Triest: Wanderung zum Schloss Miramare

Schloss Miramare in Triest

Triest ist aufgrund der Einflüsse aus der Habsburgerzeit eine äußerst sehenswerte Destination und versprüht ein unglaubliches Lebensgefühl. Wenn du in der italienischen Hafenstadt zu Besuch bist, darf ein Ausflug in das berühmte, nahegelegene Schloss Miramare keinesfalls fehlen. Für den Weg dorthin empfehle ich dir eine Wanderung, die du nicht vergessen wirst! Du gehst auf Napoleons historischer Straße, genießt fantastische Ausblicke, Architektur vom Feinsten und wirst mit Prosecco vom Fass sowie italienischen Köstlichkeiten verwöhnt. Die Highlights der Wanderung zum Schloss Miramare findest du in diesem Reisebericht!


DIE HÖHEPUNKTE AUS TRIEST IN DIESEM ARTIKEL

Ein persönlicher Erfahrungsbericht über einen Tagesausflug zum Schloss Miramare in Triest

Eine detaillierte Beschreibung der Wanderung mit allen sehenswerten Zwischenstationen

Eine Karte zum Herunterladen und Ausdrucken, um den Ablauf der Wanderung gut nachzuvollziehen

Großartige Aussichtspunkte, die spektakuläre Wallfahrtskirche Monte Grisa und das Dorf Prosecco

Viele Fotos der Tour mit exakten GPS-Koordinaten, damit du die besten Fotospots schnell findest

 

Dieser Artikel wurde zuletzt am 16. April 2024 aktualisiert.

Inhaltsverzeichnis Anzeigen

TRIEST (TRIESTE)

FAKTEN

Reisezeit: April (3 Tage, 3 Übernachtungen)
Anreise: Mit dem Bus von Ljubljana (Železniška postaja) nach Trieste (Autostazione) (ca. 1:25 h)
Abreise: Mit dem Regionalzug von Trieste Centrale nach Udine, Umstieg in den Railjet nach Wien-Hauptbahnhof (6:58 h Fahrzeit netto)

Wanderung zum Schloss Miramare: ca. 6,5 Kilometer Gehweg, ohne Pausen ca. 90 Minuten

Unterkunft: Forvm Boutique Hotel* (Via Valdirivo, 30): sehr schönes Boutiquehotel inmitten einer engen Gasse in der belebten Innenstadt von Triest, vom Bahnhof schnell in zehn Minuten Fußweg erreichbar. Der Canal Grande ist drei Gassen entfernt, der zentrale Hauptplatz Piazza Unità d’Italia eine knappe Viertelstunde. Wundervolle Zimmer, trotz viel Verkehrsaufkommen ruhig dank Schallschutzfenstern, sehr bequemes Bett, super Dusche, schnelles WLAN, Klimaanlage vorhanden, Safe nicht. Vom sehr freundlichen Personal an der Rezeption bekamen wir ausgezeichnete Tipps für Lokale in der Nähe. Frühstück nicht gebucht, da Triest genügend Möglichkeiten für authentische Morgensnacks bietet. Weiterempfehlung? JA!

Auf meiner bevorzugten Hotelsuchmaschine booking.com findest du weitere schöne Unterkünfte in Triest*.


TRANSPARENZHINWEIS

*Die mit Stern gekennzeichneten Verweise in diesem Blogartikel sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn dir mein Blogartikel bei der Planung deiner Reise geholfen hat, freue ich mich, wenn du über diese Links deine Unterkunft oder Freizeitaktivitäten buchst. Ich erhalte dadurch eine kleine Provision und du unterstützt den Erhalt dieses Blogs. Für dich entstehen dabei selbstverständlich keine Nachteile. Vielen Dank! 🙂

 


Schloss Miramare in Triest

Schloss Miramare als Fixpunkt in Triest

Das Schloss Miramare befindet sich rund acht Kilometer vom Zentrum in Triest entfernt. Das weiß strahlende Bauwerk steht direkt an der Küste und ragt pompös in Richtung Meer – einfach ein grandioses Fotomotiv! Meine Freundin und ich planten schon bei unserer Recherche für die Reise nach Triest einen vollen Tag nur für das Schloss Miramare ein und wollten das Erlebnis mit einer entspannten Wanderung aufpeppen. Bevor ich dir alles Wissenswerte darüber erzähle, noch zwei Tipps zu weiterführenden Texten. In meinem Artikel Triest: Die Hafenstadt mit Flair gebe ich dir meine persönliche Top-10-Liste an Sehenswürdigkeiten und im Beitrag Triest: Die 5 schönsten Kaffeehäuser (erscheint demnächst) kannst du in die Welt der Kaffeehauskultur eintauchen!

Die Höhepunkte der Wanderung zum Schloss Miramare

Den Besuch des Schloss Miramare kombinierst du auf der einfachen Wanderung perfekt mit anderen reizvollen Orten. Der Wanderweg selbst ist die ehemalige Napoleonische Straße (Strada Napoleonica) mit vielen Panoramaausblicken auf die Stadt und das Meer. Du kommst an der architektonisch extrem beeindruckenden Wallfahrtskirche Monte Grisa vorbei und kannst dich im Ort Prosecco mit dem gleichnamigen Perlwein verwöhnen. Das Schloss Miramare kannst du natürlich auch von innen besichtigen. Meine Freundin und ich beließen es aber bei der Außenansicht und legten stattdessen in der Abendsonne noch einen Zwischenstopp im sehenswerten Triester Vorort Barcola ein.

Karte der Wanderung von Triest zum Schloss Miramare

Karte der Wanderung von Triest zum Schloss Miramare

Hier zeige ich dir auf einer Übersichtskarte (anklicken zum Herunterladen) den kompletten Ablauf eines Tagesausflugs zum Schloss Miramare. Der Ausgangs- und Endpunkt ist der Platz Piazza Oberdan im Zentrum von Triest (1). Von dort geht es mit dem Bus zum Obelisk in Opicina (2), wo der Wanderweg Strada Napoleonica (3) beginnt. An dessen Ende lohnt sich ein Abstecher zur Kirche Monte Grisa (4), danach erreichst du bereits das Dorf Prosecco (5). Nach einer kurzen Verkostung des Perlweins geht es über Stufen hinab zum Schloss Miramare (6) und danach per Bus nach Barcola (7), wo du gut essen und trinken kannst. Ebenfalls per Bus erfolgt schließlich die Rückfahrt nach Triest (8). Aber nun alles im Detail mit vielen Fotos und nützlichen Infos!

Wanderung zum Schloss Miramare auf der Strada Napoleonica in Triest

Die Wanderung zum Schloss Miramare in Bildern

Für eine Wanderung zum Schloss Miramare empfehle ich dir, einen kompletten Tag einzuplanen. Es gibt während des Spaziergangs einfach wahnsinnig viel zu entdecken, tolle Aussichtspunkte zu genießen und an vielen Stellen bieten sich Pausen zum Entdecken sowie Staunen an. Möchtest du auch die Innenräume des Schloss Miramare ansehen, dann starte deine Tour entsprechend früh am Morgen. Meine Freundin und ich besichtigten das Bauwerk nur von außen – unsere Startzeit von 10 Uhr vormittags erwies sich somit als perfekt, um stressfrei die Wanderung zu absolvieren und im Sonnenuntergang einen Aperitivo an der Küste von Barcola zu zelebrieren. Doch nun alles der Reihe nach!

Tramway-Station am Piazza Oberdan in Triest

Start am Piazza Oberdan in Triest

Der Ausgangspunkt für die reizvolle Tagestour zum Schloss Miramare ist der Platz Piazza Oberdan in Triest. Der Verkehrsknotenpunkt ist nur wenige Gehminuten vom Hauptplatz entfernt. Auf dem Weg dorthin deckten meine Freundin und ich uns noch mit Snacks aus einer typisch italienischen Kaffeebar ein, um für die Wanderung gerüstet zu sein. Im Bild siehst du die Endstation der Straßenbahn Tramvia di Opicina, die dich normalerweise zum Startpunkt der Wanderung bringt, aktuell aber seit Jahren nicht fährt. Deshalb ist als Alternative der Bus 2 notwendig, der dieselbe Strecke als Ersatz für die Tramway abfährt. Alternativ kannst du auch den Bus 64 nehmen, dieser fährt aber ein paar Gassen abseits des Piazza Oberdan los.
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Tranvia di Opicina und Autobus 64 in Triest

Tramvia di Opicina und der alternative Autobus

Die Tramvia di Opicina verbindet das Zentrum von Triest mit der Ortschaft Opicina und legt dabei einen gehörigen Höhenunterschied zurück – deshalb wird ein Teil der Strecke technisch als Standseilbahn ausgeführt (mehr Infos in meinem Artikel Triest: Die Hafenstadt mit Flair). Seit einem Unfall im Jahr 2016 ist der Betrieb eingestellt, soll aber (Stand 2024) wieder aufgenommen werden. Bis es soweit ist, musst du wie erwähnt den Bus nehmen, was aber angenehm unkompliziert ist. Papiertickets erhältst du entweder in Trafiken oder Zeitungskiosken in der Stadt. Einfacher geht es mit der App TPL FVG (Download iOS / Download Android). Weiter unten im Reisebericht komme ich bei der Rückfahrt vom Schloss Miramare nochmals auf die Tickets zu sprechen und erkläre dir, warum du besser schon bei der Hinfahrt die App nutzt.
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Obelisk (Obelisco) zwischen Triest und Opicina

Der Obelisk (Obelisco) von Opicina

Der Bus schlängelt sich entlang der Straßenbahnstrecke hinauf in Richtung Opicina. Du steigst entweder an der Station Strada Nuova per Opicina (obelisco) oder an der Station Campo Romano aus. Der Startpunkt für die Wanderung zum Schloss Miramare befindet sich genau zwischen den beiden Haltestellen in einer Kurve und ist durch einen Obelisken deutlich zu erkennen. Der Obelisk von Opicina stammt aus dem Jahr 1830 und erinnert an den Besuch von Kaiser Franz Joseph I. von Österreich sowie an die Eröffnung der Verbindungsstraße von Triest ins österreichische Hinterland.
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Aussichtsterrasse am Obelisk (Obelisco) in Opicina mit Blick auf Triest

Aussichtsterrasse am Obelisk (Obelisco)

Schon vor dem Beginn der eigentlichen Wanderung wirst du mit einem Ausblick belohnt, der seinesgleichen sucht. Vielleicht ist die Steinterrasse vor dem Obelisken sogar der schönste Aussichtspunkt in ganz Triest – gefühlsmäßig auf jeden Fall! Von hier aus überblickst du den Golf von Triest, die Stadt Triest selbst und bei klarer Luft erkennst du in der Ferne sogar die Küste bis nach Muggia und Istrien.
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Aussicht auf die Innenstadt und den Hafen von Triest

Aussicht auf die Innenstadt von Triest

Nimm dir nach Möglichkeit ein Teleobjektiv mit einer Brennweite von mindestens 200mm mit, denn vom Aussichtspunkt am Obelisken gelingen dir beeindruckende Detailaufnahmen der Innenstadt von Triest, den Hafenanlagen und den hügeligen Wohngegenden rundherum. Im Artikel Triest: Die Hafenstadt mit Flair findest du die Höhepunkte unter den Sehenswürdigkeiten in Triest und kannst versuchen, diese hier im Bild zu erkennen! 🙂
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Schild am Beginn des Wanderwegs Strada Napoleonica in Triest

Infotafel vor der Wanderung zum Schloss Miramare

Nachdem wir uns am Ausblick sattgesehen hatten (es folgen im Verlauf der Tour noch viele weitere!), begann unsere Wanderung zum Schloss Miramare an einer Infotafel über die historische Straße Strada Napoleonica. Vor Ort gibt es leider keine weiteren geschichtlichen Hintergründe zu erfahren, bei Interesse musst du dich vorab informieren – oder du liest dir einfach den Text bei meinem nächsten Bild durch. 🙂
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Startpunkt des Wanderwegs Strada Napoleonica in Triest

Startpunkt des Wanderwegs Strada Napoleonica

Die Strada Napoleonica wurde angeblich 1797 unter Napoleon als Transportweg zwischen Venedig und Triest angelegt, um die Truppen zwischen den beiden Städten schnell verschieben zu können. 1821 erfolgte durch den Ingenieur Giacomo Vicentini eine Verbreiterung des Weges und der Ausbau zu einer schmalen Straße – hier am Bild kannst du das sehr gut erkennen. Heute trägt die Strada Napoleonica offiziell den Namen Strada Vicentina und zählt zu den schönsten Wegen, die Triest zu bieten hat. Statt Autos verkehren auf dem Weg nun Fußgänger, Jogger und Radfahrer.
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Wanderweg Strada Napoleonica in Triest

Aussichtsbuchten am Wanderweg Strada Napoleonica

Die Höhenpromenade ist ohne Übertreibung eine einzige Wohltat beim Spazierengehen. Du flanierst auf einer Länge von rund vier Kilometern ständig entlang der Küstenlinie und blickst aus rund 250 Höhenmetern hinab auf das Meer sowie die verschiedenen Viertel der Vororte von Triest. Der Weg weist keine nennenswerten Steigungen auf und ist somit auch geeignet, wenn du nicht so gut zu Fuß unterwegs bist. In regelmäßigen Abständen laden Aussichtsbuchten mit Bänken dazu ein, eine Pause zu machen und die Umgebung auf sich wirken zu lassen.
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Panorama des Canal Grande in Triest

TIPP: Artikel über Triest und Slowenien

Triest: Die Hafenstadt mit Flair

Triest: Die 5 schönsten Kaffeehäuser (erscheint demnächst)

Fünf Sommertipps für Ljubljana

Bled: Ein Ausblick für die Ewigkeit

 


Eidechse auf dem Wanderweg Strada Napoleonica in Triest

Tierische Begleiter auf der Wanderung

Während unseres gemütlichen Spaziergangs raschelte es entlang des Weges immer wieder verdächtig aus den Hängen des Karsts heraus. Mit etwas Glück und Geduld erblickst du den Grund: eine Vielzahl an kleineren und größeren Eidechsen wieselt frech umher und kreuzt öfters deinen Weg. Mit Hilfe eines Teleobjektivs konnte ich mich vorsichtig diesem Prachtexemplar nähern und die Eidechse in ihrer natürlich Umgebung fotografieren.
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Aussicht auf Barcola vom Wanderweg Strada Napoleonica in Triest

Aussicht auf Barcola vom Wanderweg Strada Napoleonica

Schon nach kurzer Zeit breitet sich unterhalb des Wanderwegs das Triester Vorstadtviertel Barcola vor dir aus, während du am Horizont hinten noch Triest erkennen kannst. Barcola gilt als belebter Hotspot unter Einheimischen und Touristen, wie du anhand eines Bildes später im Artikel noch sehen wirst. Inmitten des Villenviertels ragt der 70 Meter hohe Siegesleuchtturm Faro della Vittoria hervor. Der 1927 eingeweihte Turm war nicht nur eine Navigationshilfe für Schiffe, sondern ist gleichzeitig ein Denkmal für die gefallenen Soldaten im Ersten Weltkrieg. Prinzipiell dient der Faro della Vittoria auch als Aussichtspunkt, leider war die Plattform während unseres Aufenthalts in Triest immer geschlossen.
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Fischerdorf Contovello bei Prosecco in Triest

Das Fischerdorf Contovello bei Prosecco

Der historische Wanderweg Strada Napoleonica mündet an seinem Ende in eine Asphaltstraße, die allerdings ebenfalls für den motorisierten Verkehr gesperrt ist. An dieser Stelle gibt es wieder einiges zu entdecken, zum Beispiel eine steile Felswand, an der sich waghalsige Kletterer versuchen. Auf dem Foto siehst du das wunderschön im Berghang „eingepflanzte“, kleine Dorf Contovello. Rechts dahinter und durch den Felsen verdeckt liegt die berühmte Ortschaft Prosecco – dazu aber weiter unten mehr.
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Ausblick auf das Schloss Miramare vom Wanderweg Strada Napoleonica in Triest

Ausblick auf das Schloss Miramare während der Wanderung

Schon aus der Distanz sehr beeindruckend präsentiert sich das Schloss Miramare und der dazugehörende, riesige Schlosspark rechts davon. Das Ziel der Wanderung scheint, von dieser Stelle aus gesehen, zwar noch sehr weit entfernt zu sein, der Fußweg dorthin ist aber nicht anstrengend und die Zeit vergeht wie im Flug!
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Wanderweg zur Wallfahrtskirche Monte Grisa in Triest

Wanderweg zur Wallfahrtskirche Monte Grisa

Bevor meine Freundin und ich dem asphaltierten Weg weiter folgten, machten wir noch einen Abstecher hinauf in ein Waldstück. Ein Wegweiser zeigt den Pfad in Richtung der Wallfahrtskirche Monte Grisa und dieses Bauwerk solltest du dir keinesfalls entgehen lassen! Der Waldweg führt stetig bergauf und ist im Vergleich zum Wanderweg Strada Napoleonica ein wenig anspruchsvoller – dafür aber auch von der Natur her unheimlich attraktiv!
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Aussichtsplattform Vedetta Italia bei Triest

Aussichtsplattform Vedetta Italia

Der Weg zur Kirche Monte Grisa dauert nur rund 20 Minuten und du kommst dabei noch am Aussichtspunkt Vedetta Italia vorbei. Steigst du die wenigen Stufen hinauf auf die Plattform, offenbart sich vor dir der gesamte Golf von Triest. Blickst du nach links, siehst du bereits die Spitze der Wallfahrtskirche und in der Ferne die Stadt Triest. Auf der Plattform selbst ist ein Kompass und eine stilisierte Karte mit Richtungspfeilen zu bedeutenden Orten in der Umgebung eingraviert.
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Außenansicht der Wallfahrtskirche Monte Grisa in Triest

Außenansicht der Wallfahrtskirche Monte Grisa

Stehst du dann schließlich vor der Wallfahrtskirche Monte Grisa, wirst du wahrscheinlich ebenso staunen wie meine Freundin und ich. Der Architekturstil Brutalismus gehört zu jenen, die man liebt oder hasst – ich schätze ihn sehr und bin jedes Mal aufs Neue fasziniert von der brutalen Schönheit, die aus Beton und Glas geformt wird. Der Erzbischof Antonio Santin ließ als Dank für die Verschonung Triests im Zweiten Weltkrieg von Baumeister Antonio Guacci diese Votivkirche bauen, welche 1966 fertiggestellt und eingeweiht wurde. Die Einwohner nennen sie aufgrund ihrer an eine Käseecke erinnernde Form witzigerweise einfach „formaggino“. Von der Terrasse vor dem Eingang genießt du erneut einen unvergesslichen Ausblick auf die Umgebung.
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Innenansicht der Wallfahrtskirche Monte Grisa in Triest

Panorama der Wallfahrtskirche Monte Grisa

Außen ist die Wallfahrtskirche Monte Grisa ja bereits ein echter Blickfang, aber die Innenansicht ist einfach nur unglaublich, was du anhand dieser Panoramaaufnahme sehen kannst. Das Motiv des Dreiecks zieht sich in Anlehnung an die Dreifaltigkeit durch den gesamten Bau. Trotz des vielen Betons ist die Kirche vom Tageslicht hell durchleuchtet und fühlt sich nirgends einengend an.
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Innenansicht der Wallfahrtskirche Monte Grisa in Triest

Innenansicht der Wallfahrtskirche Monte Grisa

Als Fan von geometrischen, geordneten Formen hätte ich mich in der Kirche Monte Grisa noch stundenlang fotografisch austoben können! Auf der Rückseite des Gebäudes gibt es übrigens eine kleine Cafeteria, wo du dich mit Snacks und Getränken stärken kannst, was wir zu einer Pause in der Mittagshitze nutzten, ehe es auf demselben Weg zurück zum Wanderweg Strada Napoleonica ging.
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TIPP: Ausflüge in und rund um Triest

Über den Tourvermittler GetYourGuide kannst du ab Triest Ausflüge in das Umland und in das benachbarte Slowenien buchen. Nachfolgend habe ich dir einige interessante Touren zusammengestellt:

Ausflug zu den Höhlen von Postojna & die Höhlenburg Predjama*

Tagestour zum Bleder See und nach Ljubljana*

Panorama-Stadttour durch Triest und Eintritt ins Schloss Miramare*

Küstentour nach Piran und Slowenien*

Triest: Die Geschichte des Prosecco und der Karstregion*

 


Ortsschild Prosecco bei Triest

Das Dorf Prosecco bei Triest

Sobald du wieder auf den Wanderweg Strada Napoleonica wechselst, sind es nur noch wenige Minuten bis zum Ortsschild von Prosecco. Der Ursprung des gleichnamigen Perlweins Prosecco liegt in dieser kleinen Gemeinde, die du während der Wanderung durchquerst. Die Hauptanbaugebiete der Reben befinden sich in den beiden Regionen Friaul-Julisch-Venetien und Venetien, genauer gesagt rund um Treviso. Die Ortschaft Prosecco selbst ist eher verschlafen, aber lädt auf jeden Fall zu einer Verkostung des Sprudels in einem der Lokale ein. Meine Freundin und ich kehrten beispielsweise gleich am Ortsbeginn in der einfachen, typisch italienischen Bar Da Lorena (Giovanni e Maria) ein. Das Lokal liegt direkt am Weg und war somit aufgelegt für eine Pause.
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Kirche Chiesa di San Martino di Tours im Zentrum von Prosecco bei Triest

Kirche Chiesa di San Martino di Tours in Prosecco

Wir folgten der Straße weiter bis in das Zentrum von Prosecco, wo wir außer der Kirche Chiesa di San Martino di Tours aber nichts Spannendes entdeckten. Ich möchte dir aber noch einen allgemeinen Tipp geben, den wir in der Touristeninfo von Triest aufschnappten. Ähnlich zu den österreichischen Heurigen bzw. Buschenschanken gibt es in der Region Triest kleine Betriebe unter dem Namen Ozmize. Dabei handelt es sich um Lokale, die nur zu bestimmten Zeiten öffnen und landwirtschaftliche Produkte aus Eigenproduktion anbieten – beispielsweise Würste, Käse, Eier und Wein. Die Tradition geht auf Slowenien zurück und ist dort seit 1784 bekannt. Auf der Webseite osmize.com siehst du, welche Betriebe aktuell geöffnet haben. Meine Freundin und ich hatten leider kein Glück, aber vielleicht kannst du eine Osmiza erfolgreich austesten und mir einen Kommentar schreiben, wie es dir gefallen hat!
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Wanderweg von Prosecco zum Schloss Miramare in Triest

Abstieg zum Schloss Miramare

Vom Zentrum in Prosecco aus folgst du am besten den Wegweisern in Richtung Schloss Miramare oder dem Kloster Monastero di San Cipriano. In dessen Nähe führt der ausgeschilderte Weg bergab zur Küste abwechselnd über Stufen und unscheinbare Pfade.
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Historische Wartehalle am Bahnhof Miramare bei Triest

Historische Wartehalle am Bahnhof Miramare

Der Pfad mündet am Ende direkt in den Bahnhof Miramare (Stazione di Miramare), den du dir kurz einmal genauer ansehen solltest. Das historische Bahnhofsgebäude wurde gut instandgehalten und versprüht den Charme einer vergangenen Ära. Die Haltestelle wurde 1857 in Betrieb genommen und war Teil der Bahnverbindung zwischen Wien und Triest. Falls du den Zug für die Anreise nach Miramare oder die Rückreise nach Triest nutzen willst, kannst du auf der Webseite trenitalia.com die Verbindungen nachsehen. Unter der Woche fährt ca. jede Stunde ein Regionalzug und benötigt neun Minuten. Am Wochenende sind die Zeiten relativ unflexibel und wenig attraktiv. Wenn du die hier im Artikel vorgestellte Wanderung machen möchtest, spielt der Zug aber ohnehin keine Rolle.
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Caffè Massimiliano im Schlosspark Miramare in Triest

Der Schlosspark Miramare

Am späten Nachmittag erreichten meine Freundin und ich dann schließlich den Schlosspark von Miramare. Er weist eine beachtliche Größe von 22 Hektar auf und wir konnten aufgrund der Uhrzeit nur einen kleinen Teil des Geländes erkunden. Im Park findest du sehr viele seltene und exotische Baumsorten, die Erzherzog Ferdinand Maximilian von Österreich (Bruder von Kaiser Franz Joseph I.) von seinen wissenschaftlichen Expeditionen aus aller Welt gesammelt und mitgebracht hatte.
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Torten im Caffè Massimiliano im Schlosspark Miramare in Triest

Pause im Caffè Massimiliano im Schlosspark Miramare

Wir waren durch die Wanderung und die warmen Temperaturen schon etwas geschlaucht, weswegen wir mit großer Freude das Caffè Massimiliano im Schlosspark Miramare aufsuchten. Die Schokoladetorte ist ein absoluter Traum und der Kaffee typisch italienisch. Was ich dir auf diesem Bild verschweige, sind zwei Gläser mit Prosecco. 😉
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Schloss Miramare in Triest

Das Schloss Miramare in Triest

Gestärkt schlenderten meine Freundin und ich weiter durch die Gartenanlage, bis wir endlich das Schloss Miramare (Castello di Miramare) durch die Bäume und Sträucher erblickten – was für ein Fotomotiv! So schön das Anwesen ist, so traurig gilt seine Geschichte. Das Schloss ließ Erzherzog Ferdinand Maximilian von Österreich zwischen 1856 und 1860 erbauen. Er wollte an diesem Ort in einer kleinen Bucht seinen Wohnsitz einrichten und mit seiner Frau Charlotte von Belgien leben. Nach vier gemeinsamen Jahre im Schloss Miramare reisten die beiden nach Mexiko, wo Maximilian zum Kaiser von Mexiko gekrönt und nach seiner Absetzung 1867 hingerichtet wurde. Die zwischenzeitlich zurückgekehrte und an Verwirrung leidende Kaiserin Charlotte musste Miramare auf Anweisungen ihres Bruders verlassen und kehrte nie wieder zurück. Die Legende besagt, dass sie nach dem Tod ihres Mannes wahnsinnig wurde und laut nach ihm rufend durch den Park geistert.
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Detailansicht des Schloss Miramare in Triest

Detailansicht des Schloss Miramare

Die Fassade des Schlosses besteht aus weißem Kalkstein und in der tiefstehenden Nachmittagssonne färbt sich alles in ein wunderbares, warm strahlendes Gelb. Der Architekt Carl Junker wählte den romantischen Historismus und kombinierte neugotische Stilelemente mit neu-mittelalterlichen Formen wie Rundbögen. Ein Rundgang an der Außenseite ist empfehlenswert und versprüht ein besonderes Flair, während die Blicke ständig zwischen Meer und dem Schloss wandern.
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Qualle vor dem Schloss Miramare in Triest

Quallen vor dem Schloss Miramare

Apropos Blick auf das Meer: je nachdem, zu welcher Jahreszeit du vor Ort bist, wirst du mehr oder weniger Quallen im Wasser sehen. Wir bekamen Dutzende der sogenannten Rhizostoma-pulmo-Qualle zu Gesicht, unter Umständen können aber Schwärme von Tausenden Quallen auftauchen. Die sich durch den Klimawandel verändernden Meerestemperaturen könnten laut Forschern ein Grund für das verstärkte Auftreten sein.
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Prunkräume im Schloss Miramare in Triest

Einblick in das Schloss Miramare

Meine Freundin und ich sahen das Schloss Miramare nur von außen an, aber immerhin konnten wir durch ein großes Fenster einen kleinen Eindruck der Ausstattung im Gebäude erhaschen. Zu besichtigen gibt es Wohn- und Schlafräume, Säle zu Repräsentationszwecken und viele weitere Details aus der vergangenen Zeit. Falls du mehr vom Innenleben sehen möchtest, findest du auf der offiziellen Webseite alle Informationen zu Tickets und Öffnungszeiten.
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Außenansicht des Schloss Miramare in Triest

Außenansicht des Schloss Miramare in Triest

Mit einem letzten Blick auf die stattliche Frontfassade verließen wir das Areal des Schloss Miramare am späten Nachmittag wieder. Auch wenn wir das historische Anwesen nur von außen besichtigten, waren meine Freundin und ich tief beeindruckt von der Baukunst und der Eleganz, welche das Schloss ausstrahlt.
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Küstenabschnitt mit Strand und Meer vor dem Schloss Miramare in Triest

Küstenabschnitt mit Strand und Meer

Der Rückweg zur wenige Minuten entfernten Busstation erfolgt zuerst über eine sehr ansehnliche Baumallee, auf die ein kurzer Abschnitt direkt an der Küste folgt. Dort nahm ich dieses Bild auf, welches sofort unheimlich Lust auf ein Bad im kalten Meer macht. Leider ist das Schwimmen an dieser Stelle nicht erlaubt und der Zugang zum Wasser gesperrt. Als Fotomotiv macht sich die Szenerie dennoch sehr gut, was meinst du?
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Busstation vor dem Schloss Miramare in Triest

Die unattraktive Busstation vor dem Schloss Miramare

Über einige Stufen gelangten wir dann hinauf zur Busstation Strada Costiera, wo die Linie 6 zurück nach Triest fährt. Die Hässlichkeit dieser Haltestelle ließ uns sprachlos zurück: kein Wartehäuschen, keine Sitzmöglichkeiten, kein Ticketautomat, nichts außer einer einfachen Haltebucht an einer vielbefahrenen Straße. Das sollte der erste Eindruck für Besucherinnen und Besucher des Schloss Miramare sein, wenn diese öffentlich mit dem Bus anreisen? Abseits davon ein wichtiger Tipp zu den Fahrscheinen: wir hatten nur für die Hinfahrt Einzelfahrscheine in Papierform gekauft und holten deshalb an der Station schnell den Rat eines Einheimischen ein. Im Bus selbst gibt es keinen Ticketverkauf, deshalb installierten wir rasch die am Anfang des Artikels erwähnte App TPL FVG. Nach dem Kauf des Fahrscheins muss dieser an einem in der Mitte des Busses angebrachten QR-Code gescannt und validiert werden.
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Triester Vorort Barcola und Siegesleuchtturm Faro della Vittoria

La dolce vita im Vorort Barcola

Die Buslinie 6 kommt während der Fahrt nach Triest im Vorort Barcola vorbei, wo wir unbedingt noch einen Aperitivo an der Promenade einnehmen wollten. Einige Stunden zuvor blickten wir aus 250 Höhenmetern noch auf diesen Ort herab und kurz vor Sonnenuntergang saßen wir schließlich mit zwei Gläsern Weißwein direkt am Wasser – so wie viele Einheimische auch. Getränke und kleine Snacks werden alle paar Meter an Kiosken angeboten und es lohnt sich wirklich, hier einige Zeit zu verbringen und das gesellige Treiben zu beobachten.
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Spaghetti allo scoglio in einem Restaurant im Triester Vorort Barcola

Genussvoller Ausklang in Barcola

Im Viertel Barcolo findest du natürlich eine Vielzahl an Restaurants, wo du frische Fischgerichte probieren kannst. Mit großem Hunger nach einem aufregenden und ereignisreichen Tag bestellten wir Calamari fritti, einen Oktopussalat und Spaghetti allo scoglio im Ristorante Grifone. Dazu ein wunderbar schmeckender Hauswein – was will man mehr? Die Weiterfahrt ins Hotel erfolgte dann erneut mit der Buslinie 6, die uns schnell zum Ausgangspunkt am Piazza Oberdan in Triest zurückbrachte.
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FAZIT

Ein Besuch des Schloss Miramare sollte während deiner Städtereise nach Triest auf keinen Fall fehlen. Wenn du dir gleich einen ganzen Tag Zeit nimmst, kannst du dir mit einer Wanderung zu dieser Hauptsehenswürdigkeit ein Erlebnis der Superlative ermöglichen! Der Bus oder die Straßenbahn bringen dich zum Startpunkt in 250 Meter Seehöhe, wo du entlang des einfachen Wanderwegs auf der historischen Strada Napoleonica unglaubliche Ausblicke auf das Meer und Triest genießt. Die Wallfahrtskirche Monte Grisa und das Dorf Prosecco zählen zu den Highlights auf der Tour, ehe deine Wanderung beim sagenumwobenen Schloss Miramare ihren Höhepunkt findet. Wundervoll in der Abendsonne abrunden lässt sich der Tagestrip im Triester Stadtviertel Barcola. Schreib mir gerne einen Kommentar, ob du jetzt Lust auf diese traumhafte Wanderung zum Schloss Miramare hast!

 

Triest: Wanderung zum Schloss Miramare. Reisebericht mit Erfahrungen zu Sehenswürdigkeiten, den besten Fotospots sowie allgemeinen Tipps.

Triest: Wanderung zum Schloss Miramare. Reisebericht mit Erfahrungen zu Sehenswürdigkeiten, den besten Fotospots sowie allgemeinen Tipps.

4 Kommentare bei „Triest: Wanderung zum Schloss Miramare“

  1. Danke Christian für die schöne Wanderung und die Ein und Ausblicke. Es hat mir direkt Lust gemacht zu laufen. Wie lang ist die Tour den in Kilometer insgesamt? Das habe ich irgendwie nicht entdeckt. Und wie viel reine Wander zeit hab ihr gebraucht?
    LG
    Christiane

    1. Danke Christiane für deinen Kommentar und die berechtigte Anmerkung! Ich habe die Information nun in der Factbox am Beginn des Artikels nachgetragen.

      Liebe Grüße
      Christian

  2. Danke für diesen tollen Bericht! Ich möchte die Wanderung von Opicina über Monte Grisa zum Schloss Miramare machen und habe im Internet nach Infos dazu gesucht. Dabei bin ich auf deinen Bericht gestoßen! So schöne Fotos, so gute Beschreibungen! Jetzt weiß ich Bescheid :-), vielen Dank dafür und weiterhin viel Freude beim Reisen, Entdecken und Berichten! Ich werde deinen Reiseblock jetzt weiter verfolgen! Liebe Grüße aus Wien, Gerlinde

    1. Liebe Gerlinde! Danke für deine netten Worte, es freut mich natürlich, wenn dir mein Artikel bei der Planung weiterhilft. 🙂 Gutes Gelingen und eine tolle Zeit wünsche ich!

      Viele Grüße
      Christian

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