Ein kilometerlanger, feiner Sandstrand, großartige Fischrestaurants, historische Jugendstilpavillons und bezaubernde Hotels zum Entspannen – klingt das nicht wie der wahr gewordene Urlaubstraum? Kein Wunder, dass die Stadt Jurmala nahe der lettischen Hauptstadt Riga schon seit dem 19. Jahrhundert als beliebter Ort der Sommerfrische gilt. Warum Jurmala bei mir allerdings keinen bleibenden Eindruck hinterließ und ich trotzdem sofort wieder zurückkehren würde, erzähle ich dir in dieser Fotostory!
DIE HÖHEPUNKTE AUS JURMALA IN DIESEM REISEBERICHT
Ein ehrlicher Erfahrungsbericht mit den Highlights und Enttäuschungen in Jurmala
Fotos aus Majori und der Fußgängerzone Jomas iela, dem touristischen Zentrum Jurmalas
Hinweise zur Anreise mit dem Zug aus Riga oder dem Mietwagen mit Tipps zur City Maut
Lokalempfehlungen, um am Strand Fisch zu essen und in der Stadt die lettische Küche zu probieren
Weiterführende Links zu allen Reiseberichten einer achttätigen Rundreise durch Lettland
Dieser Artikel wurde zuletzt am 3. November 2025 aktualisiert.
JURMALA (JŪRMALA)
FAKTEN
Reisezeit: Juni (ein Tag, eine Übernachtung)
Anreise: Mit dem Mietwagen* von Cēsis nach Jūrmala (ca. 2:00 h)
Unterkunft: KURSHI HOTEL & SPA* (Ceriņu iela 22, Jūrmala): modernes neues Hotel im Ortsteil Dubulti, einige wenige kostenlose Parkplätze direkt vor der Tür auf der Straße oder gegen Gebühr in einem privaten Bereich. Sehr geräumige Zimmer, unseres mit Terrasse und sehr ruhig zum Innenhof gelegen, sehr bequeme Betten, Safe vorhanden, Klimaanlage abschaltbar, Frühstück in Ordnung aber nichts Besonderes, schnelles WLAN. Spa- bzw. Saunabereich nur gegen Reservierung und Gebühr, deshalb nicht genutzt. Weiterempfehlung? JA!
TRANSPARENZHINWEIS
*Die mit Stern gekennzeichneten Verweise in diesem Blogartikel sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn dir mein Blogartikel bei der Planung deiner Reise geholfen hat, freue ich mich, wenn du über diese Links deine Unterkunft oder Freizeitaktivitäten buchst. Ich erhalte dadurch eine kleine Provision und du unterstützt den Erhalt dieses Blogs. Für dich entstehen dabei selbstverständlich keine Nachteile. Vielen Dank! 🙂
Jurmala: Ab an den Strand!
Über Jurmala wird in Reiseführern und Reiseberichten durchgehend geschwärmt und so war für meine Freundin und mich schnell klar, dass wir die Gegend während unserer Rundreise durch Lettland auf jeden Fall einplanen wollten. Nach zwei intensiven Tagen mit einer Erkundung der Stadt Sigulda und der mittelalterlichen Stadt Cesis mit dem Nationalpark Gauja kam uns der lange Strand von Jurmala genau gelegen, um es mal etwas ruhiger angehen zu lassen. Während meiner Recherche kam aber schnell die Frage auf, wo sich in Jurmala überhaupt das Leben abspielt und wo man am besten über Nacht bleibt – denn die Stadt ist rund 40 Kilometer lang und besteht aus 15 kleinen Teilorten.
Jurmalas Entwicklung zum Erholungsort
Jurmala war bis 1830 ein großes Fischfanggebiet, das durch die Entdeckung der heilenden Wirkung von Schwefelquellen und Heilschlamm langsam eine Transformation zu einem Kurort hinlegte. Die betuchte Gesellschaft der Deutschbalten und des russischen Hochadels pilgerte fortan nach Jurmala zur Sommerfrische und es entstanden Sanatorien, Seebäder sowie die typischen Holzhäuser mit ihren reichen Verzierungen in verschiedensten Baustilen. Als 1877 Lettlands erste Bahnlinie die Hauptstadt Riga mit Jurmala verband, kamen immer mehr Besucherinnen sowie Besuchern und es begann ein steiler Aufstieg, der bis heute anhält.
ALLE ARTIKEL ZUR RUNDREISE DURCH LETTLAND
Lettland: 8 Tage Rundreise mit dem Mietwagen
Sigulda: Zwischen Action und Mittelalter
Cesis: Das Tor zum Nationalpark Gauja
Nationalpark Kemeri: Wanderung im Moor (erscheint demnächst)
Kuldiga: Romantische Stadt am Wasserfall (erscheint demnächst)
Kap Kolka: Magischer Treffpunkt der Meere (erscheint demnächst)
Riga: Die Hauptstadt für Entdecker (erscheint demnächst)
Jurmala: Ruhig und hektisch zugleich
Dass Jurmala tatsächlich eine Stadt und keine Region ist, war mir zu Beginn nicht klar – der Begriff „Jurmala“ bedeutet nämlich auf Deutsch übersetzt einfach „Strand“. Die 15 ehemaligen Fischerdörfer (Ķemeri, Jaunķemeri, Sloka, Kauguri, Vaivari, Asari, Melluži, Pumpuri, Jaundubulti, Dubulti, Majori, Dzintari, Bulduri, Lielupe und Priedaine) bilden zusammen die Stadt, sind aber recht klein und von einem großen Waldstreifen mit Kiefern umgeben. Fährst du mit dem Auto durch die Gegend, wirst du dich teilweise wie auf dem Land fühlen. Ganz anders geht es dagegen rund um das touristische Zentrum in Majori zu. Hier und in den angrenzenden Teilorten steppt in den Sommermonaten der Bär.
Die Anreise nach Jurmala mit Auto oder Zug
Möchtest du Jurmala wie wir während einer Rundreise durch Lettland besuchen, dann zahlt sich ein Mietwagen* aus. Dabei musst du allerdings beachten, dass du in Jurmala pro Tag eine City-Maut von EUR 3,- (zu unserem Reisezeitpunkt) bezahlen musst. Das geht online auf visitjurmala.lv oder einfacher mit der App Mobilly, die auch für Parkgebühren im Landesinneren und für ÖPNV-Tickets in Riga nützlich ist. Bist du für eine Städtereise nur in die lettische Hauptstadt Riga geflogen und möchtest einen Ausflug nach Jurmala machen, dann zahlt sich die Fahrt mit dem Zug aus. Die Zuggesellschaft Vivi fährt mit ihren gelben Regionalzügen regelmäßig vom Hauptbahnhof ab und steuert 14 Teilorte in Jurmala an. Die sehr günstigen Tickets gibt es an Automaten und auf vivi.lv.
Wo in Jurmala am besten übernachten?
Meine Freundin und ich wollten bei der Suche nach einer Unterkunft in Jurmala* zwei Faktoren berücksichtigen: etwas Ruhe und die Nähe zum Strand. In Majori spielt sich das Leben ab, weshalb wir uns lieber im Nachbarort Dubulti einquartierten, wo es deutlich ruhiger zugeht. Von unserem KURSHI HOTEL & SPA* (Details dazu in der Factbox weiter oben) benötigten wir außerdem zu Fuß nur fünf Minuten, um den weitläufigen Strand zu erreichen. Die Auswahl an Hotels, Ferienhäusern, Apartments und Privatzimmern in Jurmala ist riesig und ich war überrascht, dass für jeden Preisrahmen ein passendes Angebot vorhanden ist.
TIPP: Ausflug in Jurmala zum Nationalpark Ķemeri
Ein Highlight in Jurmala, das du nicht verpassen darfst, ist der Nationalpark Ķemeri im äußersten Westen der Stadt. Er ist einer von vier Nationalparks und wartet mit einer beeindruckenden Moorlandschaft auf, die du auf einem großartigen Wanderweg erkunden kannst. Im Artikel Nationalpark Kemeri: Wandern durch das Moor (erscheint demnächst) zeige ich dir alles, was du dazu wissen musst. Bist du nicht mit dem Mietwagen unterwegs, werden ab der Hauptstadt Riga auch geführte Halbtages- und Tagesausflüge angeboten:
Ab Riga: Kemeri-Moor & Küstenort Jurmala*
Was du in Jurmala tun kannst
Wenn du auf der Suche nach klassischen Sehenswürdigkeiten bist, dann ist Jurmala eher der falsche Ort. Es handelt sich um ein riesiges Erholungsgebiet mit jeder Menge an touristischen Einrichtungen. Kulturdenkmäler wie historische Häuser, alte Seebäder oder künstlerische Installationen gibt es zwar, sie sind aber im gesamten Stadtgebiet verstreut und so macht es mehr Sinn, sich treiben zu lassen und einfach das zu entdecken, was einem vor die Augen kommt. Wir besichtigten abseits des Strandabschnitts in Dubulti nur den Hauptort Majori, wo du die Touristeninformation und die meisten Lokale und touristischen Angebote vorfindest. Sehr reizvoll hätte ich ein „Zug-Hopping“ empfunden: mit dem Regionalzug von Ort zu Ort fahren und schauen, was es dort zu entdecken gibt.
Majori: Das Zentrum von Jurmala
Der Hotspot von Jurmala ist Majori mit der Fußgängerzone Jomas iela. Sie ist rund einen Kilometer lang und auf ihr reiht sich eine Vielzahl an Geschäften, Souvenirshops, Restaurants und Cafés aneinander. Einige davon sind in historischen Holzhäusern untergebracht, die unter Denkmalschutz stehen. Die Hauptbeschäftigung in Majori ist zweifelsfrei schlendern, promenieren, flanieren und sich am Strand entspannen. Dazu ein Eis oder einen Snack ist auf jeden Fall eine lohnende Beschäftigung, wenn du mal etwas Ruhe auf deiner Reise suchst. Am besten startest du deine Erkundungstour durch Majori bei der Touristeninformation gegenüber dem Bahnhof. Dort ist auch ein kostenloser Parkplatz zu finden – wir mussten hier rund zehn Minuten auf einen freien Platz warten.
Was mir in Jurmala gefiel …
In der Einleitung erwähnte ich ja bereits, dass Jurmala nicht ganz meine Erwartungen erfüllen konnte, ich aber ohne zu zögern trotzdem sofort wieder hinfahren würde. Das Highlight ist der kilometerlange Strand, der flach ins Meer abfällt und einfach wunderschöne Momente ermöglicht. Abends im Rauschen des Wassers den feinen Sand auf den Füßen zu spüren und den Sonnenuntergang mitzuerleben, ist immer ein magisches Ereignis. Mit dem dichten Kiefernwald dahinter und der prachtvollen Architektur der Seebäder und Holzhäuser konnte mich Jurmala schon gut überzeugen!
… und warum der Funke nicht überspringen wollte
Was mir weniger gefiel, war der starke Verkehr inklusive Parkplatznot in und rund um Majori (wohlwissend, dass ich mit dem Mietwagen selbst Teil des Problems bin) sowie der vorherrschende sterile und nüchterne Gesamteindruck. Die Euphorie, welche in Reiseführern und Reiseberichten geteilt wird, entfachte sich in mir in Jurmala nur in wenigen Momenten wie eben am Strand. Den Charme der alten Zeit inmitten der historischen Holzhäuser fühlte ich selten, auch wenn die vielen Luxusneubauten sich zugegebenermaßen ganz gut in die bestehende Architektur und Landschaft einfügen. Die Fußgängerzone Jomas iela erinnerte mich eher an den leblosen Nachbau einer US-amerikanischen Mall – alles wirkte auf eine gewisse Art künstlich und eintönig auf mich.
FOTOS VOM BESUCH IN JURMALA
Mit der nachfolgenden Fotostory zeige ich dir nun einen Einblick in die Erlebnisse an zwei Halbtagen in Jurmala. Meine Bilder werden dir gut zeigen, warum ich zwar mit etwas zwiespältigen Gedanken nach Jurmala zurückblicke, aber dennoch gerne wiederkommen würde.

Durch den Kiefernwald zum Strand
Bevor du in Jurmala den Strand zu Gesicht bekommst, musst du dich erst durch ein kurzes Stück Waldgebiet begeben – hier im Ortsteil Dubulti. Lettlands Küste wird vielerorts von dichten Kiefernwäldern begleitet, in denen du dich auf Holzstegen und Wanderwegen in der guten Luft super erholen kannst. Einziger Wehrmutstropfen sind in den Sommermonaten die Gelsen (Mücken), die in Lettland in Scharen auftreten und sehr lästig werden können.
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Der ewig lange Strand von Jurmala
Aus dem Wald heraus den Strand von Jurmala zu betreten, hat wirklich was! Der Sand ist auf einem breiten Streifen sehr hart und somit auch ideal zum Joggen, Radfahren und Spazierengehen geeignet. Egal, ob du nach links oder rechts blickst: das Ende des Strandabschnitts siehst du nicht. Wie lange der Strand tatsächlich ist? Dazu fand ich unterschiedliche Angaben im Internet und vor Ort. In offiziellen Tourismusbroschüren ist von 24 Kilometern Länge die Rede. Oder vereinfacht gesagt: es ist genug Strand für alle da.
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Sonnenuntergang über dem Meer
Der Strand von Jurmala führt sehr lange flach abfallend ins Meer. Das ist zwar etwas mühsam, wenn du wirklich schwimmen möchtest, dafür ist das bequeme Durchwaten mit hochgezogenen Hosen problemlos möglich. Einen Sonnenuntergang im Meer stehend mitzuerleben, ist jedenfalls überall auf der Welt ein magisches Erlebnis.
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Die frechen Möwen in Jurmala
Kein Meer ohne „Freunde“, wie meine Freundin die Möwen immer liebevoll nennt. In Jurmala sind die frechen Vögel natürlich auch allgegenwärtig und bieten sich als fliegende Fotomotive an. Auffallend war die große Anzahl an Lachmöwen (hier abgebildet), die sich weit weniger mutig an Menschen herantrauen als die größeren Silbermöwen, die bei der Futterbesorgung ziemlich unbarmherzig vorgehen und dir auch schon mal einen Snack aus der Hand reißen, wenn du unaufmerksam bist. 😉
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Fisch essen am Strand von Jurmala
Den Abend am Strand von Jurmala nutzten meine Freundin und ich natürlich auch, um gut Fisch essen zu gehen. Wir ergatterten im 36.line Grill Restaurant noch einen Platz und genossen im Sonnenlicht Calamaretti mit Salatgarnitur, ein Zanderfilet mit Gemüse und Pommes sowie eine großartige Fischsuppe. Sehr zu empfehlen sind das frisch gebackene Hausbrot, die Hauslimonade und die Desserts. Die Preise sind hier etwas gehoben, aber der Qualität wirklich angemessen.
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Die Fußgängerzone Jomas iela in Majori
Einen sehr nüchternen Eindruck hinterließ bei uns die Fußgängerzone Jomas iela. Sie ist das touristische Zentrum in Jurmalas Hauptort Majori – Cafés, Restaurants und eine Vielzahl an Shops sowie Souvenirläden reihen sich hier aneinander. Obwohl noch eine Menge unter Denkmalschutz stehende Holzhäuser vor Ort zu finden sind, wirkte die Straße ziemlich künstlich und erinnerte mich etwas an die monotonen US-Einkaufsmeilen. Ein kurzer Spaziergang und eine Pause in einem Lokal reichten meiner Freundin und mir hier.
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Die historischen Holzhäuser von Jurmala
Wesentlich beeindruckender empfand ich die historischen Holzhäuser abseits der Fußgängerzone Jomas iela. Beim Flanieren durch die Straßen und Gassen kommst du automatisch an mehreren Schmuckstücken vorbei, die an den Charme der Vergangenheit erinnern und gut erkennen lassen, wo mehr oder weniger vermögende Personen ihr Feriendomizil bauten. Die Häuser sind in unterschiedlichen Architekturstilen zwischen Klassizismus, Historismus, Jugendstil, Nationalromantik und Funktionalismus gebaut.
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Probieren von lettischen Süßigkeiten
Auf der Suche nach einem günstigen Getränk landeten wir auf der lettischen Fußgängerzone Jomas iela in der norwegischen Minimarktkette Narvesen. Dort probierten wir ein italienisches Cannolo und einen Honigkuchen (Medovik), der seinen Ursprung in der ehemaligen Sowjetunion hat. Du siehst: hier wird Internationalität gelebt! 😉 Zum Verkosten setzten wir uns in den Park beim Kulturzentrum, wo wir unter ständiger Beobachtung von kleinen Vögeln und Möwen die süßen Köstlichkeiten probierten.
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Lettische Küche mit kalter Suppe und Kartoffelpuffer
Bleiben wir noch beim Essen, denn die lettische Küche bietet dazu einiges. Ein Klassiker ist die Kalte Suppe (biešu aukstā zupa), die ihre Farbe durch die Mischung aus Roten Rüben, Erdäpfeln und Karotten erhält. Sie wird (wie der Name schon sagt) kalt serviert und ist durch viel Dille eine köstliche Zwischenmahlzeit im warmen Sommer. Ebenfalls klassisch lettisch sind Kartoffelpuffer (Kartupeļu pankūkas) mit Beilage nach Wahl, hier im Bild mit rohem Lachs. Gegessen haben wir das alles im Restaurant Veranda lokāls (Jomas iela 58-k2) und waren sehr zufrieden.
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Die Inner Light Art Gallery in Majori
In Jurmala gibt es zahlreiche Museen, Galerien und Ausstellungen. Meine Freundin interessierte sich als Künstlerin besonders für die Inner Light Art Gallery in Majori, die in einem historischen Holzhaus untergebracht ist. Nach einer kleinen Eintrittsgebühr wirst du in einen großen Raum geführt, wo du während den Klängen von Meditationsmusik die ausgestellten Gemälde in Ruhe betrachten kannst. Das Besondere ist hier, dass sich die Motive im teils fluoreszierendem Licht verändern und ein Gemälde so unterschiedliche Eindrücke zulässt.
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Das ehemalige Seebad E. Rācene in Jurmala
Nach der Ausstellung wechselten wir wieder an den Strand, um die letzten Stunden vor der Weiterfahrt noch am Meer zu genießen. Ein sehr auffallendes Bauwerk ist das ehemalige Seebad Emilija Rācene (Bijusī E. Rācenes peldu iestāde) von 1916. Es war eines der ersten Sanatorien in Jurmala, wo eine Vielzahl an Behandlungen angeboten wurde. Wer die namensgebende Person Emīlija Rācene war, konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen. Das imposante Gebäude ist heute leider geschlossen und bleibt so nur ein beeindruckendes Erinnerungsstück an die Vergangenheit.
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Die beliebte Schildkröte in Jurmala
Jurmala ist voll von Statuen, Denkmälern und anderen künstlerischen Skulpturen im öffentlichen Raum. Eines der bekanntesten Werke ist die bronzene Schildkröte „Bruņurupucis“ vom lettischen Bildhauer Jānis Bārda aus dem Jahr 1995 – es symbolisiert Langlebigkeit und Beständigkeit. Gemeinsam mit dem historischen Holzhaus „Marine Pavilion“ im Hintergrund ist es ein sehr feines Fotomotiv. Damit du es ohne Menschen ablichten kannst, benötigst du allerdings Geduld: die Schildkröte wird laufend von Kindern erklettert. 😉
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Das brutalistische Baltic Beach Hotel & SPA
Jurmala besteht nicht nur aus alten Holzhäusern, sondern bietet auch für Liebhaber des Architekturstils Brutalismus ein sehr schönes Objekt direkt am Strand. Das Baltic Beach Hotel & SPA* wurde zwischen 1977–1981 erbaut und erinnert mit seinen Betonterrassen an ein großes Kreuzfahrtschiff. Seit 2004 ist es ein Luxushotel und vor allem der Wellnessbereich sieht fantastisch aus!
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Getümmel um den Jurmala-Schriftzug
Kein touristischer Ort kommt ohne eigenen Schriftzug aus und so findet sich auch am Strand ein entsprechendes Jurmala-Sign. Interessanter als die Buchstaben fand ich aber, das Leben rundherum zu beobachten, wo sich Möwen und Menschen gleichermaßen um Aufmerksamkeit bemühten. 😉
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Street Photography am Strand von Jurmala
Ich bin auch ein Freund von Street Photography und der Zufall brachte mir kurz vor der Abfahrt aus Jurmala noch diesen Schnappschuss vor die Linse. Eine kurios-witzige Komposition wie aus dem Lehrbuch, was meinst du? 🙂
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FAZIT
Jurmala ist auf jeden Fall einen Besuch wert, wenn du auf einer Rundreise durch Lettland oder auf einer Städtereise in Riga unterwegs bist. Die euphorischen Reiseberichte, welche ich im Vorfeld las, empfand ich vor Ort als zu überschwänglich. Jurmala ist ein historisches Erholungsgebiet mit vielen architektonisch interessanten Holzhäusern und jeder Menge an touristischen Angeboten. Mit diesem Wissen würde ich heute mit anderen Erwartungen anreisen und mich einfach rund um den großartigen, kilometerlangen Strand treiben lassen. Ich bin auf deine Meinung gespannt: warst du selbst schon in Jurmala oder verspürst du nun nach dem Lesen meines Artikels Lust, dir ein eigenes Bild vor Ort zu machen? Schreib mir gerne einen Kommentar mit deinen Gedanken!

			














Lieber Christian,
Ich war dieses Jahr zum ersten mal in Lettland und habe auch eine Nacht in Jürmala verbracht. Ich mochte die Stadt total gerne, allerdings war im April auch nicht so mega viel los. Ich bin mit dem Zug angereist aus Riga, das war entspannt, und in Jürmala braucht man ja kein Auto. Daher kann ich das definitiv empfehlen. Den Strand fand ich nicht soooooo schön (bin da aber auch verwöhnt), aber die Beachbars und Beachrestaurants und die Fußgängerzone, die ich im Gegensatz zu dir sehr charmant fand, haben mich echt überzeugt.
Liebe Grüße
Miriam
Sehr interessant! Wir waren vor, lass mich rechnen, gut 13 Jahren mal kurz dort auf der Durchreise und haben viel zu wenig gesehen. Auch bei uns ist der Funke damals nicht so richtig übergesprungen. Da war Jurmala touristischerseits noch fest in russischer Hand. Ich hätte mir die Entwicklungskurve gerne vergleichend angeschaut, aber leider hat sich kein Abstecher in unserem Zeitplan ergeben, als wir letzten Sommer noch mal durch Lettland gereist sind. Generell ist das Baltikum als Reiseland eine echte Empfehlung, finde ich.