Ist Irland für euch auch so ein Sehnsuchtsland wie für mich? Rauhe Küstenlandschaften, weidende Schafe auf saftigen grünen Wiesen und die irische Herzlichkeit der Bevölkerung verführen zu einem Trip auf die Insel. Der ideale Startpunkt dafür ist die Hauptstadt Dublin, welche eine perfekte Mischung aus Kultur, Unterhaltung und Kulinarik bietet – und die Heimat von Guinness ist! In diesem Reisebericht nehme ich euch zu allen Highlights von Dublin mit und verspreche euch, dass ihr nach dem Lesen sofort auch nach Irland wollt.
DIE HÖHEPUNKTE IN DUBLIN
Eine überschaubare Großstadt, in der fast alles fußläufig erreichbar ist
Eine Stadt voller Geschichte mit dem Highlight The Book of Kells im Trinity College
Das quirlige Viertel Temple Bar mit Dutzenden Pubs und vielen kreativen Läden
Das Guinness Storehouse, Erlebnismuseum und Heimat des Nationalgetränks Guinness
Historische Bauwerke aus dem vorigen Jahrtausend und architektonische Schätze der Gegenwart
Dieser Artikel wurde zuletzt am 8. März 2022 aktualisiert.
Dublin (Baile Átha Cliath)
FAKTEN
Reisezeit: Februar 2022 (3 Tage, 2 Übernachtungen); März 2013 (3 Tage, 2 Übernachtungen)
Anreise: Mit dem Flugzeug von Flughafen Wien-Schwechat nach Dublin Airport (ca. 2:30 h)
Unterkunft: Hotel Wren Urban Nest* (St Andrew’s Lane): 2021 in einem ehemaligen Theater und Nachtclub eröffnetes Boutiquehotel mit Fokus auf Nachhaltigkeit, super zentrale Lage am Rande des Szeneviertels Temple Bar, dennoch komplett ruhig in einer Seitengasse gelegen, sehr geschmackvolle Einrichtung, relativ kleine Zimmer mit sehr guter Raumaufteilung, WC und Dusche getrennt und geräumig, bequemes Bett direkt am Fenster (keine Zugluft), Klimaanlage kann abgeschaltet werden, Safe unter dem Bett, WLAN-Geschwindigkeit Up/Down ausgezeichnet, Frühstück nicht gebucht. Weiterempfehlung? JA!
Auf meiner bevorzugten Hotelsuchmaschine booking.com findet ihr weitere schöne Unterkünfte in Dublin*.
TRANSPARENZHINWEIS
*Die mit Stern gekennzeichneten Verweise in diesem Blogartikel sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn euch mein Blogartikel bei der Planung eurer Reise geholfen hat, freue ich mich, wenn ihr über diese Links eure Unterkunft oder Freizeitaktivitäten bucht. Ich erhalte dadurch eine kleine Provision und ihr unterstützt den Erhalt dieses Blogs. Für euch entstehen dabei selbstverständlich keine Nachteile. Vielen Dank! 🙂
Dublin: Eine Liebesbeziehung seit 2000
Meine erste Begegnung mit Irland geht schon ein schönes Stück ins Jahr 2000 zurück. Damals kam ich während einer Schulexkursion erstmals mit der Schönheit von Dublin und der umliegenden Natur in Berührung – nur die urigen Pubs blieben mir wegen meines Alters noch verschlossen. 2013 holte ich mit zwei Freunden dieses Versäumnis ausgiebig nach; das Fußballspiel Irland gegen Österreich bot dazu den idealen Rahmen. Den dritten Besuch in Dublin zelebrierte ich schließlich Anfang 2022 mit meiner Freundin, denn die irische Hauptstadt eignet sich auch ausgezeichnet für einen romantischen Citytrip!
Die Anreise nach Dublin
Dublin liegt an der Ostküste Irlands und ist mit vielen europäischen Städten per Direktflug verbunden – von Wien aus kommend dauert der Flug ca. zweieinhalb Stunden. Der Flughafen von Dublin liegt nicht weit von der Stadtgrenze entfernt und wird durch die beiden Busbetreiber Dublin Express und Aircoach bedient. Zusätzlich gibt es auch die Option, mit dem Betreiber Go-Ahead Ireland vom Flughafen in das Landesinnere oder in Richtung Nordirland zu gelangen, was ich großartig finde.
Mit dem Dublin Express ins Zentrum
Meine Freundin und ich buchten jedenfalls schon online auf dublinexpress.ie unser Hin-und-Zurück-Ticket (Return Ticket) für den alle 30 Minuten verkehrenden Dublin Express um EUR 8,- pro Person. Die bei der Buchung ausgewählten Zeiten sind übrigens nur ein Richtwert, ihr seid also nicht an die exakte Abfahrtszeit gebunden, falls euer Flug verspätet ist. Die Busfahrt in das Stadtzentrum dauert normal rund 20-30 Minuten, allerdings ist der Verkehr immens und bringt teilweise ungewollt starke Verspätungen – rechnet das vor allem bei der Rückfahrt zum Flughafen ein!
WICHTIGER TIPP ZUM DUBLIN EXPRESS
Unser Hotel Wren Urban Nest* befand sich recht zentral nahe des Viertels Temple Bar. Das hatte im Nachhinein betrachtet einen wichtigen Vorteil. Wir stiegen gemeinsam mit vielen anderen Reisenden aus dem Dublin Express an der Station Aston Quay (Stop 325) aus. Wählt nach Möglichkeit dieselbe Station auch für die Rückfahrt (überpünktlich sein)! Dies hat den Vorteil, dass ihr dort garantiert einen Platz im Bus ergattert. Die Fahrt dauert dann zwar rund 30 Minuten länger, weil noch eine große Runde durch die Stadt ansteht. Dafür passiert es euch nicht, dass ihr trotz bereits gekauftem Online-Ticket keinen Platz mehr im Bus findet und nicht mitkommt. Wir konnten genau solch eine Situation beobachten und litten mit den entsetzt am Gehsteig zurückgelassenen Reisenden mit, die eventuell ihren Rückflug verpassten.
Der erste Eindruck von Dublin
In Dublin ankommen empfinde ich jedes Mal als unheimlich einprägsam und authentisch. Kaum aus dem Bus ausgestiegen, kreischen einem schon die Möwen entgegen, die Meeresluft dringt in die Nase und wird zwischendurch von einer Mischung allerlei Küchengerüche verdrängt. Das typisch britische Wetter hat keinen merkbaren Einfluss im Alltagsleben: auf den Gassen geht es quirlig und geschäftig zu, überall schieben sich die auffallenden gelben Doppeldeckerbusse durch die Straßen. Ich persönlich liebe solche Städte und denke dabei beispielsweise immer gerne an Glasgow in Schottland zurück.
Bequem zu Fuß durch Dublin
Dublin zählt von der Definition her zwar als Großstadt, hat mit seinen nur 500.000 Einwohnern aber eine angenehme Größe ganz ohne Hochhäuser. Aus touristischer Sicht spielt sich ein Großteil der Attraktionen in einem Radius ab, der auch zu Fuß gut zu bewältigen ist. Dublin ist durch den Fluss Liffey zweigeteilt, wobei historisch gesehen im Norden die Arbeiterviertel und im Süden die wohlhabenden Viertel zu finden sind. Ganz so oberflächlich und versteift darf man das heute natürlich nicht mehr sehen, denn sehr schöne Ecken gibt es überall in der Stadt zu entdecken. Spannend ist auch die Liffey selbst, an deren Ufern in Form der Docklands ein modernes Stadtentwicklungsgebiet wächst.
Was Dublin alles bietet
Dublin ist aus meiner Sicht ein unglaublich lohnendes Reiseziel. Die Stadt strahlt trotz des Treibens einfach eine enorme Gemütlichkeit aus, die sich während der Erkundung angenehm auf das Gemüt niederschlägt. Ihr könnt ganz nach eurem Belieben in die Geschichte Irlands eintauchen und beispielsweise die absolut wichtigste Sehenswürdigkeit aus nächster Nähe besichtigen: The Book of Kells. Neben vielen anderen Museen locken Hunderte Jahre alte Kirchen, sehenswerte Straßenzüge, urige Pubs ohne Ende, Whisky-Destillerien sowie die Guinness-Brauerei, historische Architektur und vieles mehr. Nachfolgend habe ich euch alle Highlights von Dublin zusammengefasst, viel Spaß beim Stöbern und Entdecken!
ALLGEMEINE TIPPS ZU DUBLIN
Irland ist im Gegensatz zu Großbritannien Mitglied der EU, dadurch gibt es bei der Einreise keine langen Wartezeiten. Geld wechseln müsst ihr dank des Euro auch nicht, einzig auf einen Stromadapter solltet ihr nicht vergessen.
Das Wetter ist exakt so klischeehaft, wie man es von den Britischen Inseln kennt. Auf Schönwetter kann ein Wolkenbruch folgen und umgekehrt. Der Vorteil davon sind die teilweise extrem schönen Lichtstimmungen. Warme Temperaturen sind immer mit Vorsicht zu genießen, denn der Wind bringt stetig kühlere Luft. Am besten rüstet ihr euch nach dem Zwiebelprinzip aus und habt immer eine Regenjacke mit Kapuze dabei, welche wichtiger ist als ein Regenschirm.
Man glaubt es vielleicht zuerst nicht, aber Dublin ist ein unfassbar teures Pflaster. Wenn ihr schon in anderen Metropolen der Welt wart, dann könnt ihr euch ungefähr vorstellen, welches Preisniveau euch in Dublin erwartet. Das betrifft nicht nur Unterkünfte und Restaurants, sondern auch die Eintrittspreise zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten.
Öffentliche Verkehrsmittel sind aus touristischer Sicht nicht unbedingt erforderlich, da die meisten Attraktionen in der Innenstadt liegen. Für einige Sehenswürdigkeiten kann aber eine Fahrt mit dem Bus oder der Straßenbahn („LUAS“) sinnvoll sein. Einen Netzplan und Infos zu Tickets und Fahrplänen findet ihr auf der Seite dublinpublictransport.ie.
Natürlich gibt es wie in den meisten anderen Städten auch die Möglichkeit einer Sightseeing-Tour mit dem Hop-on-hop-off-Bus*. Dieser zahlt sich vor allem dann aus, wenn ihr nur wenig Zeit habt und trotzdem viele Facetten der Stadt sehen wollt.
Die Bewohnerinnen und Bewohner sind unglaublich freundlich und zuvorkommend. In Reiseführern wird oft darauf hingewiesen, dass die Iren gerne Scherze auf Kosten anderer machen, so aber ihre Sympathie ausdrücken. Werdet ihr also nicht verarscht, mag man euch nicht. 😉
In Irland gibt es zwei offizielle Sprachen: Englisch und Irisch (Gaeilge), weshalb die meisten Schilder zweisprachig sind. Wo immer wir auch waren, empfanden wir das gesprochene Englisch (im Gegensatz zu Schottland) als ungewöhnlich einfach zu verstehen.
Taxis gibt es wie Sand am Meer. Meine Freundin und ich nahmen aus Zeitgründen einmal ein Taxi vom Guinness Storehouse zurück in die Innenstadt. Zehn Minuten Fahrzeit schlugen hier mit rund elf Euro zu Buche.
DIE BESTEN SEHENSWÜRDIGKEITEN IN DUBLIN
The Book of Kells & Trinity College
Das Trinity College wurde 1592 von Queen Elizabeth gegründet und ist die älteste Universität Irlands. Sie beherbergt mit The Book of Kells auch gleichzeitig die berühmteste Sehenswürdigkeit des Landes. Dabei handelt es sich um ein extrem aufwendig gestaltetes Buch, das ungefähr im Jahr 800 hergestellt wurde und Handschriften der vier Evangelien sowie religiöse Abbildungen enthält. Im Besitz des Trinity College ist es seit dem 17. Jahrhundert und kann unter hohen Sicherheitsbedingungen in der Bibliothek besichtigt werden, deren Hauptsaal The Long Room ebenfalls ein sehenswerter Höhepunkt ist.
Irlands beliebteste Sehenswürdigkeit
Wenn ihr das erste Mal in Dublin seid, würde ich euch stark empfehlen, The Book of Kells einzuplanen. Dazu solltet ihr rechtzeitig unbedingt schon vorab Online-Tickets mit einer fixen Besuchszeit kaufen, um vor Ort keine negative Überraschung zu erleben. Selbst mit Online-Ticket mussten meine Freundin und ich ein wenig warten, um in die Ausstellung zu gelangen. Eintrittskarten nur für The Book of Kells findet ihr auf der Seite tcd.ie. Ihr könnt beim Touranbieter GetYouGuide aber auch ein Kombiticket für den Besuch von The Book of Kells mit einer Führung durch die Außenanlagen des Dublin Castle* kaufen, um tiefer in die historische Geschichte der Stadt einzutauchen.
Kurze Ausstellung, spektakulärer Inhalt
Wenn ihr die Bibliothek erst einmal betreten habt, benötigt ihr nur rund 30-45 Minuten, um auch schon wieder am Ende angelangt zu sein. Das Original von The Book of Kells ist in einer Glasvitrine zu sehen, wobei die aufgeschlagenen zwei Seiten je nach Besuchstag variieren. Fotografieren ist hier streng verboten. Ein paar Stufen weiter könnt ihr euch fotografisch aber ganz legal austoben – dort gibt es auch ein Faksimile des Buchs. Der wirklich sehenswerte Hauptsaal The Long Room beherbergt über 200.000 frühzeitliche Werke und erinnert optisch an die Welt von Harry Potter. Nachdem ihr euch sattgesehen habt, empfehle ich noch einen Rundgang auf dem Universitätscampus des Trinity College mit seinen historischen Gebäuden.
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Temple Bar Area
Das Viertel Temple Bar ist das bekannteste Quartier der Stadt. In den 80er-Jahren war es noch als heruntergekommene Gegend verschrien, wurde danach aber als kulturelles Viertel Dublins etabliert. Günstige Mieten zogen Künstler und kreative Kleinunternehmer an, wodurch die Gegend großen Charme erlangte. Durch die zunehmende Popularität entwickelte sich Temple Bar allerdings über die Jahre hin zu einem Touristen-Hotspot – heute lebt dort fast kein Einheimischer mehr. Meine Freundin und ich wählten trotzdem ein Hotel in unmittelbarer Nähe zu diesem Viertel voller Trubel, weil es einfach super zentral liegt und ein idealer Ausgangspunkt für eine Stadterkundung ist.
Die berühmte Temple Bar
Das bekannteste Gebäude im Viertel Temple Bar ist natürlich das gleichnamige Pub The Temple Bar. Die prachtvoll beleuchtete Fassade ist vor allem abends ein spektakuläres Fotomotiv und es spricht nichts dagegen, hier gemeinsam mit Dutzenden anderen Touristen ein Pint Guinness zu trinken – stellt euch aber auf deutlich überhöhte Preise im ohnehin schon teuren Dublin ein. Authentisch ist hier nichts und trotzdem denke ich gerne an die Temple Bar zurück. 🙂 Untertags lohnt ein Rundgang durch die Gassen des Viertels, denn hier gibt es jede Menge bunte Murals und kreative Läden zu entdecken.
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AUSFLUGSTIPP: VON DUBLIN ZUM HOWTH CLIFF WALK
Eigentlich hat Dublin ja schon mehr als genug zu bieten. Die Halbinsel Howth Head liegt aber so nahe an der irischen Hauptstadt, dass sich ein Ausflug ans Meer schon fast aufdrängt. Das kleine Fischerdorf Howth östlich von Dublin ist per Zug schnell erreichbar und lockt mit dem wunderschönen Wanderweg Howth Cliff Walk. Einen ausführlichen Reisebericht findest du im Artikel Howth Cliff Walk: Von Dublin schnell ans Meer
Rund um den Fluss Liffey
Spaziergänge an einem Fluss finde ich immer lohnenswert und entspannend. Die Dubliner Liffey stellt da keine Ausnahme dar und entlang des Flussverlaufs in der Innenstadt reihen sich einige schöne Fotomotive aneinander. Beginnen wir mit der Ha‘Penny Bridge (Half Penny Bridge bzw. offiziell Liffey Bridge), eines der wichtigsten Wahrzeichen von Dublin. Das auffallende, komplett aus Gusseisen bestehende Bauwerk aus dem Jahr 1816 wurde anstelle einer Fährverbindung errichtet und für die Überquerung ein halber Penny verrechnet. Seit 1919 ist diese Fußgängermaut abgeschafft.
Schöne Bauwerke aneinandergereiht
Folgt ihr dann der Liffey östlich in Richtung Hafen bzw. Docklands, kommt ihr an der schönen O’Connell Bridge vorbei. Rund 300 Meter weiter sticht das monumentale, ehemalige Zollamt Custom House ins Auge. Das denkmalgeschützte klassizistische Bauwerk beherbergt heute Regierungseinrichtungen. Nicht weit entfernt könnt ihr dann schon das Museumsschiff Jeanie Johnston und die moderne Samuel Beckett Bridge erspähen. Sie erinnert an das irische Symbol der Harfe und wurde vom Stararchitekten Santiago Calatrava aus Valencia entworfen. Vor allem beleuchtet stellt sie gemeinsam mit dem Dublin Convention Center ein super Fotomotiv dar!
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St. Patrick’s Cathedral
Die St. Patrick’s Cathedral zählt ebenfalls zu den Wahrzeichen von Dublin und ist die größte Kathedrale der Stadt. Die Geschichte der Kirche geht bis zum Jahr 1191 zurück, als anstelle einer Holzkapelle bis zum Jahr 1270 das heutige imposante Bauwerk errichtet wurde. Die Tickets für die Besichtigung der St. Patrick’s Cathedral* kauft ihr am besten schon vorab online. Von der Innenstadt aus gesehen benötigt ihr zur Kathedrale rund 15 Minuten Fußmarsch, da sie etwas abseits im Süden liegt. Dadurch kommt ihr aber auch durch Straßen und Gassen, die nicht so touristisch und wesentlich authentischer sind.
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Rund um die O’Connell Street
Die O’Connell Street ist Dublins Hauptverkehrsader und beginnt an der schönen O’Connell Bridge nördlich der Liffey. Benannt ist sie nach dem nationalistischen Führer Daniel O’Connell aus dem 19. Jahrhundert. Das O’Connell Monument am Beginn des Boulevards erinnert an ihn. Die 49 Meter breite und nur 420 Meter lange Einkaufsstraße ist optisch zwar nicht überaus attraktiv, bietet aber im Detail doch einige nennenswerte Objekte und Sehenswürdigkeiten. Nicht zu übersehen ist beispielsweise The Spire (Monument of Light), die mit 121 Metern höchste Skulptur der Welt. Ein wirklich seltsames Ding in Form einer Nadel, aber auch mit einem gewissen Reiz!
Highlight General Post Office
Das General Post Office (GPO) dürft ihr auf keinen Fall verpassen. Das Hauptpostamt aus dem Jahr 1818 ist nicht nur aus architektonischer Sicht grandios, sondern vor allem geschichtlich eines der wichtigsten Gebäude Irlands. Es war das Hauptquartier des Osteraufstandes 1916, bei dem militante irische Republikaner gewaltsam die Unabhängigkeit von Großbritannien erzwingen wollten. Der Aufstand scheiterte zwar und das Gebäude wurde durch ein Feuer großteils zerstört (1929 wieder aufgebaut). Das Ereignis gilt dennoch als Wendepunkt in der Geschichte und führte 1922 schließlich zur Unabhängigkeit Irlands.
Shoppen und Kaffeepause
Wenn ihr in Dublin auch shoppen gehen wollt, ist die O’Connell Street sowie ihre Nebenstraßen ideal geeignet. Meine Freundin war beispielsweise war ganz begeistert von der enormen Fachliteraturauswahl in der Buchhandlung Eason. Zwei Tipps für eine stilvolle Pause möchte ich euch auch nicht vorenthalten. Folgt ihr der Mary Street (super Blick auf The Spire!), kommt ihr zum The Church Café & Restaurant. Das Lokal ist in der 1967 geschlossenen St. Mary’s Church stilvoll integriert und einfach ein außergewöhnlicher Ort für eine Pause. Nur ein paar Schritte entfernt bietet sich das Tram Café im Stil einer alten Straßenbahn an, wenn ihr nur einen schnellen Espresso braucht.
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Guinness Storehouse
Dublin ist die Heimat der Guinness Brewery und ein Besuch im Museum Guiness Storehouse ist quasi Pflicht! Die Attraktion befindet sich westlich der Innenstadt auf dem Gelände der alten Guinness-Brauerei St. James Gate Brewery. Meine Freundin und ich sind in rund 30 Minuten gemütlich hinspaziert und entdeckten so noch andere spannende Ecken von Dublin außerhalb der Touristenzone. Falls es euch interessiert: die heute aktive Brauerei liegt unweit des Bahnhofs Euston. Wenn ihr mit dem Flughafenbus Dublin Express zum Airport fahrt, könnt ihr aus der Ferne einen Blick auf das Betriebsgelände erhaschen.
Industrie-Feeling bei der Ankunft
Schon die Ankunft beim Guinness Storehouse empfinde ich als sehr stimmungsvoll. Kopfsteinpflaster, alte Schienen, rauhe Backsteinbauten und das charismatische alte Eingangstor zur St. James Gate Brewery bringen euch sicher gleich in die richtige Stimmung. Die Tickets für den Eintritt zum Guinness Storehouse* solltet ihr unbedingt vorab kaufen, da es sich hier natürlich um eine der am stärksten besuchten Attraktionen von Dublin handelt und ihr bei einem spontanen Besuch eine lange Wartezeit einplanen müsst.
Ein Pint Guinness mit Aussicht
Im stolzen Eintrittspreis ist ein Pint Guinness (oder ein anderes Getränk, wenn es euch nicht schmeckt) inkludiert, das ihr am Ende der selbstgeführten Tour in der verglasten Gravity Bar auf dem Dach des Geländes genießen könnt. Von dort habt ihr übrigens auch die beste Aussicht auf Dublin! Bevor es aber soweit ist, lernt ihr auf sieben Stockwerken alles zur Geschichte und zum Herstellungsprozess von Guinness kennen. Themen wie die Holzfassherstellung, das einprägsame Marketing mit Tierfiguren und Infos zu Transport sowie Logistik bekommen ebenfalls viel Aufmerksamkeit. Verpasst nicht den Tasting Room (auch wenn ihr eventuell warten müsst), wo ihr auf unterhaltsame Art ein Mini-Guinness probieren könnt!
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Grafton Street und Umgebung
Eine weitere beliebte Einkaufsstraße ist die Grafton Street, welche im Gegensatz zur O’Connell Street komplett als Fußgängerzone angelegt ist und damit ein angenehmeres Flanieren ermöglicht. Sie beginnt beim Trinity College. Bevor ihr aber auf die Grafton Street einbiegt, empfehle ich euch noch zwei kleine Abzweiger. Einerseits ist das Gebäude des Irish Houses of Parliament einen Blick wert und andererseits die Statue der fiktiven Fischhändlerin Molly Malone vor der St. Andrew’s Church. Die Skulptur ist vom irischen Volkslied „Cockles and Mussels“ (heute die inoffizielle Stadthymne) aus dem Jahr 1880 inspiriert.
Reizvolle Fotomotive
Auf der Grafton Street lasst ihr euch am besten entspannt treiben. Zwei sehr schöne Fotomotive präsentieren sich jeweils in Seitengassen: Anne’s Lane mit ihren bunten Regenschirmen und der Blick von Anne’s Street in Richtung der St Anne’s Church (siehe auch das Titelbild dieses Reiseberichts). Am Ende der relativ kurzen Einkaufsmeile bietet sich ein Abstecher in den großen Park St Stephen’s Green an. Meine Freundin und ich kamen dort allerdings nach Einbruch der Dunkelheit an, weswegen wir stattdessen kurz die Architektur des Stephen’s Green Shopping Centre betrachteten.
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Aviva Stadium & Croke Park
Der letzte Punkt dieses Reiseberichts über Dublin richtet sich vorwiegend an die Sportinteressierten unter euch. Während meiner zweiten Reise nach Dublin 2013 nahm ich an zwei Stadium Tours teil. Im Süden der Stadt steht das moderne Fußballstadion Aviva Stadium (Baujahr 2010, 51.700 Sitzplätze) und im Norden von Dublin das Nationalstadion Croke Park (82.300 Sitzplätze), welches hauptsächlich für Gaelic Football genutzt wird. Während die Stadiontouren im Aviva Stadium wegen Covid-19 leider auf unbestimmte Zeit nicht durchgeführt werden, könnt ihr den Croke Park auch weiterhin besichtigen. Alle Infos dazu findet ihr auf crokepark.ie.
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Was es in Dublin noch gäbe …
In den vorangegangenen Punkten habe ich euch nur die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Attraktionen von Dublin vorgestellt. Selbstverständlich gibt es in der irischen Hauptstadt aber noch eine Unmenge an weiteren Orten, die sich einen Besuch und eine Besichtigung verdienen – einer baldigen Rückkehr steht also nichts im Wege. 😉 Hier einige Punkte, die ich nur oberflächlich oder noch gar nicht kenne, aber auf meinem zukünftigen Programm stehen: die imposante Christ Church Cathedral, das Dublin Castle, das alte Gefängnis Kilmainham Gaol, die Old Jameson Destillery (im Jahr 2000 war ich bereits dort, aber noch zu jung zum Verkosten von Whiskey) und natürlich eine Erkundung der zahlreichen Stadtviertel außerhalb der Touristengebiete.
ESSEN UND TRINKEN IN DUBLIN
Ähnlich wie in London ist auch in Dublin die Pubdichte enorm – man fällt quasi von einem ins nächste. Bei einem Besuch in Dublin darf mindestens ein Besuch in einem traditionellen oder auch modernen Pub nicht fehlen! Bestellt und bezahlt wird in den meisten Pubs direkt an der Bar. Wollt ihr auch etwas essen, erhaltet ihr vom Barkeeper eine Tischnummer oder er fragt euch einfach, wo ihr sitzen werdet. In einigen Lokalen ist der Trink- vom Speisenbereich getrennt: wenn ihr hier Hunger habt, werdet ihr an einen Tisch geleitet und alles läuft wie in einem Restaurant mit Bedienung ab.
The Merchant’s Arch
Auf unserer To-do-Liste hatten meine Freundin und ich eine Vielzahl an Pubs notiert. In drei Tagen Städtetrip kann man aber leider nicht nur Guinness trinken. 😉 Deshalb stelle ich euch hier stellvertretend für die Dutzenden Lokale drei Pubs vor, die Eindruck bei uns hinterliessen. Das Merchant’s Arch (48-49 Wellington Quay) ist nicht nur schön urig, sondern auch eines der wenigen Pubs, die „schon“ um 10 Uhr morgens aufsperren und so eine Stärkung mit einem köstlichen Full Irish Breakfast ermöglichen. Bonus: im hinteren Teil der Bar gibt es eine schöne Treppe zu entdecken!
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The Bankers Bar
Das Pub The Bankers Bar (Trinity St) hat uns schon von außen mit seinen vielen Lichtern geködert. Beim Betreten herrschte ein enormes Gewusel und noch ehe wir uns überhaupt orientieren konnten, hatte uns der exzellente Barkeeper auch schon entdeckt und fragte nach unserem Getränkewunsch. Hier fühlten wir uns sofort wohl und hätten auch gerne ein Guinness im Stehen getrunken. „Leider“ hatten wir aber Hunger und wurden deshalb in den Essbereich im ersten Stock gebeten. Dort herrschte eine plötzliche Ruhe und weniger Flair, was uns beim Verschlingen von Fish and Chips dann aber doch ganz gelegen kam.
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O’Neills Pub & Kitchen
Gleich zweimal kehrten wir in das O’Neills Pub & Kitchen (2 Suffolk St) gegenüber der Statue von Molly Malone ein. Dieses Pub war mit Abstand das urigste während unseres Städtetrips nach Dublin. Es ist relativ groß und bietet durch seine Verzweigungen und Nebenräume auch die ideale Gelegenheit, in einer Nische Platz zu finden und bei einem Guinness das Erlebte vom Tag Revue passieren zu lassen. Die meisten der Gäste waren währenddessen mit dem Nationalsport Rugby beschäftigt, das in allen TV-Geräten lief. Gegessen haben wir hier übrigens den typisch irischen Eintopf Guinness and Beef Stew.
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Herausforderung Frühstück
So einfach es ist, ein Pub zu finden, so schwierig empfanden meine Freundin und ich die Suche nach einem Frühstückslokal. Wir buchen eigentlich nie Frühstück im Hotel, weil wir uns lieber täglich von lokalen Bäckereien und anderen Geschäften inspirieren lassen. Wir hatten aber Glück, denn nur ein paar Minuten von unserem Hotel entfernt liegt das KC Peaches Cafe Dame Street (54 Dame St), das ich wirklich sehr empfehlen kann! Wir hatten sehr guten Cappuccino, ein Ham & Cheese Croissant und heißen Porridge. Auch die frisch gebackenen Süßspeisen sahen fantastisch aus! Alternativ gibt es einige Straßen weiter das kleine Bittersweet Cafe (Castle Gate, Unit 3 Lord Edward St), wo ihr zumindest getoastete Paninis für den schnellen Hunger findet.
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FAZIT
Dreimal hat es mich nun das Dublin verschlagen und ich denke schon die ganze Zeit: wann wird das vierte Mal sein? Die irische Hauptstadt begeistert einfach von der ersten bis zur letzten Sekunde mit ihrem Flair. Die Mischung aus kulturellen Highlights wie The Book of Kells und das Angebot an unterhaltsamen Attraktionen wie das Guinness Storehouse sowie den Dutzenden urigen Pubs lassen einfach keine Langeweile aufkommen. Dublin eignet sich so ideal als Start- oder Endpunkt für eine ausgedehnte Rundreise durch Irland! Habt ihr nun auch (schon wieder) Lust auf Dublin? Schreibt es mir in den Kommentaren!
Oh, wie schön! Dein Beitrag kommt gerade zur richtigen Zeit – wir fliegen in wenigen Wochen zum ersten Mal nach Dublin. Danke für die tollen Eindrücke und Tipps.
Liebe Grüße von Sanne
Ich wünsch dir viel Spaß in Dublin! 🙂
Lieber Christian,
Irland ist längst mal wieder dran und damit auf jeden Fall auch Dublin. Vielen Dank für die tollen Tipps, da kann ich dann ja aus dem Vollen schöpfen!
Liebe Grüße
Elke
Liebe Elke, viel Spaß in Dublin! 🙂
Lieber Christian,
zu Deinen Fotos habe ich ja schon öfters neidisch-bewundernde Kommentare abgegeben 😉❗Ich finde es aber auch immer wieder toll wie viel Liebe Du in Recherche Deiner Urlaubs Destinationen steckst und diese Infos auch bereitwillig teilst. Neben einigen neuen Urlaubszielen, die du erst in meinen Focus gerückt hast kann man sich auch immer auf deine Tipps verlassen und entdeckt spektakuläre Ecken. Danke Dir, viele Grüße und weiter so!
Danke Frank für diesen netten Kommentar, freut mich sehr!
Viele Grüße
Christian
[…] der Planung für eine dreitägige Städtereise nach Dublin (siehe Reisebericht Dublin: Das geniale Tor zu Irland) waren meine Freundin und ich uns schnell einig: ein Kurztrip raus aus der Stadt und hin zum Meer […]
Hallo Christian,
dankeschön für dein tollen Blogbeitrag zur Reise nach Dublin *daumenhoch*
da wir in wenigen Wochen zum ersten Mal nach Dublin reisen habe ich mir sehr viel von eurer Reise aufgeschrieben und freue mich jetzt schon rießig auf die Reise mit meinem Liebsten.
LG iNa
Vielen Dank Ina und ich wünsche euch eine tolle Städtereise nach Dublin!
Viele Grüße
Christian