Budapest hat mich in den letzten Jahren wirklich schon oft als Gast begrüssen dürfen, aber noch nie zur Weihnachtszeit. Nachdem ich mit dem Zug von Wien aus nicht weit entfernt bin, machte ich mich mit meiner Freundin für ein Adventwochenende auf in die ungarische Hauptstadt, um den Weihnachtszauber einzufangen. Welche Weihnachtsmärkte wir in Budapest entdeckten und ob sich ein Besuch auszahlt, erfahrt ihr in diesem Artikel!
DIE HÖHEPUNKTE AUS BUDAPEST IN DIESEM REISEBERICHT
Tipps für einen Ausflug mit oder ohne Übernachtung zu den Weihnachtsmärkten im stimmungsvollen Budapest
Der Weihnachtsmarkt am Platz Vörösmarty tér, der größte und beliebteste Adventmarkt in Budapest
Der Weihnachtsmarkt vor der St.-Stephans-Basilika, ein kitschig schöner Ort und tolles Fotomotiv
Der Weihnachtsmarkt vor dem zauberhaft beleuchteten Schloss Vajdahunyad inmitten des Stadtwäldchens
Viele Fotos und eine Auflistung der Köstlichkeiten, welche die Weihnachtsmärkte in Budapest anbieten
Dieser Artikel wurde zuletzt am 10. Jänner 2024 aktualisiert.
WEIHNACHTSMÄRKTE IN BUDAPEST
FAKTEN
Reisezeit: Dezember (2 Tage, 1 Übernachtung)
Anreise: Mit dem Zug direkt von Wien Hauptbahnhof nach Budapest Keleti pályaudvar (2:37h)
Weihnachtsmärkte: mehrere in der gesamten Stadt verteilt. Details zum Markt Vörösmarty tér, dem Weihnachtsmarkt vor der St.-Stephans-Basilika und vor dem Schloss Vajdahunya dann im Artikel.
Hoteltipp 1: Hotel Gerlóczy Rooms de Lux* (Gerlóczy utca 1): super Boutique-Hotel mit kleinen Schwächen, ausgezeichnete und ruhige Lage im Zentrum Budapests, stilvoller Altbau, angeschlossenes Cafe im Gebäude, freundliches Personal, sehenswertes Treppenhaus, geräumige Zimmer in edler Ausstattung, Bad mit Fußbodenheizung und antiken Armaturen, gute Dusche, Betten hart aber dennoch sehr bequem, kleines TV-Gerät mit wenigen Sendern, Minibar kostenlos (2 Cola, 2 Wasser, Bier, Sekt, Orangensaft), Zimmer generell warm beheizt, keine Steckdosen an den Betten, WLAN -Geschwindigkeit Durchschnitt, Frühstück nicht gebucht. Weiterempfehlung? JA.
Hoteltipp 2: ROOMbach Hotel Budapest Center* (Rumbach Sebestyén u. 14): sehr gute zentrale Lage nahe des Verkehrsknotens Deák Ferenc tér gegenüber der sehenswerten Synagoge Rumbach utca, sehr viele Verkehrsmittel in unmittelbarer Umgebung, Zimmer sauber, modern, schnelles WLAN, super Dusche, vielfältiges Frühstücksbuffet) Weiterempfehlung? JA
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Weihnachtsmärkte in Budapest in kitschiger Schönheit
Bei der Suche nach Reisezielen im Advent nehmen meine Freundin und ich neben für uns neuen Destinationen (zum Beispiel Zagreb, siehe mein Artikel Zagreb: Europas Liebling im Advent oder Bratislava, siehe mein Beitrag Weihnachtszauber in Bratislava) auch gerne Städte ins Visier, die wir bereits kennen. Wie sich Budapest zur Weihnachtszeit präsentiert, interessierte uns schon lange. An einem Wochenende im Dezember fuhren wir also mit dem Zug von Wien aus in die nur zweieinhalb Stunden entfernte ungarische Hauptstadt und blieben dort über Nacht. Prinzipiell könnte man die Weihnachtsmärkte in Budapest aber auch relativ stressfrei an nur einem Tag erkunden, wenn man den letzten Zug abends zurück nach Wien nimmt.
Auf der Suche nach den Märkten
Herausgesucht hatten wir eigentlich sechs Märkte, geworden sind es drei. Das lag daran, dass die Hälfte der Weihnachtsmärkte in Budapest nicht existierte: sowohl bei der Burg, im Gresham-Palast und am Platz Jókai tér suchten wir vergeblich nach Ständen, die laut aktuellen Informationen aus dem Internet da sein hätten sollen. Das machte aber gar nichts, denn mit den anderen Märkten hatten wir mehr als genug zu sehen und zu erkunden.
Drei Weihnachtsmärkte in Budapest im Visier
Angeschaut haben meine Freundin und ich also die folgenden Weihnachtsmärkte: den bekanntesten auf dem Platz Vörösmarty tér, den wunderschönen vor der St.-Stephans-Basilika und den bezaubernden im Stadtwäldchen vor dem Schloss Vajdahunyad. Generell ist uns aufgefallen, dass die Preise für ungarische Verhältnisse relativ hoch sind – eine Ausnahme stellt dabei der Glühwein dar, welchen man schon ab umgerechnet einen Euro genießen kann.
Sightseeing nicht vergessen!
Da wir Budapest schon von früheren Besuchen gut kannten (siehe die beiden Artikel Budapest: Die besten Sehenswürdigkeiten und Budapest: 5 Geheimtipps, die du nicht kennst), nutzten wir die Zeit untertags für eine erste Erkundung der Weihnachtsmärkte und nur wenig Sightseeing. Es ist trotzdem immer wieder eine Freude, am Donaukorso entlangzuschlendern, über die Kettenbrücke zu gehen und das mächtige Parlamentsgebäude in der Dämmerung zu bewundern. Am Abend widmeten wir uns dann aber voll dem Angebot der Dutzenden Stände auf den Märkten. Was es dort zu entdecken gibt, könnt ihr nachfolgend lesen. Übrigens, falls ihr es in den Berichten vermisst: alles zum Thema Essen auf den Weihnachtsmärkten habe ich in einen eigenen Absatz am Ende des Beitrags ausgelagert.
1) Weihnachtsmarkt am Platz Vörösmarty tér
Der größte Adventmarkt von Budapest befindet sich auf dem Platz Vörösmarty tér und nennt sich im Ungarischen Budapesti Karácsonyi Vásár. Hier ist sowohl untertags als auch nach Sonnenuntergang immer recht viel los, was vielleicht auch daran liegt, dass von Montag bis Sonntag rundherum Einkaufsmöglichkeiten bis spät abends locken. Der populäre Markt feierte 2023 sein 25-jähriges Jubiläum und ist nicht überraschend so beliebt bei Einheimischen wie Touristen. Überall steigen verlockende Düfte in die Nase und meine Freundin nannte den Weihnachtsmarkt liebevoll „Markt der Sinne“.
Super Produkte und perfekte Aufteilung
Ich habe noch selten ein Angebot an Kunsthandwerk gesehen, das derart überzeugend ist. Von Kitsch ist hier wirklich keine Spur und alle Produkte wirken nicht nur kreativ, sondern auch hochwertig verarbeitet. Von Glasschmuck, Keramik, Delikatessen, Schreib- sowie Papierwaren und Kleidung bis hin zu grafischen Arbeiten, Spielzeug und weiteren tollen Mitbringseln sollte hier wirklich jeder etwas für seinen Geschmack finden. Als sehr gut empfanden wir die Aufteilung der Stände. In der Mitte des Platzes ist eine riesige Plattform nur für das Kaufen von Speisen inklusive Sitzmöglichkeiten aufgebaut, während alle anderen Produkte an den Rändern platziert sind – so kommt man sich mit Speisen sowie Handwerksprodukten nicht in die Quere und die Mengen an Menschen verteilen sich besser.
2) Weihnachtsmarkt vor der St.-Stephans-Basilika
Kitschig schön geht es vor der St.-Stephans-Basilika zu, wo ein weiterer großer Weihnachtsmarkt die Massen lockt. Die Menschen zücken hier reihenweise die Kameras und Smartphones für Selfies sowie Erinnerungsfotos und wenn ihr euch die folgenden Fotos anseht, dann versteht ihr auch warum. Das Ambiente ist vor allem abends in voller Beleuchtung und mit Weihnachtsklassikern als Musikuntermalung herrlich romantisch.
Traumhaftes Ambiente
Vom Angebot her geht es kulinarisch ähnlich wie auf dem Markt am Vörösmarty tér zu, das Kunsthandwerk ist allerdings ein anderes – aber mit derselben großartigen Qualität! Auf einer kleinen Eislauffläche können sich die Kinder amüsieren, während die Eltern sich daneben am Glühwein erfreuen. 😉 Seht euch auch unbedingt die Stände in der von der Kirche Richtung Donau verlaufenden Fußgängerzone Zrínyi utca an. Neben den interessanten Produkten ergeben sich auch neue Perspektiven auf die St.-Stephans-Basilika. Apropos: wenn ihr sie noch nicht kennt, geht unbedingt in die Kirche hinein und nützt auch die Chance, die Aussicht von der Kuppel oben auf Budapest zu genießen. Wie es innen aussieht und welchen Blick ihr von der Kuppel habt, könnt ihr in meinem Blogartikel Budapest: Die besten Sehenswürdigkeiten sehen.
3) Weihnachtsmarkt vor dem Schloss Vajdahunyad
Wesentlich ruhiger, aber nicht weniger stimmungsvoll geht es auf dem Weihnachtsmarkt im Stadtwäldchen vor der Burg Vajdahunyad zu. Am besten fahrt ihr mit der historisch bedeutsamen U-Bahn-Linie M1 (die zweitälteste der Welt) bis zur Station Széchenyi fürdő und geht dann einige Meter zu den Ständen. Nachdem sich der Weihnachsmarkt ein Stück vom Zentrum entfernt befindet, verirren sich offensichtlich auch nicht so viele Touristen hierher. Ein Besuch empfiehlt sich aber auf jeden Fall!
Die ruhige Alternative
Man findet hier zwar nur recht wenige Stände mit nicht ganz so überzeugendem Kunsthandwerk wie auf den beiden zuvor beschriebenen Märkten, dafür ist die ruhige Atmosphäre Gold wert und versetzt in besinnliche Stimmung. Meine Freundin und ich nutzten die Chance, um uns mit deftiger Kost zu stärken (Details dazu weiter unten in einem eigenen Absatz). Der einzige Nachteil am nicht ganz so starken Besucherstrom war die Tatsache, dass unsere Speisen aufgewärmt werden mussten – geschmeckt haben sie trotzdem!
Riesiger Eislaufplatz
Wenn ihr euch alles angesehen und euch gestärkt habt, geht ihr am besten über die Brücke zurück zur Metro-Station beim Heldenplatz (Hősök Tere). Dabei könnt ihr noch einen Blick auf die riesige Eislauffläche werfen, auf der sich Unmengen an Groß und Klein tummeln – ein faszinierendes Bild. Der Ort ist aber auch wirklich besonders schön, denn das historische Gebäude des Eisrings stammt aus dem Jahr 1870 und verleiht dem Platz ein imperiales Ambiente.
Weihnachtsmärkte in Budapest: Essen und Trinken
Die Weihnachtsmärkte in Budapest bieten ein deftiges Angebot, hungern muss wahrlich niemand. Das Angebot für Vegetarier und Veganer ist allerdings deutlich begrenzt. Freunde der deftigen Kost kommen jedenfalls voll auf ihre Rechnung. Mit den nachfolgenden Fotos könnt ihr euch einen Eindruck von der kulinarischen Vielfalt machen. Zuerst seht ihr die Speisen, die meine Freundin und ich probierten (alles immer geteilt, um mehr testen zu können), danach zeige ich euch noch Eindrücke vom weiteren Angebot. Ein Wort zum Glühwein auf den Weihnachtsmärkten: ich bin eigentlich kein großer Freund davon, aber der Glühwein in Budapest ist wirklich bekömmlich und weist keinen chemischen Nachgeschmack auf, wie ich ihn häufig auf Adventmärkten erlebe.
Allgemeine Tipps für Budapest
Die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen ist in Budapest wirklich unkompliziert. Pläne zum Ausdrucken gibt es auf der Webseite bkk.hu. Es gibt vier U-Bahn-Linien (M1-M4), S-Bahnen (H5-H9), dutzende Straßenbahnen und Busse. Für einen Besuch empfehle ich entweder eine Tageskarte bzw. Dreitageskarte zu nehmen oder wenn man nur ab und zu die Verkehrsmittel nutzen will, einen Zehnerblock Einzelfahrkarten. U-Bahnen kann man mit einer Karte kombinieren, beim Umsteigen in eine Straßenbahn oder Bus muss man jedoch ein neues Ticket lösen. Achtung: Fahrkarte unbedingt bis zum Fahrtende aufbewahren, sie wird häufig sowohl beim Zugang als auch Ausgang verlangt!
Eine nützliche Sache ist auch die Budapest Card* für einen odere mehrere Tage, mit der ihr die öffentlichen Verkehrsmitteln nutzen könnt und freie sowie ermässigte Eintritte in sehr viele Museen bekommt.
Vorsicht bei Bankomaten: Alle Bankomaten, die ich aufgesucht habe, benötigen erhöhte Aufmerksamkeit. Die zu Beginn angezeigten Summen sind alle sechsstellig von 120.000 – 300.000 Forint (ca. 400 – 1.000 Euro!). Erst nach einem Klick auf „Anderer Betrag“ werden die fünfstelligen Beträge 10.000 – 90.000 Forint (ca. 30 – 300 Euro) angezeigt!
FAZIT
Die ungarische Hauptstadt zur Weihnachtszeit zu besuchen, ist eine wirklich empfehlenswerte Sache. Die Anzahl der Weihnachtsmärkte in Budapest ist angenehm überschaubar und lässt untertags noch Spielraum für etwas Sightseeing. Das Angebot der zahlreichen Stände war eines der besten, das ich je gesehen habe. Sowohl die Speisenvielfalt als auch das enorm kreative sowie hochqualitativ wirkende Kunsthandwerk empfand ich als sensationell. Ein weiterer Pluspunkt: Die Weihnachtsmärkte in Budapest sind auch für das Auge ein echter Leckerbissen – überzeugt euch am besten selbst davon und schreibt mir dann, wie es euch gefallen hat!
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