Mohnnudeln, Mohnzelten, Mohnkuchen, Germknödel mit Mohn … die Liste an vorzüglich schmeckenden Speisen mit Mohn ließe sich noch lange fortführen. In diesem Artikel führe ich euch in das Mohndorf Armschlag, wo ihr euch auf die Spuren der kulinarischen Spezialität begeben und jede Menge Wissenswertes über Mohn erfahren könnt. Mit dem richtigen Timing lässt sich dieser Tagesausflug auch noch aufpeppen: während der Mohnblüte im Juli erstrahlen nämlich zahlreiche Felder rund um das Mohndorf in einem Meer aus roten, violetten und weißen Blüten.
DIE HÖHEPUNKTE AUS DEM MOHNDORF ARMSCHLAG IN DIESEM ARTIKEL
Ein persönlicher Erfahrungsbericht über einen Tagesausflug in das Mohndorf Armschlag
Die Geschichte des Mohndorf Armschlag und wie das „schwarze Gold“ ins Waldviertel kam
Informationen, was ihr im Mohndorf Armschlag alles erleben und ausprobieren könnt
Der Mohnwirt als kulinarisches Highlight im Mohndorf Armschlag mit vielen Köstlichkeiten
Eindrucksvolle Fotos der Mohnblüte und dem vielfältigen Angebot im Mohndorf Armschlag
Dieser Artikel wurde zuletzt am 13. Jänner 2024 aktualisiert.
MOHNDORF ARMSCHLAG
FAKTEN
Reisezeit: Juli (Tagesausflug von Wien aus)
Adresse: Armschlag, 3525 Sallingberg
Öffnungszeiten Mohndorf: ganzjährig zugänglich, offizielle Webseite
30 Jahre Mohndorf Armschlag
Auf meiner (langen) Liste mit interessanten Ausflugszielen steht schon jahrelang das Mohndorf Armschlag in Niederösterreich. Ein Besuch im Waldviertel ist sowieso zu jeder Jahreszeit reizvoll, aber ein besonderes Ereignis sollte meine Freundin und mich dann schlussendlich an diesen Ort bringen. 2019 feierte das Mohndorf nämlich sein 30. Jubiläum, was natürlich ein perfektes Argument für eine Fahrt dorthin darstellte. Wir stellten uns die Frage, ob wir auch noch Glück mit der Mohnblüte haben würden. Das kann man nützlicherweise über die Webcam waldviertlergraumohn.at herausfinden, welche ab ca. Anfang Juni bis zum Ende der Blüte aktiv ist. Und wir hatten Glück … 🙂
Die Geschichte des Mohns im Waldviertel
Die Ursprünge des Mohns reichen bis in die Jungsteinzeit zurück, schon früh erkannte man die heilende Wirkung der Pflanze. Der seit rund 700 Jahren im Waldviertel angebaute Graumohn – genauer gesagt in den Gegenden um Gmünd, Waidhofen/Thaya, Zwettl, Krems Land und Melk – gilt als besonders mild und fein im Geschmack. Bis 1934 wurde der Waldviertler Mohn sogar an der Londoner Börse gehandelt. Nach dem Zweiten Weltkrieg verschwand der Mohn aus der Gegend, nachdem die Maschinen für den Anbau zerstört waren und eine händische Pflege als zu aufwenig empfunden wurde. Erst ab 1980 kam das „schwarze Gold“ wieder zurück ins Waldviertel – und neun Jahre später begann die Erfolgsgeschichte des Mohndorfs.
Die Faszination rund um den Mohn
Was ist es nun aber, das so anziehend am Mohn ist? Zum Einen mit Sicherheit das jährliche prachtvolle Blütenmeer aus violetten, roten und weißen Blumenblättern. Jede Mohnblüte erstrahlt dabei nur genau einen Tag: in der Früh öffnet sich die Blüte und benötigt 12 bis 14 Stunden bis zur vollendeten Pracht. Am nächsten Morgen fallen die Blätter auch schon wieder langsam ab und die grüne Kapsel beginnt zu wachsen. Nach einigen Wochen wird diese braun bzw. reif und kann geerntet werden. Zum Anderen ist es absolut faszinierend, welche kulinarischen Schmankerl durch solch eine Pflanze möglich werden.
Das Mohndorf entsteht
Nachdem seit einigen Jahren zuvor wieder Mohn im Waldviertel angebaut wurde, kam Johann Neuwiesinger vom gleichnamigen Dorfgasthaus die Idee für das Mohndorf. Der Ort sollte das Zentrum des Waldviertler Graumohns werden – dazu wurden 15 Hektar Anbaufläche genutzt. Mit einem Mohnlehrpfad über Geschichte, Ernte und Produktion begann das Projekt, welches über die nächsten drei Jahrzehnte stetig neue Attraktionen dazubekommen sollte. Im hauseigenen Gasthaus verschrieb sich die Familie komplett dem Mohn und setzte eine Vielzahl an Schmankerl mit Mohnbezug auf die Speisekarte. Mit mehreren Veranstaltungen pro Jahr lockt das Mohndorf auch heute noch Tausende Gäste in das 100-Einwohner-Dorf.
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Was gibt es im Mohndorf Armschlag zu sehen?
Das Highlight im Mohndorf Armschlag sind ganz klar die 15 Millionen Mohnblüten, die auf mehreren Mohnfeldern in den Ortschaften rund um Armschlag blühen. Mit dem Mohnexpress – ein Traktor mit zwei kleinen Anhängern – könnte man um drei Euro eine Runde an den Feldern vorbeifahren. Ich empfehle aber eher einen ausgedehnten Spaziergang, auf dem ihr euch die Blüten in Ruhe ansehen könnt. Da die Farbenpracht nur für wenige Wochen pro Jahr erstrahlt, gibt es selbstverständlich noch anderes Sehenswertes. Am Parkplatz sticht etwa das überdimensionale Mohnblumenbild des Waldviertler Künstlers Karl Moser hervor. Ein Lehrpfad durch das Dorf informiert in Schaukästen über Geschichte, Produktion und Kulinarik sowie Anbau, Pflege und Ernte des Mohns.
Mohnprodukte für Zuhause
In einem umgebauten Stadl findet man einen Bauernladen mit jeder Menge Produkten rund um den Mohn, welche sich auch hervorragend als Geschenk eignen. Im Mohngarten sind über 30 verschiedene Arten der Mohnpflanze gesetzt. Da die Blüte nur sehr kurz ist, gibt es hier aber auch andere Blumen zum Bewundern. Gleich daneben lädt das Mohnument von Holzschnitzer Martin Vollgruber mit seiner Bank auf eine kurze Ruhepause ein. Vor dem großen Kinderspielplatz steht mit einer entwurzelten Fichte ein etwas bizarres Kunstwerk mit dem Namen Leo MOHNell. Solltet ihr euch aktiv betätigen wollen, findet ihr auf der offiziellen Webseite einige Anregungen für ausgedehnte Wanderungen rund ums Mohndorf. Spannend ist das Mohnquiz, das per Smartphone (WLAN ist im ganzen Dorf verfügbar) spielerisch Wissen rund um den Mohn vermittelt.
Der Mohnwirt als zweites Highlight
Das (Zweit)beste habe ich mir für den Schluss aufgehoben. Neben der fantastischen Mohnblüte ist einfach der Mohnwirt Neuwiesinger ein wirklich starkes Argument dafür, wieder zurückzukommen. Schon beim Betreten des Gasthauses wurden meine Freundin und ich herzlich willkommen geheißen und mit einer Kostprobe der frisch gebackenen Mohnzelten verwöhnt. Wir probierten dann beide jeweils das ofenfrische Bratl (Schweinsbraten mit Waldviertler Erdäpfelknödel und warmen Krautsalat) und als Dessert Mohnnudeln. Dazu ein Waldviertler Kaffee mit einem Schuss Whisky. Alles einfach ein absoluter Traum – dabei wäre die Speisekarte mit anderen Köstlichkeiten noch lange … 😉 Besonders angetan waren wir vom Umstand, dass der Chef persönlich sich merkbar inbrünstig um seine Gäste kümmerte. Nun zeige ich euch aber einige Fotos von unserem Ausflug ins Mohndorf Armschlag!
Fotos vom Ausflug in das Mohndorf Armschlag
FAZIT
Ein Tagesausflug in das Mohndorf Armschlag ist vor allem im Sommer ein mehr als lohnendes Ereignis. Mit dem richtigen Timing könnt ihr genau zur Zeit der Mohnblüte in das kleine Dorf fahren, um auf den Mohnfeldern rund um Armschlag 15 Millionen Blüten dabei zuzusehen, wie sie ein gewaltig anzusehendes Blütenmeer formen. Aber auch wenn die Blüte vorbei ist, zahlt sich ein Besuch im Mohndorf aus. Allen voran der Mohnwirt Neuwiesinger ist für Liebhaber von bodenständiger Waldviertler Wirtshausküche und Naschkatzen ein unausweichliches Ziel. Die zahlreichen Kunstwerke, Wanderwege, ein Bauernladen sowie ein Lehrpfad runden das Angebot im Mohndorf Armschlag ausgezeichnet ab. Habt ihr jetzt Lust bekommen auf Mohnzelten & Co.? 😉
[…] Ein genialer Ausflugstipp ist das Mohndorf Armschlag im österreichischen Waldviertel. Mit dem richtigen Timing könnt ihr nämlich im Sommer genau zur Mohnblüte vor Ort erscheinen. Dann verwandeln sich die Dutzenden Mohnfelder rundherum in ein Blütenparadies, wie man es nur selten sieht. Aber auch wenn die Blüte vorbei ist, zahlt sich ganzjährig ein Besuch aus. Der ortsansässige Mohnwirt Neuwiesinger ist ein unausweichliches Ziel, wenn ihr Liebhaber von bodenständiger Waldviertler Wirtshausküche und/oder Naschkatzen seid. Meine persönlichen Tipps: probiert eine kleine Portion zartes Bratl mit Knödel und Sauerkraut sowie als Nachspeise Mohnnudeln – ein Genuss, den ihr lange nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Mitnehmen müsst ihr auch unbedingt die ofenfrischen Mohnzelten! Hach, mir läuft schon wieder das Wasser im Mund zusammen. ? Das Mohndorf und sein „schwarzes Gold“ (Reisebericht) […]