Reykjavik im Winter: 15 coole Tipps und Aktivitäten

Ein Liebespaar auf der Regenbogenstraße mit Blick auf die Hallgrimskirche in Reykjavik

Island – da springt sofort das Kopfkino an und in den Gedanken erscheinen Bilder von tosenden Wasserfällen, imposanten Gletschern, spektakulären Vulkanlandschaften und süßen Papageientauchern. Der Ausgangspunkt für all diese magischen Erlebnisse ist Reykjavik. Ich habe mich gleich drei Tage in der winterlichen Hauptstadt von Island umgeschaut und zeige dir in diesem Artikel, warum es eine sehr gute Idee ist, Reykjavik nicht nur schnell im Vorbeifahren zu erkunden. Es erwartet dich ein farbenfroher, pulsierender Ort inmitten rauer Natur mit spannenden Sehenswürdigkeiten und großartiger Küche!


DIE HÖHEPUNKTE AUS REYKJAVIK IN DIESEM ARTIKEL

Tipps zur Anreise vom Flughafen nach Reykjavik und zum öffentlichen Bussystem in der Stadt

Einblicke in die faszinierende Geschichte von Island und in welchen Museen du darüber mehr erfahren kannst

15 Tipps und Orte in Reykjavik, die du keinesfalls verpassen solltest und unvergessliche Momente ermöglichen

Viele Fotos mit punktgenauen GPS-Koordinaten, damit du die schönsten Fotospots in Reykjavik schnell findest

Empfehlungen für Restaurants, Cafés, Bars und persönliche Tipps zu den lokalen Köstlichkeiten und Craft Beer

 

Dieser Artikel wurde zuletzt am 12. Juni 2025 aktualisiert.

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REYKJAVIK

FAKTEN

Reisezeit: Jänner (3 volle Tage, 4 Übernachtungen)
Anreise: Flug von Flughafen Wien-Schwechat nach Flughafen Keflavik (ca. 4:20 h)

Hoteltipps mit sehr guter Lage und Bewertung:

Apótek Hotel Reykjavík by Keahotels* (Austurstræti 16)

Kvosin Downtown Hotel* (Kirkjutorg 4)

Hotel Reykjavík Saga* (Lækjargata 12)

Meine Unterkunft: Großartiges privates Apartment, Lage in einer Wohngegend, fünf Minuten Fußweg zur Hallgrimskirche, zehn Minuten Fußweg ins Zentrum. Zwei Schlafzimmer mit sehr bequemen Doppelbetten, Wohnzimmer, voll ausgestattete Küche, sauberes Bad, schnelles WLAN. Zum Frühstücken bieten sich Cafés auf dem Weg in die Innenstadt an.

Weitere schöne und zentrale Unterkünfte in Reykjavik*.

TRANSPARENZHINWEIS

*Die mit Stern gekennzeichneten Verweise in diesem Blogartikel sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn dir mein Blogartikel bei der Planung deiner Reise geholfen hat, freue ich mich, wenn du über diese Links deine Unterkunft oder Freizeitaktivitäten buchst. Ich erhalte dadurch eine kleine Provision und du unterstützt den Erhalt dieses Blogs. Für dich entstehen dabei selbstverständlich keine Nachteile. Vielen Dank! 🙂

 

Mit Lichterketten beleuchtete Katzenskulptur in Reykjavik

Reykjavik: Eine Stadt trotzt der Dunkelheit

Um kurz vor 10 Uhr morgens setzte mein Flugzeug zum Landeanflug auf den Flughafen in Keflavik an. Der Blick nach draußen war noch von Dunkelheit geprägt, nur die enorme Anzahl an Lichtern aus Reykjavik strahlte mir entgegen und ließ pulsierendes Leben erahnen. Ich spürte sofort, dass in der isländischen Hauptstadt der langen Finsternis getrotzt wird und keine Winterdepression vorherrscht. Reykjavik kannte ich bereits von einer zweiwöchigen Island-Rundreise im Sommer, allerdings nur ganz kurz und oberflächlich. Die Rückkehr reizte mich enorm und ich wollte wissen, wie Reykjavik sich im Winter anfühlt – mit dem Wissen, dass es ziemlich frostig, schneereich und körperlich herausfordernd sein kann.

Reykjavik, das Zentrum von Island

Reykjavik ist die nördlichste Hauptstadt der Welt und gleichzeitig eine der kleinsten in Europa. Nur rund 140.000 Einwohner leben hier, das sind zwei Drittel aller Menschen in Island. Dass Reykjavik das wirtschaftliche Zentrum der Insel ist, bemerkte ich ganz stark am Tag meiner Rückreise an einem Montagmorgen. Während die stadtauswärts führende Autobahn in Richtung Flughafen quasi leer war, kam mir in Richtung Innenstadt eine ewig lange Kolonne an Pendlern entgegen. Das Leben pulsiert hier trotz der langen Dunkelheit in den Wintermonaten. An möglichen Aktivitäten für Touristen mangelt es auch in der kalten Jahreszeit nicht: Sehenswürdigkeiten, (teils sehr spezielle) Museen, viel Kultur, Baden im Thermalwasser, Nordlichter bestaunen und grandiose Kulinarik erwarten dich. Außerdem ist Reykjavik umgeben von unglaublich schöner Natur mit Berglandschaften und dem Meer.


Ein Papageitaucher im Abendlicht auf Island

TIPP: So planst du deine Island-Rundreise

Island ist mystisch, Island ist reizvoll, Island ist einfach fantastisch. Damit deine Reise auf die Insel aus Feuer und Eis auch wirklich perfekt abläuft, ist eine gute Organisation wichtig. In meinem Artikel Island: Inspiration für deine Traumreise findest du die Tipps von 14 Reisebloggerinnen und -bloggern, die dir garantiert bei der Umsetzung helfen. Zusätzlich mache ich dir mit meinen 16 Lieblingsbildern Island sicherlich schmackhaft!

 


Flughafenbus Flybus am Busterminal BSI in Reykjavik

Die Anreise vom Flughafen nach Reykjavik

Der internationale Flughafen von Island (KEF) befindet sich rund 40 Kilometer Luftlinie von Reykjavik entfernt in der Hafenstadt Keflavik im Südwesten der Insel. Einen sehr zentralen Flughafen gibt es zwar auch direkt in Reykjavik (RKV), dieser wird aber nur für Inlandsflüge genutzt. Nach deiner Ankunft hast du drei Möglichkeiten: du nimmst dir einen Mietwagen, ein Taxi (nicht empfohlen wegen der wahnwitzigen Preise) oder den Flughafenbus Flybus. Eine einfache Fahrt mit dem Flybus vom Flughafen KEF zum Busbahnhof BSI* (hier abgebildet) kostet ca. 27 Euro und die Tickets kaufst du am besten schon vorher online. Vom Busbahnhof kannst du dann, je nachdem wo deine Unterkunft in Reykjavik* liegt, zu Fuß gehen oder mit dem öffentlichen Bus weiterfahren.
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Gelbe Busse des öffentlichen Verkehrs in Reykjavik

Die öffentlichen Busse in Reykjavik

Prinzipiell kannst du dich in Reykjavik sehr gut zu Fuß fortbewegen, die Hauptsehenswürdigkeiten liegen alle recht zentral in der Innenstadt. Willst du aber wie ich auch ein paar Punkte ansteuern, die etwas abseits des Zentrums liegen, dann bietet die Hauptstadt ein sehr gutes öffentliches Netz mit gelben Autobussen. Mit der Reykjavik City Card für 1-3 Tage* sind sie inkludiert, ansonsten gibt es Tickets und Fahrplanauskünfte in der App Klappið (Download iOS / Android). Allerdings bist du nicht auf die App angewiesen, die Fahrplansuche funktioniert auch mit Google Maps ausgezeichnet und zuverlässig. Für den Kauf von Fahrscheinen reicht es, wenn du deine Bankkarte oder gängige Kreditkarte einfach zwei bis drei Sekunden an das orange Lesegerät beim Fahrer hältst, bis es grün aufleuchtet. Es wird dann immer der passende Tarif am Tagesende berechnet.
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Stadtansicht von Reykjavik im Winter mit dem Berg Esjan im Hintergrund

Wie viele Tage in Reykjavik bleiben?

Reykjavik lässt sich aufgrund seiner kompakten Innenstadt, wo sich fast alle Sehenswürdigkeiten befinden, prinzipiell auch in nur einem einzigen Tag erkunden. Ich empfehle dir aber, zwei volle Tage in der isländischen Hauptstadt zu verbringen. Du hast so einfach viel mehr Möglichkeiten, besondere Erlebnisse mit nach Hause zu nehmen: entdecke beispielsweise auch weniger touristisch angehauchte Orte, flaniere in Ruhe durch die Stadt, spüre versteckte Gassen auf, fühle rund um den Leuchtturm am westlichsten Punkt der Stadt die rauen Kräfte der Natur, geh in Ruhe gut essen und nimm dir Zeit für das eine oder andere Museum. Ich persönlich war drei volle Tage in Reykjavik, was mir große Flexibilität bei der Erkundung der Hauptstadt brachte, aber nicht unbedingt notwendig ist.

Reykjavik als Basis oder als Hauptziel

Wenn du das erste Mal eine Reise nach Island planst, gibt es mehrere interessante Varianten. Willst du nur Reykjavik ansehen? Dann stellst du dir mit Hilfe meines Artikels einfach alles zusammen wie eine klassische Städtereise. Willst du auch die Insel mit ihren landschaftlichen Schätzen erkunden? Hast du mehr als eine Woche Zeit (am besten 14 Tage), dann empfehle ich dir, gleich am Flughafen einen Mietwagen auszuborgen und eine komplette Rundreise entlang der Ringstraße zu den Highlights von Island zu machen. Sieh dir Reykjavik dabei am Anfang oder am Ende deiner Rundreise an. Stehen dir weniger als sieben Tage Zeit zur Verfügung, dann quartiere dich besser zentral in Reykjavik ein, von wo aus du Tagesausflüge in die nähere Umgebung machst. Das geht übrigens auch mit geführten Touren ohne Mietwagen – nachfolgend habe ich dir die besten organisierten Ausflüge zusammengestellt.


Blick in den Nationalpark Þingvellir in Island

TIPP: Die besten Ausflüge ab Reykjavik

Über GetYourGuide kannst du ab Reykjavik eine Vielzahl an Ausflügen und Tagestouren unternehmen. Beispielsweise ist die bekannteste Panoramastraße „Golden Circle“ mit dem Geysir Strokkur, dem beeindruckenden Wasserfall Gullfoss und dem historisch bedeutsamen Nationalpark Þingvellir nicht weit entfernt. Aber auch andere Naturwunder sind schnell erreichbar.

Reykjavik City Card für 1-3 Tage*

Reykjavik: Golden Circle Ganztagestour mit Kerid-Krater*

Reykjavik: Whale-Watching-Bootsfahrt und Meeresleben*

Von Reykjavik aus: Tagestour in den Süden Islands*

Reykjavik: 1-stündige Tour zur Papageientaucher-Beobachtung*

Island: Nordlichter-Bustour ab Reykjavik*

Reykjavik: City Sightseeing Hop-On/Hop-Off-Bustour*

 


Richtung Meer abfallende Straße in Reykjavik im Winter

So fühlt sich Reykjavik im Winter an

Der größte Vorteil im Winter: es sind einfach viel weniger Touristen vor Ort. Was dich in Reykjavik allerdings für ein Wetter erwartet, ist absolute Glückssache. Es kann ziemlich heftig zugehen mit Schnee, Sturm und eisigen Temperaturen. Mein Besuch in der Hauptstadt Anfang Jänner fiel genau in eine kurze Zeit des Tauwetters mit fast schon „warmen“ Temperaturen von 4°C. Der Nachteil: schmelzender Schnee macht die Wege verdammt rutschig. Reykjavik bekommt im Winter nur vier Sonnenstunden ab und die ersten Strahlen dringen erst gegen 11 Uhr vormittags über den Horizont, woran ich mich aber schnell gewöhnte. Die Stadt wird in der dunklen Jahreszeit richtig kitschig schön beleuchtet mit unglaublich vielen Lichterketten, auch an Privathäusern. Zusätzlich sorgen bunt angestrichene Hausfassaden dafür, dass kein Stimmungstief in der Dunkelheit auftaucht.
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TIPP: Warm- und Kaltwasser in Reykjavik

Reykjavik ist umgeben von Vulkanen und das Grundwasser wird von geothermalen Quellen auf natürliche Weise erhitzt. In der Luft liegt deshalb stellenweise ein schwefeliger Geruch. Besonders stark bemerkst du ihn beim Duschen oder Händewaschen mit Heißwasser. Das Wasser fühlt sich samtig weich an und für die Haut ist es sehr bekömmlich – du gewöhnst dich sicher schnell daran. Umgekehrt ist das Kaltwasser von ausgezeichneter Qualität und stammt aus den unzähligen Grundwasserquellen. Es kann bedenkenlos getrunken werden und hilft auch beim Sparen, denn du benötigst kein teures Wasser aus dem Supermarkt.

 


Statue von Ingólfur Arnarson im Zentrum von Reykjavik

Die Kurzgeschichte von Reykjavik

Rund um das Jahr 870 siedelten sich die ersten Bewohner auf Island an. Die Statue von Ingólfur Arnarson im Zentrum von Reykjavik erinnert daran. Er brach von Norwegen auf und warf zwei Holzbretter seines alten Hauses ins Meer. Wo sie angeschwemmt werden, würde er sich niederlassen. Das geschah in einer Bucht, aus der Dampf von heißen Quellen aufstieg. Fortan nannte Arnarson diesen Ort Reykjavik, was so viel wie „Rauchbucht“ heißt. Die Bewohnerzahl wuchs lange Zeit nur sehr langsam. Die Siedlung wurde 1786 zur Stadt erhoben, als gerade einmal 167 Bewohner hier lebten. Unter Skuli Magnusson („der Vater von Reykjavik“) wuchs die Stadt dann aber rasant: er eröffnete Wollfabriken und brachte mit Schafwolle die Stadt wirtschaftlich in Schwung.
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Das isländische Parlament in Reykjavik im Winter

Das zweitälteste Parlament der Welt

Auf Island besteht das Parlament Althing (Alþingi) seit 930 – es ist nach dem Parlament auf den Färöern (aus dem Jahr 900) das zweitälteste Parlament der Welt. Abgehalten wurden die Sitzungen in Thingvellir (Þingvellir), ein extrem sehenswerter Nationalpark rund 40 Kilometer östlich von Reykjavík und heute eine Hauptsehenswürdigkeit. Island geriet im Laufe der Zeit unter norwegische und dänische Herrschaft, das Parlament existierte dennoch bis 1800 weiter. Nach einer Pause wurde es erst 1844 wieder in Reykjavik eingeführt – im Bild siehst du das Parlamentsgebäude Alþingishúsið. Seit 1944 ist Island von Dänemark unabhängig und Reykjavik die Hauptstadt. Wenn du dich mehr für die Geschichte interessierst, dann nimm am besten an einem Stadtrundgang zu den historischen Plätzen in Reykjavik* teil.
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TIPP: Museen in Reykjavik

Reykjavik ist zwar nicht groß, bietet dafür aber eine umfangreiche Anzahl an klassischen und außergewöhnlichen Museen. Hier habe ich dir die wichtigsten in einer Liste zusammengefasst:

Nationalmuseum von Island*

Reykjavik City Museum

Saga Museum Reykjavik*

Maritimes Museum

Whales of Iceland Museum*

Isländisches Phallologisches Museum*

Isländisches Punk-Museum

 


Die Regenbogenstraße mit Blick auf die Hallgrimskirche in Reykjavik

DIE 15 BESTEN TIPPS UND ORTE IN REYKJAVIK

Nun nehme ich dich mit auf einen Spaziergang durch Reykjavik und zeige dir mit den nachfolgenden Bildern die schönsten Sehenswürdigkeiten, spannendsten Orte, die besten Fotospots und weitere interessante Aktivitäten.

1) Die Hallgrimskirche

Die Hallgrimskirche (Hallgrímskirkja) ist die bekannteste und wirklich eine der schönsten Sehenswürdigkeiten von Reykjavik! Sie ist mit 74,5 Meter das höchste Gebäude in Reykjavik und das zweithöchste Islands – das größte misst 77,6 Meter Höhe und steht in Kopavogur. Ich kannte die imposante Kirche von meinem ersten Besuch nur komplett eingerüstet und wegen Bauarbeiten ohne Möglichkeit, das Innere zu besichtigen. Meine Rückkehr nach Reykjavik brachte mir dann endlich einen freien Blick auf das außergewöhnliche Äußere und das wundervolle Innere.

Außenansicht der Hallgrimskirche (Hallgrímskirkja) in Reykjavik

Die ungewöhnliche Außenansicht der Hallgrimskirche

Die Errichtung der Hallgrimskirche dauerte 41 Jahre. Nach Baubeginn 1945 konnte der Kirchturm 1974 fertiggestellt werden, aber erst 1986 erfolgte mit der Vollendung des Kirchenschiffs die Konsekration. Geplant wurde das beeindruckende Gebäude von Architekt Gudjon Samuelsson. Er ließ sich von der isländischen Landschaft inspirieren und gestaltete das Äußere in Basaltsäulen. Mich erinnerte das Aussehen auch tatsächlich gleich beim ersten Anblick an die Landschaft rund um den Wasserfall Aldeyjarfoss im tiefen Landesinneren von Island.
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Innenansicht der Hallgrimskirche (Hallgrímskirkja) in Reykjavik

Die Hallgrimskirche von innen

Das Innere der Hallgrimskirche ist sehr stimmungsvoll erleuchtet, durch natürliches Licht schön hell und recht sachlich ausgestaltet. Mir gefiel diese schlichte Eleganz enorm und vor allem die riesige Orgel ist ein unglaublicher Blickfang. Die Rücklehnen der Sitzbänke lassen sich übrigens umklappen, da in der Hallgrimskirche regelmäßig Orgelkonzerte abgehalten werden und die Gäste so bequem zwischen der Altar- und der Orgelseite wechseln können, ohne sich verrenken zu müssen.
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Aussicht auf Reykjavik vom Turm der Hallgrimskirche (Hallgrímskirkja)

Schönster Ausblick auf Reykjavik

Im Shop der Hallgrimskirche kannst du nicht nur Souvenirs kaufen, sondern auch Tickets für den Aufzug, der sich neben dem Eingang befindet. Er bringt dich auf die Ebene der großen Turmuhr und über einige weitere Stufen gelangst du zur (kühlen und windigen) Aussichtsplattform, auf der die Glocken hängen. Achtung: jede Viertelstunde herrscht hier akute Erschreckungsgefahr, wenn ein Hammer die Zeit schlägt 😉 Die Aussicht ist phänomenal und du kannst in alle Himmelsrichtungen schauen. Von hier oben siehst du auch gut, wie bunt die Häuser in Reykjavik teilweise sind. Sie sind in verschiedenen Farben angestrichen, um die Laune in der dunklen Jahreszeit zu heben.
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2) Die Regenbogenstraße in Reykjavik

Von der Hallgrimskirche aus führt die Einkaufsmeile Skólavörðustígur hinab ins Zentrum der Stadt und lockt auf dem unteren Abschnitt mit einer farbenfrohen Attraktion. 2015 wurde im Rahmen des Reykjavik Pride Festivals ein Regenbogen auf den Asphalt aufgetragen. Die Bemalung galt der LGBTQ+-Gemeinschaft, um diese zu unterstützen und ein Zeichen für Vielfalt und Inklusion zu setzen. 2021 hätte das mittlerweile verblasste Werk vom Boden abgetragen werden sollen, doch nach Protesten aus der Bevölkerung gab die Stadtverwaltung den Auftrag, den Regenbogen mit witterungsfesten Farben neu und dauerhaft aufzutragen.

Regenbogenstraße Skólavörðustígur in Reykjavik

Bunte Straße im tristen Wetter

Der Regenbogen auf der Straße Skólavörðustígur ist aus meiner Sicht nicht nur ein wichtiges Zeichen für Toleranz, sondern auch ein beliebtes Fotomotiv (siehe auch das Titelbild dieses Beitrags). Speziell in den Wintermonaten sorgen die bunten Farben sicherlich auch dafür, dass die Stimmung in der lange vorherrschenden Dunkelheit erheiternd bleibt.
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3) Die Shoppingmeile Laugavegur

Die Straße Laugavegur ist der Ort, wo sozusagen der Bär steppt. Sie ist nicht nur die Shopping Meile von Reykjavik, sondern auch Heimat für zahlreiche Bars, Pubs und Lokale (siehe auch meine Tipps dazu am Ende des Artikels). Benannt ist sie nach dem historischen Weg Laugavegur, auf dem früher die Waschfrauen Berge von schmutziger Wäsche zu den heißen Quellen in Laugardalur getragen haben. Heute ist die Straße gesäumt von unzähligen Souvenirshops und Läden mit eher hochpreisigen Artikeln. Besonders Bekleidungsgeschäfte findest du hier viele, denn wenn das Wetter in Reykjavik kalt und stürmisch wird, schlägt die Stunde für Anbieter von warmen Jacken und Hosen.

Abendaufnahme der Fußgängerzone Laugavegur in Reykjavik

Eine Fußgängerzone lädt zum Flanieren ein

Ein Blick in die idyllische Fußgängerzone Laugavegur. Lass dich nicht von den wenigen Menschen täuschen: hier ist das Nachtleben wirklich spürbar! Auf dem Bild siehst du auch gleich einen Vorgeschmack auf den nächsten Punkt – Street Art. Am Haus des Mode- und Designshops Mjúk verewigte sich im Jahr 2014 die belgisch-chinesische Künstlerin Caratoes mit ihrem Wandgemälde „Ode to Mother“. Zehn Jahre später erweiterte sie 2024 das Kunstwerk auf die gesamte Fassade des Gebäudes. Es zählt mittlerweile zu den bekanntesten Murals in Reykjavik.
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4) Street Art in Reykjavik

Reykjavik ist eine richtige Hochburg, was Graffiti und Street Art angeht. Die Stadt ist voll mit kreativen Murals, teils von namhaften, teils von unbekannten Künstlerinnen und Künstlern. Einige Kunstwerke sind einfach nur schön, andere zeigen Motive mit tiefgründiger Bedeutung. Wenn du dich nicht für bestimmte Murals interessierst, sondern dich einfach inspirieren lassen willst, dann musst du nicht lange suchen. Während eines Spaziergangs durch die Innenstadt kommst du quasi alle paar Meter an einem Wandgemälde vorbei. Viele davon stechen wegen ihrer Größe und den bunten Farben sofort ins Auge – aber konzentriere dich nicht nur auf die großflächigen Werke. Auch in kleinen Nischen und an eher unscheinbaren Orten kamen mir großartige Malereien unter.

Grafitti, Straßenkunst und Murals in Reykjavik

Sehenswerte Murals in Reykjavik

Ein kleiner Ausschnitt unter Dutzenden Kunstwerken im öffentlichen Raum. Diese vier Murals gefielen mir besonders gut: oben links das Katzen-Mural von Selur (Örn Tönsberg), oben rechts die Hand von Krott & Krass, unten links ein kleines, an Ghostbusters erinnerndes Graffiti vom norwegischen Künstler Pøbel und unten rechts das wunderschöne Vogel-Mural von Ari Arnaldsson (Ari Art) .
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5) Katzen in Reykjavik

Damit hätte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet: Reykjavik ist eine richtige Katzenstadt! Eigentlich denkt man bei Island ja sofort an Schafe und Pferde, aber in der Hauptstadt begegnest du andauernd den kuscheligen und eigenwilligen Vierbeinern. Sie laufen dir auf der Straße über den Weg, sind allgegenwärtig als Motiv in Souvenirläden und haben es sich in zahlreichen Geschäften einfach bequem gemacht. Es gibt natürlich auch ein eigenes Katzen-Café namens Kattakaffihúsið (Bergstaðastræti 10a). Nachfolgend siehst du vier Beispiele für den Katzenwahnsinn in Reykjavik, aber wenn du meinen Artikel genau ansiehst, findest du noch weitere Bilder, in denen die schnurrenden Island-Miezen die Hauptrolle spielen.

Katzen in Souvenirshops in Reykjavik

Flauschige Wegbegleiter in Reykjavik

Ich staunte nicht schlecht, als mir bereits im ersten Souvenirshop zwischen Magneten und Stofftieren eine entspannt wirkende Katze vorbeiging und es sich auf einem kuscheligen Haufen Wollschals bequem machte. Die Miezen sind ein sympathischer Teil von Reykjavik und es macht richtig Spaß, sie an den unmöglichsten Stellen aufzuspüren. Wie du in den Bildern sehen kannst, ist die Katze auch ein beliebtes Motiv für Souvenirs aller Art. Sie macht jedenfalls dem zweiten Star in Island, dem Papageitaucher, große Konkurrenz. 😉


6) Das Konzerthaus Harpa

In Reykjavik hat man verstanden, dass moderne Architektur ein richtiger Anziehungspunkt in einer Stadt sein kann. Das 2011 eröffnete Konzerthaus Harpa wurde vom isländischen Stararchitekten Ólafur Eliasson entworfen und ist seitdem zum echten Markenzeichen des Landes geworden. Es ist eines der modernsten Gebäude der Stadt und ein starker Gegenpol zu den historischen, alten Häusern aus vergangener Zeit. Das Konzerthaus Harpa ist die Heimat des isländischen Sinfonieorchesters und der isländischen Oper. Auch wenn du keine Aufführung besuchen willst, lohnt sich ein Blick in das Bauwerk, dessen öffentliche Bereiche ein Restaurant und einen Shop beinhalten.

Das Konzerthaus Harpa in Reykjavik

Beeindruckende moderne Architektur

Das Konzerthaus Harpa steht am alten Hafen von Reykjavik und sticht besonders durch seine wabenartige Struktur an der Außenfassade hervor. Diese ist so gestaltet, dass sie je nach Tageslicht unterschiedliche Farben reflektiert. Im Erdgeschoss ist ein Restaurant untergebracht und der große Shop Rammagerðin, dessen Angebot ich wirklich beeindruckend vielfältig empfand. Ich bin eigentlich kein Fan von Shopping, aber hier fühlte ich mich von den hochwertigen isländischen Produkten und Souvenirs richtig gut abgeholt.
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Das beleuchtete Konzerthaus Harpa in Reykjavik

Das Konzerthaus Harpa im Farbrausch

Das Konzerthaus Harpa ist natürlich auch ein großartiges Fotomotiv. Die vier Konzertsäle im Inneren sind nach den vorherrschenden Farben des Landes benannt: „Feuerrot“ für die Vulkane, „Silbergrau“ für den Silberfelskristall, „Blauviolett“ für die Nordlichter und „Goldgelb“ für die Kalte Lagune, eine Gletscherzungenbucht auf Island. Diese Farben werden nach Einbruch der Dunkelheit in der Außenfassade effektvoll in Szene gesetzt. Tipp: Das Konzerthaus spiegelt sich in einem künstlichen Teich und sorgt für beeindruckende Erinnerungsfotos.
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7) Die Thermalbäder in und um Reykjavik

Durch die starke vulkanische Aktivität auf Island ist es kein Wunder, dass es auf der Insel zahlreiche natürliche Hot Pods und künstlich angelegte Thermalbäder gibt. In Reykjavik allein gibt es sieben Geothermalbäder und in der näheren Umgebung nochmal 18 weitere Schwimmbäder. In allen kannst du dich in natürlichem Heißwasser erholen und nach einem kalten Sightseeing-Spaziergang wieder aufwärmen. Das stimmungsvollste Bad in der Hauptstadt ist übrigens die Reykjavik Sky Lagoon Eintritt mit Transfer*, welche in einer Felsenlandschaft eingebettet ist.

Blick auf das Heißwasserbad Blaue Lagune in Island

Die Blaue Lagune in Island

Das bekannteste Thermalbad auf Island ist die hier abgebildete Blaue Lagune, welche ein hochpreisiges, aber fantastisches Erlebnis ist. Sie liegt zwischen Reykjavik und dem internationalen Flughafen Keflavik. Ich habe sie bei meinem ersten Island-Trip als Abschluss vor dem Rückflug genossen und war vom Wasser, der Sauna und den Schlammpackungen für die Haut begeistert. Buche dein Ticket unbedingt schon im Voraus! Blaue Lagune: Eintrittspaket mit Getränk, Handtuch und Maske*, wenn du selbst mit dem Mietwagen fährst oder Eintritt in die Blaue Lagune mit Transfer von Reykjavik aus*, wenn du einen Bustransfer ab Reykjavik benötigst.
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8) Der Tjörnin-See in Reykjavik

Der große Tjörnin-See wird als Herz der Stadt bezeichnet und ist ganzjährig ein beliebter Treffpunkt für Einheimische sowie Touristen. Du brauchst dich dem Ufer nur anzunähern, schon wirst du von Dutzenden Wasservögeln belagert, die mit hoffnungsvollen Blicken auf Futter warten. Der See friert im Winter zu und wird dann als Eislaufplatz genutzt – mit einer Ausnahme. Neben dem Rathaus (siehe Punkt 9), wo die Vögel gefüttert werden, wird unterirdisch Geothermalwasser in den See geleitet, um diesen Bereich frostfrei zu halten.

Wasservögel auf dem Tjörnin-See in Reykjavik

Ein Vogelparadies in Reykjavik

Direkt neben dem Rathaus (Bildmitte) ist großes Geschrei um Aufmerksamkeit angesagt. Unzählige Wasservögel warten hier im Tjörnin-See auf Einheimische und Touristen, um gefüttert zu werden. Man merkt den Vögeln an, dass sie hier gut behandelt werden, denn sie sind ganz schön zutraulich und mutig, was den Abstand zu den Menschen angeht.
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Denkmal des unbekannten Bürokraten von Magnús Tómasson in Reykjavik

Denkmal des unbekannten Bürokraten

Ein wirklich ungewöhnliches und einprägsames Kunstwerk ist direkt hinter dem Vogelfutterplatz am Tjörnin-See zu finden. Das Denkmal des unbekannten Bürokraten von Magnús Tómasson ist eine Metapher für die gesichtslosen Beamten, welche den Bürgern nur als Rädchen im Getriebe erscheinen, aber nicht als Menschen. Früher war diese Skulptur in einem Hinterhof regelrecht versteckt, heute ist sie gut sichtbar aufgestellt und ein beliebtes Fotomotiv.
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Abendlich beleuchtete Stadtansicht von Reykjavik mit Hallgrimskirche

Abendliche Stadtansicht von Reykjavik

Reykjavik verfügt wegen fehlender Hochhäuser über keine wirkliche Skyline. Deshalb ist es gar nicht so einfach, einen Ort zu finden, an dem sich für die Hauptstadt charakteristische Stadtansichten fotografieren lassen. Ein sehr guter Platz ist an der Westseite des Tjörnin-Sees hinter dem Rathaus, wo du die Kirche Frikirkjan, das Museum für moderne Kunst und im Hintergrund die Hallgrimskirche auf ein schönes Bild bringst. Abends ist das Ganze mit der Spiegelung der Lichter im See noch stimmungsvoller!
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9) Das neue Rathaus von Reykjavik

Das neue Rathaus von Reykjavik liegt am nördlichen Ufer des Tjörnin-Sees und fällt vor allem durch sein modernes Aussehen in Sichtbetonweise auf. Die Bezeichnung „neu“ ist dabei eigentlich unpassend, denn obwohl Reykjavik seit 1786 das Stadtrecht hatte, wurde nie ein Rathaus gebaut – erst 1992 wurde das jetzige eröffnet. Das Haus ist nicht nur für den Bürgermeister oder die Bürgermeisterin, sondern für alle Menschen geöffnet. Im Erdgeschoss finden regelmäßig Ausstellungen und Veranstaltungen statt. Das große Interesse der Touristen erregt aber ein großes Reliefmodell, das einen guten Überblick der isländischen Landschaft und seinen Bergen gibt.

Das beleuchtete Rathaus von Reykjavik

Stilvolle Beleuchtung am Abend

Das Rathaus von Reykjavik ragt direkt in den Tjörnin-See hinein und soll so die Verbundenheit mit der Natur und der Umwelt darstellen. Abends ist das Bauwerk stimmungsvoll beleuchtet und lässt sich am besten vom selben Fotospot an der Westseite des Sees aus aufnehmen, den ich dir im vorherigen Bild gezeigt habe.
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Das überdimensionale Modell von Island im Rathaus von Reykjavik

Das überdimensionale Modell von Island

Das überdimensionale Modell von Island steht im Erdgeschoss des Rathauses von Reykjavik. Dass es kein wirkliches Hochgebirge auf der Insel gibt, wird hier so richtig deutlich. Das Ansehen des Modells erinnerte mich übrigens speziell an die Westfjorde während meiner Rundreise mit dem Mietwagen vor einigen Jahren. Auf dem Modell siehst du richtig gut, dass im westlichen Bereich von Island eine Vielzahl an Fjorden entlang der Küste umfahren werden muss. Falls du also eine Rundreise inklusive der Westfjorde planst, solltest du das im Hinterkopf behalten und entsprechend viel Fahrzeit einplanen.
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10) Das Büro des Premierministers

Wo heute Politik betrieben wird, fristeten früher Gefangene ihr tristes Dasein. Eines der ältesten Steinhäuser in Reykjavik wurde nach einem Beschluss des Königs von Dänemark 1771 als Gefängnis eröffnet. Einige Verurteilte konnten ihre Haftstrafen verkürzen, indem sie am 20 Jahr dauernden Bau des Gebäudes selbst mitwirkten. Nach nur 45 Jahren Betrieb wurde das Gefängnis aufgelassen und 1816 geschlossen. Als Island langsam die Unabhängigkeit von Dänemark erlangte, bezog im Jahr 1904 der erste Islandminister Hannes Hafstein das Haus im Zentrum der Stadt. Bevor es zum heutigen Büro des Premierministers umfunktioniert wurde, war zwischenzeitlich auch noch der Amtssitz des isländischen Präsidenten darin untergebracht.

Büro des Premierministers in Reykjavik

Ein Gebäude als Zeitzeuge in Reykjavik

Als schlichte Schönheit und historische Sehenswürdigkeit präsentiert sich das Büro des Premierministers in der Innenstadt von Reykjavik. Vor dem Gebäude sind zwei Statuen aufgestellt. Die hier abgebildete zeigt Hannes Hafstein, den ersten Premierminister Islands. Auf der anderen Seite und im Foto nicht sichtbar steht der dänische König Christian IX. mit der isländischen Verfassung in den Händen.
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11) Sun Voyager

Eine Hauptsehenswürdigkeit von Reykjavik, die aber sehr schnell besichtigt ist, steht an der Küstenstraße Sæbraut. Die Skulptur Sun Voyager aus dem Jahr 1986 ist ein stilistisch einfach gehaltenes, symbolträchtiges Denkmal in Form eines Wikingerschiffes. Es erinnert an die Geschichte und das Erbe der Wikingerzeit, als Reykjavik entdeckt wurde. Geschaffen hat das Werk der Künstler Jón Gunnar Árnason. Ursprünglich sollte die Skulptur eigentlich, dem Namen entsprechend, in Richtung der untergehenden Sonne zeigen. Mit Einverständnis des Künstlers ist sie aber gegen Norden ausgerichtet.

Sun Voyager in Reykjavik

Der Sun Voyager im Wintergrau

Das Internet ist voll von Bildern des Sun Voyager im spektakulären Licht der untergehenden Sonne, im Hintergrund der glühende Hausberg Esja. Ich hatte dieses Glück leider nicht und musste mich mit grauem Himmel und Schnee zufriedengeben.
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12) Promenade mit Ausblick auf den Esja

Wenn du die Skulptur Sun Voyager besichtigt hast, bietet sich gleich ein ruhiger Spaziergang an der Promenade an. Unterwegs kannst du gut die Schwärme von Seevögeln beobachten, die sich hier niedergelassen haben und lautstark für Stimmung sorgen. Gehst du in Richtung Osten und weg von der Innenstadt, kommst du zum Leuchtturm Viti við Höfða. Auf der gegenüberliegenden Seite blickst du auf Esja, den Hausberg von Reykjavik. Er ist ein sehr beliebtes Wandergebiet, vor allem bei Einheimischen. Der Esja sieht optisch recht nahe aus, doch wenn du mit dem Mietwagen einen Ausflug dorthin machen willst, bist du doch fast eine ganze Stunde unterwegs.

Leuchtturm Viti við Höfða vor dem Esja in Reykjavik

Der Leuchtturm Viti við Höfða

Den Leuchtturm Viti við Höfða entdeckte ich eher zufällig beim Spazierengehen. Nach meiner Reise muss ich sagen: er ist eines der schönsten Fotomotive in ganz Reykjavik! Der Hausberg Esja ist der perfekte Hintergrund und der blau-gelbe Kontrast bringt die raue Landschaft so richtig gut zur Geltung.
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Wohntürme am Nordufer in Reykjavik

Die Wohntürme am Nordufer von Reykjavik

Vom Leuchtturm bietet sich dir noch ein weiterer interessanter Blick an. In Richtung Westen schaust du auf die Wohntürme entlang der Küstenstraße Sæbraut. Das ist vielleicht optisch nicht das schönste Motiv, aber es zeigt die Realität und gut die moderne Seite von Reykjavik.
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13) Das Gästehaus Höfði

Gleich beim Leuchtturm ist das historisch bedeutsame Höfði-Haus zu finden, wo Geschichte geschrieben wurde. Im Gästehaus der Stadt trafen sich 1986 US-Präsident Ronald Reagan und Michail Gorbatschow, Präsident der UdSSR. Beim Treffen dieser beiden Staatschefs fand man eine Einigung, um den Kalten Krieg zu beenden. Das Höfði-Haus stammt ursprünglich aus dem Jahr 1909 und wurde ursprünglich für den französischen Konsul Brillouin gebaut. Danach lebten bekannte isländische Persönlichkeiten darin und zwischenzeitlich fand es auch als britische Botschaft Nutzung.

Das Höfði-Haus in Reykjavik

Ein historisch bedeutsamer Ort in Reykjavik

Heute wird das Höfði-Haus für formelle Empfänge und festliche Anlässe genutzt. Du kannst es nur von außen besichtigen, aber aufgrund seiner Bedeutung ist es einen kleinen Umweg absolut wert.
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14) Das Naturkundemuseum Perlan

Eine Sehenswürdigkeit, die ich aus Zeitgründen nur von außen besichtigte, ist das Naturkundemuseum Perlan*. Auf sechs riesigen Heißwassertanks ist eine Kuppel aus Glas gebaut worden, in der du mehrere Ausstellungen besichtigen kannst. Der Eintrittspreis ist happig, aber dafür wird dir auch einiges geboten. Es gibt den Nachbau einer Eishöhle zu durchschreiten, du kannst dich über die Nordlichter informieren und von der Aussichtsplattform einen Rundumblick auf Reykjavik erhalten. Die Anfahrt zum Perlan geht am schnellsten mit der Bus-Linie 18 (Station Perlan).

Außenansicht des Naturkundemuseums Perlan in Reykjavik

Futuristisches Äußeres des Perlan-Museums

Das futuristisch anmutende Gebäude Perlan verbindet als Heißwassertank und Museum gleich zwei Funktionen. Wenn du davorstehst, erinnert das Bauwerk an ein bedrohliches Kraftwerk in einem Science-Fiction-Film.
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15) Der Leuchtturm auf Grótta Island

Einen Ort in Reykjavik wollte ich mir unbedingt ansehen und nicht entgehen lassen. Der westlichste Punkt der Stadt ist Grótta Island im Stadtteil Seltjarnarnes. Dort wartet ein Leuchtturm, ein Ausblick auf das Meer und die Berge rundherum sowie raues Wetter – ich liebe solche Plätze, an denen du dich so richtig spürst! Die Anfahrt erfolgt am besten mit der Bus-Linie 11 zur Station Hofgarðar. Danach spazierst du in rund 20 Minuten entlang der Küste zum westlichen Zipfel der Insel. Beachten musst du nur, dass der Zugang von 1. Mai bis 15. Juli wegen eines Vogelschutzgebiets gesperrt ist.

Leuchtturm auf Grótta Island in Reykjavik

Auf Vulkangestein zum Leuchtturm auf Grótta Island

Auf dem Weg zum Leuchtturm auf Grótta Island kommst du an jeder Menge vulkanischem Gestein vorbei, das sich auch als Souvenir eignet. Im Winter ist dieser Ort im Westen von Reykjavik bei Einheimischen und Touristen sehr beliebt, da man hier auch in der Stadt Nordlichter sehen und fotografieren kann, ohne sich in das Landesinnere begeben zu müssen.
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Kvika-Fußbad an der Promenade von Grótta in Reykjavik

Aufwärmen im Kvika-Fußbad

Ein sehr spezieller Ort ist das Kvika-Fußbad an der Promenade von Grótta. Hier wird natürliches Heißwasser aus einer naheliegenden Quelle in ein rundes Felsloch geleitet. Zum Baden ist die Stelle zu klein, aber zum Füße oder Hände Wärmen absolut großartig. Dahinter kannst du der rauen See beim Wellenschlagen zusehen.
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Ausblick in Richtung der Innenstadt von Reykjavik

Toller Ausblick in Richtung Innenstadt von Reykjavik

Der Rückweg von Grótta Island offenbart dir diesen gewaltigen Ausblick in Richtung der Innenstadt von Reykjavik. Übrigens gibt es hier keinerlei Geschäfte oder Verpflegung – mit Ausnahme des sehr beliebten und entsprechend gut gebuchten Restaurants Raðagerði Veitingahús (siehe meine nachfolgenden Tipps zum Essen und Trinken in Reykjavik in der blauen Infobox).
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ESSEN UND TRINKEN IN REYKJAVIK

Reykjavik ist ein Paradies für Foodies – allerdings ein teures Paradies, wie überall in den nordischen Ländern. Die Preise belaufen sich für Vorspeisen auf rund 20 Euro, Hauptgänge gibt es zwischen 30-50 Euro und Bier wird für ca. 9-12 Euro pro Glas ausgeschenkt. Es gibt allerdings in vielen Lokalen Happy Hour!

Bezahlt wird eigentlich ausschließlich mit Kreditkarte oder dem Smartphone, Bargeld kam mir nirgendwo unter. Spezielle Reisekreditkarten ohne Umrechnungsgebühren sind in Reykjavik bzw. Island generell sehr empfehlenswert, um Geld zu sparen. Trinkgeld wird in den Lokalen nicht erwartet, aber natürlich kannst du besonderen Service auch honorieren. In den meisten Bars gibt es übrigens kostenloses WLAN – das Passwort steht häufig auf der Speisekarte, an der Theke oder du fragst einfach danach.

Auf den Tisch kommen frische Meeresfrüchte, Lamm sowie Wild und teils auch eher ungewohnte Speisen wie Hai. Abgesehen von den ethischen Bedenken schmeckte er ziemlich gut. Bekannt ist auch Plokkfiskur (Eintopf aus Kartoffelpüree und Fisch).

Es gibt viele ausgezeichnete Restaurants, in denen du aber abends reservieren solltest, um einen Platz zu ergattern. Meine getesteten Empfehlungen: Höfnin Restaurant (Geirsgata 7) mit Garnelen im Tontopf, Pilzsuppe, Lammkeule, Lammfilet und einer guten Flasche Wein (rund 100 Euro pro Person), Salka Valka eldhús/kitchen (Skólavörðustígur 23, super Fischsuppe mit Brot, ideal zu Mittag als Snack), Íslenski Barinn – The Icelandic Bar (Ingólfsstræti 1a, Fish & Chips und gegrillter Wal) und Restaurant Raðagerði Veitingahús (Ráðagerdi 170, Burrata Salad und Pizza mit rohem Lachs).

Jedes Restaurant hat auch vegetarische Optionen und es gibt auch rein vegetarische Lokale wie das Chickpea (Hallveigarstigur 1), das sensationelle Falafel haben soll – ich konnte es aus Zeitgründen leider nicht testen.

Das isländische Hot Dog darf nicht auf deiner Speisekarte fehlen, sofern du dich nicht rein vegetarisch ernährst. Der bekannteste Kiosk heißt Bæjarins Beztu Pylsur (Tryggvagata 1) existiert seit 1937 und ist eine richtige Institution in Reykjavik. Auch Berühmtheiten waren hier schon zu Gast, darunter der ehemalige US-Präsident Bill Clinton. Tipp: auch am Flughafen findest du den Hot-Dog-Stand.

In Reykjavik wird die Kaffeekultur richtig stark gelebt mit einer Vielzahl an Cafés, wo du dich vor allem in der kalten Jahreszeit gut aufwärmen und stärken kannst. Meine Empfehlungen: Plantan Kaffihús (Njálsgata 64, rein vegan und super zum Frühstücken), Bäckerei Brauð & Co (Frakkastígur 16, mehrere Filialen, großartige Zimtschnecken), Wake and Bake (Hverfisgata 98, großartiger Spinatstrudel und diverse Bagels), Te & Kaffi (Hafnarstræti 20, mehrere Filialen, ideal für eine Pause mit Himbeerschnitte und einem skandinavischen Sara-Keks).

Kaum zu glauben, aber in Island gab es tatsächlich die Prohibition und Bier mit mehr als 2,25 % Alkoholgehalt war lange Zeit verboten. Erst seit 1. März 1989 ist das Bierverbot Geschichte und seitdem wird dieser Tag als bjórdagurinn („Tag des Bieres“) gefeiert. Das erklärt, warum die Craft Beer Szene derart stark in Reykjavik vertreten ist, darunter die Marken Einstök, Brewdog und RVK Brewing Company. Probieren kannst du die Biere zum Beispiel hier: Lemmy (Austurstræti 20, riesige Auswahl an Craft Beer), Einstök Bar (Laugavegur 10), ÆGIR 101 Bar – Taproom (Laugavegur 2), Lebowski Bar (Laugavegur 20a, angelehnt an den Filmklassiker), Den Danske Kro / Danska Kráin (Ingólfsstræti 3, klassisches Irish Pub), Loft – HI Eco Hostel & Bar (Bankastræti 7, nette Terrasse) und etwas abseits der Innenstadt im Bullseye Reykjavík (Snorrabraut 37, große Darts-Halle zum selbst Spielen oder zusehen, lautstark mit Dancehall Music beschallt).

 


FAZIT

Reykjavik strahlt gerade in der kalten Jahreszeit einen ganz besonderen Reiz für eine Städtereise aus – ganz egal, ob du in der isländischen Hauptstadt bleibst oder dich auch in das Landesinnere zu den Naturschönheiten wagst. Umgeben vom rauen Meer und einer winterlich Bergkulisse ist es ein Vergnügen, durch Reykjaviks Straßen zu flanieren und die ganz spezielle Atmosphäre zu spüren. Die wenigen Sonnenstunden fallen aufgrund der stimmungsvollen Beleuchtung in der Stadt kaum ins Gewicht – ganz im Gegenteil: das Stadtleben pulsiert und die Lichtstimmung ist zauberhaft. Eindrucksvolle Sehenswürdigkeiten, kulinarische Highlights und abwechslungsreiche Erlebnisse machen Reykjavik zu einem großartigen Reiseziel. Schreib mir gerne einen Kommentar, ob dich Reykjavik nun ebenfalls bald persönlich kennenlernen wird!😊

 

Reykjavik: Reisebericht mit Erfahrungen zu Sehenswürdigkeiten, den besten Fotospots sowie allgemeinen Tipps und Restaurantempfehlungen.

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