Triest: Die Hafenstadt mit Flair

Beleuchtetes Rathaus auf dem Piazza Unità d'Italia in Triest

Liebst du die italienische Leichtigkeit? Bist du ein Coffee-Junkie? Sitzt du gerne zwischen imperialer Architektur in der Sonne und genießt dabei ein Gläschen Prosecco direkt aus dem Holzfass? Wenn du nur eine der drei Fragen mit Ja beantworten kannst, ist Triest das perfekte nächste Reiseziel für dich! Die Hafenstadt besteht aus einer Melange aus österreichischen, slowenischen sowie italienischen Einflüssen und macht eine Städtereise zu einem unglaublich spannenden Trip. Was du in Triest und in der nahen Umgebung alles unternehmen kannst und wie du das italienische Lebensgefühl zelebrierst, erzähle ich dir in diesem Reisebericht!


DIE HÖHEPUNKTE AUS TRIEST IN DIESEM ARTIKEL

Ein Erfahrungsbericht über einen Citytrip in eine der schönsten Städte Italiens

Tipps für die Anreise mit Zug oder Bus und eine Empfehlung für deine zentrale Unterkunft

Die schönsten Sehenswürdigkeiten mit vielen Fotos und persönlichen Anmerkungen

Allgemeine Tipps zu Triest und Lokalempfehlungen für Bars, Cafés und eine Pizzeria

Links zu weiterführenden Artikeln über das Schloss Miramare und die schönsten Kaffeehäuser

 

Dieser Artikel wurde zuletzt am 4. April 2024 aktualisiert.


TRIEST (TRIESTE)

FAKTEN

Reisezeit: April (3 Tage, 3 Übernachtungen)
Anreise: Mit dem Bus von Ljubljana (Železniška postaja) nach Trieste (Autostazione) (ca. 1:25 h)
Abreise: Mit dem Regionalzug von Trieste Centrale nach Udine, Umstieg in den Railjet nach Wien-Hauptbahnhof (6:58 h Fahrzeit netto)

Unterkunft: Forvm Boutique Hotel* (Via Valdirivo, 30): sehr schönes Boutiquehotel inmitten einer engen Gasse in der belebten Innenstadt von Triest, vom Bahnhof schnell in zehn Minuten Fußweg erreichbar. Der Canal Grande ist drei Gassen entfernt, der zentrale Hauptplatz Piazza Unità d’Italia eine knappe Viertelstunde. Wundervolle Zimmer, trotz viel Verkehrsaufkommen ruhig dank Schallschutzfenstern, sehr bequemes Bett, super Dusche, schnelles WLAN, Klimaanlage vorhanden, Safe nicht. Vom sehr freundlichen Personal an der Rezeption bekamen wir ausgezeichnete Tipps für Lokale in der Nähe. Frühstück nicht gebucht, da Triest genügend Möglichkeiten für authentische Morgensnacks bietet. Weiterempfehlung? JA!

Auf meiner bevorzugten Hotelsuchmaschine booking.com findest du weitere schöne Unterkünfte in Triest*.


TRANSPARENZHINWEIS

*Die mit Stern gekennzeichneten Verweise in diesem Blogartikel sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn dir mein Blogartikel bei der Planung deiner Reise geholfen hat, freue ich mich, wenn du über diese Links deine Unterkunft oder Freizeitaktivitäten buchst. Ich erhalte dadurch eine kleine Provision und du unterstützt den Erhalt dieses Blogs. Für dich entstehen dabei selbstverständlich keine Nachteile. Vielen Dank! 🙂

 


Panorama des Canal Grande in Triest

Triest: Italien und Österreich in einem

Italienische Städte verbinde ich persönlich ja immer mit einer Mischung aus künstlicher Aufgeregtheit, kontrolliertem Chaos auf den Straßen und gleichzeitig einer unglaublichen Leichtigkeit der Bevölkerung. Triest ist da eine Spur anders. Die Hafenstadt gehört zwar seit 1918 bzw. 1954 zu Italien (1945-1954 Teil von Jugoslawien), versprüht aber dank seiner über 500-jährigen Zugehörigkeit zum Reich der Habsburger ein unglaublich intensives, imperiales Gefühl. Das Zentrum der Hafenstadt besteht zu einem Großteil aus repräsentativen Bauten und breiten Gassen sowie Plätzen. Chaos, Schmutz und zwielichtige Gestalten sucht man hier vergebens, alles könnte auch einem Sisi-Film entnommen sein. Einzig die engen Gehsteige abseits des Zentrums sowie der Straßenlärm sind mühsam und wirklich typisch italienisch.

Unsere Anreise nach Triest

Meine Freundin und ich kombinierten Triest mit einen vorherigen Kurztrip nach Slowenien – die Hauptstadt Ljubljana zieht uns einfach immer wieder an. Es verkehren mehrmals täglich Direktzüge von Ljubljana nach Triest, diese benötigen für rund 100 Kilometer Strecke aber fast drei Stunden. Deshalb wichen wir ausnahmsweise auf den Flixbus aus, der vom Bahnhof Ljubljana die italienische Hafenstadt in gemütlichen 90 Minuten erreicht. Für Triest würde ich dir zwei bis drei volle Tage Aufenthalt empfehlen. So kannst du die Stadt und ihre zahlreichen Lokale bequem zu Fuß erkunden und auch einen ganztägigen Ausflug zum nahegelegenen Schloss Miramare einplanen.

Bahnhof Trieste Centrale und Busbahnhof Triest
Das prachtvolle Bahnhofsgebäude Trieste Centrale von 1878, links daneben der wenig glamouröse Busbahnhof
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Innenansicht des Bahnhofs Trieste Centrale
Das Innenleben des Bahnhofs Trieste Centrale erinnert an die k. u. k.-Monarchie
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Aperitivo Italiano mit Prosecco und Brötchen in Triest

Aperitivo Italiano: Genuss pur in Triest

Was mich neben den Sehenswürdigkeiten am meisten beeindruckte, war die entspannte Atmosphäre auf den Straßen. Überall genossen Einheimische und Touristen das angenehme Wetter in den zahlreichen Bars, Cafés und Restaurants. Dank der breiten Straßen und Plätze gibt es genügend Sitzplätze im Freien, um sich nach dem Flanieren zum Beispiel bei einem Gläschen Prosecco die Füße auszuruhen und das Treiben rundherum auf sich wirken zu lassen. Selbst wenn du nur etwas zu trinken bestellst, bekommst du automatisch immer etwas zum Knabbern dazu – das ist der klassische Aperitivo Italiano! Nachdem viele Lokale nachmittags schließen oder keine warmen Speisen anbieten, kommst du so hungertechnisch ausgezeichnet über die Runden. Erst ab ca. 19 Uhr kommt wieder Leben in die Restaurants.

Aperitivo Italiano am Canal Grande in Triest
Triest ist auch ein Lebensgefühl, wie hier beim Aperitivo Italiano am Canal Grande
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ALLGEMEINE TIPPS FÜR TRIEST

Die Touristeninformation findest du im Erdgeschoss des Rathauses auf dem zentralen Platz Piazza Unità d’Italia. Vom Angebot vor Ort war ich unglaublich enttäuscht, es gibt außer dem Kaffeepass – über diesen erfährst du in meinem Artikel Triest: Die 6 schönsten Kaffeehäuser (erscheint demnächst) mehr – keinerlei relevante Infobroschüren oder Stadtpläne zum Mitnehmen. Wenn du persönliche Auskünfte willst, bist du dort gut aufgehoben, alles andere druckst du dir aber am besten vor der Reise auf der Seite discover-trieste.it aus, wo es sehr gute Broschüren zum Herunterladen gibt.

Achte beim Buchen deines Hotels in Triest* unbedingt auf das Datum! Jährlich am zweiten Sonntag im Oktober findet im Golf von Triest mit der Barcolana die größte Segelregatta der Welt statt. In diesem Zeitraum ist Triest komplett überlaufen und die Hotelpreise schießen in die Höhe.

Triest ist auch eine Destination für Kreuzfahrtschiffe und somit viele Tagestouristen. Während unseres Rundgangs sind uns zwar die monströsen Schiffe negativ ins Auge gestochen, nervige Gruppenansammlungen wie in anderen touristisch überlaufenen Städten kamen uns aber in der Innenstadt nicht unter.

Die Preise in Triest empfanden wir als überraschend günstig. Für ein Glas Prosecco bezahlten wir im Schnitt rund 3 Euro, eine köstliche Pizza im Lokal gibt es bereits um 7-8 Euro. Ein schneller Espresso an der Bar in einem Café schlägt überhaupt nur mit 90 Cent bis 1,20 Euro zu Buche.

Die Öffentlichen Verkehrsmittel in Triest bestehen bis auf die Straßenbahn Tranvia di Opicina (siehe Punkt 12 weiter unten im Artikel) ausschließlich aus Bussen. Tickets kaufst du am bequemsten über die App TPL FVG (Download für iOS / Android), wobei hier das 60-Minuten-Ticket auf nur EUR 1,40 kommt und das Tagesticket mit 3,25 EUR ebenfalls sehr günstig ist. Oder du kaufst dir in einer der zahlreichen Trafiken (gekennzeichnet mit einem großen T für Tabacchi) oder an Zeitungsständen einfach Papiertickets. Einen Plan des Busnetzes kannst du auf dieser Webseite herunterladen.

Wenn dir die Öffentlichen Busse zu mühsam sind, gibt es auch in Triest selbstverständlich die klassischen Hop-on-hop-off-Busse*. Diese kosten zwar deutlich mehr pro Tag, fahren dafür aber alle relevanten Sehenswürdigkeiten und auch das Schloss Miramare an.

Wundere dich in Triest nicht über die zahlreich auftretenden Quallen im Wasser, die du sogar im Canal Grande zu Gesicht bekommst. Die Klimaerwärmung und das dadurch wärmere Meer begünstigen seit den letzten Jahren das Auftreten der Quallen.

 


Panorama des Piazza Unità d'Italia mit Rathaus in Triest

DIE 10 BESTEN SEHENSWÜRDIGKEITEN IN TRIEST

Geschichtlich ist Triest ohne Frage ein mehr als beeindruckendes Ziel für eine Städtereise. Die Anzahl der klassischen Sehenswürdigkeiten in der Stadt selbst ist angenehm überschaubar, dafür gibt es auch in der näheren Umgebung noch einiges Sehenswertes. Nachfolgend habe ich dir meine Höhepunkte von Triest mit vielen persönlichen Informationen und Erfahrungen zusammengestellt. Nimm dir genügend Zeit, um die Gebäude der Habsburger Blütezeit anzusehen, dich in Kaffeehäuser zu verlieben, preiswerte Prosecco- und Aperol-Spritzer zu probieren, lokale italienische Köstlichkeiten zu zelebrieren und einfach die Seele baumeln zu lassen!

1) Piazza Unità d’Italia – das Herz von Triest

Um Triest in aller Ruhe zu erkunden, bietet sich der riesige Platz Piazza Unità d’Italia ideal als Startpunkt an. Der Ort ist äußerst geschichtsträchtig, unter anderem kamen hier nach dem ersten Weltkrieg unter großem Jubel die ersten italienischen Soldaten in Triest an. Der Piazza zählt zu den größten Plätzen der Welt, die an das Meer angrenzen. Auf drei Seiten sind repräsentative Bauten aufgereiht, die zwischen dem 17. und Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurden. In der Mitte sticht das prachtvolle Rathaus im eklektizistischen Stil hervor, das vor allem abends wundervoll beleuchtet ist. Durch die Arkadenbögen im Rathaus bietet sich dir ein besonders spezieller Blick auf den Piazza Unità d’Italia. Beliebt ist am Platz auch das Traditionscafé Caffè degli Specchi, über das du im Artikel Triest: Die 6 schönsten Kaffeehäuser (erscheint demnächst) mehr erfährst.

Rathaus auf dem Piazza Unità d'Italia in Triest
Das Rathaus von Triest (Palazzo del Municipio) von 1875
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Arkaden im Rathaus mit Blick auf den Piazza Unità d'Italia in Triest
Die Arkaden im Rathaus bieten sich als Fotomotiv an
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Abendliches Panorama des Piazza Unità d'Italia in Triest
Abends sind die historischen Prachtbauten auf dem Piazza Unità d’Italia wundervoll beleuchtet
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2) Molo Audace – Steinpier mit Aussicht auf Triest

Der Molo Audace ist ein 246 Meter langer Steinpier, der vom Piazza Unità d’Italia aus ins Meer ragt. Nüchtern betrachtet ist es eine ehemalige Schiffsanlegestelle und eine optisch unspektakuläre Sehenswürdigkeit – doch vom Pier aus ergeben sich großartige Aussichten auf die Umgebung von Triest! Ursprünglich lautete der Name Molo San Carlo zu Ehren des gleichnamigen, im 18. Jahrhundert an dieser Stelle gesunkenen Schiffs. Die Umbenennung auf Molo Audace erfolgte 1922 und soll an den Zerstörer Audace der italienischen Kriegsmarine erinnern. Geh unbedingt an die Spitze des Piers und schau dich in alle Richtungen um. Du erhältst eine beeindruckende Perspektive auf die zurückliegende Häuserfront mitsamt des Rathauses und rundherum breiten sich dir die Wohngegenden in den Hügeln der Stadt aus.

Molo Audace in Triest
Für sich allein betrachtet ist der Steinpier Molo Audace nicht sehr ansehnlich …
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Blick von der Molo Audace auf Wohngebiete in Triest
… doch die Ausblicke auf die umliegenden Wohnviertel sind umwerfend!
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Blick von der Molo Audace auf das Rathaus auf dem Piazza Unità d'Italia in Triest
Mit einem Teleobjektiv kannst du von der Molo Audace aus das Rathaus aus einer spannenden Perspektive ablichten
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Blick von der Molo Audace auf ein Kreuzfahrtschiff in Triest
Auch das ist Triest – das Ziel großer Kreuzfahrtschiffe
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Blick von der Molo Audace auf die Kirche Monte Grisa in Triest
In der Ferne thront die Kirche Monte Grisa – bei einer Wanderung zum Schloss Miramare kommst du an ihr vorbei!
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TIPP: Ausflüge in und rund um Triest

Über den Tourvermittler GetYourGuide kannst du ab Triest Ausflüge in das Umland und in das benachbarte Slowenien buchen. Nachfolgend habe ich dir einige interessante Touren zusammengestellt:

Ausflug zu den Höhlen von Postojna & die Höhlenburg Predjama*

Tagestour zum Bleder See und nach Ljubljana*

Panorama-Stadttour durch Triest und Eintritt ins Schloss Miramare*

Küstentour nach Piran und Slowenien*

Triest: Die Geschichte des Prosecco und der Karstregion*

 


3) Der Canal Grande in Triest

Denkst du beim Stichwort Canal Grande auch sofort an Venedig? Das gleichnamige Pendant in Triest ist zwar wesentlich kleiner, aber nicht weniger ansehnlich! Der Kanal wurde Mitte des 18. Jahrhunderts von Architekt Matteo Pirona angelegt und bildet das Zentrum des danach errichteten Theresienviertels (Borgo Teresiano). Ursprünglich hätten noch weitere Kanäle gebaut werden sollen, der Canal Grande blieb aber schlussendlich die einzige Verbindung für kleinere Handelsschiffe zum Meer. Die Seiten des Kanals zieren prachtvolle Handelshäuser, welche den Reichtum der Vergangenheit erahnen lassen. Drei schwenkbare Brücken überquerten früher den Canal Grande – heute existiert von den historischen Brücken nur noch die fix verankerte „Ponte Rosso“ („rote Brücke“).

Die Statue von James Joyce

Auf der Ponte Rosso zieht die Statue von James Joyce die Aufmerksamkeit auf sich und ist ein äußerst beliebtes Fotomotiv. Der Triestiner Bildhauer Nino Spagnoli schuf die Skulptur 2004 anlässlich des 100. Jahrestages der Erstankunft des irischen Schriftstellers in Triest. Meine Freundin und ich kamen während unseres Aufenthalts in der Stadt mehrmals zu unterschiedlichen Tageszeiten am Canal Grande vorbei und ich empfehle dir, hier unbedingt die Zeit vor dem Sonnenuntergang mitzuerleben. Am besten suchst du dir einen Platz in einem der zahlreichen Lokale direkt am Kanal und lässt dich vom herrlichen Lichtspiel rund um das Wasser inspirieren wie einstmals James Joyce!

Canal Grande in Triest mit Blick auf die Kirche Sant’Antonio Taumaturgo
Der Canal Grande mitsamt der Kirche Sant’Antonio Taumaturgo (siehe Punkt 5) in den warmen Nachmittagsfarben
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Prachtvolle Handelsgebäude am Canal Grande in Triest
An den Seiten des Canal Grande reihen sich die ehemaligen Handelshäuser auf
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Statue von James Joyce am Canal Grande in Triest
Auf der Brücke „Ponte Rosso“ begegnest du der Statue des irischen Schriftstellers James Joyce
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Beleuchteter Canal Grande in Triest
Während der blauen Stunde ist der Canal Grande dank seines Farbkontrasts ein unfassbar schönes Fotomotiv
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Das Schloss Miramare in Triest

4) TIPP: Wanderung zum Schloss Miramare

Das märchenhaft anmutende Schloss Miramare ist bei einem Besuch in Triest ein absoluter Fixpunkt. Es ist bequem per Bus zu erreichen, ich empfehle dir aber eine Wanderung mit mehreren sehenswerten Zwischenzielen. In meinem Artikel Triest: Wanderung zum Schloss Miramare erfährst du alle Einzelheiten dazu! Es erwartet dich neben dem Schloss Miramare die historische Straße Strada Napoleonica, reizvolle Panoramaausblicke auf Triest und das Meer, das kleine Dorf Prosecco und der Triestiner Küstenabschnitt Barcola mit seinen Bars und Restaurants. Lass dir diese Erfahrung nicht entgehen!

 


5) Piazza Sant’Antonio Nuovo in Triest

Wesentlich lebendiger als der riesige Piazza Unità d’Italia fühlte sich für meine Freundin und mich der Platz Piazza Sant’Antonio Nuovo an. Er grenzt direkt an den Canal Grande an und ist ein quirliger sowie architektonisch interessanter Ort. Rund um das Wasserbecken in der Mitte des Platzes findet jeden Morgen von Dienstag bis Samstag ein kleiner Obst- und Gemüsemarkt statt, wo wir uns beispielsweise mit köstlichen, saftigen Orangen verköstigten. Zwei Kirchen fallen sofort ins Auge, beide solltest du unbedingt ansehen. Die Kirche Sant’Antonio Taumaturgo wurde zwischen 1825 und 1849 im neoklassizistischen Stil erbaut und erinnert an einen römischen Tempel. Schräg gegenüber lockt die serbisch-orthodoxe Kirche der Dreifaltigkeit und des Hl. Spyridon mit ihren goldenen Schätzen im Innenraum.

Der Piazza Sant'Antonio Nuovo mit der Kirche Sant'Antonio Taumaturgo in Triest
Die Kirche Sant’Antonio Taumaturgo ziert den Piazza Sant’Antonio Nuovo in Triest
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Prachtvolle Handelshäuser auf dem Piazza Sant'Antonio Nuovo in Triest
Prachtvolle Handelshäuser auf dem Piazza Sant’Antonio Nuovo in Triest
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Kirche Sant'Antonio Taumaturgo auf dem Piazza Sant'Antonio Nuovo in Triest
Die Front der zwischen 1823 und 1849 erbauten Kirche erinnert an einen griechischen Tempel
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Blick von den Säulen der Kirche Sant'Antonio Taumaturgo auf den Piazza Sant'Antonio Nuovo in Triest
Der spannende Blick durch die Säulen der Kirche Sant’Antonio Taumaturgo auf den Piazza Sant’Antonio Nuovo
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Innenansicht und Panorama der Kirche Sant'Antonio Taumaturgo in Triest
Ein Panorama des sehenswerten Innenlebens von Sant’Antonio Taumaturgo, der größten katholischen Kirche in Triest
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Kirche der Dreifaltigkeit und des Hl. Spyridon auf dem Piazza Sant'Antonio Nuovo in Triest
Das zweite grandiose Bauwerk auf dem Platz: die serbisch-orthodoxe Kirche der Dreifaltigkeit und des Hl. Spyridon
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Panorama der Kirche der Dreifaltigkeit und des Hl. Spyridon in Triest
Die Kirche, kurz San Spiridione genannt, stammt aus dem Jahr 1866 und imponiert durch ihr goldenes Inneres
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6) Piazza della Borsa in Triest

Schauen wir gleich weiter zum nächsten sehenswerten Platz in Triest – der Piazza della Borsa (Börsenplatz). Der ungewöhnliche Grundriss des Platzes wird vom namensgebenden alten Börsengebäude aus dem Jahr 1806 dominiert, in dem heute die Handels-, Industrie-, Handwerks- und Landwirtschaftskammer ihren Sitz hat. Das Bauwerk ist wirklich imposant und mit seinen dorischen Säulen einem griechischen Tempel nachempfunden. In der Mitte stellen zwei geflügelte Statuen Ruhm sowie Reichtum dar und halten eine riesige Uhr fest. Vor dem Gebäude steht der Neptunbrunnen von 1750 – ebenfalls sehr sehenswert. Auf dem Börsenplatz sind übrigens zwei empfehlenswerte Lokale beheimatet: das Caffé Urbanis (siehe blaue Infobox zum Essen und Trinken in Triest am Ende des Artikels) und das Traditionscafé Antico Caffè Torinese – mehr dazu im Artikel Triest: Die 6 schönsten Kaffeehäuser (erscheint demnächst).

Altes Börsengebäude auf dem Piazza della Borsa in Triest
Das alte Börsengebäude auf dem Piazza della Borsa in Triest ist ein echter Blickfang
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Kaffeehauskultur im Caffè degli Specchi in Triest

7) TIPP: Triest und seine Kaffeehauskultur

Prachtvolle imperiale Gebäude und Fassaden säumen die gesamte Innenstadt von Triest. Was darf da nicht fehlen? Richtig, Kaffeehäuser! Davon gibt es wirklich mehr als genug, wobei die historischen Cafés aufgrund der Habsburger Vergangenheit optisch stark an Wien erinnern. Doch die Wiener Förmlichkeit wird in Triest mit der zu Beginn angesprochenen italienischen Leichtigkeit verbunden, was ich als unfassbar reizvoll empfand! In meinem umfangreichen Artikel Triest: Die 6 schönsten Kaffeehäuser (erscheint demnächst) stelle ich dir meine Lieblingscafés in Triest vor.

 


8) Teatro Romano di Trieste

Das Teatro Romano di Trieste empfanden meine Freundin und ich als ungewöhnliche und spektakuläre Sehenswürdigkeit, da es rund um eine dicht besiedelte Wohngegend im Zentrum von Triest steht und man es an solch einer Stelle nicht erwarten würde. Das Römische Theater liegt am Fuß des Hügels San Giusto und stammt vermutlich aus dem 1.-2. Jahrhundert. Entdeckt wurde es erstmals im Jahr 1814, aber erst 1938 erfolgte die komplette Freilegung. 3.500 Zuschauer passten hier herein und du kannst dir heute vor Ort ein gutes Bild davon machen, wie Unterhaltung in vergangener Zeit ausgesehen haben muss. Die Besichtigung des Römischen Theater verbindest du am besten mit den beiden Sehenswürdigkeiten auf dem Hügel San Giusto, siehe die nächsten beiden Punkte.

Panorama des Teatro Romano di Trieste
Inmitten von Wohnhäusern steht das riesige Römische Theater Teatro Romano di Triest
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9) Castello di San Giusto

Das Castello di San Giusto (Schloss von San Giusto) ist eines der Wahrzeichen der Stadt Triest und thront auf dem Hügel San Giusto. Wenn du nicht zu Fuß nach oben gehen willst: Rechts neben dem Römischen Theater (siehe Punkt 7) befindet sich der Zugang zu einer Parkgarage, wo du entlang eines langen Gangs einfach den Schildern zu einem Aufzug folgst und oben vor dem Schloss ankommst. Das Castello di San Giusto wurde zwischen 1468 und 1636 im Auftrag der österreichischen Kaiser erbaut und blieb bis zu seiner Renovierung und dem Umbau in ein Museum sehr gut erhalten. Im Inneren kannst du gegen eine kleine Gebühr die Waffenkammer, das Stadtmuseum und das Triester Lapidarium besichtigen.

Wunderbare Atmosphäre

Meine Freundin und ich beließen es bei einem kleinen Rundgang außerhalb des Schlosses, da uns die Ausstellungen nicht interessierten und wir von der Hitze und dem restlichen Sightseeing-Programm schon etwas geschlaucht waren. Einzig um den phänomenalen Ausblick auf Triest ist es mir schade, den es nur von den Burgmauern im kostenpflichtigen Bereich aus zu sehen gibt. Eine Alternative für traumhafte Ausblicke auf die Stadt ist aber die Wanderung zum Schloss Miramare, die ich dir sehr empfehle. Zwischen dem Castello di San Giusto und der daneben befindlichen Cattedrale di San Giusto Martire (siehe nächster Punkt) steht übrigens der kleine Kiosk Barakin mitsamt einigen Sitzplätzen. Dort kannst du dich sehr gut mit einem Spritzer erholen und die Atmosphäre genießen – wir genossen es so richtig!

Castello di San Giusto in Triest
Das Castello di San Giusto ist bereits außen sehenswert, von innen erhältst du einen atemberaubenden Blick auf Triest
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10) Cattedrale di San Giusto Martire

Die Cattedrale di San Giusto Martire (Kathedrale San Giusto) ist ein direkter Nachbar des Schlosses und sollte auf deiner To-do-Liste mit den Sehenswürdigkeiten von Triest keinesfalls fehlen. Schon Mitte des 5. Jahrhunderts befand sich an der Stelle eine frühchristliche Basilika, deren Mosaikboden laut Beschreibung vor Ort heute noch teilweise sichtbar ist – wir haben beim Rundgang leider nichts entdeckt. Dafür strahlt die heutige Kathedrale (erbaut im 14. Jahrhundert) durch den Lichteinfall eine beeindruckende Atmosphäre im Inneren aus. Besonders faszinierten mich die goldenen, byzantinischen Mosaiken im Hauptaltar und den angrenzenden Seitenaltären!

Außenansicht der Cattedrale di San Giusto Martire in Triest
Gleich neben dem Schloss wartet mit der Cattedrale di San Giusto Martire eine Hauptsehenswürdigkeit in Triest
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Innenansicht der Cattedrale di San Giusto Martire in Triest
Die Kathedrale ist im romanischen Stil erbaut und strahlt eine besondere Atmosphäre im Inneren aus
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Goldener Hauptaltar der Cattedrale di San Giusto Martire in Triest
Ganz besonders ins Auge sticht der goldene Hauptaltar der Cattedrale di San Giusto Martire
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11) Arco di Riccardo

Eine historische Sehenswürdigkeit, an der man beim Spazierengehen einfach unbemerkt vorbeigehen könnte, ist das kleine Stadttor Arco di Riccardo. Es stammt vermutlich aus dem 1. Jahrhundert und war Teil der alten Stadtmauer des römischen Tergeste – dem Vorläufer des heutigen Triest. Errichtet wurde die Stadtmauer von Kaiser Augustus im Jahr 33 vor Christus. Am besten nimmst du nach der Besichtigung der Kathedrale und des Schlosses auf dem Hügel San Giusto nicht erneut den Aufzug zurück nach unten, sondern flanierst in Ruhe zu Fuß bergab in Richtung des kleinen und liebevollen Platzes Piazza del Barbacan. Nicht nur sind die engen Gassen spannend zu entdecken, du kommst so auch fast automatisch am Arco di Riccardo vorbei.

Der Arco di Riccardo in der Altstadt von Triest
Fast unerwartet taucht beim Flanieren durch die engen Gassen das historische Stadttor Arco di Riccardo auf
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12) Die Straßenbahn Tranvia di Opicina

Die blaue Straßenbahn Tranvia di Opicina verbindet die Innenstadt von Triest mit dem Vorort Opicina und ist eine äußerst beliebte Attraktion unter Einheimischen sowie Besucherinnen und Besuchern – die Bahn wird sogar in Volksliedern besungen. Auf der rund fünf Kilometer langen Panoramastrecke überwinden die charakteristischen blauen Wagen einen Höhenunterschied von 340 Metern. Eröffnet wurde das Verkehrsmittel 1902 als Zahnradbahn, ab 1928 erfolgte der Betrieb dann als Standseilbahn. In früheren Zeiten hatte die Bahn eine hohe Bedeutung, um das Triester Hinterland zu erreichen – heute steht hauptsächlich die touristische Nutzung im Vordergrund.

Warten auf die Rückkehr der Straßenbahn

Aktuell fährt die Tranvia di Opicina leider schon jahrelang nicht. Am 16. August 2016 stießen zwei Wagen zusammen, seitdem ist der Betrieb komplett eingestellt. Hoffnung ist aber in Sicht, denn es finden wieder Testfahrten und Renovierungsarbeiten auf der Strecke statt (Stand Februar 2024). Bis es so weit ist, bleibt die Tranvia di Opicina zumindest ein sehr feines Fotomotiv. Theoretisch bringt dich die Straßenbahn übrigens zum Obelisken in Opicina, wo der herrliche Wanderweg zum Schloss Miramare beginnt. Aktuell fährst du zum Ausgangspunkt eben mit dem Bus statt der Tram – reizvoll ist die Strecke dennoch! Alle Infos dazu kannst du in meinem Artikel Triest: Wanderung zum Schloss Miramare nachlesen.

Die Straßenbahn Tranvia di Opicina in Triest
Die Straßenbahn Tranvia di Opicina wird mit Hilfe kleiner Triebwagen per Zugseil nach oben geschoben
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Die Straßenbahn Tranvia di Opicina in Triest
Früher gab es in Triest von 1876 bis 1970 ein eigenes Straßenbahnnetz. Während dieser Zeit verkehrte die Tranvia di Opicina allerdings ohne Liniennummer. Heute ist die blaue Tram in das aus Bussen bestehende Verkehrsnetz von Triest inkludiert und trägt die Liniennummer 2.
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Authentische Pizza essen in Triest

ESSEN UND TRINKEN IN TRIEST

Meine Freundin und ich zelebrierten während unseres Besuchs in Triest so richtig die gastronomische Szene. An gefühlt jeder Ecke wartet ein Café, eine Bar oder ein Restaurant – oftmals mit Sitzplätzen im Freien, um das quirlige Treiben rundherum beobachten zu können. Nachfolgend zeige ich dir unsere Highlights! Übrigens: die traditionellen Kaffeehäuser habe ich dir im Artikel Triest: Die 6 schönsten Kaffeehäuser (erscheint demnächst) zusammengefasst.

Das Caffé Urbanis (Piazza della Borsa, 15) existiert schon seit 1832, damals noch als reine Konditorei konzipiert. Heute eignet es sich exzellent für einen Aperitif! Zu unserem Prosecco bekamen wir zusätzlich noch Chips, Pestogerste und ein kleines Frischkäsetorterl serviert, was unseren ersten Hunger stillte.

Hinter dem alten Börsengebäude versorgten wir uns bei Pep’s cibi & vino (Piazza Giuseppe Verdi, 3) mit köstlicher Focaccia (Schinken, Mozzarella und Gemüse) und einem Oliventoast (Schinken und Käse), dazu ein Aperol Spritz und ein Prosecco.

Gleich am ersten Abend in Triest versumperten meine Freundin und ich in der zauberhaften Bar La piccola vineria (Via della Torretta, 8) in einer schmalen Seitengasse. Der Prosecco vom Fass mundete hervorragend und es sollte nicht bei einem Glas bleiben … Dazu bestellten wir uns noch Weißbrot mit Salami und Prosciutto, großartig!

Die Bar Al Ciketo (Via S. Sebastiano, 6) liegt in der schmalen Gasse schräg gegenüber der vorhin genannten und bietet neben Prosecco vom Fass jede Menge an Cicchetti (belegte Brote) an – eines köstlicher als das andere!

Ohne Übertreibung verschlang ich in der Pizzeria Al Civicosei (Via del Toro, 6) die beste Pizza meines Lebens. Wir bekamen sie als Tipp von unserem Rezeptionisten genannt, aber die Pizzeria taucht auch in einigen anderen Reiseblogs als Tipp auf. Zurecht, denn die Pizzen sind außergewöhnlich gut! So gut, dass wir in drei Tagen Triest gleich zweimal vor Ort waren. Rechne allerdings mit einer gehörigen Wartezeit, wenn du nicht reserviert hast.

Frühstück buchten wir in unserem Forvm Boutique Hotel* nicht, sondern nahmen stilgerecht gleich gegenüber in der Bar Millennium (Via Fabio Filzi, 8) einen „Nero“ und ein schnelles Cornetto ein, bevor wir zur Stadtbesichtigung aufbrachen.

Der kleine Markt Mercato di Piazza Sant’Antonio Nuovo auf dem gleichnamigen Platz (siehe auch Punkt 5) bietet jeden Morgen von Dienstag bis Samstag einen Obst- und Gemüsemarkt. Wir kauften uns dort Orangen, die unglaublich saftig und geschmacklich ein Traum waren.

Eisgeschäfte gibt es in Triest wie Sand am Meer, sodass wir eher zufällig in die Gelateria Jazzin (Via del Mercato Vecchio, 1) stießen. Der Eissalon verkauft eine beachtliche Anzahl an Eissorten mit teils ungewöhnlichen Geschmacksmischungen.

 


FAZIT

Unser Citytrip nach Triest bleibt mir garantiert ewig in Erinnerung! Schon lange nicht mehr zelebrierten meine Freundin und ich derart eine Städtereise, die alle Sinne anspricht. Die Einflüsse der Habsburger sind an jeder Ecke sichtbar und spürbar, sei es die Architektur der prachtvollen Handelsgebäude, die repräsentativen Plätze oder die imperialen Kaffeehäuser. Dutzende Lokale bietet dir die Gelegenheit, all die Schönheit und das Lebensgefühl vor Ort in der Sonne und am Wasser sitzend zu genießen. Neben den klassischen Sehenswürdigkeiten bietet sich auch noch die traumhafte Wanderung zum nahegelegenen Schloss Miramare an. Was denkst du über Triest? Schreib mir gerne einen Kommentar!

 

Triest: Reisebericht mit Erfahrungen zu Sehenswürdigkeiten, den besten Fotospots sowie allgemeinen Tipps und Restaurantempfehlungen.

Triest: Reisebericht mit Erfahrungen zu Sehenswürdigkeiten, den besten Fotospots sowie allgemeinen Tipps und Restaurantempfehlungen.

4 Kommentare bei „Triest: Die Hafenstadt mit Flair“

  1. Danke Christian für den schönen Bericht. Du beschreibst das Feeling genau wie ich es in Turin erlebt habe. Triest steht auch ganz oben auf meiner Italien Liste. Freu mich drauf und lese dann sicher nochmal rein in deinen Artikel.
    LG Christiane

    1. Hihi, Turin möchte wiederum ich gerne sehen! Danke für deinen Kommentar Christiane, der macht mir gleich Lust!

      Viele Grüße
      Christian

  2. Ich war von der Kathedrale total geflasht, von außen irgendwie so unscheinbar und drinnen Glanz und Gloria! Ich freue mich schon auf die sechs Kaffeehaustipps, ich wette, ich kenne alle 🙂

    1. Du kennst sie garantiert alle Gudrun! 😀

      Viele Grüße
      Christian

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