Der schwedische Tourismusverband nennt Göteborg eine „Metropole in Taschenform“ und besser kann man es nicht beschreiben. Die zweitgrößte Stadt Schwedens bietet eine unglaubliche Vielfalt an Sehenswürdigkeiten, Kultur und kulinarischen Highlights, ist aber dennoch überschaubar und nicht überfordernd. Göteborg stellte für meine Freundin und mich den großartigen Startpunkt für eine Rundreise durch Südschweden dar und in diesem Artikel mache ich dir die Hafenstadt mit vielen Fotos und Tipps garantiert schmackhaft!
DIE HÖHEPUNKTE AUS GÖTEBORG IN DIESEM REISEBERICHT
Eine wunderschöne Innenstadt mit historischen Häusern, Plätzen und Grünanlagen
Hafenromantik, malerische Stadtviertel, beeindruckende Aussichtspunkte und mehr
Lokaltipps für schwedische Klassiker wie Köttbullar und „Fika“-Pausen mit Zimtschnecke
Allgemeine Infos zur Anreise, zur Orientierung und den Öffentlichen Verkehrsmitteln
Viele Bilder mit GPS-Koordinaten, damit du die schönsten Fotospots schnell findest
Dieser Artikel wurde zuletzt am 10. Oktober 2023 aktualisiert.
GÖTEBORG
FAKTEN
Reisezeit: August (3 Tage, 3 Übernachtungen)
Anreise: Flug von Flughafen Wien-Schwechat nach Flughafen Kopenhagen-Kastrup (netto ca. 1:30 h), dann mit dem Zug von Kopenhagen Flughafen nach Malmö C und weiter nach Göteborg C (3:40 h)
Unterkunft: Hotel Flora Göteborg* (Grönsakstorget 2): sehr gute, zentrale und ruhige Lage in der Innenstadt, vom Hauptbahnhof mit der Straßenbahn-Linie 2 (Station Grönsakstorget) direkt erreichbar. Freundliches Personal, jedes Zimmer anders gestaltet. Unser Zimmer 214 war zwar sehr klein mit Vorraum, trotzdem nicht beengend, sehr geräumiges Bad mit super Dusche, Bett weich aber sehr bequem, Lage zur ruhigen Innenhofterrasse, Safe vorhanden, keine Klimaanlage. Frühstück exzellent mit vielfältigem Angebot, Bar mit reichhaltiger Auswahl, WLAN Up-/Download sehr schnell. Weiterempfehlung? JA!
Auf meiner bevorzugten Hotelsuchmaschine booking.com findest du weitere schöne Unterkünfte in Göteborg*.
TRANSPARENZHINWEIS
*Die mit Stern gekennzeichneten Verweise in diesem Blogartikel sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn dir mein Blogartikel bei der Planung deiner Reise geholfen hat, freue ich mich, wenn du über diese Links deine Unterkunft oder Freizeitaktivitäten buchst. Ich erhalte dadurch eine kleine Provision und du unterstützt den Erhalt dieses Blogs. Für dich entstehen dabei selbstverständlich keine Nachteile. Vielen Dank! 🙂
Gemütlichkeit und „Fika“ in Göteborg
Göteborg stand schon längere Zeit auf der Wunschliste meiner Freundin und mir. Die nach Stockholm zweitgrößte Stadt Schwedens (rund 580.000 Einwohnerinnen und Einwohner) gilt als einer der nachhaltigsten Orte weltweit. Göteborg liegt an der Westküste des Landes und punktet mit einer wundervollen Natur vor der Tür sowie vielfältigen Attraktionen in der Stadt selbst. Die Viertel sind abwechslungsreich und überall warten Geschäfte, Museen sowie Lokale darauf, von dir erkundet zu werden. Ganz besonders bekannt ist die Stadt für „Fika“ – eine schwedische Tradition, die übersetzt in etwa „mit Freunden eine gemütliche Pause bei Kaffee und Kuchen machen“ bedeutet. Dementsprechend hoch ist in Göteborg die Dichte an liebevollen und hippen Cafés, in denen du unbedingt auch eine Kanelbullar (Zimtschnecke) probieren musst.
Die Anreise nach Göteborg
Als meine Freundin und ich eine Rundreise durch Südschweden planten, nutzten wir die Chance und bezogen Göteborg mit ein in unsere Planung. Die Stadt liegt rund 300 Kilometer von Malmö entfernt, allerdings gibt es mit dem Zug eine schnelle Verbindung, sodass wir sofort Feuer und Flamme für Göteborg als Extraziel waren. Unsere Anreise begann mit einem Flug von Wien nach Kopenhagen, von dessen Flughafen es stündlich Direktzüge nach Göteborg gibt. Unser Zug fiel zwar kurzfristig aus, was aber zu keiner großen Verspätung führte. Vom dänischen Flughafen Kopenhagen fährt alle 10-20 Minuten eine Bahn über die Öresundbrücke in die nahegelegene schwedische Stadt Malmö. Dort stiegen wir einfach in den nächsten Zug um und kamen nach insgesamt rund 3:40h Fahrt auch schon am stilvollen Hauptbahnhof Göteborg an. Die Zugfahrt selbst ist sehr empfehlenswert, da du vielfältige Natur mit Wäldern und Seen zu Gesicht bekommst.
TIPP: Alle Artikel zur Rundreise durch Südschweden
In einem eigenen Artikel erfährst du alle Details zu unserer Rundreise durch Südschweden. Dabei erkläre ich dir unsere Planung, die Organisation der Reise, das Buchen des Mietwagens sowie der Unterkünfte und wie du am besten deine Tickets für die Zugfahrten kaufst. Alle Reiseberichte und Artikel der einzelnen Zielorte findest du nachfolgend aufgelistet. Zusätzlich verlinke ich dir noch zwei Beiträge zu weiteren Reisen in Schweden.
Südschweden: Rundreise mit Zug und Auto
Göteborger Schären: Inselhüpfen mit Stil
Falsterbo: Das bunte Strandparadies
Ystad zwischen Kunst und Krimi
Nationalpark Stenshuvud: Wandern durch vier Welten
Åhus: Mittelalterstadt mit Extras
Kullaberg: Schwedens raue Natur
Der Hafen, die Hauptader von Göteborg
Wie es der Zufall so wollte, feierte die Hafenstadt Göteborg im Jahr unseres Besuchs das 400-jährige Jubiläum. 1621 gründete König Gustav II. Adolf die Stadt, welche geschichtlich vor allem für den regen Fischfang und den Schiffsbau bekannt wurde. Das macht sich beispielsweise in der Anzahl der Fischrestaurants bemerkbar – einen konkreten Lokaltipp dazu findest du im blauen Infokasten am Ende des Beitrags. Im Jubiläumsjahr waren eigentlich zahlreiche Veranstaltungen geplant, die leider wegen der Coronavirus-Krise auf das nächste Jahr verschoben werden mussten. Die Stadtviertel Göteborgs liegen beidseitig des Flusses Göta älv situiert, der in das Meeresgebiet Kattegat mündet. Der Hafen reiht sich über mehrere Kilometer entlang des Flusses auf, sodass du in der gesamten Stadt am Nordufer die Kräne der Containerterminals als Fotomotiv genießen und bewundern kannst.
Wie viele Tage in Göteborg bleiben?
Für eine Städtereise nach Göteborg kannst du gar nicht genügend Tage einplanen. Meine Freundin und ich buchten drei Nächte, was sich mit An- und Abreise als viel zu kurz herausstellen sollte. Einen kompletten Tag benötigst du bereits für einen Ausflug zu den Göteborger Schäreninseln – ein Erlebnis, das du nicht verpassen darfst! In der Stadt selbst ist die Anzahl an Sehenswürdigkeiten, Museen, Aussichtspunkten und weiteren Attraktionen wie etwa dem Vergnügungspark Liseberg enorm hoch. Zwischen all diesen Höhepunkten möchtest du sicherlich auch mal gemütlich flanieren sowie Pausen machen und etwas essen. Deshalb mussten wir schlussendlich eine ziemliche Menge an Punkten von unserer To-do-Liste streichen (leider auch Liseberg) und werden Göteborg auf jeden Fall nochmals mit mehr Zeitreserven besuchen.
Mit der Straßenbahn durch Göteborg
Vieles lässt sich in Göteborg sehr gut zu Fuß erkunden, vor allem der Stadtkern. Ab und zu wirst du aber sicherlich entweder auf die Hop-on-hop-off-Busse* oder auf die Straßenbahn (Netzplan) zurückgreifen wollen, die mit ihren charakteristischen blauen Garnituren das Stadtbild aufhübscht. Wir nutzten die Tram etwa nach unserer Ankunft am Hauptbahnhof für die Fahrt zu unserem Hotel Flora Göteborg* und zurück. Ein Trip in die Göteborger Schären beginnt ebenfalls mit einer Straßenbahnfahrt zum Fährterminal Saltholmen. Einzeltickets (90 Minuten gültig) erhältst du bargeldlos an den Automaten in der Straßenbahn selbst, halte dazu einfach deine Kreditkarte an das Gerät (nähere Infos auf vasttrafik.se). Ich nutzte allerdings stattdessen die App Västtrafik To Go (iOS / Android), in der ich unkompliziert zwei Tagestickets für meine Freundin und mich kaufte. Diese sind auch für alle Fähren zwischen den Schäreninseln gültig.
DIE 11 BESTEN SEHENSWÜRDIGKEITEN IN GÖTEBORG
Auch wenn wir aus Zeitmangel einige Punkte in Göteborg streichen mussten, konnten wir dennoch die attraktivsten Sehenswürdigkeiten und Stadtviertel erkunden sowie genießen. Nachfolgend stelle ich sie dir vor und zeige dir die besten Fotos dieser Städtereise inklusive GPS-Koordinaten, damit du die schönsten Fotospots von Göteborg selbst schnell aufsuchen kannst. Viel Spaß nun beim Lesen und Staunen!
1) Die Saluhallen von Göteborg
Womit startet man nach einer langen Anreise in eine Stadt am besten? Richtig, mit gutem Essen! Unser Hotel Flora Göteborg* punktete mit seiner zentralen Lage und der Nähe zur Markthalle Saluhallen, die sowohl aus architektonischer wie aus kulinarischer Sicht eine Hauptsehenswürdigkeit in Göteborg darstellt. Die markante Halle mit ihren Stahlträgern und dekorativen Elementen stammt aus dem Jahr 1889 und bietet zahlreiche Stände mit breitem Angebot wie Brot (auch das typische Knäckebrot), Obst, Gemüse, Gewürze, Käse, Fleisch, Fisch und vieles mehr. Auch für schwedische Mitbringsel eignet sich ein Besuch in den Saluhallen sehr gut. Meine Freundin und ich wurden mit großem Hunger vom günstigen Mittagsmenü eines Lokals angelacht, wo wir unsere Rundreise durch Südschweden mit dem Fleischbällchen-Klassiker Köttbullar und einem schmackhaften Bier aus Mariestad begannen – Herz, was willst du mehr?
2) Gustaf Adolfs Torg, das Zentrum von Göteborg
Das Stadtzentrum von Göteborg ist der repräsentative Platz Gustaf Adolfs Torg – untertags und vor allem zum Sonnenuntergang sowie abends beleuchtet ein großartiges Fotomotiv! Der Platz existiert bereits seit der Stadtgründung durch König Gustaf II. Adolf im Jahr 1621, hieß damals aber noch Stortorget. Über den daneben fließenden Stora Hamnkanalen (Großer Hafenkanal) schifften Bauern ihre Waren heran und betrieben auf dem großflächigen Areal regen Handel. Mit der Errichtung der Statue des Königs erfolgte 1854 die Umbenennung zum heutigen Platz. Mit dem Rathaus von 1672, der Stadtwache von 1759, dem ehemaligen Wohnhaus Wenngrenska Huset von 1760 und der ehemaligen Börse von 1849 stehen hier vier sehenswerte historische Gebäude. Entlang des Kanals reihen sich weitere repräsentative Häuser auf, dazu gegenüber noch das Stadsmuseum (Stadtmuseum) und die Christinae Kyrka (Christinenkirche).
3) Das malerische Viertel Haga
Haga ist der älteste Stadtteil Göteborgs und zugleich wohl einer der schönsten Orte in der Hafenstadt. Das ehemalige Arbeiterviertel wurde rund um 1670 als Vorstadt angelegt und zeigt gut die damalige Bauweise der niedrigen Häuser: ursprünglich komplett aus Holz, später mit Steinfundament und oben in Holzbauweise. Die Fußgängerzone Haga Nygata strahlt eine unglaublich entspannte Atmosphäre aus, obwohl sich hier naturgemäß eine Menge Touristen tummeln. In den liebevollen Häusern sind Dutzende kleine Antiquitäten-, Design-, Vintage- und Souvenirläden untergebracht – nimm dir für die Erkundung nach Möglichkeit etwas mehr Zeit. „Fika“ wird in Haga ebenfalls großgeschrieben und du findest sicherlich in einem der vielen Cafés einen Platz für eine Pause. Das berühmte Café Husaren mit seinen gigantisch großen Zimtschnecken mussten wir leider auslassen, dafür genossen meine Freundin und ich ein großartiges Fischrestaurant (Tipp dazu am Ende des Artikels).
4) Die Aussicht von Skansen Kronan
Ideal mit einem Rundgang im Stadtviertel Haga verbinden lässt sich ein Besuch der danebengelegenen alten Festungsanlage Skansen Kronan. An der Spitze des Festungsturms thront eine Krone, die du von den Gassen in Haga schon gut siehst und ihr einfach folgst. Der Aufstieg ist mäßig anstrengend und du wirst mit einer der besten Aussichten auf Göteborg belohnt. Komm am besten kurz vor Sonnenuntergang, um eine unvergessliche Lichtstimmung zu erleben! Das schönste Panorama breitet sich vor dir aus, wenn du Richtung Westen der Stadt schaust. Die beiden Kirchen Oscar Fredriks Kyrka und Masthuggskyrkan weisen eine sehr markante Form auf und ergeben gemeinsam wohl eines der spektakulärsten Fotomotive in Göteborg. Sollte der kleine Kiosk offen haben, kannst du auf der Terrasse mit einem Getränk diesen Moment richtig zelebrieren!
5) Ausflug zu den Göteborger Schäreninseln
Sofern du nicht nur einen Tag in Göteborg zu Gast bist, musst du unbedingt einen Ausflug zu den Göteborger Schäreninseln einplanen. Dutzende kleinere und größere Inseln verteilen sich westlich der Hafenstadt – allesamt mit unterschiedlichem Charakter. Du musst dich zum Glück nicht für einen Ort in den Schären entscheiden, denn mit den Fähren gleitest du einfach in deinem Tempo von Insel zu Insel. Die Anfahrt zum Fährterminal Saltholmen erfolgt vom Stadtzentrum aus bequem mit der Straßenbahn. Kaufst du dir für die Tram ein Tagesticket, kannst du die Fähren ohne nachzudenken einfach bequem mitbenutzen. Meine Freundin und ich verbrachten einen kompletten Tag auf den Schären mit Spazieren, Wandern, die Füße ins Meer halten und natürlich mit „Fika“-Pausen in liebevollen Cafés. Alle Infos, Tipps und viele Fotos findest du in meinem umfangreichen Artikel Göteborger Schären: Inselhüpfen mit Stil.
6) Kleine und große Häfen in Göteborg
Die Kräne und Terminals des Hafenareals erstrecken sich über mehrere Kilometer entlang des Nordufers am Fluss Göta älv. Einen Teil der Kräne siehst du auch direkt vom Stadtzentrum aus, sie sind vor allem in der untergehenden Sonne als Silhouette ein stilvolles Fotomotiv in Göteborg. Während einer Paddan-Bootsfahrt (siehe Punkt 7) kommst du auch etwas weiter raus aus dem Zentrum und bekommst mehr vom Hafen zu Gesicht. Im Gegensatz dazu mutet der kleine Hafen Lilla Bommen richtig charmant an. Dort liegen Privatjachten vor Anker und ergeben gemeinsam mit dem Viermaster Viking und dem Hochhaus Skansaskrapan (siehe Punkt 8) ein weiteres Fotomotiv, das den Charakter von Göteborg gut wiedergibt. Ebenfalls sehenswert ist an derselben Stelle das moderne Opernhaus, welches sich mit der Kamera dank einer Spiegelung im Wasser großartig ablichten lässt.
7) Die Paddan-Bootstour in Göteborg
Meine Freundin und ich lieben es, während Citytrips ungewöhnliche Perspektiven einer Stadt vom Wasser aus zu erhalten. Deshalb wollten wir gleich am Ankunftstag mit den Paddan-Booten eine Rundfahrt auf dem Fluss machen. Die Anlegestelle findest du an der Brücke am Kungsportsplatsen, wo du an einem Kiosk die Tickets für die 50-minütige Fahrt erhältst. In der Hochsaison kann es sein, dass du keine oder nur Tickets für eine Tour später am Tag bekommst. Ein Guide erzählte uns während der angenehmen Fahrt in witziger Art und Weise allerhand Anekdoten, geschichtliche Hintergründe und vor allem jede Menge Insiderinfos über Göteborg. An mehreren Brücken müssen die Köpfe eingezogen werden, bevor es hinaus Richtung Hafen geht. Die Perspektiven sind jedenfalls wirklich einmalig und ich empfehle dir, solch eine Bootsfahrt unbedingt einzuplanen. Die Alternative ist übrigens eine Sightseeingtour per Amphibienbus*.
8) Aussicht vom Skanskaskrapan (Läppstiftet)
Ein seltsames Bauwerk, welches du vom Ufer des Flusses Göta älv nicht übersehen kannst, ist das rot-weiße Hochhaus Skanskaskrapan. Einen sehr guten Blick auf das Gebäude erhältst du vom kleinen Hafen Lilla Bommen (siehe Punkt 6) und während einer Bootsrundfahrt (siehe Punkt 7). In Göteborg wird der Skanskaskrapan aufgrund seiner Farbe und der Form etwas hämisch Läppstift (Lippenstift) genannt – und das trifft es aus meiner Sicht wirklich gut. Aus touristischer Sicht interessant ist das Bürohochhaus deshalb, weil sich an der Spitze in 86 Metern Höhe eine verglaste Aussichtsplattform (Göteborgsutkiken) befindet. Begib dich beim Haupteingang einfach zur Rezeption, wo du die Tickets kaufen kannst und zum Aufzug geführt wirst. Der Ausblick ist in alle vier Himmelsrichtungen fantastisch und es gibt auch einige kleine Fenster, um mit der Kamera störungsfrei fotografieren zu können.
9) Der Park Trädgårdsföreningen in Göteborg
An Parkanlagen und Grünflächen mangelt es Göteborg wahrlich nicht, aber ein Ort sticht besonders hervor. Der Park Trädgårdsföreningen aus dem 19. Jahrhundert liegt in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof und ist der perfekte Ort, um inmitten einer grünen Oase eine entspannte Pause einzulegen. Der Name heißt übersetzt „Gartenverein“ und deutet darauf hin, dass der Park früher ein Verein zur Pflege der Gartenkultur war. Die Anlage ist von botanischen Gärten im deutschen Greifswald sowie Berlin inspiriert und bietet einige interessante Gebäude. Das auffälligste Bauwerk ist das Palmenhaus (Palmhuset) aus dem Jahr 1878 mit seinen tropischen Pflanzen. Das Rosarium ist eine Ansammlung von Tausenden, herrlich duftenden Rosen. Direkt daneben lockt das Café Rosenkaféet mit seinen Kuchen und Snacks, siehe auch mein Tipp am Ende dieses Artikels.
10) Götaplatsen, das kulturelle Zentrum von Göteborg
Der Götaplatsen zählt zu den wichtigsten öffentlichen Plätzen in Göteborg, liegt verkehrstechnisch aber etwas ungünstig. Zu Fuß benötigst du von der Innenstadt rund 20 Minuten zum am südlichen Ende der Einkaufsstraße Kungsportsavenyn gelegenen Platz. Etwas abkürzen kannst du den Weg mit der Straßenbahn (Linien 3, 4, 5, 7, 10, Station Valand). Der Götaplatsen ist das kulturelle Zentrum und wurde 1923 anlässlich des 300-jährigen Stadtjubiläums eingeweiht. In der Mitte sprudelt der Brunnen des Poseidon mit einer acht Meter hohen Figur des Meeresgottes. Rundherum reihen sich die Konzerthalle, das Kunstmuseum, die Kunsthalle, das Stadttheater und die Bibliothek aneinander. Die Gebäude sind allesamt sehr schöne Fotomotive – plane einen Besuch des Götaplatsen aber besser nur ein, wenn du noch genügend Zeit für die weiteren Sehenswürdigkeiten in Göteborg hast.
11) Weiteres Sehenswertes in der Göteborger Innenstadt
Abschließend noch einige schöne Gebäude und Orte in Göteborg, die mir im Vorbeigehen aufgefallen sind. Eine sehr bekannte Sehenswürdigkeit ist die Fischmarkthalle Feskekôrka (Fischkirche) von 1874 – während unseres Besuchs leider noch in Renovierung. Abends kamen wir an den ehemals militärisch genutzten Gebäuden Kronhuset von 1654 und Kronhusbodarna von 1750 vorbei, in denen du heute kleine Handwerksläden und ein Café findest. Gegenüber der Markthalle Saluhallen (siehe Punkt 1) fiel mir die Torgpassagen auf, die als Göteborgs schönste Shoppingpassage gilt. Die Vasabron ist eine sehenswerte Jugendstilbrücke von 1907 und in der Nähe des Alten Theaters Stora Teatern von 1859 zu finden. Kreativ geht es in ganz Göteborg zu, denn von vielen Hauswänden leuchten dir bunte Murals entgegen. Mit Hilfe der Webseite streetartcities.com kannst du dir eine persönliche Kunstroute zusammenstellen und die besten Wandgemälde aufspüren.
ESSEN UND TRINKEN IN GÖTEBORG
Das schwedische Nationalgericht Köttbullar (Fleischbällchen mit Erdäpfelpüree) wird natürlich in vielen Lokalen angeboten. Wir probierten es in der Markthalle Saluhallen beim Restaurant Salut mat & vinbar (Stora Saluhallen) und waren sehr begeistert.
Am Café Rosenkaféet (Slussgatan 1) in der riesigen Parkanlage Trädgårdsföreningen kannst du fast nicht vorbeigehen, ohne dich hinsetzen zu wollen. Rund herum duften dir Tausende Rosen entgegen und das Lokal lockt mit saftigen Kuchen und herzhaften Snacks.
Göteborg ist vor allem für seinen frischen Fisch bekannt. Im Stadtviertel Haga überkam uns der Hunger und wir gönnten uns das Restaurant Sjöbaren Fish Seafood (Haga Nygata 25). Unsere Fischsuppe und ein Fischgratin mundeten ausgezeichnet, dazu genoss ich ein köstliches Hausbier.
Nach der Rückkehr mit der Fähre von den Göteborger Schäreninseln benötigten wir dringend etwas zu essen und wurden im Restaurant Paradiset Saltholmen (Saltholmsgatan 60) fündig. Dort bestellten wir fantastische Pizza, die mit einer Schere statt Messer zum Schneiden serviert wird – ungewöhnlich und sympathisch.
Keinen speziellen Tipp, sondern eine allgemeine Empfehlung gebe ich dir für deine „Fika“-Pausen. Die Anzahl an Cafés scheint in Göteborg unendlich zu sein und ich würde sagen: schau einfach, welches Lokal dich anlacht, trink dort gemütlich einen Kaffee und bestell dir eine Kanelbullar (Zimtschnecke). Besser geht Sightseeing nicht!
FAZIT
Besser als in Göteborg hätte die Rundreise durch Südschweden für meine Freundin und mich nicht beginnen können! Die Stadt präsentiert sich an allen Ecken und Enden bildhübsch mit einer Kombination aus Industriecharme der Hafenkräne, malerischen Vierteln und beeindruckenden Aussichtspunkten. Dutzende Lokale laden dazu ein, die lokalen (Fisch)Spezialitäten zu probieren und danach bei „Fika“ mit Freunden eine entspannte Kaffeepause einzulegen. Nimm dir jedenfalls genügend Zeit für Göteborg, denn langweilig wird dir in dieser traumhaften Hafenstadt sicherlich nicht. Schreib mir gerne einen Kommentar, ob du nun auch nach Göteborg willst!
Lieber Christian,
wunderbarer und informativer Artikel über Göteborg. Ich war mal vor vielen Jahren auf der Reisemesse in der Stadt. Sie hat mir sehr gut gefallen. Ich kann mich noch sehr gut an den Hafen und die Markthalle erinnern. Leider hatte ich zu wenig Zeit. Ich sollte doch noch einmal hinfahren.
Liebe Grüße
Renate
Ja unbedingt nochmal nach Göteborg hinfahren! 🙂
Viele Grüße
Christian
Lieber Christian,
du macht mir gerade noch mehr Lust auf Göteborg, das schon lange auf meiner Wunschliste für eine Städtereise steht. Was für eine herrliche „Metropole in Taschenform“, wie du so schön schreibst.
Herzliche Grüße von Sanne
Danke Sanne!
Viele Grüße
Christian
Toller Artikel und vor allem super schöne Fotos, die wirklich Lust auf die Stadt machen. Ich bin bislang ja eher Stockholm fixiert gewesen. Das nächste Mal also Göteborg. 🙂
Und ich freue mich schon auf den Beitrag in den Göteburger Schärengarten.
Viele Grüße
Dennis
Danke Dennis! Göteborg ist ein sehenswerter Kontrast zu Stockholm. 🙂
Viele Grüße
Christian