Selten zuvor wurde ich während einer Städtereise so positiv gefordert wie in Helsinki. Die Hauptstadt von Finnland ist in allen Belangen unglaublich vielfältig! Angefangen vom Naturparadies, das sich rund um das Zentrum ausbreitet, über die vielen kulturellen Möglichkeiten sowie kulinarischen Schmankerl bis hin zur faszinierenden Mischung aus verschiedensten Architekturstilen und Designelementen bietet die finnische Metropole einfach extrem viel für einen ausgedehnten Citytrip. In diesem Artikel habe ich dir 22 Orte, Tipps, persönliche Erfahrungen und Highlights zusammengestellt, die du bei deinem Besuch in Helsinki nicht verpassen solltest!
DIE HÖHEPUNKTE IN DIESEM ARTIKEL ÜBER HELSINKI
Ein persönlicher Erlebnisbericht über eine der spannendsten und unterschätztesten Hauptstädte Europas
22 Tipps aus den Bereichen Sehenswürdigkeiten, Kulinarik, Kultur, Shopping, Architektur und Natur
Infos zur faszinierenden Geschichte von Helsinki sowie allgemeine Empfehlungen für deinen Aufenthalt
Tipps zur Anreise mit der Fähre und dem Flugzeug und wann du die öffentlichen Verkehrsmittel am besten nutzt
Viele Fotos von den schönsten Orten in Helsinki, dazu alle Bilder mit exakten GPS-Positionen
Dieser Artikel wurde zuletzt am 19. März 2025 aktualisiert.
HELSINKI
FAKTEN
Reisezeit: August (3 1/2 Tage, 3 Übernachtungen)
Anreise: Mit der Fähre vom Hafen Tallinn zum Hafen Helsinki (ca. 2:00 h)
Abreise: Per Flugzeug vom Flughafen Helsinki-Vantaa nach Flughafen Wien-Schwechat (ca. 2:30h)
Unterkunft: Aparthotel Bob W Kaarti* (Kasarmikatu 40): exzellentes Apartment in sehr zentraler Lage in der Innenstadt von Helsinki. Mit mehreren Straßenbahnlinien aus unterschiedlichen Richtungen und einem kurzen Fußweg gut erreichbar. Ruhig in einem Innenhof gelegen, keine Rezeption, Zugang zum Haus, Zimmer und Gepäckraum mit Schließfächern über einen zugewiesenen, sechsstelligen Zahlencode. Zimmer sehr modern, hell und wunderschön eingerichtet, sehr bequeme Betten, super Dusche, tolle Pflegeprodukte, schnelles WLAN, Klimaanlage (abschaltbar), Mikrowelle, Kühlschrank, Wasserkocher, Kaffeemaschine mit hochwertigen Tabs. Hoher Wohlfühlfaktor auch dank sehr gutem Raumduft. Im Erdgeschoss gibt es eine Gemeinschaftslounge, Frühstück nicht gebucht da viele Cafés und Lokale in der Nähe. Weiterempfehlung? JA!
Weitere Empfehlungen für schöne und zentrale Unterkünfte in Helsinki*:
Hotel Kämp* (Pohjoisesplanadi 29)
Solo Sokos Hotel Helsinki* (Kluuvikatu 8)
Hotel F6* (Fabianinkatu 6)
Hotel Klaus K* (Bulevardi 2-4)
TRANSPARENZHINWEIS
*Die mit Stern gekennzeichneten Verweise in diesem Blogartikel sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn dir mein Blogartikel bei der Planung deiner Reise geholfen hat, freue ich mich, wenn du über diese Links deine Unterkunft oder Freizeitaktivitäten buchst. Ich erhalte dadurch eine kleine Provision und du unterstützt den Erhalt dieses Blogs. Für dich entstehen dabei selbstverständlich keine Nachteile. Vielen Dank! 🙂
Helsinki: Liebe auf den zweiten Blick
Adieu Mittelalter, hallo Gegenwart! Nach einigen großartigen Tagen in der estnischen Hauptstadt Tallinn mit ihrer historischen Altstadt näherten sich meine Freundin und ich nun per Fähre rasant über die Ostsee rauschend der finnischen Hauptstadt Helsinki. Im Fahrtwind stehend wurden meine Blicke immer skeptischer, je näher das Ziel kam. Die Industrieanlagen und modernen Wohnviertel entlang der Küste ließen in mir noch nicht so recht die Lust am Andocken aufkommen. Vergeblich tastete ich mit den Augen die Stadt nach einer Skyline ab – bis auf einige Kirchturmspitzen wollte sich diesbezüglich architektonisch nichts zu erkennen geben. Unter lautem Geschrei und wilden Flugmanövern begrüßten uns zahlreiche Möwen, die gierig die menschliche Nähe suchten und sich eine Opfergabe erhofften. Noch ahnten wir nicht, dass dies der Beginn einer unvergesslichen Städtereise mit vielen Wow-Momenten werden sollte.
Die Anreise nach Helsinki
Für die Anreise nach Helsinki bieten sich im Grunde zwei sinnvolle Optionen an: mit der Fähre oder mit dem Flugzeug. Zur Fähre habe ich dir in meinem Artikel Tallinn und Helsinki: Cityhopping per Fähre bereits alle notwendigen Informationen zusammengestellt. Reist du mit dem Flugzeug zum Flughafen Helsinki-Vantaa an, warten am Flughafenbahnhof zwei Züge der Linie I und Linie P auf dich. Nimm einfach den erstbesten, denn beide fahren (auf unterschiedlichen Strecken) direkt zum Hauptbahnhof und benötigen fast dieselbe Zeit, rund 30 Minuten. Tickets für die Züge und die U-Bahn, Straßenbahn bzw. Busse in Helsinki kaufst du am einfachsten vorab am Smartphone in der App HSL (Download iOS / Android) oder an Ticketautomaten in den Stationen.
Schweden in Helsinki?
Mit dem Anlegen am neu erbauten Fährhafen West Terminal 2 (Länsiterminaali 2), rund vier Kilometer vom Zentrum entfernt, verschwand meine Skepsis und das Warmwerden mit Helsinki konnte beginnen! Während der Fahrt mit der Straßenbahn in die Innenstadt zu unserer Unterkunft Aparthotel Bob W Kaarti* erkannte ich schnell, dass diese Stadt eine attraktive Herausforderung für mich werden sollte. Der Blick aus dem Fenster bot mir eine architektonische Mischung der Häuser in ungewöhnlichen Stilen, wie ich sie so zuvor noch nirgends gesehen hatte – ein Vorgeschmack auf die einzigartige finnische Architektur. Die Stationen wurden auf Finnisch und Schwedisch durchgesagt, auch die Straßenschilder waren in doppelter Ausführung zweisprachig angebracht. Dazwischen blinzelte immer wieder eine blaue Fahne mit gelben Streifen von den Hausdächern – waren meine Freundin und ich in Schweden statt Finnland gelandet?

Die Allgegenwart der schwedischen Fahne
Die klassische Stadtansicht von Helsinki. Du bekommst sie zu Gesicht, wenn du vom Marktplatz Kauppatori mit dem Boot zu einer der umliegenden Inseln wie etwa Suomenlinna fährst – mehr dazu weiter unten im Text. Die hier sichtbare schwedische blau-gelbe Flagge ist auf dem Gebäude der Botschaft angebracht. Doch auch an vielen anderen Orten wirst du immer wieder Verbindungen zu Schweden bemerken.
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TIPP: Tallinn und Helsinki – Eine Reise, zwei Hauptstädte
Die finnische Hauptstadt Helsinki (Bild rechts) kannst du perfekt mit der estnischen Hauptstadt Tallinn (Bild links) verbinden! Die beiden Städte sind nur 80 Kilometer voneinander getrennt und täglich verkehren mehrere Fähren über die Ostsee und bringen dich in nur rund zwei Stunden von Tallinn nach Helsinki oder umgekehrt. Im Artikel Tallinn und Helsinki: Cityhopping per Fähre habe ich dir alles Wissenswerte rund um die Organisation dazu aufgeschrieben und in meinem umfangreichen Reisebericht Tallinn: Mittelalterstadt mit Extras erfährst du alles, was es in dieser großartigen Stadt zu erleben gibt!
Warum in Helsinki alles zweisprachig ist
Normalerweise hege ich nicht so ein großes Interesse an der historischen Entwicklung einer Stadt, aber im Fall von Helsinki gierte ich richtig nach Antworten auf zahlreiche, in meinem Kopf herumschwirrende Fragen. Finnland ist ein relativ junger Staat und wurde erst 1917 unabhängig. Das Territorium gehörte ursprünglich bereits seit dem 12. Jahrhundert zu Schweden – und zwar über 600 Jahre lang. Das ist der Grund, warum das Land und die 1550 vom schwedischen König Gustav I. Wasa gegründete Stadt Helsinki offiziell zweisprachig sind, obwohl nur noch ein sehr geringer Teil der Einwohner Schwedisch als Muttersprache aufweist. Aus touristischer Sicht ist das absolut kein Nachteil, denn die finnische Sprache ähnelt in Tonalität sowie Schreibweise der ungarischen und ist für deutschsprachige Personen schwierig zu verstehen. Schwedisch dagegen ist eine germanische Sprache und wesentlich intuitiver zu interpretieren.
Die finnisch-schwedisch-russische Verbindung
Um es noch etwas komplizierter zu machen: nicht nur Schweden hatte in vergangenen Zeiten großen Einfluss auf Finnland, sondern auch das östlich angrenzende Russland. 1809 geriet Helsinki komplett unter die Herrschaft der Russen und wurde dabei fast komplett zerstört. Unter deren Herrschaft wurde das neue Großfürstentum Finnland gegründet, dessen Hauptstadt Turku im Südwesten des Landes war. Aufgrund der großen Distanz zu St. Petersburg ließ Zar Alexander I. dann aber im Jahr 1812 das deutlich näher gelegene Helsinki zur neuen Hauptstadt ernennen. Der deutsche Architekt Carl Ludwig Engel sollte das klassizistische Zentrum mit repräsentativen Bauwerken rund um den Senatsplatz ausstatten. Dieses architektonische Gesamtkunstwerk kannst du bis heute bewundern.

Der Senatsplatz, das Zentrum von Helsinki
Der Senatsplatz ist das Aushängeschild von Helsinki. Alle Gebäude wurden vom deutschen Architekten Carl Ludwig Engel geplant und sollten ein einheitliches, repräsentatives Zentrum bilden. Hier im Bild blickst du auf den Stufen der Universität stehend auf den Senatsplatz und gegenüber auf das Büro des Justizkanzlers.
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Wie viele Tage du in Helsinki bleiben solltest
In vielen Reiseberichten wird Helsinki nur als kurze Zwischenstation während einer Kreuzfahrt betrachtet. Vielleicht liegt das am Umstand, dass es in der finnischen Hauptstadt offiziell relativ wenige klassische Sehenswürdigkeiten gibt. Trotzdem fielen mir beim Schreiben dieses Artikels sofort 22 Dinge ein, die du in Helsinki unbedingt erleben solltest. Die Stadt ist abseits der bekannten Attraktionen großartig vielseitig und lebendig! 24 Stunden sind deshalb aus meiner Sicht absolut zu wenig – ganz im Gegenteil. Helsinki ist ein Ort, den du in Ruhe auf dich wirken lassen musst, um die angenehme Atmosphäre, den allgegenwärtigen Genuss, das finnische Design und die Entschleunigung im Alltag zu spüren. Wir blieben gleich drei Nächte und hätten mit Freude sogar noch weitaus mehr Zeit in dieser außergewöhnlichen Stadt verbringen können.
Nützliche Tipps für deinen Aufenthalt in Helsinki
Sich in Helsinki zurechtzufinden ist wirklich kinderleicht. Ein Großteil der Innenstadt ist rechteckig angelegt und so kannst du dich einfach orientieren. Vieles lässt sich zu Fuß erkunden, doch die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel ist für einige Sehenswürdigkeiten und Stadtteile durchaus sinnvoll – nutze für die Tickets, wie schon weiter oben erwähnt, einfach die App HSL (Download iOS / Android). Für Schiffsfahrten googelst du am besten vorab den Namen deiner gewünschten Insel, um zu sehen, welcher Anbieter Boote betreibt und wo diese ablegen. Finnland hat praktischerweise den Euro als Währung, bezahlt wird hauptsächlich mit Karte. Stell dich auf hohe Preise ein, Helsinki ist ein wirklich teures Pflaster! Finnisch oder Schwedisch musst du nicht lernen, denn Englisch spricht gefühlt jede Person ausgezeichnet.
TIPP: Ausflüge und Attraktionen in Helsinki
Über GetYourGuide kannst du Attraktionen, Führungen, Eintrittstickets und mehr für deinen perfekten Aufenthalt in Helsinki buchen. Nachfolgend habe ich einige persönliche Empfehlungen zusammengefasst:
Helsinki: Sightseeing per Hop-On/Hop-Off-Bustour*
Helsinki: Sightseeing per Kanalfahrt durch die Schären*
Helsinki: Geführter Rundgang zu den architektonischen Highlights*
Helsinki: Geführter Stadtrundgang mit einem ortskundigen Guide*
22 DINGE, DIE DU IN HELSINKI TUN MUSST
Dass Helsinki offiziell nur eine Handvoll an klassischen Sehenswürdigkeiten anpreist, ist absolut kein Nachteil, wenn du dir meine nachfolgende Liste mit 22 Tipps ansiehst. So bleibt nämlich mehr Zeit, die Stadt, ihre Umgebung und die Natur in Ruhe zu entdecken, neugierig Blicke in Geschäfte, Innenhöfe sowie versteckte Winkel zu wagen und dich der finnischen Küche hinzugeben. Helsinki ist ein absoluter Hotspot, was klassische und moderne Architektur sowie finnisches Design angeht. Mehrere der nachfolgend vorgestellten Orte zeigen diese Vielfalt ausgezeichnet. Lass dich inspirieren und tauche mit meinen Bildern nun selbst in das bunte Helsinki, erholsame Natur, spannende Shoppingerlebnisse und schier endlos kulinarische Höhepunkte ein. Viel Spaß dabei!
1) Auf dem Markt Kauppatori schlendern und schlemmen
Nach der Ankunft in einer neuen Stadt nicht sofort mit dem Sightseeing-Marathon zu beginnen, sondern einfach mal ankommen, ist immer eine gute Idee. Ein fabelhafter Startpunkt ist der Markt Kauppatori, wo es sich besonders an warmen Tagen sehr gut aushalten lässt. Der Brunnen Havis Amanda ist ein schöner Blickfang, während dahinter die Schiffe zu den zahlreichen Inseln wie etwa Suomenlinna ablegen (siehe Punkt 6). An vielen Marktständen bekommst du lokales Obst, Gemüse und warme Speisen angeboten. Hier kannst du ausgezeichnet Lachs und weitere Fischspezialitäten genießen (siehe auch Punkt 8). Falls du deine Köstlichkeiten nicht in einem der Zelte, sondern unter freiem Himmel am Wasser sitzend verspeisen willst: Achtung, das wollen Dutzende Möwen auch! An Kreativität fehlt es den frechen Vögeln hier absolut nicht, um erfolgreich an dein Essen zu gelangen. 😉

Der Brunnen Havis Amanda
Der Brunnen Havis Amanda stellt eine Meerjungfrau dar, die sich entschlossen hat, an Land zu gehen. Geschaffen wurde sie 1905 vom finnischen Bildhauer Ville Vallgren, der in der Skulptur die Verkörperung Helsinkis sieht, umgeben von wasserspeienden Seelöwen.
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Kauppatori – Marktplatz und Hafen zugleich
Kauppatori ist nicht nur ein Marktplatz, sondern auch die Ablegestelle zahlreicher Boote zu den Dutzenden Inseln rund um das Festland von Helsinki. An den Marktständen kannst du dich mit diversen Beeren und Erbsenschoten als Snack eindecken – ganz typisch für Finnland! Besondere Vorsicht gilt vor den Möwen: sie wissen ganz genau, wie sie dich in Sekundenschnelle um dein Essen erleichtern können.
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2) Durch die Innenstadt von Helsinki flanieren
Wenn du dich gleich ins Getümmel der Innenstadt stürzen willst, dann begib dich auf die bekannteste Einkaufsstraße Aleksanterinkatu, auf der es wie in einem Ameisenhaufen wimmelt und wo eine ganz spezielle Atmosphäre herrscht. Breite Straßen, eng aneinander gereihte, mächtige Häuserzeilen in imposanter Bauweise – was mich in New York City überhaupt nicht störte, wirkte in Helsinki auf mich im ersten Moment etwas einschüchternd. Aber das ist eben die ganz eigene, etwas streng wirkende finnische Architektur, mit der man erst warm werden muss. Lass dich entlang der Geschäfte, Einkaufszentren und Lokalen einfach treiben und wirf auch ab und zu einen Blick in Hauseingänge und Innenhöfe, um einige interessante Fotomotive zu entdecken!

Die Shoppingmeile Aleksanterinkatu
Die lebendige Einkaufsstraße Aleksanterinkatu sorgt dafür, dass dir nicht langweilig wird. Die Straße ist zwar sehr breit angelegt, dennoch sind die eng aneinander stehenden, wuchtig wirkenden Häuser Respekt einflößend. Zu entdecken gibt es hier jedenfalls unglaublich viel!
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Der grüne Erholungsstreifen Esplanadi
Parallel zur quirligen Straße Aleksanterinkatu wartet das genaue Gegenteil: der rund 300 Meter lange Grünstreifen mit dem Namen Esplanadi ist ein beliebter Aufenthaltsort unter Einheimischen und Touristen. Der Park wird umgangssprachlich „Espa“ genannt und kann je nach Tageszeit ziemlich bevölkert sein. Am besten setzt du dich einfach mal auf eine Bank oder gleich ins Gras und beobachtest das Geschehen. Auf der Esplanadi werden regelmäßig Straßenkonzerte auf einer Bühne geboten und Künstlerarbeiten in Open-Air-Ausstellungen gezeigt – auch wir kamen in den Genuss davon und ließen uns von der Musik im Hintergrund berieseln. Rund um den Park sind einige Geschäfte und Lokale zu finden, die sich einen Besuch verdienen. Ein ganz besonderes Café ist beispielsweise Robert’s Coffee Jugend, das ich dir bei Punkt 8 und 10 noch genauer vorstelle.

Erholung im Park Esplanadi
Viele Häuser bieten architektonische Schmankerl – seien es prachtvoll gestaltete Eingangsbereiche oder wunderschöne Innenhöfe. Ein kompletter Gegenpol dazu ist der Park Esplanadi, wo du inmitten eines Grünstreifens in der Innenstadt etwas Entspannung findest. Mach es einfach den Einheimischen nach, setz dich ins Gras und lausche den Straßenmusikern.
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3) Am Senatsplatz in die Geschichte eintauchen
Reiseführern zufolge ist der Senatsplatz (Senaatintori) die Nummer eins unter den Sehenswürdigkeiten in Helsinki. Mein erster Gedanke beim Betreten des großzügig dimensionierten Orts sorgte allerdings nicht unbedingt für Freudensprünge. Der sehenswerte Dom von Helsinki (siehe Punkt 4) überragt zwar alles und thront elegant über den weiteren wichtigen historischen Bauwerken, die den Senatsplatz umrahmen. Dennoch fehlte mir irgendwie ein Eyecatcher zwischen dem vielen Leerraum, der hier vorherrscht. Doch lass dich nicht von Oberflächlichkeiten täuschen – denn die Schönheit steckt hier im Detail! Viele Touristen beginnen ihre Entdeckungstour durch Helsinki am Senatsplatz, was aufgrund der geschichtlichen Bedeutung auch absolut zu empfehlen ist.
Der Senatsplatz als neues Zentrum
Anfang des 18. Jahrhunderts verlor Schweden im Krieg für einige Jahre Helsinki an das Russische Reich. 1809 geriet die Stadt schließlich komplett unter die Herrschaft der Russen und wurde dabei fast komplett zerstört. Unter deren Herrschaft wurde das neue Großfürstentum Finnland gegründet, dessen Hauptstadt Turku war. Aufgrund der großen Distanz zu St. Petersburg ließ man aber im Jahr 1812 das deutlich näher gelegene Helsinki zur neuen Hauptstadt ernennen, um den Handel zwischen den Städten zu erleichtern. Der deutsche Architekt Carl Ludwig Engel stattete das klassizistische Zentrum mit repräsentativen Bauwerken rund um den Senatsplatz aus, der das heutige Zentrum der Stadt bildet. Die ursprüngliche Altstadt (Vanhakaupunki) einige Kilometer nördlich lag für Schiffe ungünstig und wurde komplett aufgelassen.
Sehenswertes auf dem Senatsplatz von Helsinki
Rund um den Senatsplatz findest du abgesehen vom Dom noch weitere Bauwerke wie die Nationalbibliothek, die Universität, das Sederholmhaus als ältestes Haus der Stadt von 1757 und einige Gebäude mit Regierungsfunktionen. Einige dieser Bauten kannst du ganz einfach besichtigen und solltest das auch unbedingt tun – im Verlauf dieses Artikels stelle ich dir noch einige vor. Die Universität ist mit mehreren Standorten in unmittelbarer Nähe und das merkt man auch am Platz selbst. Auf den Stufen vor dem Dom von Helsinki tauschten sich Studentinnen und Studenten aus, an ruhigeren Stellen widmeten sich dagegen einige Personen in der Nachmittagssonne ihren Büchern. Der Senatsplatz strahlt auf jeden Fall eine ganz eigene Stimmung aus, die du selbst erlebt haben musst!

Denkmal für Zar Alexander II. von Russland
Ein Denkmal am Senatsplatz erinnert an Zar Alexander II. von Russland. Er galt als Finnland-freundlich, weil er dem Land als Großfürstentum innerhalb des russischen Reichs Autonomie gewährte und seine Entwicklung forcierte. Unter Alexander II. wurde auch Finnisch als zweite Amtssprache neben Schwedisch akzeptiert. In Russland wurden diese Bemühungen nicht so positiv gesehen und schlussendlich fiel der Zar einem Attentat zum Opfer.
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Blick auf den riesigen Senatsplatz
Gerade in der Nachmittagssonne ist es ein Vergnügen, von den Stufen des Doms das Treiben auf dem Senatsplatz zu beobachten. Die großzügigen, symmetrischen Dimensionen des Areals sind klassisch für repräsentative Plätze der Vergangenheit. Hier konnten Aufmärsche, Paraden und Machtdemonstrationen abgehalten werden. Heute bietet der Senatsplatz dagegen genügend Platz für öffentliche Veranstaltungen.
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4) Den Dom von Helsinki betreten und staunen
Der Dom von Helsinki (Helsingin tuomiokirkko) ist das bekannteste und wahrscheinlich am meisten fotografierte Bauwerk der Stadt. Die Eröffnung fand 1852 statt – damals unter dem Namen Nikolaikirche, da Finnland zu dieser Zeit noch Teil von Russland war. Die Kirche ist im Stil des Klassizismus erbaut und innen recht schlicht gehalten, bietet aber viele architektonische Details. Eine Besichtigung ist in der Nebensaison (Anfang September bis Ende Mai) kostenlos mit Bitte um eine Spende möglich. In der Hauptsaison (Anfang Juni bis Ende August) zahlst du untertags eine saftige Eintrittsgebühr, kannst aber wochentags zwischen 18-21 Uhr den Dom auch gratis besichtigen. Dabei bist du im Dom fast allein unterwegs, da die Tagestouristen der Kreuzfahrtschiffe wieder weg sind.

Viele Details im Dom von Helsinki
Vor dem Dom von Helsinki stehend fallen die korinthischen Säulen speziell auf. Im Inneren warten viele architektonische Details auf ihre Entdeckung. Die Fertigstellung der Kirche musste nach dem Tod des Architekten Carl Ludwig Engel übrigens Ernst Bernhardt Lohrmann übernehmen.
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Der Dom von Helsinki als Panorama
Ein Panorama der Innenansicht des Doms von Helsinki zeigt die schlichte Ausgestaltung sehr gut. 1.300 Sitzplätze sorgen dafür, dass ziemlich sicher jede Person an Gottesdiensten und Konzerten teilnehmen kann.
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5) In der Finnischen Nationalbibliothek sprachlos werden
Gleich neben dem Hauptgebäude der Universität wartet der nächste Leckerbissen auf dich. Die Finnische Nationalbibliothek (Kansalliskirjasto) darfst du keinesfalls verpassen, denn der Kuppelsaal zählt wohl ohne Übertreibung zu den schönsten weltweit. Die Nationalbibliothek existiert schon seit 1640, in diesem Gebäude am Senatsplatz ist sie seit 1846 beheimatet. Unter der Woche kannst du das Gebäude untertags ohne Probleme betreten und besichtigen. Du musst nur rechts vom Eingang deine Taschen, Rucksäcke und Jacken in kostenlose Schließfächer sperren. Deine Kamera darfst du aber mitnehmen und dich rücksichtsvoll austoben. Der Kuppelsaal ist wirklich umwerfend, aber verpass auch nicht den hinteren Bereich der Nationalbibliothek mit ihren sternförmigen Gängen sowie dem sehenswerten Atrium.

Der beeindruckende Kuppelsaal in der Nationalbibliothek
Den Kuppelsaal in der Finnischen Nationalbibliothek musst du unbedingt gesehen haben. Der Raum ist einem griechischen Tempel nachempfunden und die zahlreichen Säulen mit goldenen Aufsätzen versehen. Durch das gläserne Kuppeldach strömt Tageslicht ein und bringt die bemalte Decke gut zur Geltung.
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Spektakuläres Atrium in der Nationalbibliothek
Das Atrium im hinteren Bereich der Finnischen Nationalbibliothek in Helsinki. Wirf auch einen Blick in eines der Stockwerke, wo jeweils mehrere Gänge zu den Bücherregalen führen.
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6) Die UNESCO-Insel Suomenlinna erforschen
Eine der besten und schönsten Aktivitäten in Helsinki ist ein Halbtagesausflug auf die Seefestung Suomenlinna. Alles, was du dazu wissen musst, habe ich in einem eigenen Artikel zusammengefasst (erscheint demnächst). Egal, welchen Reisebericht du auch lesen wirst, diese Insel wird immer als „Must visit“ bezeichnet. Suomenlinna zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist ein grandioses Erlebnis in allen Bereichen. Zum einen bist du nach wenigen Minuten Fahrt mit dem Schiff plötzlich in einer anderen Welt umgeben von Natur und Wasser, zum anderen sind die baulichen Überreste dieser einstmals so wichtigen Seefestung aus geschichtlicher Sicht unglaublich spannend. Auf Suomenlinna lässt es sich inmitten einer wunderschönen Landschaft mit Zimtschnecke und Kaffee wirklich mehrere Stunden gut aushalten!

Traumhafte Landschaft auf der Insel Suomenlinna
Unberührte Landschaft auf der Seefestung Suomenlinna in Helsinki – hier ist es leicht, sich komplett in der Schönheit der Natur zu verlieren! Obwohl die Insel in der Hauptsaison das Ziel fast jedes Touristen ist, findest du garantiert genügend Plätze, wo du allein sein kannst.
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Geschichte erleben und Natur spüren auf Suomenlinna
Wo früher mit Kanonen auf feindliche Schiffe geschossen wurde, kannst du heute die Vögel zwitschern hören und den Wind in deinen Haaren spüren. Mit Zimtschnecke und Kaffee blickst du auf das Wasser, nachdem du historisch bedeutsame Orte durchschritten hast.
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7) Sich in der Sauna Löyly aufheizen und abkühlen
Die Sauna wurde in Finnland erfunden und es ist wohl auch das einzige verständliche Wort der finnischen Sprache, das sich weltweit durchsetzen konnte. 😉 Bist du ein Sauna-Fan, dann solltest du während einer Städtereise nach Helsinki unbedingt einen Saunabesuch einplanen. „Planen“ ist hier wirklich der richtige Begriff, denn für die meisten Saunen benötigst du eine Reservierung – vor allem in der kalten Jahreszeit. Wir kauften uns drei Tage im Voraus auf der Webseite loylyhelsinki.fi 2h-Tickets für die bekannte Designsauna Löyly (erreichbar per Straßenbahn-Linie 6, Station Eiranranta / Eirastranden). Bei der Buchung musst du wegen der Garderobenkästchen Frauen und Männer getrennt auswählen, die Sauna selbst ist aber gemischt. Das Erlebnis ist den Preis von 26 Euro pro Person jedenfalls wert! Nach dem Saunieren zahlt sich auch ein Besuch im hauseigenen Restaurant aus (siehe Punkt 8).

Saunieren in würdiger Art und Weise
Stilvoll saunieren – so fühlt es sich an, in der Designsauna Löyly in Helsinki zu Gast zu sein. Nach dem Saunagang in das kühle Meerwasser einzutauchen, ist ein unbeschreibliches Erlebnis, das den ganzen Körper neu belebt. Übrigens gibt es in der Sauna keinen Nacktbereich, was für uns doch etwas ungewohnt war – also nicht vergessen, die Badesachen einzupacken!
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Entspannen am Kaminfeuer in der Sauna Löyly
Die Saunen werden traditionell mit Holz befeuert und auch im Entspannungsraum der Designsauna Löyly wartet ein Kaminfeuer, um die eventuell kalten Füße wieder aufzuwärmen.
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8) Die finnische Küche in Helsinki zelebrieren
Frühstücken in außergewöhnlichem Ambiente kannst du bei Robert’s Coffee Jugend (Pohjoisesplanadi 19) gleich beim ums Eck vom Marktplatz Kauppatori (siehe Punkt 1). Die Kaffeehauskette betreibt mehrere Filialen in Helsinki, diese hier ist aber in einem besonders schönen Jugendstilgebäude eingemietet. Weiter unten im Text bei Punkt 10 zeige ich dir weitere Eindrücke aus diesem architektonischen Kleinod. Wir kehrten hier zweimal ein und genossen unter anderem ein Käseweckerl, Toast Skagen, Tee und einen Cappuccino. Außerdem ist das angebotene Eis großartig und ein Tipp für wärmere Tage!
Das Café Carusel (Merisatamanranta 10) eignet sich perfekt zum Frühstücken, bevor es danach gleich ums Eck per Boot auf die Insel Pihlajasaari geht (siehe Punkt 15). Im weitläufigen Lokal mit vielen Sitzplätzen im Innen- und Außenbereich holten wir uns von der Theke ein heißes Tomate-Mozzarella-Panini, einen Avocadotoast, einen finnischen Donut namens Munkki, kräftigen Filterkaffee und Karjalanpiirakka munavoilla. Diese Speise nennt sich auf Deutsch Karelischer Kuchen mit Eierbutter und stammt aus der russischen Teilrepublik Karelien.
Ein Fixpunkt in jedem Reisebericht und Reiseführer ist das berühmte Café Regatta (Merikannontie 8) mit seinem süßen roten Häuschen, das Landleben in die Stadt bringt. Das Haus stammt aus dem Jahr 1887 und war früher ein Schuppen für Fischernetze. Seit 1957 wurde es als Sommercafé genutzt, bis schließlich 2002 das heutige Café Regatta einzog. Von der Innenstadt kommend nimmst du am besten die Straßenbahn-Linie 4 bis zur Station Töölöntori / Tölö torg und gehst dann noch fünf Minuten. Die Zimtschnecken sind hier ungewohnt weich, aber absolut köstlich. Der wahre Star ist aber die Atmosphäre direkt am Wasser – einfach herrlich entschleunigend!
Die Alte Markthalle (Vanha kauppahalli, Eteläranta) stelle ich dir im Detail bei Punkt 11 vor. Du solltest die historische Halle aber nicht nur ansehen, sondern auch unbedingt einkehren. Gleich am ersten Abend gönnten meine Freundin und ich uns im Fischlokal Kalakauppa E. Eriksson eine fantastische Lachssuppe und Seafood Tapas mit Flusskrebsen, Garnelen, Oktopussalat, Forellenkaviar, Lachs und Shrimpscocktail. Dazu ein Glas Sauvignon Blanc ist zwar alles andere als ein Schnäppchen, aber manchmal einfach angemessen. 😉
Ein kulinarischer Herzenswunsch wurde mir am Markt Kauppatori (Eteläranta) erfüllt. Dort wird Street Food mit frisch gebratenem Lachs, frittierten Heringen, Fleischbällchen und mehr angeboten. Dazu köstliche Bratkartoffeln ist der pure Genuss in Helsinki!
Ebenfalls im Fließtext oben bei Punkt 7 erwähnt habe ich die Sauna Löyly Helsinki (Hernesaarenranta 4). Nach dem Schwitzen und Abkühlen im kalten Wasser benötigt der Körper Energie! Diese fanden wir gleich im angeschlossenen Restaurant mit einer leichten Bowl mit Regenbogenforelle und einem Sommersalat mit Tofu. Dabei saßen wir im Freien und ließen einen Saunaabend würdig ausklingen.
9) Den Hauptbahnhof Helsinki bewundern
Es gibt Städte, da ist der Hauptbahnhof nicht nur ein Verkehrsknotenpunkt, sondern eine richtige Kathedrale der Eisenbahn. Schöne Beispiele dafür sind Antwerpen, Lissabon, Gdynia oder Triest, um nur einige zu nennen. Der Hauptbahnhof Helsinki (Helsingin päärautatieasema) reiht sich ebenfalls in die Liste der schönsten Bahnhöfe Europas ein. Du kommst mit ihm auf jeden Fall in Berührung, wenn du per Flugzeug anreist und mit dem Zug in die Stadt fährst. Das imposante Bauwerk von 1919 ist eine Mischung aus Jugendstil sowie Neoklassizismus und gilt als Hauptwerk des finnischen Architekten Eliel Saarinen. Es zahlt sich wirklich aus, einen Rundgang durch die Haupt- und die Schalterhalle, die Gleishalle und die Außenbereiche zu machen – so etwas siehst du nicht jeden Tag!

Steinmänner an der Fassade des Hauptbahnhofs
Am Hauptportal des Hauptbahnhofs Helsinki stechen auf beiden Seiten des Eingangs an der Fassade große Steinmänner-Figuren heraus. Jeder von ihnen hält einen leuchtenden Globus aus Glas in der Hand, die ab Einbruch der Dämmerung beleuchtet sind und dem Gebäude ein stilvolles Aussehen verleihen.
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Ein Bahnhof zum Entdecken und Staunen
Vor dem Haupteingang des Hauptbahnhofs Helsinki herrscht untertags geschäftiges Treiben – die unterirdische Metro-Station zählt nicht umsonst zu den meistfrequentierten der Stadt. Von den 19 Bahnsteigen sind übrigens nur die Gleise für Fernverbindungen überdacht, der Regionalverkehr (auch die Züge zum Flughafen) ist unüberdacht an der westlichen und östlichen Seite zu finden.
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10) Die versteckte Jugendstil-Halle finden
Ein absoluter Glücksfund gelang meiner Freundin auf der Suche nach einem Kaffeehaus für eine kurze Pause. Zwischen Esplanadi und dem Markt Kauppatori steht das von außen unscheinbare Uschakoff-Haus (Uschakoffin talo) im Stil des Neoklassizismus. Niemals würde man auf den ersten Blick erkennen, was sich im Inneren für ein Schatz versteckt! Das 1816 errichtete Haus erhielt nämlich nach dem Umbau zu einer Bank 1904 eine große Jugendstil-Halle anstelle eines Innenhofs. Die Bank gibt es zwar seit über 100 Jahren nicht mehr, das architektonische Kleinod wurde aber erhalten und ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Das Café Robert’s Coffee Jugend ist absolut empfehlenswert (siehe auch Punkt 8) und zwischen all den liebevollen Details zu sitzen, machte uns wirklich sprachlos vor Glück.

Ein Jugendstil-Traum in Helsinki
Was für ein Ambiente, um eine Pause zu machen und sich bei Snacks, Kaffee und Kuchen zu stärken! Die Jugendstil-Halle im Uschakoff-Haus bietet einen wirklich würdigen Rahmen während einer Städtereise nach Helsinki!
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Zahlreiche Details im Jugendstil
Neben der perfekten Symmetrie der Architektur und den vielen Rückzugsräumen im Café Robert’s Coffee Jugend gefielen mir vor allem die sehenswerten Details, die du überall in der Jugendstil-Halle erspähen kannst.
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11) In der Alten Markthalle dem Genuss frönen
Die Alte Markthalle (Vanha kauppahalli) war nach unserer Ankunft das erste Ziel, um unseren Hunger zu stillen – und es war unbeschreiblich gut! Was wir in diesem wunderschönen, unter Denkmalschutz stehenden Ziegelbauwerk aßen, kannst du in Punkt 8 nachlesen und mit den köstlichen Fotos deine Lust auf einen eigenen Besuch steigern. Die Alte Markthalle ist die älteste Verkaufshalle in Helsinki und nahm ihren Betrieb im Jahr 1889 auf. Im langgezogenen Inneren werden an Dutzenden Ständen frische Waren wie Fisch, Fleisch, Käse, Trüffel, Kaffee, Tee, Süßwaren und vieles mehr verkauft. Einige Händler betreiben zusätzlich kleine Lokale, wo du etwa die großartige finnische Fischsuppe probieren kannst! Tipp: wenn du für einen Besuch der Insel Sumonelinna (siehe Punkt 6) Proviant mitnehmen möchtest, eignen sich die Fischbrötchen in der Alten Markthalle perfekt!

Die Alte Markthalle als prächtiger Ziegelbau
Die wunderschöne Frontansicht der Alten Markthalle in Helsinki. Der Bau begann im Jahr 1888, konnte aber aufgrund von Zementengpässen erst ein Jahr später 1889 erfolgreich fertiggestellt werden.
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Genuss pur in der Alten Markthalle in Helsinki
Das Schlendern durch die lange Alte Markthalle ist ein wahres Vergnügen. Von überall her weht ein betörender Duft nach frischem Essen und lokalen Delikatessen. Hier nichts zu kaufen, ist fast unmöglich (und von mir auch nicht empfohlen). 😉
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12) Die Felsenkirche Temppeliaukio entdecken
Kirchen zählen ja häufig als Hauptsehenswürdigkeit, aber die Temppeliaukio-Kirche (Temppeliaukion Kirkko)* aus dem Jahr 1969 sticht als Felsenkirche dann optisch doch außergewöhnlich heraus. Von außen ist wieder einmal nicht zu erahnen, was dich innen für ein architektonisches Meisterwerk des Expressionismus erwartet. Das Bauwerk liegt ein wenig abseits des Zentrums, ist aber mit den Straßenbahnlinien 1T, 2 und 5H (Station Sammonkatu / Sampogatan) einfach erreichbar. Das Kupferdach ist riesig und lässt durch Glaskörper genügend Tageslicht herein. Der Eintritt ist mit acht Euro etwas happig, aber vielleicht hast du wie ich Glück und kommst sogar in den Genuss einer Orgelprobe, die in diesem einzigartigen Raum fantastisch klingt. Sehr speziell ist übrigens, dass du von außen ganz offiziell auf dem Felsen herumspazieren kannst, in den die Kirche gebaut wurde.

Die Temppeliaukio-Kirche als Hauptsehenswürdigkeit in Helsinki
Auf der Galerie stehend ist es perfekt möglich, die Architektur der Temppeliaukio-Kirche ganz genau anzusehen. Mir gefielen besonders die Lichtstreifen, welche die Sonne durch die Glasfenster in das Innere warf und die für ein spezielles Muster sorgten.
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Beeindruckendes Panorama der Temppeliaukio-Kirche
Dieses Panorama der Temppeliaukio-Kirche offenbart die unglaubliche Optik in diesem ganz besonderen Bauwerk. Das gigantische Kupferdach schwebt wie eine fliegende Untertasse über dir. Solltest du in den Genuss einer Orgelprobe oder eines Konzerts kommen, wirst du auch die grandiose Akustik bemerken.
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13) Den verrückten Lasipalatsi-Platz überqueren
Schon während meiner Recherche vor der Städtereise nach Helsinki wusste ich: den Lasipalatsi-Platz (Lasipalatsinaukio) muss ich unbedingt sehen. Wie gigantische Maulwurfshügel mit Glasaugen starren Dachteile des unterirdisch liegenden Museums Amos Rex (siehe Punkt 14) an der Oberfläche hervor und geben ein bizarres Bild ab. Lasipalatsi heißt übersetzt Glaspalast und beschreibt den ikonischen Gebäudekomplex, der sich an drei von vier Seiten des Platzes anschmiegt. Das langgezogene, einstöckige Bauwerk im Stil des Modernismus aus dem Jahr 1936 entging glücklicherweise dem Abriss und wurde stattdessen revitalisiert. Heute beherbergt es allerlei Geschäfte, ein Kino, ein Radiostudio, Cafés, ein bekanntes Restaurant und den Zugang zum erwähnten Museum Amos Rex. Schau auf jeden Fall an diesem belebten Ort vorbei!

„Maulwurfshügel“ auf dem Lasipalatsi-Platz
Früher wurde der Lasipalatsi-Platz in Helsinki als unattraktiver Busbahnhof genutzt, heute ragen aus dem Boden außerirdisch anmutende Bullaugen hervor. Sie spenden dem neu gebauten, unterirdisch angelegten Museum Amos Rex natürliches Tageslicht und sorgen an der Oberfläche für spannende Akzente.
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Der Glaspalast Lasipalatsi aus den 1930er-Jahren
Der Glaspalast (Lasipalatsi) ist ein architektonischer Zeitzeuge aus dem Jahr 1936 und wurde zum Glück nicht abgerissen, sondern wieder zum Leben erweckt. Obwohl es nur ein Stockwerk aufweist, sticht das Gebäude inmitten seiner Umgebung weiterhin optisch hervor.
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Architektur kreativ genutzt
Die Stahlbetonkuppeln des Museums Amos Rex sind nicht nur als Lichtbringer für die Ausstellungsräume darunter gedacht, sondern auch begehbarer Teil des Lasipalatsi-Platzes. Du wirst dort herumtollende Kinder genauso erblicken wie Pärchen, die es sich zum Picknicken auf den ungewöhnlichen Plätzen in der Sonne bequem machen.
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Die „Moss People“ von Kim Simonsson
Meine Freundin und ich kamen während unseres Aufenthalts in Helsinki sogar in den Genuss der „Moss People“ des finnischen Künstlers Kim Simonsson. Die grünen Riesenfiguren sollen an eine Märchenwelt erinnern und waren einige Monate am Lasipalatsi-Platz aufgestellt.
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TIPP: Der Mumins-Shop am Lasipalatsi-Platz
Im Glaspalast Lasipalatsi ist ein ganz besonderer Shop zu finden. Vielleicht kennst du die Fantasiefiguren Mumins (Mumintrollen) noch aus deiner Kindheit? Die an Nilpferde erinnernden Trollwesen mit sympathischer Ausstrahlung wurden von der finnlandschwedischen Schriftstellerin Tove Jansson erfunden und weltweit zu einem großen Phänomen. Im Moomin Shop gibt es unzählige Produkte aller Art mit den Mumins als Motiv. Meine Freundin fühlte sich beim Durchstöbern gleich wieder an frühere Momente erinnert, vielleicht du ja auch? 🙂
14) Das Museum Amos Rex in Helsinki besuchen
Im Zuge des Umbaus des Lasipalatsi-Platzes galt es auch, den ehemaligen, unattraktiven Busbahnhof loszuwerden. 2018 wurde das vom finnischen Architekturbüro JKMM Architects geplante Museum Amos Rex eröffnet und sorgte sofort für Furore. Der Eingangsbereich und der sehr empfehlenswerte Museumsshop sind im Erdgeschoss des historischen Glaspalastes integriert, während die Ausstellungsflächen komplett unterirdisch liegen. Durch die Stahlbetonkuppeln (siehe Punkt 13) dringt viel Tageslicht nach unten, während die Oberfläche gleichzeitig raumtechnisch belebt wird. Der Museumsname Amos Rex setzt sich übrigens aus dem Vornamen des finnischen Kunstsammlers Amos Anderson und dem immer noch vor Ort befindlichen, 1936 eröffneten Kino Bio Rex, zusammen. Infos zu aktuellen Ausstellungen findest du auf der Seite amosrex.fi.

Eingang ins Museum Amos Rex über den Glaspalast
Das Museum Amos Rex ist teilweise im historischen Glaspalast eingebettet. Die Ausstellungen widmen sich großteils internationaler zeitgenössischer Kunst und multimedialer Installationen sowie immersiven Erlebnissen. Meine Freundin und ich waren jedenfalls sehr angetan von den beiden während unseres Besuchs gezeigten Schauen.
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Ungewöhnliche Ausblicke im Museum Amos Rex
Der Blick von den unterirdischen Ausstellungsräumen nach oben durch die gläsernen Stahlbetonkuppeln bietet für Freunde der abstrakten Fotografie gute Gelegenheiten für außergewöhnliche Bilder.
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15) Auf der Insel Pihlajasaari entspannen
Nachdem meine Freundin und ich schon im Vorfeld mehr Zeit in Helsinki eingeplant hatten, konnten wir entspannt fast einen ganzen Tag für die Insel Pihlajasaari nutzen. Dieser Ausflug beeindruckte uns ebenso stark wie die Seefestung Suomenlinna, weswegen ich ebenfalls einen eigenen Artikel dazu geschrieben habe (wird demnächst veröffentlicht und hier verlinkt). Die Insel ist mit dem Boot (Wasserbus genannt) in nur zehn Minuten zu erreichen und sofort nach der Ankunft wähnten wir uns in einer wundervollen Landschaft mit einem Naturschutzgebiet, öffentlichen Badeplätzen, einem tollen Café-Restaurant (die finnische Lachssuppe!!) und sogar einer Sauna. Nicht umsonst ist Pihlajasaari in den Sommermonaten der beliebteste Erholungsort der Einheimischen.

Ein Strand zum Verlieben auf Pihlajasaari
Feiner Sand, angenehm kühles Meerwasser, wärmende Strahlen der Sonne und eine Landschaft zum Verlieben – wer braucht da noch die Malediven? 😉 Wenn du einige Stunden auf der Insel Pihlajasaari verbringst, wirst du auch sofort verstehen, warum hier in den Sommermonaten die Einheimischen in Scharen herkommen.
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Vielfältige Möglichkeiten auf der Insel Pihlajasaari
Was uns so faszinierte, sind die vielfältigen Seiten der Insel Pihlajasaari. Entlang mehrerer Pfade kannst du die Landschaft erkunden, Ausblicke auf Helsinki genießen, dich mit einer großartigen Lachssuppe stärken und in der Natur Kraft tanken.
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16) Die Universität von Helsinki durchschreiten
Auf der Westseite des Senatsplatzes stehen zwei von außen eher unscheinbare Gebäude, deren Schönheit sich erst von innen voll entfaltet. Wirf zuerst einen Blick in die Universität von Helsinki (Helsingin yliopisto). Es handelt sich hier um das Hauptgebäude von insgesamt vier Standorten in der Stadt. Bevor Helsinki unter russischer Herrschaft zur Hauptstadt des Landes ernannt wurde, waren alle Fakultäten in Turku beheimatet. Die Pläne für das 1832 eröffnete Haus stammen erneut vom deutschen Architekt Carl Ludwig Engel (siehe Punkt 3). Ich hatte bei meinem Besuch das Glück, gerade rechtzeitig zum Ende einer AbsolventInnen-Verabschiedung zu kommen und konnte so in einer fast leeren Universität alles in Ruhe anschauen. Das Highlight ist der Festsaal gleich gegenüber des Eingangs, der wahrlich einen würdigen Rahmen für Feiern bietet.

Der Eingangsbereich in der Universität Helsinki
Das Hauptgebäude der Universität Helsinki auf dem Senatsplatz ist ein Paradebeispiel für die klassizistische Architektur von Carl Ludwig Engel. Hier siehst du den Eingangsbereich gleich nach dem Betreten. Durch die geöffnete Tür in der Mitte geht es in den Großen Festsaal.
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Panorama des Großen Festsaals in der Universität Helsinki
Nur wenige Minuten, bevor ich die Universität Helsinki betreten hatte, wurden hier die Absolventinnen und Absolventen des aktuellen Jahrgangs verabschiedet. So konnte ich dann ungestört ein Panorama des Großen Festsaals in voller Beleuchtung erstellen.
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17) Die Architektur der Universitätsbibliothek genießen
Auch was moderne Architektur angeht, bietet Helsinki Großartiges! Ein Beispiel dafür ist die Universitätsbibliothek Helsinki (Helsingin yliopiston kirjasto), deren neues Gebäude mit dem Namen Kaisa-Haus (Kaisa-talo) 2010 eröffnet wurde. Es befindet sich nur einen Katzensprung von der Nationalbibliothek entfernt und sollte auf deiner To-do-Liste stehen, wenn du gerne fotografierst. Schon die Fassade mit ihrem großen Glasbogen ist ungewöhnlich und es blinzelt auch schon der nächste Höhepunkt durch die Scheiben durch. Gleich nach dem Betreten wirst du wahrscheinlich ebenso sprachlos wie ich vor dem imposanten Eingangsbereich stehen und nach oben blicken. Sieh dich im Gebäude in Ruhe um und vergiss nicht, auch einen Blick von den oberen Stockwerken nach unten zu werfen.

Die Universitätsbibliothek Helsinki als architektonisches Ausrufezeichen
Diese spektakuläre Fassade der Universitätsbibliothek Helsinki findest du auf der Rückseite des Gebäudes
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Moderne Architektur in der Universitätsbibliothek Helsinki
Durch ein modernes Lichtdach erreicht natürliches Tageslicht alle Etagen der Universitätsbibliothek Helsinki
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18) In der modernen Zentralbibliothek Oodi stöbern
Architektur für alle – so sollte es immer sein und die Zentralbibliothek Oodi (Helsingin keskustakirjasto Oodi) ist da ein richtiges Vorzeigeprojekt. Der außergewöhnliche Neubau von 2018 wurde vom Büro ALA Architects geplant und im Gegensatz zu vielen anderen Projekten auf der Welt war hier die Bevölkerung stark in den Ideenprozess eingebunden. Sieh dir in Ruhe die verschiedenen öffentlichen Bereiche der Bibliothek an, die weit mehr zu bieten hat als einen Bücher- und Lesesaal. Es gibt ein eigenes Stockwerk mit kreativen Arbeitsplätzen, Werkstätten für Handwerk, Tonstudios, Co-Working-Spaces, Entspannungsplätzen und mehr. Von einer Dachterrasse aus blickst du Richtung finnisches Parlament und Konzerthaus. Im Erdgeschoss befindet sich übrigens auch die Touristeninformation, falls du Broschüren oder Tipps benötigst.

Die goldene Fassade der Zentralbibliothek Oodi
Schon die Außenansicht der Zentralbibliothek Oodi in Helsinki lässt erahnen, dass es sich hier um ein ganz besonderes Bauwerk handelt. Im Licht der untergehenden Sonne beginnt die goldgelbe Fassade richtig zum Glühen – ein faszinierender Anblick aus der Ferne!
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Der geordnete Bücher- und Lesesaal in der Zentralbibliothek Oodi
Der Bücher- und Lesesaal in der Zentralbibliothek Oodi ist farblich steril gehalten, um nicht unnötig abzulenken. Am Ende der Regale sind terrassenartige Sitzflächen eingerichtet, wo es sich so richtig gut „knotzen“ und in den Büchern schmökern lässt.
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Eine Bibliothek für Alle
Im Treppenhaus in Form einer Doppelspirale ist die Installation „Omistuskirjoitus“ (dt. „Widmung“) des Künstlers Otto Karvonen zu sehen. Auf Schriftzügen sind Gruppen von Menschen abgebildet, denen die Zentralbibliothek Oodi gewidmet ist. Ein Stockwerk ist auf Wunsch der Bevölkerung mit öffentlichen Co-Working-Arbeitsplätzen und vielen Möglichkeiten für die kreative Entfaltung gestaltet worden. Die Aussichtsterrasse lässt einen guten Blick auf das finnische Parlament und weitere wichtige Gebäude zu.
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19) Die Shops im Design District erkunden
Der Design District bezeichnet ein zentrales Viertel in der Innenstadt von Helsinki, das sich über mehrere Stadtteile erstreckt und über 200 Shops zusammenfasst. Wenn du gerne shoppst oder dich einfach gerne beim Treiben durch die Gassen überraschen lassen willst, dann plane etwas Zeit für diesen interessanten Spaziergang ein. Schon die Auslagen der Geschäfte sind oft kreativ gestaltet und führen in Versuchung, sich im Inneren mehr umzusehen. Du findest eine Vielzahl an Shops mit Einrichtungsgegenständen und Accessoires in finnischem Design, jede Menge Modeboutiquen, Vintageläden, Kunstgalerien, Geschäfte für Künstlerbedarf und vieles mehr. Einige Shops bieten auch kleine, nett eingerichtete Café-Ecken an.

Bunte und kreative Geschäfte im Design District
Zwei Beispiele für lokale Shops im Design District in Helsinki: oben der Papershop, unten das Vintage-Café Relove Freda. Auffallend ist überall die Liebe zum Detail, wenn es um die Einrichtung und Gestaltung der Geschäfte geht. So macht Shopping jedenfalls wesentlich mehr Spaß als in den großen Stores der weltweit bekannten Ketten.
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Auslagen, die im Design District in Helsinki einladen
Wenn du wie meine Freundin kreativ veranlagt bist, dann wirst du im Design District in Helsinki viel Freude haben, Läden für Künstlerbedarf gibt es einige, wo du dich mit verschiedensten Malutensilien, Papier und Zubehör eindecken kannst.
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20) Unter dem Sibelius-Denkmal stehen
Das Sibelius-Denkmal (Sibelius-monumentti) zählt offiziell zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Helsinki und lässt sich perfekt mit dem unweit gelegenen Café Regatta (siehe Punkt 8) verknüpfen. Gestaltet wurde es von der finnischen Bildhauerin Eila Hiltunen im Jahr 1967 zu Ehren des Komponisten Jean Sibelius, der zehn Jahre davor verstarb. Er gilt als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten Finnlands und stärkte mit seinen Musikstücken die nationale Identität eines Landes, das sich von Russland zu emanzipieren versuchte. Das optisch an zusammengesetzte Orgelpfeifen erinnernde abstrakte Kunstwerk sorgte für rege Kritik von allen Seiten. Sibelius hatte nur relativ wenig Musik für Orgeln geschrieben, weswegen die Bildhauerin Hiltunen das Feedback aufgriff und rechts neben dem Kunstwerk noch den Kopf des Komponisten ergänzte.

Das Sibelius-Denkmal als „Orgelpfeifenbaum“
Das Sibelius-Denkmal in Helsinki regt auf jeden Fall die optischen Sinne an. Ich bin ein großer Fan von abstrakter Kunst, weswegen mir die Installation sofort gefiel. Nur den seltsam wirkenden Kopf des Komponisten daneben empfand ich als ziemlich deplatzierte und unmotivierte Ergänzung. Aber Kunst soll ja bekanntlich zum Diskutieren anregen. 🙂
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Blick durch die Rohre des Sibelius-Denkmals
Das Sibelius-Denkmal ist begehbar und das solltest du dir nicht entgehen lassen. Stehst du direkt unter dem Kunstwerk und schaust nach oben, blickst du durch über 600 hohle Stahlrohre, die an Orgelpfeifen erinnern. Hier lassen sich auf jeden Fall interessante Fotos und Selfies schießen!
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21) Sich auf die Spuren der Olympischen Spiele begeben
Das Olympiastadion Helsinki (Helsingin olympiastadion) ist sicherlich kein Muss während einer Städtereise in die finnische Hauptstadt, aber ein geschichtlich relevanter Ort. Ich wollte mich nicht nur auf die Spuren der Olympischen Spiele 1952 begeben, sondern auch gleich die Chance nutzen, vom Turm aus eine andere Perspektive auf Helsinki zu bekommen. Daraus wurde leider nichts, weil während meines Besuchs eine Sportveranstaltung abgehalten wurde und ausgerechnet der Turm für die Öffentlichkeit geschlossen hatte. Interessant war mein Rundgang trotzdem! Erbaut wurde das Olympiastadion zwischen 1934 und 1938 für die Austragung der Olympischen Sommerspiele 1940. Diese mussten wegen des Zweiten Weltkrieges abgesagt werden – Helsinki konnte die Austragung dann 1952 nachholen.

Das Olympiastadion in Helsinki
Die Südseite des Olympiastadions in Helsinki mit dem Turm als Stadionwahrzeichen, der eine Höhe von 72,71 Metern aufweist. Diese Zahl ist natürlich kein Zufall: sie erinnert exakt an die Siegweite des finnischen Speerwurf-Olympiasiegers von 1932, Matti Järvinen.
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22) Die imposante Uspenski-Kathedrale ansehen
Als letzten Punkt und Tipp Nummer 22 für eine Städtereise nach Helsinki habe ich mir die Uspenski-Kathedrale (Uspenskin katedraali) aufgehoben – ein würdiger Abschluss meines Artikels, wie ich finde. Ich kann dir keine Bilder von innen zeigen, da während meines Besuchs gerade eine Trauerfeier stattfand. Aber auch das äußere Erscheinungsbild der Kirche ist mehr als respektabel. Sie steht ebenso wie der Dom von Helsinki (siehe Punkt 4) gut sichtbar auf einer Anhöhe und zählt so ebenfalls zu den bekanntesten Ansichten der Stadt. Der beeindruckende Bau aus über 700.000 Ziegeln und mit 13 Goldkuppeln wurde 1868 eingeweiht – in einer Zeit, als Finnland Teil von Russland war und dieser Umstand auch deutlich sichtbar gemacht werden sollte. Ich hoffe du hast mehr Glück als ich und kannst die russisch-byzantinische Architektur mit vielen Mosaiken von innen bewundern.

Außenansicht der Uspenski-Kathedrale
Die Uspenski-Kathedrale sticht mit ihren rot-orangen Ziegelsteinen ins Auge und gibt vor allem vor blauem Himmel ein großartiges Fotomotiv ab. Das Bauwerk ist die größte orthodoxe Kirche im westlichen Europa und wird jährlich von rund 500.000 Besucherinnen und Besuchern besichtigt.
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Die Uspenski-Kathedrale und das SkyWheel-Riesenrad
Diesen Anblick der Gegensätze mit der Uspenski-Kathedrale und dem SkyWheel-Riesenrad* erhältst du, wenn du mit einem der Boote vom Marktplatz Kauppatori (siehe Punkt 2) zu einer der umliegenden Inseln fährst. Ein witziger Hinweis: auf dem Riesenrad ist eine Holzkabine angebracht, die als Sauna benutzt wird.
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FAZIT
Für das Verfassen dieses Reiseberichts über Helsinki habe ich mir bewusst mehrere Wochen Zeit genommen. Lange nicht hat mich eine Stadt so fasziniert, gefordert und überrascht wie diese unterschätzte Metropole! Eintauchen in die turbulente Geschichte, sich Aufheizen in einer der Saunen, das verrückte finnische Design und die spektakuläre Architektur entdecken, sich einfach durch den Trubel der Stadt treiben lassen – all das und mehr ist hier möglich. Und wird dir das Städtische doch zu viel, kannst du in wenigen Minuten sofort in traumhafte Natur eintauchen, sei es auf dem Festland oder auf einer der Dutzenden Inseln. Eines kannst du jedenfalls überall, nämlich extrem gut essen (lass dir die Lachssuppe nicht entgehen!). Mein Tipp: Sieh Helsinki keinesfalls als schnelles Zwischenziel an, sondern nimm dir einige Tage Zeit, um diese außergewöhnliche Hauptstadt auf dich wirken zu lassen. Du wirst es nicht bereuen. 🙂
Wow! Was für ein ausführlicher Reisebericht. Ich war vor Jahren bereits in Helsinki und habe viele der von Dir beschriebenen Sehenswürdigkeiten gesehen. Heute habe ich mich daran wieder lebhaft zurück erinnern können. Vielen Dank für Deinen Bericht.
Thomas von DerMitmuss
Danke Thomas!
Viele Grüße,
Christian
Lieber Christian,
deinen Beitrag speichere ich mir gleich mal ab. Ich bin im Juni nämlich im Lande, weiß aber noch nicht ganz sicher, ob ich auch in Helsinki bleibe.
LG, Janine
Lieben Dank Janine! Unbedingt in Helsinki auch bleiben! 🙂
Viele Grüße,
Christian
Hallo Christian
Helsinki ist eine unglaublich tolle und vor allem lebendige Stadt, mit der perfekten Mischung aus der Ruhe der Natur und den Highlights einer Hauptstadt. Wir haben die finnische Hauptstadt mit unserer Tochter zusammen erkundet und uns nach wenigen Tagen richtig in die Stadt verliebt, sodass wir nun mehrfach bereits vor Ort waren. All unsere Erlebnisse und positiven Erfahrungen spiegelt Dein Bericht perfekt wider.
Euch weiterhin tolle Erlebnisreiche Reisen
Mike Strübing
Danke Mike!
Viele Grüße,
Christian