Barcelona zählt dank seiner Lage direkt am Meer, den unglaublich vielen Sehenswürdigkeiten und wegen der kulinarischen Gaumenfreuden zu den interessantesten Städten der Welt. Diese Umstände sind natürlich auch den Touristen nicht verborgen geblieben: unfassbare 32 Millionen Besucherinnen und Besucher zog es beispielsweise 2017 nach Barcelona. Nachdem ich Menschenmassen absolut nicht ausstehen kann, kam für mich und meine Freundin deshalb nur eine Reise in der Nebensaison in Frage. Mit Erfolg, denn die Touristenhorden sind uns großteils erspart geblieben!
HÖHEPUNKTE AUS BARCELONA IN DIESEM REISEBERICHT
Tipps, zu welcher Zeit ihr Barcelona besuchen solltet, ohne von Massen überlaufen zu werden
Die acht wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Barcelona, die ihr nicht verpassen solltet
Ein vielfältiges Programm von Besichtigungen, Spaziergängen und Entspannung am Stadtstrand
Zahlreiche Lokaltipps für Tapas, Churros und weitere spanische und katalanische Köstlichkeiten
Allgemeine Tipps und Hinweise, damit ihr das Beste aus eurem Städtetip nach Barcelona macht
Dieser Artikel wurde zuletzt am 2. Juni 2022 aktualisiert.
Barcelona
FAKTEN
Reisezeit: Februar 2019 (4 Tage, 3 Übernachtungen); März 2010 (3 Tage, 2 Übernachtungen)
Anreise: Mit Eurowings von Flughafen Wien-Schwechat nach Flughafen Barcelona-El Prat (ca. 2:10 h)
Unterkünfte (persönliche Tipps):
Hotel H10 Art Gallery* (64, Carrer d’Enric Granados): Modern gestaltetes Hotel in sehr guter Lage nördlich der Altstadt, Metro-Station Diagonal (Linien L3 und L5) sowie S-Bahn-Station Provença zwei Minuten entfernt, Casa Milà von Antoni Gaudì liegt in Gehweite. Jedes Stockwerk in anderem Design gestaltet, unser Zimmer war extrem klein (12m²) aber trotzdem nicht beengend, ruhig dank Innenhoflage, Bad mit geräumiger und ausgezeichneter Dusche, Pflegeprodukte von Rituals, Nespresso-Maschine mit täglicher Nachfüllung der Kaffeekapseln, bequemes Bett, jedoch keine Steckdosen daneben, unglaublich mühsames WLAN mit umständlicher Anmeldeprozedur, die alle zehn Minuten von neuem notwendig wurde, generell schwaches WLAN-Netz. Frühstück nicht gebucht, da viele Cafés und Lokale in unmittelbarer Umgebung. Weiterempfehlung? JA, sofern ihr nicht auf schnelles und verlässliches WLAN angewiesen seid!
Hotel Pullman Barcelona Skipper* (10, Av. del Litoral): Lage etwas östlich des Zentrums in unmittelbarer Nähe zum Strand, Metro-Station Ciutadella Vila Olímpica (Linie L4) zwei Minuten entfernt, schöne stilvolle Zimmer, geräumiges Bad mit Dusche und Badewanne, bequeme Betten, Balkon mit Blick auf das Meer und die goldene Fischskulptur Peix Olímpic von Stararchitekt Frank Gehry, WLAN gut, Frühstück nicht gebucht. Weiterempfehlung? JA
Auf meiner bevorzugten Hotelsuchmaschine booking.com findest du weitere schöne Unterkünfte in Barcelona*.
TRANSPARENZHINWEIS
*Die mit Stern gekennzeichneten Verweise in diesem Blogartikel sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn euch mein Blogartikel bei der Planung eurer Reise geholfen hat, freue ich mich, wenn ihr über diese Links eure Unterkunft oder Freizeitaktivitäten bucht. Ich erhalte dadurch eine kleine Provision und ihr unterstützt den Erhalt dieses Blogs. Für euch entstehen dabei selbstverständlich keine Nachteile. Vielen Dank! 🙂
Barcelona in den Fängen des Tourismus
Eigentlich wollte ich euch in diesem Artikel einfach nur von den Highlights über meinen Aufenthalt in Barcelona erzählen. Wie ihr aber aus dem Titel herauslesen könnt, will ich den Umstand des Massentourismus nicht ignorieren – ich bin ja wie jeder andere Reiseliebhaber selbst ebenfalls Teil des Problems. In die katalonische Stadt am Meer hat es mich bereits im Jahr 2010 verschlagen und schon damals fielen mir die irrsinnig vielen Menschen in der ganzen Stadt auf.
Der Trend setzte sich in den folgenden Jahren allerdings rasant und besorgniserregend fort. Billigflüge, alternative Unterkunftsformen wie Airbnb, günstige Kreuzfahrten, der Selbstinszenierungswahn auf Instagram und die wachsende Mittelschicht in Asien sorgten für Besucherzahlen jenseits von Gut und Böse. Die Wirtschaft mag vielleicht jubeln, die Bevölkerung protestiert allerdings seit 2018 medienwirksam gegen den sogenannten „Übertourismus“ (overtourism).
Die Vorzüge von Barcelona
Um aber nun wieder auf das eigentliche Thema, nämlich die interessantesten Orte und Plätze in Barcelona, zu kommen, schließe ich den Schwenk zum Massentourismus mit einem Zitat zum Nachdenken aus dem lesenwerten Artikel „Gehen Sie weiter“ von ZEIT ONLINE: „[Wir] Suchen Landschaften danach aus, ob sie als instagrammable gelten. Und wundern uns, warum da immer schon so viele Leute sind.“
Barcelona ist nicht grundlos so beliebt. Mir persönlich imponiert die hügelige Stadtlandschaft mit ihren vielen Palmen sowie Grünflächen, den glamourös anzusehenden Gebäuden, den dazwischen liegenden architektonischen Schätzen von Antoni Gaudí, den zarten Klängen der Wellen und dem mediterranen Geruch des Meeres. Das alles gepaart mit verführerischen Tapas und anderen Köstlichkeiten – Herz, was willst du mehr? 🙂
Weg von der Hochsaison!
Es geht auch ohne Massen habe ich euch im Titel versprochen – und das ist im Grunde ganz einfach: vermeidet die Hochsaison! Das klingt zwar wie ein billiger Ratschlag, in der Praxis ist er aber extrem wertvoll, spart er euch doch Nerven und schenkt euch eine grandiose Zeit in Barcelona. Meine Freundin und ich haben uns ganz bewusst für einen Aufenthalt im Februar entschieden – auch um dem nasskalten Wetter in Wien zu entkommen. Schon bei der Recherche im November fiel uns auf, dass sehr viele Hotels noch Kapazitäten hatten und auch die Preise nicht übertrieben waren. Dazu noch der (oben kritisierte, ich weiß …) Billigflug um 90 Euro hin und retour aus Wien, schon hatten wir gebucht.
In den folgenden Absätzen fasse ich euch nun meine Erfahrungen mit den sehenswerten Orten zusammen, die ihr unbedingt aufsuchen und etwas Zeit dort verbringen solltet. In einem weiteren Artikel – Barcelona: 7 Tipps, falls du noch Zeit hast – gebe ich euch sieben weitere Tipps zu Plätzen und Orten, falls euch noch etwas Zeit übrig bleibt. Dazu verrate ich euch alle unsere getesteten Restaurants, Tapas-Bars, Bäckereien und sonstigen kulinarischen Erlebnisse. Viel Spaß beim Lesen! 🙂
ALLE REISEBERICHTE ZU BARCELONA AUF EINEN BLICK
Barcelona: Die neun UNESCO-Schätze
Barcelona: Sightseeing ohne Massen
8 ORTE IN BARCELONA, DIE DU SEHEN MUSST
1) UNESCO-Bauwerke von Gaudì und Domènech i Montaner
Die unbestritten wichtigsten und bekanntesten Gebäude in Barcelona gehen auf das Werk des Ausnahmearchitekten Antoni Gaudì zurück. Gleich sieben Bauwerke sind als UNESCO-Welterbe ausgezeichnet, darunter die Sagrada Família. Die seit über 100 Jahren in Bau befindliche Basilika ist auch die mit Abstand meistbesuchte Sehenswürdigkeit der Stadt. Nicht weniger bekannt und beliebt sind noch der Park Güell, La Pedrera (Casa Milà) und Casa Batlló. Drei weitere Werke von Gaudì sind bei Touristen noch nicht so in den Vordergrund gerückt, obwohl sie auch absolut sehenswert sind: Casa Vicens, Palau Güell und Colònia Güell.
Architektonische Schätze in ganz Barcelona
Der zweite wichtige Architekt aus Barcelona ist Lluís Domènech i Montaner. Neben dem beeindruckenden Spitalskomplex Hospital de la Santa Creu i Sant Pau ist es vor allem das mitten in der Innenstadt liegende Konzerthaus Palau de la Música Catalana, das mich mit seiner Schönheit wirklich umgeworfen hat. In den Fotos unten zeige ich euch nur sieben Eindrücke der erwähnten Bauten. Eine ausführliche Beschreibung mit vielen weiteren Fotos aller neun UNESCO-Gebäude könnt ihr in meinem Artikel Barcelona: Die neun UNESCO-Schätze nachlesen.
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2) Catedral de Barcelona
Neben der Sagrada Família steht mit der Kathedrale von Barcelona eine weitere Kirche in der Stadt, die ihr nicht verpassen dürft. Sie befindet sich im zentralen Viertel Barri Gòtic (siehe nächster Punkt), das für sich genommen wegen der engen Gassen und vielen interessanten Geschäfte auch eine eigene Sehenswürdigkeit ist. Der Eintritt in die Kathedrale kostet zwar EUR 9,-, inkludiert ist dabei aber neben dem Zugang zu allen wichtigen Bereichen der Kirche auch die Fahrt mit dem Aufzug auf das Dach. Von dort aus bietet sich ein fantastischer Blick über Barcelona!
Prachtvolle Kirche und 13 weiße Gänse
Schon von außen lohnt sich ein genaueres Hinsehen auf die mit vielen Details gespickte Fassade. Im Inneren sorgt goldenes Licht für eine angenehme Atmosphäre und bestrahlt den Chor in faszinierender Weise. Nicht zu übersehen ist die prachtvolle Krypta, die der Märtyrerin Santa Eulàlia (Schutzpatronin von Barcelona) gewidmet ist. Eine Besonderheit findet ihr im Innenhof gelegenen Kreuzgang, wo 13 weiße Gänse leben – diese symbolisieren das Todesalter von Eulàlia, hatten aber auch die Aufgabe, mit ihrem lautstarken Geschnatter vor Einbrechern zu warnen.
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3) Barri Gòtic
Das Viertel Barri Gòtic (Gotisches Viertel) war einst ein römisches Viertel und ist einer der ältesten Teile Barcelonas. Bei Besucherinnen und Besuchern ist dieser Stadtteil extrem beliebt und dementsprechend Tag und Nacht bevölkert. Im vorigen Absatz habt ihr schon die Kathedrale kennengelernt, die sich im Barri Gòtic befindet. Nicht weit davon entfernt solltet ihr auch einen Abstecher zum Plaça de Sant Jaume machen, wo sich zwei wichtige Gebäude gegenüberstehen. Einerseits das Rathaus (Ajuntament) und anderseits der Präsidentschaftspalast (Palau de la Generalitat de Catalunya). In einer kleinen Seitengasse versteckt sich weiters die Pont Gòtic, welche an die Seufzerbrücke in Venedig erinnert.
Ein Viertel zum Verlieben
Gerne hätte ich mehr Zeit in diesem wirklich entzückenden Gewirr aus Gassen, versteckten Innenhöfen und schönen Plätzen verbracht. Alle paar Meter bleibt man an den Schaufenstern der diversen Geschäfte hängen, denn neben den Ramschläden für Touristen findet sich doch immer wieder eine große Anzahl an qualitativ wertvolleren Lokalen. Für eine Pause zwischendurch zahlt sich übrigens das Aufsuchen des Plaça Reial aus, der an die berühmte Flaniermeile La Rambla grenzt (siehe Punkt 8). Dort gönnten meine Freundin und ich uns ein spanisches Bier in einem der Lokale mit Blick auf den tollen Brunnen mit von Antoni Gaudì entworfenen Lampen, den prächtigen Hausfassaden und den vielen Palmen. Detaillierte Tipps für Pausen, Tapas-Bars und Restaurants findet ihr weiter unten im blauen Infokasten! 🙂
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4) Spaziergang am Strand
Barcelona hat etwas, wovon wohl viele Menschen in Städten träumen – einen eigenen Stadtstrand. Genau genommen ist es nicht einer, sondern gleich sieben, die auf einer Länge von rund vier Kilometern liegen. Während unseres Aufenthaltes im Februar konnten meine Freundin und ich problemlos durch den Sand flanieren, den Wellen zuschauen und den Sonnenuntergang genießen – nur zum Baden selbst war es etwas zu kalt. 😉 Ihr könnt euch aber sicherlich vorstellen, dass in den Sommermonaten hier die absolute Hölle los ist. Ich habe im Internet jede Menge Fotos und Videos von völlig überfüllten Strandabschnitten in Barcelona gesehen, die wenig Lust auf einen Besuch machen.
Sonne, Sand und Meer
Der beliebteste und am einfachsten zu erreichende Strand nennt sich La Barceloneta. Dieser liegt sehr zentral, ist mit allen Verkehrsmitteln einfach anzufahren und zieht dementsprechend die Massen an. Für die Fotografen unter euch ist sicherlich auch das W Hotel* mit seiner ungewöhnlichen Form ein Blickfang und gutes Motiv. Ich selbst liebe zwar das Meer, bin aber kein großer Badefan und beschäftige mich deshalb auch nicht mit den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Strände. Ihr findet aber auf dem Blog barcelonatipps.com viele Infos, die euch beim Finden des für euch richtigen Strandes helfen werden.
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ESSEN UND TRINKEN IN BARCELONA
In Barcelona erwartet euch eine schier unendliche Auswahl an Restaurants und Tapas-Bars! Meine Freundin und ich haben zweimal Tapas probiert, einmal mit ausgezeichneten und einmal mit sehr durchschnittlichen Gefühlen. Eine echte Empfehlung kann ich aussprechen für die Bar del Pla (Carrer de Montcada, 2), wo wir in gemütlicher Atmosphäre kreative Tapas-Variationen wie Octopus Bombs (gebackene Tintenfisch-Kartoffel-Kugeln), King Prawns Uramaki (genial!), knuspriger Ochsenschwanz mit Foie Gras, natürlich Patatas bravas und am Schluss Crema Catalana genossen. Fazit: unbedingt hingehen! Weniger beeindruckt waren wir dagegen von der Tapas-Bar Cu-Cut Taverna Gastronomica (Carrer d’Enric Granados, 68) gleich neben unserem Hotel: die Atmosphäre ist auch sehr schön, das Essen war aber ein Auf und Ab. Die Garnelen im Tontopf sowie Ziegenkäse mit Ofengemüse und Salat schmeckten hervorragend. Bei den bestellten Muscheln waren überdurchschnittlich viele nicht geöffnet und das dazu gereichte Tomatenbrot war eiskalt. Immerhin gab es mit Cruzcampo ein ausgezeichnetes spanisches Bier. Fazit: bei akuten Hungergefühlen in Ordnung, aber sonst gibt es sicher bessere Lokale.
In der Markthalle Mercat de Sant Antoni lachte uns das Fischlokal Bar i Cafeteria Casa Blanca (Parada 78, Mercat de Sant Antoni, Carrer Comte d’Urgell, nº1) an und es war eine grandiose Entscheidung an unserem letzten Nachmittag in Barcelona. Wir bestellten Scampi sowie Calamari fritti, ergänzend gab es perfektes warmes Tomatenbrot und als Vorspeise eine Auswahl kleiner Fische. Dazu tranken wir den typisch katalonischen Cava (ein volles Sektglas EUR 5,-, sehr in Ordnung!)
Paella ist zwar keine typische Speise für Barcelona, aber trotzdem sehr verbreitet. Durch einen Tipp einer Einheimischen verschlug es uns in das kleine Lokal Bar Cal Chusco (Carrer de l’Almirall Aixada, 5) nahe des Strandes Barceloneta. Die sehr einfache Einrichtung ließ nicht erahnen, was für eine geniale Meeresfrüchtepaella uns erwarten würde. Sicherlich ein Geheimtipp!
Da wir meistens kein Frühstück dazubuchen, schauen meine Freundin und ich uns immer in der Nähe unserer Unterkunft nach leckeren Bäckereien oder Cafés um. Gleich neben unserem Hotel H10 Art Gallery* fanden wir das entzückende La Cuina d’en Garriga Enric Granados (Carrer d’Enric Granados, 58) – kleines Restaurant, Feinkostladen und Café in einem. Wir tranken einen wirklich perfekten Cappucchino und genossen dazu ein Focaccia mit Iberico-Schinken, herrlich! Wir waren so begeistert, dass es uns an einem anderen Tag gleich nochmal dorthin verschlug. 😉
Nicht vergessen solltet ihr das Ausprobieren der köstlichen Churros. Die herausgebackene iberische Spezialität wird an Ständen und in vielen Lokalen angeboten. Sie schmecken sowohl einfach nur mit Zucker, als auch mit flüssiger Schokolade hervorragend, sind aber natürlich auch dementsprechend sättigend.
Wenn ihr auf den Ramblas spazieren geht, dann werft einen Blick in die Pastisseria Escribà (La Rambla, 83). Die Jugendstilfassade ist wunderschön anzusehen und auch das Innere der Bäckerei wirkt wie ein zauberhafter Laden aus einem Märchen.
Und ein letzter Tipp, ebenfalls wenn ihr auf den Ramblas unterwegs seid: eine (Bier)pause empfiehlt sich auf dem Plaça Reial. Dort tranken wir bei der Cerveseria Canàries (Plaça Reial, 4) ein spanisches San Miguel mit Blick auf Palmen, schöne Hausfassaden und einen faszinierenden Brunnen. Das Lokal ist zwar offensichtlich sehr touristisch, die Preise waren aber nicht überhöht.
5) Rund um den Plaça d’Espanya
Der Plaça d’Espanya selbst ist ein wenig berauschender großer Kreisverkehr und Verkehrsknotenpunkt. Lasst euch aber davon nicht abschrecken, denn rund um diese Verkehrshölle gibt es einige interessante Dinge zu entdecken. Die ehemalige, riesige Stierkampfarena ist zum Glück schon lange kein grausamer Ort mehr, sondern wurde über die letzten Jahre zum großen Einkaufszentrum Las Arenas umgebaut. Mit einem außen angebauten Aufzug kann man auf das Dach fahren und die Aussicht genießen – leider hatten wir keine Zeit, dies selbst zu überprüfen.
Sehenswertes auf jeder Seite
Auf der südlichen Seite des Plaça d’Espanya stechen die Torres Venecianes hevor, zwei an Venedig erinnernde Türme. Diese stellen des Beginn des Messegeländes dar und rahmen zwei weitere Sehenswürdigkeiten ein, die sich ein Stück dahinter aufreihen. Einerseits der pompös anzusehende Nationalpalast MNAC (Museu Nacional d’Art de Catalunya), von dessen Vorplatz man eine tolle Sicht erhält. Andererseits der Brunnen Font Màgica, den ich leider aufgrund der Nebensaison noch nicht in Betrieb sehen konnte. Eine choreografierte Licht-, Musik- und Wassershow lockt aber in den Sommermonaten täglich Tausende Leute an diesen Ort, um das Spektakel zu verfolgen.
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6) Ausblicke auf Barcelona
In Barcelona mangelt es wahrlich nicht an Möglichkeiten, tolle Ausblicke von oben auf die Stadt zu erhaschen. Zwei besonders schöne haben meine Freundin und ich auf dem Weg vom Castell de Montjuïc (siehe mein Artikel Barcelona: 7 Tipps, falls du noch Zeit hast) zur Bergstation der Hafenseilbahn (Teleférico Del Puerto) entdeckt. Der Fußweg durch mehrere Parkanlagen ist durch die schönen Wege und das Vogelgezwitscher ohnehin entspannend, dazu kommen als Bonus dann eben auch noch super Panoramen dazu. Die exakten Koordinaten der Aufnahmeorte erfahrt ihr übrigens in der Bildbeschreibung der Fotos unten. 🙂
Die Stadt im Abendlicht überblicken
In Richtung Süden blickt man auf das industrielle Hafengelände, wo sich Hunderte bunte Container stapeln und einige Kreuzfahrtschiffe vor Anker liegen. Weitaus interessanter wird es dann nach einigen Minuten Marsch in Richtung Seilbahn: zuerst kommt man zu einer Aussichtsplattform, die bereits ausgezeichnete Fotos von Barcelona ermöglicht. Folgt man dem Weg weiter, gibt es unmittelbar vor der Bergstation nochmals die Gelegenheit, die Stadt aus einem flacheren Winkel zu überblicken. Durch die Abendsonne ergaben sich so geniale Momente und Erinnerungsfotos für meine Freundin und mich! Ach ja, theoretisch erhält man während der Fahrt mit der Seilbahn ebenfalls sehr gute Ansichten der Stadt – der Verkaufsstand für die Tickets war allerdings 20 Minuten vor Betriebsende schon nicht mehr besetzt …
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7) Stadion Camp Nou (FC Barcelona)
Für Fußballfans ist natürlich das berühmte Stadion Camp Nou des FC Barcelona ein absoluter Pflichtpunkt. Aber auch wenn ihr euch nicht für das Nachjagen der runden Lederkugel interessiert, ist ein Rundgang durch das imposante Stadion sicherlich ein unvergessliches Erlebnis. Die knapp 100.000 Zuschauer fassende Arena „versteckt“ sich geradezu inmitten der Häuserschluchten Barcelonas und ist erst sichtbar, wenn man unmittelbar davor steht. Von außen ist das Bauwerk keine wirkliche Schönheit, von innen aber durch die Dimensionen einschüchternd.
Eine Tour durch das Stadion
Ich war bei meinem Besuch 2019 nicht im Stadion, da ich bereits 2010 sowohl eine Stadiontour als auch ein Spiel selbst gesehen habe. Damals bezahlte man für einen selbstgeführten Rundgang durch die Arena noch EUR 18,-, mittlerweile gibt es aber kräftig angezogene Preise und mehrere Besichtigungsmöglichkeiten. Hier findet ihr alle Tickets für eine selbstgeführte Tour durch das Stadion Nou Camp*.
So kommst du zu Karten für den FC Barcelona
Wenn ihr euch ein Spiel ansehen wollt, dann kauft ihr die Karten am besten auf der offiziellen Webseite fcbarcelona.com und nicht auf Webseiten von Drittanbietern. Stellt euch auf jeden Fall auf saftige Preise auch für die Plätze weit oben auf den Tribünen ein. 2010 sah ich beispielsweise um EUR 90,- das damalige Spitzenspiel FC Barcelona – Valencia CF. Für normale Spiele müsst ihr aber nicht so tief in die Tasche greifen: Barbara von reisepsycho.com berichtet etwa von einem spontanen Stadionbesuch um EUR 27,-! Überrascht war ich übrigens von der Stimmung auf den Rängen: trotz ausverkauftem Haus herrschte teilweise Stille wie auf einem Friedhof. Sehr stimmungsvoll war dafür der Sonnenuntergang in den Farben des FC Barcelona, welcher mir Fotos für die Ewigkeit bescherte!
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8) La Rambla und Mercat de la Boqueria
Wer an Barcelona denkt, denkt automatisch an die Flaniermeile La Rambla (oder einfach Ramblas genannt). Jeder will auf der 1,3 Kilometer langen Fußgängerzone (Autos fahren nur an den Rändern) entlangspazieren, sehen und gesehen werden. In jedem Reiseführer werden die Ramblas als Topattraktionen beworben und man muss sie wohl – leider – einmal auch tatsächlich erlebt haben.
Laut, voll, eng, langweilig
Ich muss euch ehrlich sagen: es gibt in Barcelona keinen anderen Ort, der mich weniger interessiert hat als die Ramblas. Ich verstehe die Faszination dieser Straße gar nicht und empfinde sie eher als Belastung. 2019 war es im Februar zwar recht ruhig, aber 2010 konnte ich an einem warmen März-Tag den Wahnsinn hautnah miterleben: Es drängten sich Unmengen an Menschen aneinander, an jeder Ecke warteten Straßenkünstler, Verkäufer mit Schwachsinnsprodukten, überteuerte Touristenlokale – und man muss andauernd extrem auf seine Wertsachen achtgeben. Gerne lasse ich mich aber von euch in den Kommentaren von den Vorzügen der Ramblas überzeugen! 😉 Jedenfalls gibt es in Barcelona noch viele weitere Flaniermeilen, die weniger bevölkert und ansprechender sind.
Mercat de la Boqueria
Das Gleiche wie gerade für die Ramblas beschrieben gilt in Ansätzen auch für die berühmte Markthalle Mercat de la Boqueria. Dieser an und für sich tolle Ort grenzt leider direkt an die Flaniermeile und wird von den Touristen regelrecht gestürmt. Die Besucherzahlen sind so schlimm, dass Gruppen keinen Zutritt mehr in das Innere erhalten. Versteht mich bitte nicht falsch: ein Besuch der Markthalle gehört zu einer Barcelona-Reise prinzipiell unbedingt dazu und es gibt auch wirklich viel zu entdecken. Nur Spaß hat man dort unmöglich, es ist einfach zu viel los. Geht einmal durch und schnappt die Atmosphäre auf, aber plant lieber noch Zeit für einen der anderen Märkte ein, die authentischer und ebenfalls sehenswert sind. Einen fantastischen Markt empfehle ich euch beispielsweise in meinem Artikel Barcelona: 7 Tipps, falls du noch Zeit hast.
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ALLGEMEINE TIPPS
Wenn ihr beim Landeanflug auf der rechten Seite sitzt, bekommt ihr schon erste tolle Eindrücke von Barcelona aus der Luft! Vom Flughafen Barcelona El Prat gelangt ihr dann am einfachsten mit der orangen Metro L9 in Richtung Stadt, die alle paar Minuten verkehrt. Die vollautomatische U-Bahn fährt von beiden Terminals rund 20 Minuten in den Westen von Barcelona, wo ihr an den drei letzten Stationen in Richtung Innenstadt umsteigen könnt – je nachdem wo eure Unterkunft liegt: bei der Station Torrassa in die rote L1, bei der Station Collblanc in die blaue L5 (diese Bahn benötigten wir) und bei der Station Zona Universitària in die grüne L3. Zum Thema Tickets siehe nächster Punkt.
Wirklich empfehlen würde ich euch die Hola Barcelona Card* (Voucher einfach am Flughafen gegen die Karte umtauschen), mit der ihr die öffentlichen Verkehrsmittel in Barcelona für 2, 3, 4 oder 5 Tage nutzen könnt. Der Flughafentransfer ist dabei schon inkludiert und ihr könnt mit der Karte sogar raus aus Barcelona zur Krypta Colònia Güell von Antoni Gaudì (siehe mein Artikel Barcelona: Die neun UNESCO-Schätze) fahren. Meine Freundin und ich sind in den vier Tagen Aufenthalt Dutzende Kilometer gegangen und waren echt froh, zusätzlich auch Bus und U-Bahn nutzen zu können, vor allem abends. Nützliche Streckennetzpläne findet ihr auf der Webseite tmb.cat.
Wenn ihr lieber mit den klassischen Hop-on-Hop-off-Bussen* Barcelona erkunden wollt, ist das natürlich ebenso problemlos möglich.
Barcelona ist eine Hochburg, was Taschendiebe und Trickbetrüger angeht. Wir hatten in der Nebensaison im Februar zwar keine negativen Erlebnisse, aber ich kenne viele andere Geschichten. Achtet penibel auf eure Wertgegenstände, wenn ihr in die volle Metro steigt oder bei anderen Menschenansammlungen! Lasst generell keine Smartphones aus den Taschen rausschauen, habt immer eine Hand auf eurer Handtasche und stellt in einem Lokal nichts einfach so neben euch ab! Außerdem ist es ein guter Tipp, sich von niemanden anreden zu lassen – meistens handelt es sich um Ablenkungsmanöver von Trickdieben.
Was mir in den Straßen von Barcelona neben den vielen Palmen so gut gefällt, sind vor allem die verschiedenen schönen Bodenmuster und Fliesen – achtet mal bewusst darauf beim Umherflanieren! 🙂
FAZIT
In diesem ausführlichen Blogbeitrag habe ich euch meine persönlichen Highlights in Barcelona vorgestellt. Barcelona ist durch seine Lage direkt am Meer, das gemäßigte ozeanische Klima, die kulinarischen Köstlichkeiten und natürlich die schier unendliche Zahl an Sehenswürdigkeiten immer eine Reise wert. Unbedingt nicht außer Acht lassen solltet ihr aber den Umstand, dass jährlich über 30 Millionen Besucherinnen und Besucher in die katalonische Metropole kommen. Um also einen halbwegs entspannten Urlaub vor Ort verbringen zu können, empfehle ich euch zwingend einen Aufenthalt in der Nebensaison. Dann könnt ihr wie meine Freundin und ich auch im Februar eine geniale Zeit in Barcelona verbringen! 🙂 Wie ist eure Meinung dazu?
[…] werdenden Besuchermassen. Meine persönliche Einschätzung dazu könnt ihr in meinem Blogartikel Barcelona: Sightseeing ohne Massen nachlesen, in dem ich euch die acht wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorstelle und viele […]
Ich reise auch lieber in der Nebensaison. Februar ist mir allerdings doch etwas zu früh im Jahr mit zu wenig Tageslicht, zumindest für neue Ziele. Da Prag aber schon im April ziemlich voll ist, kann ich mir vorstellen, dem Rat eines Einheimischen zu folgen und das nächste Mal tatsächlich im November hinzufahren. Vielleicht sollte ich das mit den Dämmerungsfotos auch mal versuchen. *grins* Luxemburg, wo ich voriges Jahr so ziemlich zur gleichen Zeit war, ist da doch deutlich entspannter.
Bei Barcelona (das ich nicht kenne) kommen sicher auch die Kreuzfahrtschiffe hinzu, die 4.000 Besucher auf einmal ausspucken, die dann alle in die gleiche Richtung rennen. Nicht mein Ding. Ich habe bisher zwei Kreuzfahrten gemacht (Ostsee und Hurtigruten), aber in der Nebensaison und auf kleinen Schiffen, die es zum Glück auch noch gibt. Das ist noch ein echtes Erlebnis. Auf so ein CostaAidaNorwegianRoyalcarribean-Monster bringt man micht nicht. 😉
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