJU_33 in Ljubljana, das Vivienne-Westwood-Mosaik LDN_155 in London, das Edward-Snowden-Pixelporträt MUC_14 und das Augustiner-Mosaik MUC_01 in München.

Buch "4000 The Complete Guide to the Space Invaders"

Die Kollektion in Buchform

Bei aktuell über 4.200 Werken seit 1998 den Überblick zu behalten, ist beeindruckend, wie auch invadersgirl findet: „Ich bewundere die Referenzierung aller Mosaike sehr. Wenn ich alte Bilder sehe, die lange vor dem Start der App „Flash Invaders“ 2014 veröffentlicht wurden, frage ich mich, wie Invader sich organisiert hat.“ Eine mögliche Antwort darauf gibt das Buch „4000 The Complete Guide to the Space Invaders“ (ISBN 978-2954125978), in dem Invader die ersten, zwischen 1998 und 2021 veröffentlichten 4.000 Mosaike in chronologischer Reihenfolge präsentiert und zusätzlich auch jede Menge faszinierender Statistiken zu seiner Arbeit liefert.


„Flash Invaders“: Das Spiel beginnt!

Über die offizielle Webseite von Invader kam ich zum ersten Mal mit der im Jahr 2014 veröffentlichten Smartphone-App „Flash Invaders“ (Download für iOS / Download für Android) in Berührung. Mit dieser App kannst du gefundene Mosaike sammeln und fotografieren („flashen“) sowie Punkte verdienen. Damit ging der Wahnsinn los und ich wollte sofort beginnen, Wien zu durchforsten und alle Space Invaders mit der App „einzufangen“. Zuerst spürte ich in langwieriger Arbeit im Internet die exakten Positionen der 56 Mosaike in Wien auf und trug diese dann in einer eigenen Karte auf Google Maps ein. Diese Online-Suche nach den öffentlich nicht bekannten Koordinaten ist Teil des Spiels und enorm aufregend sowie herausfordernd! In Punkt 5 weiter unten im Text gehe ich auf diese Suche in der Praxis genauer ein.

Screenshots der App Flash Invaders

So benutzt du die App „Flash Invaders“

Sobald du vor einem Mosaik von Invader stehst, fotografierst („flasht“) du mit der App „Flash Invaders“ den Space Invader und erhältst dafür eine bestimmte Punkteanzahl. In deiner Galerie kannst du alle deine gefundenen Mosaike anschauen und in einer Highscore-Liste nachsehen, ob du es schon in die Top 100 geschafft hast – der Weg dorthin ist aber sehr weit. 😉 Die App hat noch weitere Funktionen, die du ausführlich bereits in meinen Artikeln Wien: Jagd auf die Space Invaders (Teil 2) und Paris: Sightseeing mit Invader nachlesen kannst.

App „Flash Invaders“ in Verwendung bei Space Invader WN_19 in Wien

Die Lust am Suchen, Finden und Sammeln

Als ich mich, ausgerüstet mit meiner Google-Maps-Karte, auf den Weg zu den 56 Positionen der Space Invaders in Wien machte, hatte ich ein unbeschreibliches, positives Bauchgefühl in mir. Hier im Bild siehst du übrigens das gut getarnte Mosaik WN_19 in einer Wandnische. Um die exakten Koordinaten dieses einen Mosaiks herauszufinden, benötigte ich mehrere Stunden. Umso glücklicher war ich dann, es auch tatsächlich vor Ort zu entdecken. Wenn du schon einmal eine Schnitzeljagd gemacht oder Geocaching gespielt hast, dann wirst du das Gefühl sicherlich nachvollziehen können. Die Lust am Sammeln und das befriedigende Gefühl, wieder ein Stück gefunden und in die persönliche „Schatzkammer“ gelegt zu haben, ist einfach fantastisch!

Space Invader PA_1167 in Paris

Der Einfluss von „Flash Invaders“

„Flash Invaders“  ist wohl der Hauptgrund dafür, warum weltweit ein kleiner Hype um die Space Invaders entstanden ist. Plötzlich waren die Mosaiksteine an öffentlichen Orten nicht mehr nur Street Art eines anonymen Künstlers, sondern auch Teil eines Spiels, an dem jede Person rund um den Globus teilnehmen kann. Invadersgirl ist beeindruckt von der Gamifizierung der Anwendung und dem Sammeleffekt: „Ich habe noch nie Pokémon Go gespielt, aber ich kann die Aufforderung ‚Fang sie alle!‘ voll und ganz nachvollziehen.“ Was mir persönlich an der App so gefällt, ist, dass es im Grunde nichts zu gewinnen gibt, es geht nur um den Spaß. Mal findest du einen Space Invader und „verdienst“ Punkte (wie hier im Bild bei PA_1167 in Paris), mal „verlierst“ du, weil das Mosaik zerstört ist oder sich aus irgendwelchen Gründen nicht erfolgreich flashen lässt.

Space Invader LJU_23 in Ljubljana

Eine Stadt ist nicht genug

Die Space Invaders in Wien hatte ich nach zwei Tagen „geflasht“ und schnell wurde mir klar: „Ich will mehr!“ Ich wusste zu diesem Zeitpunkt schon, dass es in über 80 Städten weltweit diese Mosaike gibt. Erstmals bemerkte ich, dass die Space Invaders meine Lust am Reisen massiv steigerten. Die nächste Städtetour sollte meine Freundin und mich in das italienische Triest führen – mit einem „zufälligen“ Stopp in Ljubljana. Die slowenische Hauptstadt hatten wir bereits einmal kurz zur zauberhaften Weihnachtszeit besucht. Nun bot es sich perfekt an, dort als Zwischenziel nochmals hinzufahren und die 42 Space Invaders von Ljubljana (im Bild LJU_23) in der Stadt mit Sightseeing im Frühling zu verbinden. Wir borgten uns vor Ort Räder aus und lernten während der Suche auf zwei Rädern faszinierende Viertel kennen, in die wir sonst wohl nie im Leben gekommen wären. Ein grandioser Trip!


Screenshot der Webseite invader-spotter.art

TIPP: Alle Space Invaders auf einen Blick

Auf der Webseite invader-spotter.art sind alle Städte sowie Orte auf der Welt aufgelistet, an denen sich die über 4.000 Space Invaders befinden. Es ist eine Online-Datenbank, in der du nach bestimmten Mosaiken suchen oder dich einfach inspirieren lassen kannst. Unter dem Punkt „News“ siehst du, welche Space Invaders vom Künstler Invader neu veröffentlicht und welche von der Community (siehe später im Text) als beschädigt oder zerstört gemeldet wurden. Durch diese hilfreiche Seite kann ich vor meiner nächsten Reise einfach nachsehen, wie viele Mosaike sich in einer bestimmten Stadt tatsächlich überhaupt noch befinden und welche ich nicht mehr zu Gesicht bekommen werde. Was du dagegen nicht findest, sind jegliche Positionsangaben der Mosaike. Hier musst du wie schon erwähnt anders kreativ werden – das ist Teil des Spiels! Weiter unten im Text gebe ich dir dazu etwas Starthilfe.

 


Space Invader BRN_16 in Bern

WIE „FLASH INVADERS“ DAS SIGHTSEEING UND DAS LEBEN VERÄNDERT

Invader hat es mit der App „Flash Invaders“ – bewusst oder nicht – geschafft, viele Menschen in einer Gemeinschaft zusammenzubringen, die sich rund um die Mosaike in allen Belangen organisieren und gegenseitig unterstützen. Wieviele Künstlerinnen oder Künstler können dasselbe von sich behaupten? Ok, lassen wir mal Taylor Swift beiseite. 😉 Ich habe nachfolgend sechs Theorien rund um die Space Invaders aufgestellt, die ich über die Jahre meiner Begeisterung bemerken und spüren konnte. Sie handeln sowohl von meiner These, dass „Flash Invaders“ die Art des Sightseeings massiv positiv verändert, als auch von den tollen Begleitumständen im Sinne von gemeinschaftlichen Unternehmungen.

1) Mit „Flash Invaders“ Städte neu sehen

In der Vergangenheit sahen meine Citytrips in europäische Metropolen so aus: Anreise per Flugzeug, in ein bis drei Tagen klassisches Sightseeing mit den bekanntesten Attraktionen, Flug zurück in meine Heimatstadt Wien. Eine Rückkehr an solche Destinationen war danach in meinem Kopf vorerst ausgeschlossen: „Nun habe ich ohnehin das Wichtigste gesehen!“, dachte ich mir mehr als einmal. Seit ich mich mit dem Künstler Invader beschäftige, hat sich meine Denkweise allerdings verändert. Innerhalb kurzer Zeit zog es mich beispielsweise gleich mehrere Mal nach Paris und nach London zurück – diesmal aber mit Fokus auf das Aufspüren der Mosaike abseits der bekannten Gegenden. Dabei bekam ich beide Städte von einer anderen Seite zu Gesicht und ich lernte die Viertel und ihre Menschen kennen, nicht den Tourismusort. Doch auch in anderen Städten machte sich meine neue Art des Sightseeings bemerkbar.

Space Invaders rund um den Canal Saint-Martin in Paris

Paris abseits von Eiffelturm & Co.

Einen der ersten großen Glücksmomente, den ich auf die Suche nach den Space Invaders zurückführe, erlebten meine Freundin und ich in Paris. Ich fand heraus, dass sich rund um den Canal Saint-Martin besonders viele Space Invaders befinden. Dieser Ort war uns bis dahin noch völlig unbekannt – mittlerweile kommen wir bei unseren Reisen nach Paris sehr gerne hierher zurück! Der Canal Saint-Martin bietet nicht nur eine wundervolle Atmosphäre, sondern tolle Geschäfte, Restaurants und viel Street Art auch abseits der Mosaike von Invader. Besonders entzückt hat uns die Buchhandlung Artazart (in der sich übrigens Space Invader PA_447 befindet, kannst du ihn im Bild erkennen?) und das asiatische Restaurant Siseng, wo wir großartiges Abendessen genossen.

Space Invader PA_394 in Paris

Durch Space Invaders den Blick schärfen

Was ich besonders an der Schnitzeljagd auf die Space Invaders schätze, ist, wie sich mein Blick und meine Wahrnehmung über die Jahre verändert haben. So wie im Bild geht es in Paris normalerweise immer zu: Dutzende Touristinnen und Touristen strömen durch die französische Hauptstadt, sehen sich interessiert die Architektur und die Sehenswürdigkeiten an – und übersehen ziemlich sicher nicht nur die Street Art von Invader, sondern auch viele weitere spannende Dinge. Ich liebe es sehr, nicht nur auf das Offensichtliche zu schauen, sondern auch die Details zu beachten. Mir sind die Space Invaders (im Bild am Brückenabgang PA_394) bei meinen ersten Besuchen deshalb schnell aufgefallen. Das gilt aber nicht nur für die Mosaike. Ich nehme generell viel mehr interessante Objekte wahr und das ist selbstverständlich auch ein Vorteil bei Reisen in Städte, wo es keine Space Invaders zu finden gibt.

Space Invaders RTD_12 in Rotterdam, KLN_11 in Köln, BXL_30 in Brüssel, LDN_21 in London

Spielerisch zu neuen Erfahrungen

Durch das Suchen und Sammeln der Space Invaders komme ich bei Städtereisen in Viertel, die ich nie am Radar gehabt hätte. Das erlaubt mir Einblicke und Erfahrungen, die über das klassische Sightseeing hinausgehen. So erging es mir in Köln (Bild o. l., KLN_11), in Rotterdam (Bild o. r., RTD_12), in London (Bild u. l., LDN_21), in Brüssel (Bild u. r., BXL_30) und natürlich ganz besonders in Paris, wo es im gesamten Stadtgebiet über 1.500 Space Invaders zu finden gibt und man dementsprechend viel umherkommt – oben habe ich dir mit dem Canal Saint-Martin ja schon ein gutes Beispiel gegeben. Ich empfehle dir, auf Citytrips ein bis zwei Tage mehr Zeit einzuplanen und dich dann während der Suche nach den Space Invaders an neuen Orten überraschen zu lassen!

Erlebnisse während der Suche nach Space Invaders in Amsterdam, Genf, Bern und Basel

Grandiose Erlebnisse dank Space Invaders

Auf der Suche nach den Mosaiken von Invader bewegst du dich nicht nur entlang der touristischen Routen, sondern auch abseits davon. Meine Freundin und ich stießen dabei schon auf fantastische kleine Shops mit lokaler Handwerkskunst sowie liebevolle Restaurants mit kleinen Preisen und großer Küche. In den Fotos siehst du weitere Beispiele für Erlebnisse, die mir stark in Erinnerung blieben: Pizza essen mit einer Katze in Amsterdam, schwimmen im Genfer See neben dem Mosaik GNV_17, Kaffeetrinken in einer kleinen Markthalle in Basel oder in einem Antiquitätenshop in Bern ein lange gesuchtes Stück finden – alles Momente, die wir nur der Jagd auf die bunten Mosaike verdanken. Invader-Fan 4LFR3D N3W M4D sieht es ähnlich: „Städte mit Space Invaders kann man auf höchst interessante Weise in vielen Winkeln entdecken, oft viel besser als mit einem klassischen Reiseführer.“

Space Invaders LDN_08 in London, RTD_16 in Rotterdam, BSL_11 in Basel und LJU_21 in Ljubljana

Etwas Realismus schadet nicht

Bleiben wir realistisch: Neue Gegenden kennenzulernen heißt nicht automatisch, dass es sich um superschöne Orte handelt. Als neugierige Person gehört es für mich aber dazu, auch nicht herausgeputzte Seiten einer Stadt zu sehen. Während du mit einem Reiseführer meistens nur die besten Orte einer Stadt empfohlen bekommst, siehst du bei der Suche nach den Space Invaders auch klassische Wohnviertel, hässliche Verkehrsknoten und baufällige Ecken. All das ist Teil einer lebendigen Stadt und hilft dabei, sich ein Gesamtbild zu machen und nicht nur etwa über die superschöne Altstadt zu romantisieren. In meinen Beispielen siehst du Space Invader RTD_16 in Rotterdam (o. l.), LDN_08 in London (o. r.), LJU_21 in Ljubljana (u. l.) und BSL_11 in Basel (u. r.). Alles Orte, wo absichtlich kein Tourist vorbeikommt – doch ich bin froh, auch diese Teile einer Stadt gesehen zu haben.

Space Invader LDN_149 in London

Die überraschende Seite von London

Weil es mich derart positiv berührt hat, möchte ich dir in diesem Absatz noch ein weiteres positives Beispiel aus London zeigen. Im äußersten Norden der Metropole ist im Stadtbezirk Walthamstow der überdimensionale Space Invader LDN_149 angebracht! Das Mosaik bringt nicht nur 100 Punkte beim Flashen mit der App „Flash Invaders“, sondern ist einfach auch ein grandioses Fotomotiv in Verbindung mit seiner Umgebung. Die Fahrt mit Bahn und Bus zu diesem Ort zeigte mir viele Facetten von London ohne touristischen Schnickschnack – das gefiel mir enorm! Der große Pluspunkt: das Mosaik ist an der Außenmauer eines Pubs zu finden, sodass sich gleich eine Pause mit Fish & Chips sowie einem Pint anbietet.


Logo des Podcast „Already Flashed“

TIPP: Der Podcast „Already Flashed“

Wenn dich Hintergrundinfos zu den Space Invaders interessieren, dann ist der Podcast „Already Flashed“ perfekt (leider nur auf Französisch). Produziert wird das Format von Sébastien Mougey (smy), der mir dankenswerterweise auch für einige Fragen in diesem Artikel zur Verfügung stand. In Dutzenden Episoden werden im Podcast diverse Invader-Fans interviewt und die gemeinschaftlichen Aspekte sowie die Motivation hinter der Jagd auf die Mosaike beleuchtet. Sébastien selbst beschreibt seine Leidenschaft für die Space Invaders so: „Meine Freunde und meine Familie denken, ich sei jetzt ein bisschen besessen. Der Already-Flashed-Podcast ist ein weiterer Schritt in den ‚Wahnsinn‘. Diese Leidenschaft bringt mich dazu, mit Freunden um die Welt zu reisen, um zu flashen.“

 


2) Space Invaders als Inspiration für neue Orte

Städte gibt es ja in jedem Land genügend zur Auswahl, aber oft fehlt ein Aufhänger, um auch tatsächlich einmal eine Destination auszuwählen, die nicht so im Fokus des Tourismus steht. Die Werke von Invader sind beispielsweise allein in Frankreich in aktuell 28 Städten und Orten versteckt – weltweit in über 80! Das ist auch für Einheimische Motivation genug, einmal das eigene Land näher zu erkunden und sich auf die Reise in Städte in der Umgebung zu machen, die man vielleicht nie auf dem Radar hatte.

Space Invaders „bevorzugt“

Invadersgirl meint etwa, „bei der Auswahl meiner Urlaubsziele mittlerweile langsam zu beginnen, Städte mit Space Invaders zu bevorzugen“. Ich kann diesen Ansatz total nachempfinden, denn mir geht es ähnlich. Der menschliche Sammeltrieb ist nicht zu unterschätzen und kann dazu führen, an bestimmte Orte zu reisen, nur um die eigene Mosaiksammlung zu erweitern – mit dem netten Nebeneffekt, dass man dabei auch noch Gegenden, Landschaften, Städte und Orte zu Gesicht bekommt, die man nie für möglich gehalten hätte.

Space Invader POTI_27 in Potosi (Bolivien) und Space Invader REUN_09 auf La Réunion

Mit den Space Invaders zu exotischen Zielen

Mit Potosi in Bolivien (im Bild links Space Invader POTI_27) und der Insel La Réunion (im Bild rechts Space Invader REUN_09) suchte sich doud1er ganz besondere Ziele auf der Welt aus, um die dortigen Mosaike zu suchen und die Punkte mit der App „Flash Invaders“ einzuheimsen. Ich traf den enthusiastischen Invader-Fan im Vorfeld der Ausstellung „Invader Space Station“ in Paris auf ein Bier und erfuhr im persönlichen Gespräch spannende Details. „Ich war früher ein eher schüchterner Typ, der durch die Space Invaders plötzlich lockerer wurde und mittlerweile mit anderen Leuten auf Flashtouren in neue Städte fährt. Dadurch konnte ich fantastische Städte mit Architektur, Menschen, Kultur und Gastronomie entdecken (Gastronomie ist wichtig).“
Fotos zur Verfügung gestellt von doud1er, vielen Dank!

Space Invader GRU_02 in Grude, Bosnien-Herzegowina

Aufmerksamkeit auf das Neue und Unbekannte

Alma_citronnelle und CRPARIS12 erwähnten mir gegenüber Ljubljana, wo die 42 angebrachten Space Invaders überhaupt erst deren Aufmerksamkeit auf die slowenische Hauptstadt lenkten. Mir erging es ja ähnlich, wie du weiter oben schon lesen konntest. Sébastien Mougey nennt mir ein weiteres Beispiel eines ungewöhnlichen Ortes, an den es ihn verschlagen hat. In der bosnischen Gemeinde Grude sind drei Mosaike von Invader versteckt – eines davon in einer Druckerei (im Bild GRU_02). Während einer Ferienreise mit dem Auto veranlassten ihn die Space Invaders zu einem stundenlangen Abstecher: „Ich mache auch im Urlaub Umwege. Eine Fabrik in Bosnien-Herzegowina um 8 Uhr morgens zu besuchen, ist verrückt und unvergesslich!“
Foto zur Verfügung gestellt von Sébastien Mougey, vielen Dank!

Space Invaders in den ESA-Stationen in Rom (ROM_70 und ROM_71), Noordwijk (NOO_01) und Redu (RDU_01)

Space Invaders in den ESA-Stationen

Meine Interview-Frage nach persönlichen Überraschungen auf der Jagd nach den Space Invaders brachte mir euphorische Antworten von doud1er und anderen Fans ein: „Nie wäre ich auf die Idee gekommen, Raumstationen zu besuchen. Ich dachte nicht einmal, dass wir das schaffen könnten“, schwärmt invadersgirl. Der Künstler Invader hat in fünf Niederlassungen der Weltraumorganisation ESA (European Space Agency) in Darmstadt, Köln, Redu, Rom und Noordwijk seine Werke hinterlassen.

Führungen zu den Mosaiken

Für Fans werden dort Spezialführungen angeboten, um die Mosaike flashen zu können. Bei Sébastien Mougey schwang richtig fühlbar die Emotion mit: „Ich war an unglaublichen Orten wie den europäischen Weltraumagenturen, und wir waren jedes Mal wie Kinder vor einem Traum oder einem riesigen Spielzeug, mit unglaublichem Lächeln im Gesicht“. In den Bildern siehst du die Mosaike NOO_01 in Noordwijk (links), ROM_70 und ROM_71 in Rom (rechts oben) und RDU_01 in Redu (rechts unten)
Fotos zur Verfügung gestellt von doud1er, vielen Dank!


3) „Flash Invaders“ und der Tourismus

Auf den Tourismus in Großstädten wie Paris oder London haben die Space Invaders und die App „Flash Invaders“ wohl kaum einen Einfluss – zu sehr stehen hier die weltberühmten Sehenswürdigkeiten im Vordergrund. In weniger touristischen Städten kann eine „Invasionswelle“ von Invader aber tatsächlich einen spürbaren Aufschwung an Besucherinnen und Besuchern erzeugen. Einige Tourismusbüros erkennen den Wert der Mosaike und werben auf ihren Webseiten aktiv mit den Space Invaders als Sehenswürdigkeit, so etwa das italienische Ravenna oder Dijon sowie Marseille in Frankreich. In meinen Interviews kam gleich mehrmals die tunesische Insel Djerba als Paradebeispiel zur Sprache. „Nach der Invasion von Djerba erkannten einige Reiseführer und Hotelbesitzer die Bedeutung der Mosaike und dass Touristen kamen, um sie zu sehen“, so Sébastien Mougey.

Space Invader DJBA_39 auf der tunesischen Insel Djerba

Space Invaders auf der tunesischen Insel Djerba

Auf der tunesischen Insel Djerba wurden mehrere Szenen der „Star Wars“-Kultreihe gedreht. Die Orte stellten den idealen Rahmen für den fiktiven Wüstenplaneten Tatooine dar. Invader hinterließ im November 2019 gleich 58 sehr sehenswerte Space Invaders auf der gesamten Insel und zollte auch „Krieg der Sterne“ mit einigen Motiven Tribut. Invadersgirl reiste Mitte 2022 nach Djerba und nutzte einen Taxifahrer als Reiseführer, der sich auf die Space Invaders spezialisiert hatte. „Er kennt alle Orte und garantiert so, dass man alle Punkte erhält. Er erzählte mir, dass er bereits rund 200 Gruppen zu den Mosaiken gebracht hat!“ Im Bild siehst du einen Teil ihrer Ausbeute auf Djerba: die Space Invaders DJBA_40, DJBA_25, DJBA_50 und DJBA_39.
Fotos zur Verfügung gestellt von invadersgirl, vielen Dank!

Space Invader LJU_34 in Ljubljana

Space Invaders und die Auswirkungen in Ljubljana

Gleich zweimal war Invader Teil von Ausstellungen im grafischen Zentrum MGCL in Ljubljana. Beide Ereignisse 2006 und 2021 nutzte der Künstler, um 20 bzw. 22 Mosaike in der Stadt anzubringen. Vor allem die zweite „Invasionswelle“ besticht durch großartige Space Invaders, die motivtechnisch Bezug auf die Stadt und ihr Wahrzeichen, den Drachen, nehmen (hier abgebildet LJU_34). Bei meinem Besuch im Museum erzählte mir die Pressesprecherin, dass die Ausstellungen eine große Zahl an französischen Touristen in die slowenische Hauptstadt lockten. Zwei davon waren alma_citronnelle und CRPARIS12, wie du bereits weiter oben lesen konntest.

Space Invader FTBL_08 und Space Invader FTBL_31 in Fontainebleue

Space Invaders und der Hype in Fontainebleue

Die „Invasion“ von Fontainebleau setzte die kleine Stadt rund 60 Kilometer südlich von Paris plötzlich in den Fokus vieler Personen – weiter unten in Punkt 5 gehe ich darauf nochmals ein. Invader brachte 2023 46 Mosaike in Fontainebleau an, das ansonsten hauptsächlich für sein Schloss bekannt ist. „Viele Flasher fuhren dorthin. Ich war mehrere Male dort und habe das Schloss besichtigt, bin in Restaurants und in mehrere kleine Orte rund um Fontainebleau gegangen“, bestätigt mir CRPARIS12 den Einfluss von Invader auf den örtlichen Tourismus. Hier abgebildet siehst du die beiden Space Invader FTBL_08 und Space Invader FTBL_31.
Fotos zur Verfügung gestellt von CRPARIS12, vielen Dank!

Space Invader DIJ_03 in Dijon

Space Invaders locken nach Dijon

Zuguterletzt möchte ich dir natürlich auch noch ein weiteres persönliches Beispiel bringen. 2022 fuhr ich mit meiner Freundin zwei Wochen mit dem Zug durch Europa. Eine der zehn Zwischenstationen unserer Interrailtour sollte die französische Stadt Dijon sein. Eigentlich ist sie für den Senf bekannt, aber ich muss zugeben: die sechs Space Invaders (im Bild das wundervolle Mosaik DIJ_03) vor Ort waren für mich eine weitaus größere Motivation, Dijon wirklich einzuplanen! 😉 Die Stadt ist absolut grandios und mehr als empfehlenswert, sieh dir dazu am besten meinen Artikel Dijon: Genussurlaub mit einer Eule an.


4) „Flash Invaders“ als Familienevent

Während meiner Suche nach Invader-Kunstwerken in Paris fielen mir nicht nur Einzelpersonen auf, die mit der App „Flash Invaders“ auf Punktejagd gingen – auch Familien mit Kindern kamen mir mehrmals unter. In der Sonderausstellung „Invader Space Station“ bemerkte ich beispielsweise auffallend viele junge Besucherinnen und Besucher. Gerade für Kinder ist diese Art der Schnitzeljagd vielleicht die passende Motivation, um sich einerseits genügend an der frischen Luft zu bewegen, aber andererseits auch einen Spürsinn für das Versteckte sowie Unbekannte in einer Stadt zu erlangen. Und die Benutzung des Smartphones kommt dank der App „Flash Invaders“ auch nicht zu kurz. 😉

Space-Invader-Fan Shootagain und sein Sohn vor Mosaiken von Invader

Vater und Sohn auf Flash-Tour

Im Interview erzählt mir ein Vater mit dem Pseudonym Shootagain, dass er die gemeinsame Zeit mit seinem Sohn (Pseudonym Vivi2014) genießt und der Spaß an der Sache im Vordergrund steht. Beide nehmen sich bewusst Zeit für die Suche nach Space Invaders und bleiben dafür gerne auch einmal eine Nacht an einem Ort. „Auch meine Frau hat bemerkt, dass wir so Städte (z.B. New York, Bangkok, Marseille, Amsterdam oder Paris) anders erforschen und schöne Plätze entdecken, die wir sonst nicht angesteuert hätten. Außerdem gibt die Suche nach Space Invaders meinem Sohn Motivation bei langen Spaziergängen, die ihn sonst eher langweilen würden.“ Im Bild siehst du die beiden Flasher vor den Space Invaders CLR_14 „Serge Gainsbourg“ in Clermont-Ferrand und BGK_47 in Bangkok.
Fotos zur Verfügung gestellt von Shootagain, vielen Dank!


5) Der Spieltrieb und Spaß an der Suche

Ein zentraler Aspekt rund um die Space Invaders ist der Spaß am Suchen, Finden und Sammeln. Der allererste Schritt ist rauszufinden, wo sich die exakten Positionen der Mosaike überhaupt befinden. Eine Übersicht zu allen Mosaiken weltweit habe ich dir weiter oben schon vorgestellt: die Webseite Invader Spotter gibt darüber Auskunft. Das Problem: es gibt dort keine Ortsdaten, nur Fotos der Space Invaders in ihrer Umgebung – und auch das nur in niedriger Auflösung. Der Reiz liegt nun darin, trotzdem die Koordinaten mit verschiedenen Hilfsmitteln herauszufinden und sich so seine eigenen Karten mit den Standorten zu erstellen. Erst dann kannst du dich auch tatsächlich auf den Weg bzw. die Reise machen, um die Space Invaders im realen Leben zu finden.

Karte mit den Space Invaders in London

Die Lust an der eigenen Karte

Hier siehst du etwa meine Karte der über 150 Space Invaders in London. Dass sich solch ein Werk nicht in wenigen Minuten erstellen lässt, liegt auf der Hand. Auch wenn ich hier gefühlt unendlich viel Zeit hineininvestierte, war es ein riesiger Spaß, die Positionen zu suchen und eine eigene Karte zu erstellen. Der Künstler Invader postet auf seinem Instagram-Account regelmäßig Fotos und Hinweise rund um seine neuen Werke, anhand dessen die Community beginnt zu recherchieren.“Wenn Invader ein neues Mosaik veröffentlicht, liebe ich es, mit Freunden nach Hinweisen zum Standort zu suchen“, erklärt mir alma_citronnelle ihre Vorgangsweise.

Suche nach Space Invaders per Referenzbildern

Doud1er erzählte mir, in seinen Anfangszeiten die Werke nur zufällig im Vorbeigehen entdeckt zu haben. Erst später begann er, die Positionen mit Hilfe von Referenzbildern zu recherchieren. Ebenso handhabe ich es auch: bevor es für mich in eine neue Stadt geht, wo Space Invaders zu finden sind, durchstöbere ich Instagram, Flickr und die Google Bildersuche nach Fotos der Mosaike in ihrer Umgebung. Der Suchparameter ist dabei jeweils der Begriff „Space Invader“, kombiniert mit der Nummer des Mosaiks. Dieses bildet sich aus dem Ortskürzel und einer fortlaufenden Nummer (in Paris z.B. PA_938, in Wien z.B. WN_15 usw.), wie du es bei meinen vielen Beispielen in diesem Artikel sicherlich schon gesehen hast.

Space Invader BXL_10 in Brüssel

Infos aufspüren, Positionen lokalisieren

Ein konkretes Beispiel: Bevor ich mit meiner Freundin nach Brüssel flog, recherchierte ich in stundenlanger Arbeit die Positionen der dortigen 42 Mosaike. Im Falle von BXL_10 suchte ich nach dem gleichnamigen Hashtag auf Instagram, auf Flickr nach dem Kürzel und auf Google einfach nach dem Begriff space invader bxl_10. Dabei erhalte ich unter anderem Fotos des Mosaiks in Nahaufnahme, aber auch aus der Distanz, was mich dann hoffentlich auf die richtige Fährte bringt. Mit Hilfe von Informationen aus dem Bild versuche ich nun herauszufinden, wo sich der Space Invader in Brüssel exakt befindet.

Indizien im Bild finden

Das klappt wie in diesem Bild sehr gut, wenn im Foto Cafés, Restaurants oder Geschäfte mit lesbarem Namen stehen. Ansonsten helfen optische Erscheinungsmerkmale der Häuser, die Umgebung sowie Plätze, sichtbare Liniennummern von Verkehrsmitteln wie Straßenbahnen oder Bussen und weitere Indizien. Mittels Google Street View sehe ich mich dann online „vor Ort“ um, verifiziere die Position und speichere mir die Koordinaten in einer eigenen Karte ab. Manche Positionen lassen sich so sehr schnell aufspüren, bei manch anderen wirst du dir gehörig die Zähne ausbeißen. Für diesen Fall ist aber die Community auf Discord ein Segen, wie du gleich sehen wirst.


6) Space Invaders und die Gemeinschaft

Irgendwann während einer Recherche zur genauen Position eines Space Invaders in Paris kam ich an den Punkt, an dem ich nicht mehr weiter wusste. Deshalb schrieb ich auf Instagram die sehr aktive Userin invading_soph aus der Hauptstadt an und bat sie um etwas Hilfe. Niemals hätte ich geahnt, was dieser Schritt auslösen würde. Nicht nur bekam ich bereitwillig enorm viel nützliche Infos, sondern auch eine Einladung zu einem Online-Diskussionsforum auf der Kommunikationsplattform Discord. Was dort los ist, macht mich heute immer noch im positiven Sinne sprachlos. In Dutzenden Unterforen diskutieren, philosophieren, streiten und scherzen Hunderte User über diverse Themen rund um die Mosaike. Auch invadersgirl schreibt mir, dass die Registrierung auf dem Discord-Server für sie ein „entscheidender Wendepunkt“ war und sie erst danach so richtig aktiv in die gemeinschaftliche Welt der Space Invaders eintauchte.

Discord als Dreh- und Angelpunkt

Die Space Invaders sind global gesehen ein absolutes Nischenthema, aber die Gemeinschaft und der Zusammenhalt auf Discord beeindruckte mich nachhaltig! Ich fand Hintergrunddetails zu so vielen Fragen, die mich innerlich schon lange beschäftigten und kann dir nur empfehlen, auch beizutreten, sofern du ein ebensolch großes Interesse an der Materie verspürst (schreib mir dazu einfach einen Kommentar oder ein Mail). Einziger „Nachteil“: Das Forum wird fast ausschließlich in französischer Sprache geführt. Meine Neugierde war allerdings so groß, dass ich meine Französisch-Kenntnisse aus der Schulzeit seitdem wieder täglich mit Lern-Apps auffrische, um den Inhalten folgen und sie verstehen zu können. 😉 Es werden beispielsweise gemeinsam neue Mosaike gesucht, Reaktivierungen bekanntgegeben, Stammtische organisiert, Fahrgemeinschaften gebildet und vieles mehr. Einige Beispiele findest du nachfolgend.

Space Invaders FTBL_20, FTBL_19, FTBL_40 und FTBL_16 in Fontainebleue

Die Community und Fontainebleue

Ich nehme hier nochmals auf Fontainebleue Bezug, denn die „Invasion“ dieser Stadt nimmt in der Discord-Community eine besondere Rolle ein. Invader brachte, wie bereits weiter oben erwähnt, zwischen Februar und November 2023 in der rund 60 Kilometer von Paris entfernten Gegend 46 wunderschöne Mosaike an (im Bild FTBL_20, FTBL_19, FTBL_40 und FTBL_16). Das löste unter den Invader-Fans eine wahre Begeisterungswelle aus und im Onlineforum fand in Hunderten Beiträgen ein reger Austausch statt, wo sich die exakten Koordinaten befinden könnten. „Ich verfolgte die organisierte Suche nach den Positionen der Space Invaders, die kollektive Euphorie“, beschreibt es invadersgirl.

Per Gemeinschaft zum Erfolg

Es wurden Theorien aufgestellt, Satellitenbilder herangezogen, Google Street View bemüht und nach erfolgreicher Auffindung Fahrgemeinschaften gebildet, um vor Ort gemeinsam „flashen“ zu können. Ein Mosaik sticht nochmals extra heraus: FTBL_20 (Bild oben links) wurde von Invader irgendwann im August 2023 angebracht, aber monatelang nicht gefunden. „Wir waren schon richtig verzweifelt aufgrund der langen Suche und wussten nicht, ob das Mosaik in der Zwischenzeit bereits zerstört war“, so invadersgirl über die Vermutungen der Community. Am 30. März 2024 war es dann aber soweit und der letzte noch vermisste Space Invader in Fontainebleue wurde schließlich von einem User aufgespürt. 🙂
Fotos zur Verfügung gestellt von invadersgirl, vielen Dank!

Space Invader WN_14 in Wien

Die Reaktivierung von Space Invaders

Eines der Unterforen auf Discord beschäftigt sich mit dem Thema Reaktivierungen. Eine kurze Erklärung dazu: die Werke von Invader werden oftmals gestohlen, mutwillig zerstört oder leiden unter natürlichen Umwelteinflüssen. Fehlende Mosaike an den Wänden bringen allerdings natürlich keine Punkte in der App „Flash Invaders“. Dieser Umstand führte vor vielen Jahren dazu, dass sich Gruppen („Reactivation Teams“) bildeten, welche die verschwundenen Space Invaders mit Originalsteinen nachbauen und wieder an ihren Ursprungort ankleben. Der Künstler Invader segnet nach Prüfung jede dieser Kopien ab und danach können die Mosaike mit der App „Flash Invaders“ wieder gesammelt werden. Im Bild siehst du als Beispiel das „Tron“-Mosaik PA_892 in Paris. Es wurde im Juli 2017 zerstört und über sechs Jahre später Mitte Dezember 2023 wieder reaktiviert.

Reaktivierungs eines Space Invaders durch 4LFR3D N3W M4D

Die Mosaike kehren zurück

Solche Aktionen sind streng genommen illegal und finden naturgemäß häufig möglichst unauffällig in der Nacht statt. Ein Mitglied solch eines Reaktivierungsteams ist 4LFR3D N3W M4D. Das kryptische Pseudonym ist an die fiktive Figur Alfred E. Neumann der Satirezeitschrift MAD Magazine angelehnt. Im Interview erklärt er mir, in mehreren europäischen Städten bereits über 200 Mosaike reaktiviert zu haben und dass es in der französischen Hauptstadt diesbezüglich am einfachsten abläuft: „In Paris ist es nicht so schwierig. Jeder kennt und mag die Arbeiten von Invader.“

Reaktivierung am hellichten Tag

Im Podcast „Already Flashed“ erzählt er weiters, dass er einen anderen Ansatz für die Reaktivierungen wählt: „Ich arbeite bewusst untertags, da man zu dieser Zeit mit Warnweste und Leiter weniger auffällt als nachts.“ Im Bild siehst du ihn während der Reaktivierung von Space Invader CLR_37 in Clermont-Ferrand. Warum 4LFR3D N3W M4D reaktiviert? „Ich sammle gerne und mag es nicht, wenn mir ein Teil fehlt.“ Außerdem betont er mir gegenüber, dass er seine Reaktivierungen als Geschenk an andere Fans sieht, die mit der App „Flash Invaders“ wieder Punkte von zuvor zerstörten Mosaiken verdienen können. Eine tolle Sache in meinen Augen!
Foto zur Verfügung gestellt von 4LFR3D N3W M4D, vielen Dank!

Gemeinschaftliche Reaktivierung von Space Invader PA_1082 in Paris

Reaktivierung als Gemeinschaftsevent

Doch manchmal wird eine Reaktivierung auch zu einer gemeinschaftlichen Veranstaltung. Das sehr schöne Mosaik PA_1082 auf einem kleinen Uhrturm am Marktplatz Place d’Aligre wurde im Mai 2020 zerstört. alma_citronnelle berichtet mir dazu: „Wir bereiteten die Reaktivierung als Event für den 20. November 2022 vor. Ich war am Zusammenbau beteiligt und es kamen rund 100 Personen, um das Mosaik nach der Installation zu flashen. Für Kinder wurden Space-Invader-Malkurse organisiert. Finanziert haben wir alles über eine kleine Spendenaktion.“
Fotos zur Verfügung gestellt von alma_citronnelle, vielen Dank!

Gemeinschaftliche Putzaktion an Space Invader PA_100 in Paris

Gemeinschaftliche Putzaktionen

Alma_citronnelle ist generell sehr aktiv in der Community und beschreibt sich als Teil einer Gemeinschaft, die gemeinsam Ausstellungen besucht, neue Länder bereist, Sticker austauscht (siehe die nächsten zwei Bilder), Treffen organisiert und Space Invaders reinigt. Diese Sisyphusarbeit erfordert besonderes Engagement, wie du auch auf den Fotos erkennen kannst. Der hier abgebildete Space Invader PA_100 befindet sich etwa auf einer großen Hauswand in Paris, die regelmäßig mit Graffiti übersprüht und mit Plakatkunst überdeckt wird. Das Mosaik bleibt davon nicht verschont und wird von der Invader-Gemeinschaft in mühevoller Arbeit regelmäßig wieder sichtbar gemacht. Ich selbst habe von solch einer Putzaktion schon profitiert und konnte während einer Städtereise nach Paris dieses Mosaik erfolgreich flashen. Merci aux réactiveurs, kann ich da nur sagen! 🙂
Fotos zur Verfügung gestellt von alma_citronnelle, vielen Dank!

Aufkleber/Sticker von Space-Invader-Fans

Die Aufkleber der Invader-Fans

Wenn du selbst bereits aktiv Space Invaders suchst, sind dir in der Umgebung der Mosaike vielleicht schon einmal Sticker aufgefallen. Auf dem Bild siehst du gleich mehrere solcher Aufkleber in unmittelbarer Nähe zum Mosaik BSL_09 in Basel. Vier von sechs Personen, die ich für diesen Artikel interviewt habe, sind mit ihrern Stickern hier verewigt: alma_citronnelle, doud1er, CRPARIS12 und Sébastien Mougey (smy). Mit diesen Aufklebern hinterlassen sie quasi nicht nur ein persönliches Andenken, sondern senden gleichzeitig auch stille Grüße an andere Invader-Fans. doud1er zeigte mir bei unserem persönlichen Treffen Fotos von seinen Plänen für ein eigens produziertes Stickeralbum, in dem sich die persönlichen Aufkleber der Invader-Fans sammeln lassen. Mittlerweile ist das Album erschienen, in einem Beitrag auf Instagram kannst du das tolle Heft ansehen.

Space-Invader-Sticker und Aufkleber

Stickertausch bei Aperol Spritz

Zu einigen von Invaders Ausstellungen wurden eigene Stickerkollektionen herausgebracht, beispielsweise bei „Invader Rubikcubist“ in Brüssel (Bild links) und bei „Invader Space Station“ in Paris (Bild rechts). Über 1-Euro-Automaten konnte jeweils ein Sticker gekauft werden. Schon vor Ort tauschte ich mit anderen Besucherinnen und Besuchern doppelte Aufkleber mit jenen, die mir fehlten. Regelmäßig kommt die Community auch in Cocktailbars zusammen, um fehlende Sticker zu tauschen. Dass solche Veranstaltungen in neuen Bekanntschaften und vielleicht sogar Freundschaften enden, ist einer der positiven Aspekte an der Sache. „Es ist immer schön, andere Flasher zu treffen und mit ihnen zu sprechen, wo auch immer auf der Welt“, so CRPARIS12.

Fliesenhändler Championnets Carrelage in Paris für eigene Space Invaders

Space Invaders als Eigenkreation

Invaders Arbeiten erzielen bei Auktionen hohe Summen und wenn du eines seiner Originale kaufen willst, musst du als durchschnittlicher Verdiener wohl einen kleinen Kredit aufnehmen. Da ist es günstiger, sich selbst einen Space Invader zu basteln, die Steine und das Trägermaterial dafür bekommst du in Paris zum Beispiel beim Fliesenhändler Championnets Carrelage. Ich habe exakt dies getan und besitze nun eigene Space Invaders daheim an den Wänden. Somit werde ich jeden Tag an großartige Momente erinnert, die ich diesen kleinen Mosaiken zu verdanken habe. Einziger Nachteil: in der App „Flash Invaders“ gibt es für meine Eigenkreationen keine Punkte. 😉


FAZIT

Spieltrieb, Sammlerleidenschaft, Neugierde und Abenteuerlust: so beschreibe ich meinen Antrieb für die Jagd auf die Space Invaders, die mich seit Jahren nicht mehr loslässt. Meine Städtereisen fühlen sich mittlerweile vollkommener an, da ich nicht mehr nur stumpf eine vorab erstellte Liste an Sehenswürdigkeiten „abarbeite“, sondern mich dank der App „Flash Invaders“ auch in unbekanntere und authentische Ecken einer Stadt bewege. So erlebe ich allein oder gemeinsam mit meiner Freundin viele großartige Momente, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Die Gemeinschaft an enthusiastischen Fans, die rund um die Kunstwerke von Invader entstanden ist, empfinde ich ebenfalls als höchst beeindruckend! Wie sind deine Gedanken zu den Space Invaders? Schreib mir gerne einen Kommentar, ich bin auf deine Meinung wahnsinnig gespannt!

 

Flash Invaders: Mit der Smartphone-App Space Invaders jagen, Punkte sammeln und Sightseeing auf Städtereisen spielerisch erleben!

Flash Invaders: Mit der Smartphone-App Space Invaders jagen, Punkte sammeln und Sightseeing auf Städtereisen spielerisch erleben!

4 Kommentare bei „„Flash Invaders“: Sightseeing als Spiel“

  1. Magnifique reportage sur notre belle passion 🔥👾
    En espérant que cela donne envie de jouer aux lecteurs qui y découvriront les Spaces Invaders et l’appli 👾

    1. Merci beaucoup! 🙂

      Christian

  2. Hello Christian

    Thank you for this great and comprehensive article about our passion, or madness 🙂

    Sébastien (smy)

    1. Thank you very much for your insights into the madness Sébastien! 😀

      Cheers
      Christian

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