Nur eine knappe Stunde von London entfernt liegt Oxford, das dich in eine andere Welt entführt. Zwischen ehrwürdigen Türmen, einer jahrhundertealten Bibliothek und mittelalterlichen Bauwerken fühlt sich ein Spaziergang an wie eine Zeitreise – oder wie ein Filmset. Kein Wunder, dass hier Szenen der Harry-Potter-Filme entstanden sind. Die Colleges der Universität versprühen Glanz, Geschichte und Magie. Doch um tiefere Einblick in diese faszinierende Welt zu erhalten, ist etwas Planung notwendig. Warum, erfährst du in meiner Fotostory über eine faszinierende Stadt, die dich zwischen Touristengruppen und studentischem Leben verzaubern, aber auch ziemlich herausfordern wird.
DIE HÖHEPUNKTE AUS OXFORD IN DIESEM REISEBERICHT
Ein ehrlicher Erfahrungsbericht über einen Tagesausflug nach Oxford mit allen Höhen und Tiefen
Tipps zur Anreise nach Oxford mit Bus oder Bahn und wo die Vorteile bzw. Nachteile dabei liegen
Ein kurzer geschichtlicher Einblick in die Entstehungsgeschichte der Stadt und die Rolle der Universität
Wichtige Tipps, warum du deinen Ausflug gut planen und viele Tickets schon im Voraus buchen solltest
Eine Fotostory mit vielen Bildern, um dir die Sehenswürdigkeiten von Oxford spürbar zu machen
Dieser Artikel wurde zuletzt am 5. Mai 2025 aktualisiert.
OXFORD
FAKTEN
Reisezeit: März (Tagesausflug von London aus)
Anreise: Mit dem Zug oder Bus möglich, Details siehe Fließtext unten
Hoteltipps für Oxford mit zentraler Lage und sehr guter Bewertung:
Hotel The Store* (1-5 Broad Street, Oxford)
Hotel Courtyard by Marriott Oxford City Centre* (15 Paradise Street, Oxford)
Hotel Malmaison Oxford* (3, Oxford Castle, New Road, Oxford)
Auf meinem bevorzugten Buchungsportal booking.com findest du weitere schöne Hotels in Oxford*.
Hoteltipp 1 in London: Hotel citizenM Tower of London* (40 Trinity Square, London): exzellente Lage am Tower of London, U-Bahn-Station Tower Hill (Circle Line/District Line) vor der Tür, DLR-Station Tower Gateway und Busstation Tower of London (nützliche Linie 15) je zwei Minuten entfernt. Bei der Buchung unbedingt ein Zimmer mit Blick auf den Tower wählen (Aufpreis zahlt sich aus). Zimmer klein aber sehr funktional, modern, nicht einengend. Zentrale Multimedia-Steuerung über ein iPad. Guter Schallschutz, internationale Steckdosen, sehr bequemes großes Bett, Nasszelle mit super Dusche, schnelles WLAN, täglich zwei Flaschen Wasser gratis, Kühlschrank, Safe vorhanden. Große Public Area mit Bar und kleinem Café, Rooftop-Bar mit grandioser Aussicht. Weiterempfehlung? JA!
Hoteltipp 2 in London: The Gate ApartHotel London* (41 White Church Lane, London): stilvolles und modernes Boutiquehotel im Stadtviertel Whitechapel in unmittelbarer Nähe zur Station Aldgate East (U-Bahn-Linien District und Hammersmith & City, Buslinie 15 mit direkter Verbindung in die Innenstadt). Hotel sowohl mit normalen Studios als auch Apartments für Selbstversorger. Studio-Zimmer geräumig, kleine Küchenzeile mit Backofen und Kühlschrank, sehr bequemes Bett, super Dusche, schnelles WLAN, Klimaanlage (abschaltbar), Safe. Kostenloser Kaffee und Tee in der Lounge im 5. Stock. Frühstück nicht gebucht, da in der Umgebung sehr viele Lokale, Cafés und Pubs. Weiterempfehlung? JA!
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TRANSPARENZHINWEIS
*Die mit Stern gekennzeichneten Verweise in diesem Blogartikel sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn dir mein Blogartikel bei der Planung deiner Reise geholfen hat, freue ich mich, wenn du über diese Links deine Unterkunft oder Freizeitaktivitäten buchst. Ich erhalte dadurch eine kleine Provision und du unterstützt den Erhalt dieses Blogs. Für dich entstehen dabei selbstverständlich keine Nachteile. Vielen Dank! 🙂
Oxford: Ein Ochse in der Universitätsstadt
Oxford wurde im Jahr 912 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name bedeutet „Furt (Ford) der Ochsen (Ox)“, deshalb ist der Ochse auch im Stadtwappen zu sehen. In der Bekanntheitsskala der Stadt steht die Universität Oxford an oberster Stelle – sie ist die älteste in Großbritannien und besteht aus insgesamt 39 Colleges. Doch auch abseits der elitären Bildungsstätte ist die Stadt reich an Architektur und Kultur. Vor allem die gut erhaltenen mittelalterlichen Bauwerke sind großartig und ein beliebter Drehort für bekannte Filme und Serien. Der Dichter Matthew Arnold ließ sich von der Schönheit inspirieren und nannte Oxford „The City of Dreaming Spires“ („Stadt der träumenden Türme“). An spannenden Museen mangelt es ebenfalls nicht und für Leseratten sind die großen Buchhandlungen der Stadt ein absolutes Paradies.
Warum Oxford Planung braucht
Oxford wirkt vielleicht wegen der vielen historischen Gebäude wie ein großes Freilichtmuseum. Es ist aber eine äußerst lebendige Stadt mit vielen Studierenden, die auch Ruhe zum Lernen benötigen. Das ist ein krasser Widerspruch zu den großen Touristengruppen, die sich vor allem an den Wochenenden hierher begeben. Der Zugang zu den Colleges der Universität Oxford ist deshalb streng geregelt. Schilder an den Eingängen zeigen an, ob die Öffentlichkeit Zutritt hat oder nicht – das kann sich bei Events auch spontan ändern. Die meisten Bauwerke können nur mittels geführter Tour besichtigt werden und deshalb solltest du vor deinem Ausflug etwas Planung durchführen.
Wie viel Zeit benötigst du in Oxford?
Normalerweise planen meine Freundin und ich für Städtereisen je nach Größe der Destination relativ viel Zeit ein, um uns auf den neuen Ort ohne Stress einlassen zu können. Unser Tagesausflug von London nach Oxford war allerdings eine erst spontan am Vortag beschlossene Sache, weshalb nicht alles zu unseren Gunsten lief. Wir reisten mit dem Zug erst gegen Mittag an und so waren es schlussendlich nur sieben Stunden, die wir tatsächlich in Oxford verbrachten. Das ist für einen ersten oberflächlichen Eindruck in Ordnung, aber tiefgehende Erlebnisse kannst du so nicht erwarten. Ich empfehle dir: reise möglichst früh an und erst nach Einbruch der Dunkelheit zurück – oder übernachte besser gleich eine Nacht in Oxford*, denn zu sehen und zu tun gibt es wirklich genug! Vermeide auch nach Möglichkeit einen Besuch am Wochenende oder an Feiertagen, um den Menschenmassen zu entgehen.
Oxford: Zwischen Geschichte und Realität
Obwohl Oxford nur rund 90 Kilometer Luftlinie vom Londoner Stadtzentrum getrennt liegt, ist ein Besuch der geschichtlich relevanten Stadt gar nicht so selbstverständlich. Nur wegen Oxford wirst du kaum nach Großbritannien reisen, sondern eher zusätzlich als Ausflug während einer Städtereise nach London einplanen. Oxford wird dich aufgrund seiner kulturell herausragenden Plätze sowie Bauwerke zum Staunen bringen – aber ebenso wirst du überrascht sein, wie hässlich, überlaufen und extrem touristisch es stellenweise sein kann. Oxford besteht eben nicht nur aus glamourösen und imposanten Gebäuden, sondern kämpft wie andere Städte auf der Welt mit vielfältigen Problemen. Stellst du dich darauf ein, wirst du trotzdem garantiert nicht enttäuscht werden!

Die Anreise nach Oxford per Bus oder Zug
Für die Anreise nach Oxford gibt es zwei Varianten. Der Bus namens Oxford Tube fährt untertags ca. alle 15 Minuten vom Bahnhof London Victoria Coach Station ab. Er ist recht günstig (Hin- und Rückfahrticket ca. 23 Pfund), dafür benötigt er knapp zwei Stunden nach Oxford. Durch den Londoner Stadtverkehr kann sich die Fahrzeit allerdings massiv verlängern! Die bessere Wahl ist der von Great Western Railway betriebene Schnellzug, welcher alle 30 Minuten vom Bahnhof London Paddington in nur 55 Minuten nach Oxford fährt. Vom Bahnhof bist du zu Fuß in zehn Minuten im Zentrum. Kaufst du das Ticket spontan im Internet oder am Automaten, zahlst du für ein Hin- und Rückfahrticket ca. 36 Pfund – es gibt aber viele Ermäßigungen, wenn du es Wochen im Voraus kaufst. Die Züge können trotz ihrer Länge sehr gut gefüllt sein, eine Reservierung ist aus meiner Sicht dennoch nicht notwendig.
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Die berühmte Oxford University
Wenn von der University of Oxford die Rede ist, sind die insgesamt 39 Colleges mitgemeint – sie bilden gemeinsam die Universität. Laut Aufzeichnungen wurde zumindest seit 1096 in Oxford unterrichtet. Wann die Uni aber exakt gegründet wurde, ist nicht bekannt. Ab 1167 wuchs sie stark, als König Heinrich II. es den Engländern verboten hatte, die Universität von Paris zu besuchen und diese stattdessen nach Oxford gingen. Die zahlreichen Studierenden hatten Probleme, Unterkünfte vor Ort zu finden, weshalb ab dem 13. Jahrhundert erste studentische Bleiben (Halls) errichtet wurden, aus denen später die Colleges hervorgingen. Hier finden Vorlesungen statt, in prachtvollen Speisesälen (Harry Potter lässt grüßen) wird gegessen und es wird gemeinsam Sport (vor allem Rudern) betrieben. Oxford steht in ständigem Konkurrenzkampf zur Universität Cambridge, was Sport, die Anzahl an Absolventen sowie Rang und Status angeht.

Das Who is who der Oxford-Alumni
Die Universität Oxford (im Bild das Brasenose College) brachte eine sehr beachtliche Anzahl an berühmten Absolventinnen und Absolventen hervor. Darunter sind viele britische Premierminister und Premierministerinnen – unter anderen Margaret Thatcher, Tony Blair und David Cameron. Unter den internationalen Staatsoberhäuptern ist US-Präsident Bill Clinton zu finden, bei den 55 Nobelpreisträgern und Wissenschaftlern sei stellvertretend Stephen Hawking genannt (der ironischerweise nie einen Nobelpreis erhielt). Auch berühmte Schauspieler haben in Oxford studiert, darunter „Mr Bean“ Rowan Atkinson, Hugh Grant, Kate Beckinsale und Emma Watson. Aus literarischer und popkultureller Sicht sind Oscar Wilde, J.R.R. Tolkien („Herr der Ringe“), C.S. Lewis („Die Chroniken von Narnia“) und Lewis Caroll („Alice im Wunderland“) hervorzuheben.
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Oxford und Harry Potter
Die mittelalterlichen Bauwerke waren wie geschaffen als Filmkulisse oder Inspiration für einige der Harry-Potter-Filme. Im Christ Church College sind die Treppe und die Große Halle von Hogwarts zu finden – dort wurde zwar nicht direkt gedreht, aber sie stand Pate für die Version im Harry-Potter-Studio. In der Bodleian Library wurde Duke Humfrey’s Library als Hogwarts-Bibliothek verwendet und die Divinity School als Krankenstation. Im New College wirst du den Kreuzgang und den Innenhof wiedererkennen. Es gibt eigene Führungen, auf denen du die wichtigsten Harry-Potter-Orte in Oxford besichtigen kannst. Der Harry Potter Rundgang mit New College* beinhaltet nur die Divinity School und das New College. Willst du das volle Erlebnis inklusive der Großen Halle von Hogwarts, musst du die relativ teure, aber umfangreiche dreistündige Tour Rundgang durch die Universität mit Besuch der Christ Church* buchen.
Tipp: Tickets für Oxford besser vorab buchen
Buche Besichtigungen und Führungen in Oxford* rechtzeitig online, denn bei unserem relativ spontanen Tagesausflug waren vor Ort fast alle Touren bereits um die Mittagszeit ausgebucht. Nachfolgend habe ich dir in der blauen Infobox die wichtigsten und nützlichsten Tickets auf der Plattform GetYourGuide zusammengestellt. Wenn du die Tickets dann fix in der Tasche hast, kannst du auch besser abschätzen, wie viel Zeit du in Oxford tatsächlich benötigen wirst. Denn auch eventuelle Museumsbesuche, Pausen, Essen gehen und gemütliches Flanieren durch die Stadt sollten nicht zu kurz kommen, um deinen Besuch in dieser besonderen Stadt richtig genießen zu können.
Oxford: Alle nützlichen Tickets auf einen Blick
Oxford: City Sightseeing Hop-On/Hop-Off-Bustour*
Oxford: C.S. Lewis & J.R.R. Tolkien Guided Walking Tour*
Oxford: Universitäts- und Stadtführung mit Alumni Guide*
Oxford: Rundgang durch die Universität mit Besuch der Christ Church*
Oxford: Harry Potter Rundgang mit New College*
Oxford: Ticket für den Botanischen Garten*
FOTOSTORY: DIE HÖHEPUNKTE IN OXFORD
Auch wenn meine Freundin und ich während unseres Ausflugs nach Oxford nicht überall hineinblicken konnten: wir haben jede Menge spannende Orte, Plätze und Prachtbauten zu Gesicht bekommen. Mit den folgenden Bildern nehme ich dich mit auf einen Rundgang durch die Höhepunkte von Oxford, viel Vergnügen dabei!

Die Cornmarket Street in Oxford
Die Cornmarket Street ist die Haupteinkaufsstraße und Fußgängerzone in Oxford. Sie ist eine bunte Mischung aus hässlichen Neubauten und wunderschönen historischen Häusern, durch die sich eine Unmenge an Touristen drängt. Die aus meiner Sicht sehenswerteste Ecke mit zwei faszinierenden Gebäuden ist an der Kreuzung zur Ship Street zu finden. Der Saxon Tower der Kirche St Michael at the North Gate stammt aus dem Jahr 1040 und zählt zu den ältesten Bauwerken in Oxford. Er stammt aus einer Zeit, als hier das Nordportal der Stadtmauer stand. Du kannst ihn täglich gegen eine kleine Gebühr über 97 Stufen besteigen und die Aussicht genießen. Gleich daneben sticht ein Fachwerkhaus aus dem 14. Jahrhundert ins Auge. Früher produzierte hier die unter Einheimischen beliebte Schneiderei „Zac’s“, heute ist darin leider eine seelenlose Filiale der Kette Pret a Manger zu finden.
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Der Castle Mill Stream in Oxford
Der Castle Mill Stream ist ein Nebenarm der Themse und schlängelt sich wildromantisch durch die Stadt. Der Name erinnert an die Vergangenheit, als noch eine Mühle ihre Arbeit am Wasser verrichtete. Du bekommst den Kanal auf dem Weg in die Innenstadt zu Gesicht, wenn du vom Bahnhof kommend eine der Brücken überquerst. Ein Spaziergang entlang des Castle Mill Stream oder auch entlang des Oxford Canal mit seinen zahlreichen Booten wäre sicherlich sehr reizvoll gewesen, aber meine Freundin und ich konzentrierten uns auf die Innenstadt und ihre Hauptsehenswürdigkeiten.

Der Gloucester Green Outdoor Market
Der Gloucester Green Outdoor Market ist von Donnerstag bis Samstag geöffnet und bietet sich als erste Station in Oxford an, wenn du schon Hunger verspürst. Er ist auf dem gleichnamigen Platz Gloucester Green angelegt und rundherum sind zahlreiche Lokale mit internationaler Küche beheimatet. Zu Marktzeiten wird auch jede Menge Street Food angeboten. Der Duft der verschiedenen Speisen war wirklich betörend! Abseits vom Essensangebot findest du hier viele Antiquitäten, aber auch jede Menge Ramsch.
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Das Balliol College in Oxford
Unser erster geplanter Stopp für die Besichtigung eines Gebäudes der Universität Oxford war eigentlich das 1263 gegründete Balliol College, wo wir uns die Gärten, die große Halle und die Kapelle ansehen wollten. Leider war an unserem Besuchstag der Zugang für die Öffentlichkeit gesperrt, weswegen wir uns mit der Außenansicht begnügen mussten. Das College liegt auf der Broad Street, auf der du zauberhafte Shops und Auslagen zu Gesicht bekommst. Ein Highlight sind die zahlreichen Buchläden – der bekannteste heißt Blackwell’s Bookshop, wo du unbedingt einen kleinen Rundgang durch die Tausenden Bücher machen solltest. Passenderweise waren wir zufällig genau am Wochenende in Oxford, an dem ein Literaturfestival abgehalten wurde.

Die magische Broad Street in Oxford
Die Broad Street ist generell eine extrem sehenswerte Straße in Oxford. Dort reiht sich ein historisches Gebäude neben das nächste und ich spürte dort die Magie der Universitätsstadt am stärksten – ich bin gespannt, ob es dir ähnlich geht! Auf diesem Foto blickst du auf das Hertford College, das 1490 als Magdalen Hall gegründet wurde und seinen jetzigen Namen seit 1874 trägt. Ein paar Bilder weiter unten komme ich nochmals auf das Hertford College zurück, denn es bietet eine berühmte Hauptsehenswürdigkeit in Oxford.
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Das Sheldonian Theatre
The Sheldonian Theatre ist der Hauptveranstaltungssaal für Events der Universität. Wer es von den rund 24.000 Studierenden in Oxford zu einem erfolgreichen Abschluss schafft, wird hier feierlich verabschiedet. Außerdem finden hier regelmäßig Konzerte, Lesungen, Diskussionen und weitere Veranstaltungen statt. Meine Freundin und ich konnten wegen des gerade laufenden Literaturfestivals leider keinen Blick in das Innere der Halle werfen. Tickets für eine Besichtigung des Sheldonian Theatre inklusive Zugang zur Kuppel kaufst du am besten schon vorab online auf der Webseite sheldonian.ox.ac.uk. Vor Ort bekommst du Eintrittskarten in der gegenüber befindlichen Weston Library – allerdings können diese an starken Besuchstagen schon früh ausverkauft sein.
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Die Bodleian Old Library
Die Bodleian Old Library ist die Hauptbibliothek von Oxford, eine der ältesten Europas und mit über 13 Millionen Dokumenten die zweitgrößte Bibliothek in Großbritannien – nur die British Library in London ist umfangreicher. Sie wurde 1602 auf Grundlage der Sammlung von Thomas Bodley eröffnet. Die gotische Architektur ist derart imposant und einprägsam, dass es kein Wunder ist, dass dieser Ort eine beliebte Filmkulisse ist – nicht nur für die Harry-Potter-Filme (siehe nächstes Bild) und andere große Produktionen, sondern auch in Serien und historischen Dokumentationen. Eine Besonderheit sind die Dutzenden fratzenartigen Gesichter aus Stein an den Dachrändern der Gebäude. In den Souvenirshops kannst du sie auf Postkarten und als Miniaturmodell genauer ansehen.
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Die Divinity School in Oxford
Die Divinity School ist ein weiterer Teil der Bodleian Library, hier wurde früher Theologie gelehrt. Dieses Gebäude ist das einzige, welches meine Freundin und ich auch von innen ansehen konnten. Tickets für eine Besichtigung ohne Führung gibt es wieder in der Weston Library. Die Divinty School wurde zwischen 1427 und 1483 erbaut und besticht vor allem durch die enorm detailreich gestaltete gotische Gewölbedecke. Dieser Raum wurde in den Filmen „Harry Potter und der Stein der Weisen“, „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ sowie „Harry Potter und der Feuerkelch“ als Krankenhausflügel genutzt. Direkt darüber im ersten Stock befindet sich Duke Humfrey’s Library, die als Filmkulisse für die Bibliothek von Hogwarts verwendet wurde. Diese kannst du allerdings nur im Rahmen einer geführten Tour ansehen.
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Die Seufzerbrücke in Oxford
Verlassen wir nun das Areal der Bodleian Library. Die Bridge of Sighs (Seufzerbrücke) ist eine weitere Hauptsehenswürdigkeit von Oxford und heißt eigentlich Hertford Bridge. Die 1914 erbaute Brücke verbindet den alten und neuen Teil des Hertford College. Sie ist nur für Studierende bestimmt, deren Schatten hinter den Glasscheiben vorbeihuschen. Der umgangssprachliche Name „Seufzerbrücke“ stammt von der fälschlichen Annahme, dass das Bauwerk eine Nachahmung des berühmten Pendants in Venedig sei. Vergleichst du die Brücken miteinander, ist eine Ähnlichkeit aber nur mit Fantasie zu sehen. Allerdings gibt es eine andere Ähnlichkeit: Die Hertford Bridge wirkt wie eine gequetschte Version der Rialtobrücke, die ebenfalls in Venedig zu finden ist. Egal, welchen Namen die Seufzerbrücke in Oxford nun trägt – sie ist ein großartiges Fotomotiv!
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Das Turf Tavern Pub in Oxford
Direkt hinter der Seufzerbrücke auf der New College Lane ist der Zugang zu einem schmalen, unscheinbaren Durchgang. Dieser führt dich zu einem berühmten Pub, die Turf Tavern! Das 1381 gegründete Lokal ist bei Studierenden und Touristen äußerst beliebt und trotz des versteckten Standorts immer gut besucht. Wir ergatterten einen kleinen Tisch neben der urigen Ausschank – Vorsicht auf deinen Kopf, die Holzbalken liegen hier sehr tief! Die Turf Tavern wurde im Laufe der Geschichte von zahlreichen berühmten Persönlichkeiten besucht, darunter Richard Burton, Elizabeth Taylor, Tony Blair, C.S. Lewis, Stephen Hawking und Margaret Thatcher. Dem ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton wird auf einer Tafel nachgesagt, dass er hier Marihuana geraucht haben soll. Lass dir das Pub, ein frisches Pint und köstliche Fish & Chips nicht entgehen, denn die Atmosphäre ist wirklich großartig.
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Radcliffe Camera, das Wahrzeichen von Oxford
Die historisch herausragende Radcliffe Camera wurde zwischen 1737 und 1749 errichtet – sie ist ein weiterer Teil der mehrere Gebäude umfassenden Bodleian Library. Es handelt sich dabei um den allerersten runden Lesesaal in ganz Großbritannien. Auf diesen Ort war ich schon sehr gespannt, denn die Radcliffe Camera wird wirklich überall als Wahrzeichen der Stadt Oxford bezeichnet. Studierende kommen hier zum Lernen und Recherchieren her, die Öffentlichkeit ist leider komplett ausgesperrt – auch geführte Touren durch die Innenräume werden nicht angeboten. Es ist jedenfalls trotzdem ein super Fotomotiv, wie du hier im Bild siehst. Aufgenommen habe ich es im Vaults & Garden Café, das in die Church of St Mary the Virgin integriert ist.
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Church of St Mary the Virgin in Oxford
Wenn es einen Ort in Oxford gibt, den du keinesfalls auslassen darfst, dann ist es die Kirche Church of St Mary the Virgin. Sie wird auch University Church genannt und bietet gleich zwei Vorteile. Einerseits ist das Innenleben aus dem 14./15. Jahrhundert einfach umwerfend schön und mit etwas Glück kannst du wie wir einer Konzertprobe oder der Orgel lauschen – die Akustik ist hier sensationell. Die Galerie ist für Besucherinnen und Besucher geöffnet und lässt einen ausgezeichneten Blick in das Kirchenschiff zu. Der zweite Vorteil ist der Kirchturm, den du besteigen kannst. In den folgenden Bildern siehst du, warum du dir dieses Erlebnis nicht entgehen lassen solltest.
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Das historische Uhrwerk von Thomas Paris
Der Aufstieg auf den Turm der Church of St Mary the Virgin beginnt direkt im kleinen Shop beim Eingang der Kirche, wo du auch die Tickets erhältst. Auf dem Weg nach oben kommst du am funktionierenden, historischen Uhrwerk vorbei, das absolut faszinierend zum Anschauen ist. Es stammt aus dem Jahr 1741 und jedes einzelne Teil wurde vom Uhrmacher Thomas Paris per Hand geplant, geschmiedet, geformt, gehämmert und zur fertigen Uhr zusammengesetzt. Aus heutiger Sicht eigentlich unvorstellbar, dass eine einzelne Person solch ein technisches Meisterwerk komplett allein zusammenbaut. 100 Pfund wurden Thomas Paris dafür bezahlt – sicherlich kein schlechter Lohn in der damaligen Zeit.
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Ausblick vom Turm der Church of St Mary the Virgin
Für den Turmaufstieg geht es insgesamt 127 Stufen hinauf, wobei nur das letzte Stück über eine enge Wendeltreppe führt. Auf dieser bist du aber mit entgegenkommenden Personen zu Ausweichmanövern mit körperlicher Kreativität und Verrenkungen gezwungen. Oben angekommen, führt ein sehr schmaler Gang rund um den Kirchturm – erneut ist das Ausweichen wieder ein faszinierendes Ritual und erfordert Abstimmung unter den Touristen. Außerdem solltest du nicht unbedingt Höhenangst haben, denn es gibt kein Schutzgitter. Aber es zahlt sich aus, denn von hier oben erhältst du die absolut beeindruckendste Sicht auf Oxford. In diesem Bild siehst du die Radcliffe Camera.
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Panoramablick auf das Magdalen College
Bewegst du dich auf der Aussichtsebene des Turms nach rechts, blickst du auf den östlichen Teil der Innenstadt von Oxford. Im Vordergrund sind noch Gebäudeteile der Examination Schools zu sehen, im Hintergrund ragt der Turm des Magdalen College in die Höhe. Es wurde 1458 gegründet und kann ebenfalls mittels Führung besichtigt werden. Dieses Bild lässt gut erahnen, warum der Dichter Matthew Arnold die Stadt Oxford als „The City of Dreaming Spires“ („Stadt der träumenden Türme“) bezeichnete.
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Perfekter Blick auf das All Souls College
Wieder ein paar Schritte weiter auf dem schmalen Kirchturmgang, präsentiert sich vor dir das All Souls College in seiner ganzen Pracht. Dieses Fotomotiv brannte sich in meinem Gedächtnis sehr stark ein, weil es für mich eine Art stellvertretendes Symbolbild für die mächtige und ruhmreiche Architektur der Universität Oxford darstellt. Das College existiert bereits seit 1438.
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Der Covered Market in Oxford
Den Covered Market in Oxford gibt es schon seit 1770 – es ist damit einer der ältesten Märkte in Großbritannien, die durchgängig in Betrieb sind. Eigentlich kann man hier von einer großen Markthalle sprechen, die aus mehreren Gängen und einer Vielzahl an Geschäften, Lokalen, Cafés, Fleischereien, Gemüseläden und weiteren interessanten Shops besteht. Der Ort ist unter Einheimischen und Touristen sehr beliebt wegen der vielfältigen internationalen Küche und den vergleichsweise günstigen Preisen. Halte deine Augen offen und schau immer wieder mal in die Höhe: an mehreren Stellen findest du Figuren und Symbole aus „Alice im Wunderland“. Es ist eine Hommage an Lewis Carroll (siehe auch nächstes Bild).
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Das Christ Church College
Das Christ Church College von 1525 ist das größte und auch berühmteste in Oxford. Die hier abgebildete Außenansicht mit dem Tom Tower lässt leider nicht erahnen, was für ein mächtiger Gebäudekomplex dahintersteckt. Hier ließ sich Lewis Carroll – dessen richtiger Name Charles Lutwidge Dodgeson war – von der zehnjährigen Tochter des Dekans und den Räumlichkeiten sowie Gärten im College inspirieren und schrieb Alice im Wunderland. Christ Church diente aber auch als sehr wichtige Kulisse und Inspiration für die Harry-Potter-Filmreihe. Dementsprechend schnell sind hier die Tickets für eine Führung durch Christ Church* ausgebucht.
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Der Carfax Tower und die Quarter Boys
Der Carfax Tower ist ein jahrhundertealtes, historisches Überbleibsel der St Martin’s Church, die um 1032 hier errichtet wurde. Ende des 19. Jahrhunderts riss man die Kirche wegen einer Straßenverbreiterung ab, der Turm hingegen steht bis heute und kann gegen eine kleine Gebühr sogar bestiegen werden. Über 99 Stufen geht es auf einer engen Wendeltreppe nach oben. Wie der Ausblick ist, kann ich dir leider nicht sagen, denn du ahnst es schon: die Öffnungszeit war während unseres Besuchs schon vorbei. Eine Besonderheit an der Außenseite des Carfax Tower ist die Uhr aus dem 14. Jahrhundert. Unterhalb des Ziffernblattes schlagen Figuren in römischen Uniformen die Viertelstunde, weshalb sie Quarter Boys genannt werden.
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Das Oxford Castle Quarter
Geschichtlich war Oxford und seine Umgebung immer wieder umkämpft, deshalb findest du hier das Oxford Castle Quarter als massive Verteidigungsanlage. Die Burg wurde im 11. Jahrhundert erbaut und du kannst ausschließlich mittels geführter Tour durch das Schloss Oxford* in das Mittelalter eintauchen. Inkludiert sind dabei in einer 50-minütigen Führung die 900 Jahre alte Krypta, der Aufstieg auf den Saxon St George’s Tower für Ausblicke in alle Richtungen und das historische Gefängnis. Interessant hätte ich auch den angrenzenden Hügel Castle Mound empfunden, doch wie so oft an unserem Besuchstag war auch hier alles bereits geschlossen.
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Die (etwas chaotische) Rückreise nach London
Jede halbe Stunde düst ein Direktzug zurück nach London und wir planten unsere Fahrt am frühen Abend ein – genauso wie Dutzende weitere Tagestouristen. Doch manchmal lohnt es sich, einfach noch etwas Geduld zu beweisen und auch den Durchsagen zu lauschen. Noch vor der Einfahrt des bereits überfüllten Zuges entschieden wir, auf den Folgezug zu warten. Der Fahrdienstleiter machte über Lautsprecher darauf aufmerksam, dass im nächsten Zug der Great Western Railway 800 freie Sitzplätze warteten. Und so endete unser Tagesausflug nach Oxford nicht als gequetschte Sardine in einem Waggon, sondern äußerst entspannt in einem halbleeren Zug. Ideal, um die einprägsamen Momente nochmals Revue passieren zu lassen!
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TIPP: Weitere sehenswerte Orte in Oxford
Wenn du mehr Zeit zur Verfügung hast, sind vielleicht noch das kostenlose Ashmolean Museum aus dem Jahr 1683 (Kunst und Archäologie), das Oxford Museum of Natural History oder das Stadtmuseum Museum of Oxford etwas für dich. Ein weiterer Punkt, den wir auslassen mussten: der wunderschöne Botanische Garten* (der erste dieser Art in Großbritannien) östlich des Universitätsviertels und die Bootshäuser der Colleges entlang der Themse im Süden der Stadt.
FAZIT
Oxford ist als Ziel für einen Tagesausflug (oder sogar länger) ab London absolut prädestiniert. Obwohl die Stadt auch ihre weniger schönen Seiten hat und an der Grenze zum Massentourismus steht, lebt sie bis heute vom guten Ruf der Oxford University. Deren zahlreiche historische Bauwerke zählen zu den schönsten Sehenswürdigkeiten und lassen dich während eines Rundgangs für kurze Zeit in die Geschichte und in eine andere Welt eintauchen. Kein Wunder, dass Oxford ein beliebter Schauplatz für Kino und Fernsehen ist. Planung ist allerdings wirklich ratsam, damit es dir nicht ergeht wie meiner Freundin und mir: buche lieber schon im Voraus deine Tickets, um die Gebäude und Drehorte berühmter Filme wie „Harry Potter“ auch von innen ansehen zu können. Für mich steht jedenfalls fest: wir kommen wieder! Wie sieht es mit dir aus, planst du nun auch einen Ausflug nach Oxford? 🙂
Ich war schon so oft on London – und habe es noch nie nach Oxford geschafft. Muss ich dringend nachholen.
Viele Grüße,
Patricia
Wow, hier erfährt man wirklich alles zu Oxford! Jetzt war ich schon gefühlt 1000x in London, aber Oxford schiebe ich immer nur vor mir her. Bald ist es aber soweit, der Artikel macht richtig Lust! Und Vorplanen scheint besser zu sein 🙂