Es war wieder einmal an der Zeit: Koffer packen, ab ins Flugzeug und zu zweit mit meiner Freundin auf in ein neues Abenteuer! Die Wahl fiel diesmal auf Lettland, den mittleren der drei baltischen Staaten im Nordosten Europas. Das Land hat eine sehr bewegte Geschichte hinter sich, weswegen wir nicht nur die Hauptstadt Riga, sondern auch mehr vom Landesinneren kennenlernen wollten. Acht Tage lang erkundeten wir per Mietauto mittelalterliche Orte, probierten lokale Köstlichkeiten und tauchten ein in die wunderschöne Natur. In diesem Artikel nehme ich dich mit auf eine unvergessliche Rundreise durch Lettland, die Inspiration liefert und zum Nachmachen anregt!
HÖHEPUNKTE DER PLANUNG EINER RUNDREISE DURCH LETTLAND
Überlegungen zur Planung und Organisation der Rundreise durch Lettland mit Mietauto, Unterkünften und Flügen
Eine Karte mit allen Stationen der Rundreise zum Orientieren und zur Inspiration für deine eigene Route
Tipps zum Autofahren, der besten Reisezeit, allgemeine Hinweise und ein Blick auf die Geschichte Lettlands
Ein Überblick zu Sigulda, Cesis, Jürmala, Nationalpark Kemeri, Kuldiga, Kap Kolka und die Hauptstadt Riga
Links zu sieben weiteren, umfassenden Detailartikeln über alle Stationen auf unserer Rundreise durch Lettland
Dieser Artikel wurde zuletzt am 6. Oktober 2025 aktualisiert.
8 TAGE RUNDREISE DURCH LETTLAND
FAKTEN
Reisezeit: Juni (8 Tage, 7 Übernachtungen)
Anreise: vom Flughafen Wien-Schwechat nach Flughafen Riga (ca. 1:30 h)
Kosten Flüge: EUR 245,- pro Person
Kosten Mietwagen*: EUR 210,- pro Person (inkl. 1x Tanken)
Kosten Hotels: EUR 314,- pro Person
Gesamtkosten: EUR 769,- pro Person
Unterkünfte: Übernachtet haben wir in vier Städten bzw. Orten: in Cesis*, Jürmala*, Kuldiga*, Kap Kolka* und Riga*. Meine detaillierte Beschreibung der Hotels und Apartments findest du weiter unten zu jeder Stadt. Gebucht haben wir alle Unterkünfte in Lettland über die Buchungsplattform booking.com*.
TRANSPARENZHINWEIS
*Die mit Stern gekennzeichneten Verweise in diesem Blogartikel sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn dir mein Blogartikel bei der Planung deiner Reise geholfen hat, freue ich mich, wenn du über diese Links deine Unterkunft, deinen Mietwagen oder deine Freizeitaktivitäten buchst. Ich erhalte dadurch eine kleine Provision und du unterstützt den Erhalt dieses Blogs. Für dich entstehen dabei selbstverständlich keine Nachteile. Vielen Dank! 🙂
Lettland: Die Rückkehr ins Baltikum
Schon lange stand das Baltikum auf meiner Liste der Wunschziele. Der erste Versuch einer Städtereise nach Riga stand vor Jahren kurz bevor, als der Ausbruch der Coronavirus-Krise meiner Freundin und mir einen Strich durch die Rechnung machte. Als sich die Lage beruhigt hatte, nutzten wir die Gelegenheit, um einen anderen baltischen Staat vorzuziehen: Estland, das wir per Fähre mit Finnland kombinierten. Über unsere Erlebnisse dazu liest du am besten in meinen Reiseberichten Tallinn: Mittelalterstadt mit Extras und Helsinki: 22 Orte, die du sehen musst nach. Die Lust auf einen baldigen Besuch eines weiteren Landes im Baltikum war danach jedenfalls geweckt!
Rundreise durch die Geschichte von Lettland
Die Wahl fiel auf Lettland und sollte beim zweiten Anlauf nicht nur die sehenswerte Hauptstadt Riga beinhalten. Vielmehr reizte es uns, wieder einmal mit einem Mietwagen durch die Regionen zu fahren und flexibel die schönsten Orte anzusteuern. Das Land ist ein absolutes Naturparadies mit Hunderten Kilometern feinstem Sandstrand, aber auch einem bewegten Schicksal. Eine Rundreise durch Lettland ist wie ein Streifzug durch die wechselhafte Geschichte. Viele kleinere und größere Orte spielten in der Erlangung der Unabhängigkeit 1991 und dem Zerfall der Sowjetunion eine Rolle.
Die Planung der Rundreise durch Lettland
Lettland ist flächenmäßig zwar kleiner als Bayern, aber dennoch war die Entscheidung nicht so einfach, was in nur acht Tagen Platz finden konnte. Das Land setzt sich aus den vier Regionen Kurzeme, Vidzeme, Zemgale und Latgale zusammen – jede mit attraktiven Sehenswürdigkeiten. Meine Freundin und ich planten die Route auf dieselbe Art wie bei unseren vergangenen Rundreisen in Schottland und Südschweden: Jeder recherchierte die persönlichen Lieblingsorte, die wir auf Google Maps markierten. Dann schauten wir gemeinsam, was sich gut verbinden ließ und was zeitmäßig bei diesem ersten Besuch nicht möglich sein würde. Im Fokus war eine gute Mischung aus Natur, Kultur, Kulinarik, Stadt und Land. Nütze unsere Route am besten als Inspiration für deine eigenen Vorlieben!

Karte der Rundreise durch Lettland mit dem Mietwagen
Hier siehst du die Route unserer ersten Rundreise durch Lettland. Wir konzentrierten uns aus Zeitgründen auf die Regionen rund um die Hauptstadt. Die Anreise erfolgte direkt von Wien aus per Flugzeug nach Riga, wo wir am Flughafen sofort unser Mietauto* entgegennahmen. In Sigulda sammelten wir auf der Durchfahrt erste Eindrücke der Landschaft, um dann zwei Nächte in der mittelalterlichen Stadt Cesis zu bleiben – der ideale Stützpunkt für Wanderungen im Nationalpark Gauja. In Jürmala, dem bekannten Vorort von Riga, blieben wir eine Nacht und saugten etwas Strandfeeling auf. Nach einer Moorwanderung im Nationalpark Kemeri statteten wir der traumhaften UNESCO-Stadt Kuldiga einen Besuch ab, bevor es nach Kap Kolka an den Zusammenfluss zweier Meere ging. Nach der Rückgabe des Mietwagens verbrachten wir die letzten zwei Nächte in der Hauptstadt Riga.
Die Buchung der Flüge und Unterkünfte
Zugegeben: Bei der Buchung von Flügen, Unterkünften und dem Mietwagen bin ich aus Gründen der Flexibilität immer etwas spät dran. Den Flug mit Air Baltic von Wien nach Riga und retour buchte ich erst knapp ein Monat vor der Reise, als die Preise schon empfindlich teuer wurden. Zwar hätte es noch günstigere Optionen mit einer irischen Billigfluglinie gegeben, doch deren Flugzeiten waren komplett unattraktiv und hätten uns nur großen organisatorischen Aufwand beschert. Nicht so dramatisch ist die Organisation von Hotels und Apartments, die ich allesamt über booking.com* buchte. Die Auswahl in den kleineren und größeren Orten beziehungsweise Städten war auch dreißig Tage vor der Anreise noch sehr gut und wir fanden sehr attraktive Unterkünfte zu vertretbaren Preisen. Alle Details mit Beschreibung und Bildern findest du bei den Reisedetails weiter unten im Text.
Buchung des Mietwagens für die Rundreise durch Lettland
Auch die Buchung des Mietwagens für unsere Rundreise durch Lettland war problemlos und schnell erledigt. Ich nutzte dafür den lokalen lettischen Vermittler DiscoverCars*, wo ich alle gewünschten Details eingeben konnte. Mir war etwa ein Fahrzeug in Kompaktklasse mit Automatikgetriebe wichtig, auch wenn das etwas mehr kostet. Die Suchergebnisse auf der Webseite zeigen dann schön an, bei welchen Angeboten schon möglichst viele Schutzoptionen inkludiert sind. DiscoverCars selbst bietet dann nochmals einen kompletten Versicherungsschutz an: hier musst du im Schadensfall beim Autovermieter eine Vorauszahlung leisten, die du dann von DiscoverCars nach Vorlage aller Unterlagen rückerstattet bekommst. Von der Abholung bis zur Rückgabe funktionierte alles tadellos.

Autofahren in Lettland: Eine einfache Sache
Das Fahren durch das Landesinnere von Lettland war großteils wirklich eine entspannte Angelegenheit und ich fühlte mich oft an unsere Tour durch Südschweden zurückerinnert, was Landschaft und Verkehrsregeln anging. Der Straßenzustand ist großteils sehr gut – Nebenstrecken sind aber teils nicht asphaltiert und weisen ordentliche Schlaglöcher auf. Die Tempolimits sind im Ortsgebiet 50 km/h, auf Landstraßen 90 km/h und auf Autobahnen 110 km/h. Radargeräte werden rechtzeitig per Verkehrsschild angekündigt. Die Navigation mit Google Maps funktionierte einwandfrei und an Tankstellen mangelte es in Lettland nirgends.

Parken in Lettland mit der App Mobilly
Nimm dir für deine Rundreise durch Lettland mit dem Mietwagen eine eigene Parkuhr mit oder fordere sie vor Fahrtantritt vom Mietwagenverleiher an. Du brauchst sie oft auf Parkplätzen, an denen du nur eine bestimmte Zeit kostenlos stehen darfst. Kostenpflichtige Parkplätze sind gut gekennzeichnet, oftmals mit einem orangen Infoschild – im Bild siehst du den Parkplatz bei der Burg Turaida in Sigulda. Lade dir am besten schon daheim die App Mobilly (iOS / Android) herunter und registriere dich. Praktisch auf allen Parkplätzen bezahlte ich über Mobilly. Der Vorgang ist einfach und selbsterklärend, aber hier ein wichtiger Tipp: lade dir etwas mehr Guthaben auf, als die Parkgebühren tatsächlich betragen! Teilweise wurden mir nämlich zusätzlich minimale Cent-Beträge für Benachrichtigungen abgebucht, die mich an ein baldiges Ende meiner bezahlten Parkdauer erinnerten.
Die Mobilly-App in Jürmala und Riga
Die Mobilly-App kannst du nicht nur im Landesinneren an den kostenpflichtigen Parkplätzen nutzen, sondern auch an zwei weiteren Destinationen. In Jürmala wird beim Einfahren in das großflächige Stadtgebiet eine Citymaut von EUR 3,- pro Tag fällig. Dein Kennzeichen wird dabei gescannt und du hast bis zum Tagesende Zeit, die Gebühr zu bezahlen. Das geht am einfachsten über den in der App deutlich sichtbaren J-Button neben dem Menü. Wenn du vor Ort übernachtest, vergiss nicht, dass du dasselbe Prozedere an jedem weiteren Folgetag erneut durchführen musst. Nach Riga würde ich dagegen nicht empfehlen, mit dem Auto in die Stadt hineinzufahren. Dort sind die öffentlichen Verkehrsmittel sehr gut ausgebaut und in der Mobilly-App kaufst du bequem 90-Minuten- oder Tagestickets, um die Straßenbahnen und Busse zu nutzen.
ALLE ARTIKEL ZUR RUNDREISE DURCH LETTLAND
Sigulda: Zwischen Action und Mittelalter
Cesis: Das Tor zum Nationalpark Gauja
Jürmala: Sommerfrische auf Lettisch (erscheint demnächst)
Nationalpark Kemeri: Wanderung im Moor (erscheint demnächst)
Kuldiga: Romantische Stadt am Wasserfall (erscheint demnächst)
Kap Kolka: Magischer Treffpunkt der Meere (erscheint demnächst)
Riga: Die Hauptstadt für Entdecker (erscheint demnächst)
Die beste Jahreszeit für eine Rundreise durch Lettland
Meine Freundin und ich wählten den Juni für eine Rundreise durch Lettland aus – und das war eine ausgezeichnete Entscheidung! Die Temperaturen bewegen sich von Mai bis September im Schnitt um die 22 °C, was sich aber viel wärmer anfühlt. Die Tage sind sehr lange: Mitte Juni ist der Sonnenaufgang ca. um 4:30 Uhr, der Sonnenuntergang um ca. 22:15 Uhr. Dadurch kannst du die Zeit sowohl in den Städten als auch in der Natur perfekt ausnutzen. Unsere Wanderungen im Nationalpark Gauja führten wir etwa im schönsten Abendlicht durch und am Kap Kolka gingen wir sowohl spätabends als auch kurz nach Sonnenaufgang im Meer baden. Das landesweit groß zelebrierte, traditionelle Mittsommerfest am 24. Juni verpassten wir zwar knapp um einige Tage, dafür war es touristisch überall noch angenehm ruhig – selbst in Riga, der Hochburg des Tourismus in Lettland.
Währung, Sprache und Essen in Lettland
Praktischerweise wurde in Lettland wie in allen baltischen Staaten der Euro eingeführt, sodass du dir (wahrscheinlich) keine Gedanken über Umwechslungen machen musst. Ich empfehle dir, eine kleinere Summe an Bargeld mitzunehmen. Zwar konnten meine Freundin und ich an fast allen Orten mit Karte zahlen, aber auf Märkten ist oft nur Barzahlung möglich. Die Sprache war dagegen wirklich nirgendwo ein Problem: mit Englisch kommst du ausgezeichnet voran und wir hatten zu keiner Zeit Verständigungsprobleme. Die lettischen Speisen sind sehr bodenständig und deftig – von den Vorzügen der einheimischen Küche hätten wir uns gerne öfters überzeugt, doch wie heutzutage an vielen Orten, ist es gar nicht mehr so einfach, Gasthäuser mit lokaler Küche zu finden. Welche pikanten und süßen Köstlichkeiten wir dennoch verkosten konnten, zeige ich dir im Detail in den einzelnen Reiseberichten weiter unten.
Die Geschichte von Lettland
Nur in wenigen meiner Reiseberichte widme ich der Geschichte mehr als ein paar Sätze. Bei Lettland (und den beiden anderen baltischen Staaten) ist das aber anders: Die jüngere Vergangenheit ist geprägt von einschneidenden historischen Entwicklungen. Überall im Land mahnen Gedenkstätten, Plätze der Erinnerung und Kriegsdenkmäler an die wechselhafte Geschichte des 20. Jahrhunderts. Besonders eindrucksvoll sind etwa das Okkupationsmuseum in Riga und das Museum Burning Conscience in Cesis – zwei Orte, die dabei helfen, Lettlands Geschichte besser zu verstehen. Mit dem Wissen rund um die schreckliche Zeit unter sowjetischer und deutscher Besatzung wirst du die Hauptstadt Riga und das Land mit anderen Augen sehen.
Lettland als umkämpftes Gebiet
Das Gebiet um Lettland war von baltischen Stämmen bewohnt, als es Anfang des 13. Jahrhunderts vom Schwertbrüderorden erobert wurde, der 1237 nach einer militärischen Niederlage im Deutschen Orden aufging. Die deutsche Oberschicht (Deutsch-Balten) war daraufhin jahrhundertelang vorherrschend. Das erklärt, warum du auch heute noch manchmal in Kirchen oder an alten Gebäuden deutschsprachige Inschriften findest. Im 18. Jahrhundert fiel Lettland schrittweise an das Russische Zarenreich – 1721 der Norden, 1795 der Süden. Die Deutsch-Balten behielten weiterhin ihren Einfluss, während sich aber parallel eine lettische Gesellschaft bildete, deren Nationalbewusstsein sich zunehmend durch Kultur und Sprache ausdrückte (Stichwort „Nationales Erwachen“).
Lettland wird erstmals unabhängig
Nach dem Ersten Weltkrieg erklärte Lettland am 18. November 1918 die Unabhängigkeit und konnte diese im Lettischen Unabhängigkeitskrieg bis 1920 durchsetzen. Damit endete auch die Vorherrschaft der Deutsch-Balten. Die Zeit der Demokratischen Republik Lettland währte jedoch nicht lange. Lettland geriet bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs immer mehr unter Druck und wurde schließlich von der Sowjetunion im Juni 1940 gewaltsam annektiert – eine große Rolle spielte dabei das geheime Zusatzprotokoll des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes („Hitler-Stalin-Pakt“). Eine Schreckensherrschaft begann mit Unterdrückung der Bevölkerung und der Deportation von Zehntausenden Menschen im Juni 1941.
Lettland im Zeitalter der Dauerbesetzung
Mitte 1941 griff Hitler die Sowjetunion an und es folgte bis Herbst 1944 eine Zeit der deutschen Besetzung, in der fast die gesamte jüdische Bevölkerung in Lettland systematisch ermordet wurde. Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam der von Winston Churchill, damaliger Premierminister von Großbritannien, geprägte Begriff des „Eisernen Vorhangs“, der Ost- und Westeuropa symbolisch trennte. Für Westeuropa begann eine Zeit der Hoffnung und des Wiederaufbaus, während unter erneuter Herrschaft der Sowjetunion in Osteuropa weitere Jahrzehnte der Unterdrückung folgten. Es dauerte über 40 Jahre, bis das System des Kommunismus und der Diktatur zu bröckeln begann.
Lettlands Wiedererlangung der Unabhängigkeit
In die Geschichte ging die Unabhängigkeitsbewegung „Singende Revolution“ ein. Es war in der Sowjetunion streng verboten, patriotische Lieder der annektierten Staaten Estland, Lettland und Litauen zu singen. Hunderttausende Menschen widersetzten sich bei Protestversammlungen friedlich und sangen ein gemeinsames Lied. Am 23. August 1989, genau 50 Jahre nach dem Hitler-Stalin-Pakt, demonstrierten zwei Millionen Menschen für die Unabhängigkeit und bildeten den „baltischen Weg“: eine 650 Kilometer lange Menschenkette von Tallinn über Riga bis nach Vilnius. Die Unabhängigkeit wurde schließlich am 4. Mai 1990 in Lettland ausgerufen und nach dem gescheiterten Moskauer Putsch im August 1991 international anerkannt.
RUNDREISE DURCH LETTLAND: DIE 7 ETAPPEN UND STATIONEN
1) RUNDREISE LETTLAND (TAG 1): SIGULDA
Anreise: Mit dem Mietauto vom Flughafen Riga nach Sigulda (ca. 1:15 h)
Unterkunft: Apartments Vitenberg* in Cesis, siehe nächster Punkt
Finde hier schöne und zentral gelegene Unterkünfte in Sigulda*
Sigulda: Fulminanter Start in Lettland
Gleich nach unserer Ankunft auf dem Flughafen von Riga holten meine Freundin und ich unseren Mietwagen für die nächsten Tage ab. Die erste Etappe führte uns nach Sigulda, eine Stadt im Westen des Nationalparks Gauja. Sigulda ist bekannt für seine mittelalterlichen Burgen, die teils mehr und teils weniger gut erhalten sind. Aufgrund der bildhübschen Landschaft wird die Stadt auch als Tor zur „Lettischen Schweiz““ bezeichnet. Sigulda ist nicht nur bei Touristen aus dem Ausland sehr beliebt, sondern auch für Einheimische ein absoluter Hotspot. Der Grund: es gibt hier eine Vielzahl an Aktivitäten für Sportbegeisterte und Personen, die nach einem Adrenalinkick suchen.
Action, Sport und Abenteuer in Sigulda
Die Seilbahn über den Fluss Gauja ist eines der Highlights in Sigulda und ermöglicht ausgezeichnete Ausblicke in den Nationalpark. Wagemutige können in einem Drachenflieger liegend auf dem Tragseil der Seilbahn über dem Abgrund entlanggleiten oder sich per Bungee-Jump aus der Gondel hinabstürzen. Wir blieben allerdings auf der kulturellen Ebene und besichtigten die Burg Turaida, die sagenumwobene Gutmannshöhle und das Neue Schloss Segewold mit seinen großartigen Angeboten an lokalem Handwerk. Sigulda besichtigten wir auf der Durchreise und begaben uns nach einer abschließenden Fahrt mit der Sommerrodelbahn weiter nach Cesis, wo wir unser Quartier bezogen.
Detaillierter Reisebericht –> Sigulda: Zwischen Action und Mittelalter

Die Burg Turaida in Sigulda
Die Burg Turaida (Turaidas pils) ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten in Sigulda. Das mit orange-roten Ziegeln errichtete Bauwerk ist schon von Weitem sichtbar und vom Burgturm aus überblickst du den Nationalpark Gauja mit seinem gleichnamigen Fluss. Rund um die Festung ist ein Freilichtmuseum angelegt, in dem auch die Gedenkstätte der „Rose von Turaida“ zu finden ist. Die Geschichte dahinter handelt von einer der vielen sagenumwobenen Legenden in Lettland – aber das musst du vor Ort herausfinden!
Aufnahmeort anzeigen

Viel Abwechslung in Sigulda
Das Neue Schloss Segewold (o. l.) kann zwar nur von außen besichtigt werden, dafür bieten am Gelände rundherum HandwerkerInnen und KünstlerInnen großartige Produkte und Mitbringsel an. Der Sigulda-Schriftzug (o. r.) eignet sich gut für Selfies, die Gutmannshöhle (u. l.) sorgt für mystische Gefühle und die Seilbahn (u. r.) lässt dein Adrenalin garantiert in die Höhe steigen.
Bild o. l.: Aufnahmeort anzeigen / Bild o. r.: Aufnahmeort anzeigen
Bild u. l.: Aufnahmeort anzeigen / Bild u. r.: Aufnahmeort anzeigen
2) RUNDREISE LETTLAND (TAG 1-3): CESIS
Anreise: Mit dem Mietwagen von Sigulda nach Cesis (ca. 0:30 h)
Unterkunft: Apartments Vitenberg* (Rīgas iela 9, Cēsis): komplett renoviertes Eckhaus mit schöner Ziegelfassade, perfekt gelegen im Zentrum von Cesis, Self-Check-in mit zwei Codes für die Haustür und einen Schlüsselsafe beim Zimmer. Kein Aufzug vorhanden, aber das Gebäude hat nur zwei Stockwerke. Sehr gute Kommunikation per WhatsApp, wobei die Gastgeberin auf meine Nachrichten immer unmittelbar reagierte. Unser Apartment Studio 3 war sehr stilvoll und mit 34m² äußerst geräumig. Küchenzeile mit kleinem Herd, Kühlschrank, Toaster, Kaffeemaschine, Wasserkocher und Besteck (auch Korkenzieher) vorhanden. Schnelles WLAN, Esstisch, Sofa, großer TV, Bett mit etwas zu weicher Matratze, sauberes Bad mit super Regendusche. 3-4 Parkplätze im Innenhof, ansonsten Parken auf der Nebenstraße kostenlos möglich. Weiterempfehlung? JA!
Finde hier weitere schöne und zentral gelegene Unterkünfte in Cesis*
Cesis: Mitten im Mittelalter
Von Sigulda aus ist es nur eine gemütliche, halbstündige Fahrt nach Cesis. Die 800 Jahre alte mittelalterliche Stadt ist die perfekte Ausgangsbasis für die Erkundung des Nationalpark Gauja. Aber nicht nur das, auch der historische Stadtkern von Cesis ist sehr gut erhalten und ermöglicht so auf einem Rundgang das Eintauchen in die Geschichte. In der Hauptflaniermeile Rīgas iela reihen sich die Restaurants, Cafés und Shops aneinander, wobei ich alles als angenehm authentisch wahrnahm – von touristischem Kitsch keine Spur. Als lettische Kulturhauptstadt 2025 waren die Gebäude und Plätze bestens herausgeputzt und mit der Schwertbrüderordensburg Wenden gibt es, wie gefühlt überall in Lettland, natürlich auch eine alte Burg zu besichtigen. 🙂
Eintauchen in den Nationalpark Gauja
Der Nationalpark Gauja ist der größte von vier Nationalparks in Lettland. Von Cesis aus bist du mit dem Auto in nur wenigen Minuten an den Ausgangspunkten für einfache Wanderungen zu spektakulären Orten in der Landschaft. Meine Freundin und ich wählten aus der riesigen Anzahl an Wanderwegen zwei aus, die wir in den späten Nachmittags- und Abendstunden absolvierten – dabei hatten wir die Landschaft fast für uns allein. Der Adlerfelsen (Ērgļu klintis) ist die bekannteste Steilklippe des Landes und im Licht der untergehenden Sonne traumhaft anzusehen. Die Wanderung zu den Raiskums Red Cliffs führt ebenfalls zu einem Felsen, allerdings in einer komplett anderen Umgebung. Sehenswert war jedenfalls beides und die Bilder bleiben uns sicher lange in Erinnerung!
Detaillierter Reisebericht –> Cesis: Das Tor zum Nationalpark Gauja

Der Rosenplatz in Cesis
Das gesamte Zentrum von Cesis ist traumhaft schön, aber der Rosenplatz (Rožu laukums) hat sich mir besonders ins Gedächtnis gebrannt. Früher als Marktplatz genutzt, ist er heute ein beliebter Aufenthaltsort für Einheimische und Touristen. Rundherum sind Cafés sowie Lokale zu finden und das Plätschern des Brunnens sorgt für Entspannung auf den Parkbänken.
Aufnahmeort anzeigen

Flanieren, Entdecken und Genießen in Cesis
Auf der Flaniermeile Rīgas iela (o. l.) kannst du locker einige Zeit einplanen. Sie ist nicht nur von prächtigen Häusern gesäumt, sondern lädt mit ihren Cafés und Restaurants zu einer ausgedehnten Pause untertags oder abends ein – auch Frühstücken lässt es sich hier sehr gut. Der Platz der Einheit (o. r.) erinnert an die gefallenen Letten in der Schlacht von Cesis 1919. Die Hauptsehenswürdigkeit in Cesis ist die Schwertbrüderordensburg Wenden (u. l.), die du besichtigen kannst. Wenn du gerne Bier trinkst, kommst du in der Stadt auf deine Kosten: wir genossen im empfehlenswerten Burgerlokal Zaļa Zāle (u. r.) zwei Krügerl der Brauerei Valmiermuiža, die nördlich von Cesis liegt.
Bild o. l.: Aufnahmeort anzeigen / Bild o. r.: Aufnahmeort anzeigen
Bild u. l.: Aufnahmeort anzeigen / Bild u. r.: Aufnahmeort anzeigen

Wandern im Nationalpark Gauja in Cesis
Unsere zwei Wanderungen im Nationalpark Gauja führten uns zu den Schönheiten von Lettlands Natur. Im Bild links siehst du den Adlerfelsen (Ērgļu klintis), der vor allem durch die letzten Strahlen der untergehenden Sonne so richtig zur Geltung kommt. Im Bild rechts steht meine Freundin vor den imposanten, grell rot-orange leuchtenden Raiskums Red Cliffs, die entlang eines interessanten Wanderwegs liegen und wirklich absolut beeindruckend sind.
Bild links: Aufnahmeort anzeigen / Bild rechts: Aufnahmeort anzeigen
3) RUNDREISE LETTLAND (TAG 3-4): JÜRMALA
Anreise: Mit dem Mietwagen* von Cēsis nach Jūrmala (ca. 2:00 h)
Unterkunft: KURSHI HOTEL & SPA* (Ceriņu iela 22, Jūrmala): modernes neues Hotel im Ortsteil Dubulti, einige wenige kostenlose Parkplätze direkt vor der Tür auf der Straße oder gegen Gebühr in einem privaten Bereich. Sehr geräumige Zimmer, unseres mit Terrasse und sehr ruhig zum Innenhof gelegen, sehr bequeme Betten, Safe vorhanden, Klimaanlage abschaltbar, Frühstück in Ordnung aber nichts Besonderes, schnelles WLAN. Spa- bzw. Saunabereich nur gegen Reservierung und Gebühr, deshalb nicht genutzt. Weiterempfehlung? JA!
Ab an den Strand von Jürmala!
Mit großen Erwartungen kamen wir am späten Nachmittag in Jürmala an. Meine Recherchen im Vorfeld ließen auf einen herrlichen Ort schließen, doch so ganz wollten meine Freundin und ich die Überschwänglichkeit der Reiseberichte und Reiseführer nicht teilen. Jürmala ist der Stadtstrand von Riga und rund 40 Kilometer lang. 15 ehemalige Fischerdörfer bilden zusammen die Stadt Jürmala und 14 davon sind an die Bahnlinie in Richtung Hauptstadt angeschlossen. Durch diese einfache Erreichbarkeit strömen in den Sommermonaten zusätzlich zu den Touristen Tausende Einheimische per Auto und Zug in Richtung Sommerfrische.
Emotionale Momente, aber kein Charme
Jürmala entwickelte sich ab 1830 rasant von einer Gegend für Fischfang zu einer Region, in der die reiche Gesellschaft Heilbäder, Schlammpackungen und weitere Behandlungen am Meer in Anspruch nahm. Zahlreiche Seebäder und prachtvolle Holzhäuser in unterschiedlichsten Architekturstilen schossen aus dem Boden – viele davon kannst du heute noch zumindest von außen ansehen. Obwohl meine Freundin und ich den Strand inklusive Sonnenuntergang sehr genossen, fantastisch Fisch aßen und auch sonst eine gute Zeit hatten, wollte der angepriesene historische Charme vor Ort nicht auf uns überspringen.
Detaillierter Reisebericht –> Jürmala: Sommerfrische auf Lettisch (erscheint demnächst)

Der zauberhafte Strand von Jürmala
Am Meer allgegenwärtig sorgt das Geschrei und Geflatter der großen Silbermöwen und der hier abgebildeten kleinen Lachmöwe für Unterhaltung. Die frechen Vögel sind immer auf der Suche nach Futter und wenn du nicht aufpasst, schnappen sie dir auch einfach deinen Snack aus der Hand oder vom Teller. 😉
Aufnahmeort anzeigen

Viel Abwechslung, aber kein bleibender Eindruck
So sehr uns der Strand von Jürmala vor allem im Sonnenuntergang (o. r.) begeisterte, so nüchtern empfanden wir die überall angepriesene Flaniermeile Jomas iela (o. l.). Sie erinnerte uns eher an eine US-Mall ohne Charme und wir ließen sie bald hinter uns. Im Gegensatz dazu liebten wir das Essen vor Ort, hier sei nur stellvertretend eine Fischsuppe mit frischen Meerestieren (u. l.) erwähnt. Jürmala legt übrigens großen Wert auf Kunst im öffentlichen Raum. Eine der bekanntesten Skulpturen ist die Schildkröte Bruņurupucis (u. r.).
Bild o. l.: Aufnahmeort anzeigen / Bild o. r.: Aufnahmeort anzeigen
Bild u. l.: Aufnahmeort anzeigen / Bild u. r.: Aufnahmeort anzeigen
4) RUNDREISE LETTLAND (TAG 4): NATIONALPARK KEMERI
Anreise: Mit dem Mietwagen von Jūrmala zum Nationalpark Kemeri (ca. 0:25 h)
Unterkunft: KURSHI HOTEL & SPA* in Jürmala, siehe oben
Nationalpark Kemeri als zweites Naturhighlight
Abgesehen vom kilometerlangen Strand in Jürmala gibt es im weitläufigen Stadtgebiet noch einen landschaftlich komplett gegensätzlichen Höhepunkt: den Nationalpark Kemeri mit seinem unbeschreiblich schönen Hochmoor. Er befindet sich ganz im Westen Jürmalas im Umfeld der Ortschaft Kemeri, die Namensgeberin für den Nationalpark ist. Es handelt sich dabei um den drittgrößten von vier Nationalparks in Lettland. Die Gegend rund um Kemeri wurde wegen ihrer natürlichen Schwefelquellen 1838 zum Kurort ernannt und entwickelte sich zu einem beliebten Ziel für die Oberschicht, die hier in Schwefelbädern und im Heilschlamm körperliche Leiden auskurieren konnte. Nach der Loslösung Lettlands von der Sowjetunion Anfang der 1990er-Jahre verlor die Ortschaft zunehmend an Bedeutung. Heute gibt es vor Ort eine Mischung aus verfallenen Relikten und gut erhaltenen Bauwerken der Vergangenheit zu sehen.
Die Wanderung im Großen Kemeri-Moor
Die bekannteste Wandertour im Nationalpark Kemeri ist der Rundweg im Großen Kemeri-Moor. Er ist komplett flach und einfach zu begehen – sofern du auf den Holzstegen nicht daneben trittst und dir nasse Füße im Moor holst. Belohnt wirst du auf dieser reizvollen Wanderung jedenfalls mit einer wechselhaften Landschaft, die dichte Kiefernwälder, Moorpflanzen, bunte Tümpel und jede Menge kleine Seen beinhaltet. Von einem Aussichtsturm aus erhältst du spektakuläre Blicke in alle Himmelsrichtungen und an mehreren Rastplätzen kannst du inmitten dieser einzigartigen Natur einige Minuten einfach abschalten. Diese Wanderung im Nationalpark Kemeri kannst du am einfachsten mit einem Mietauto durchführen – aber auch als Tagesausflug während einer Städtereise in Riga lässt sich das Große Kemeri-Moor entweder mit dem Zug und einem Fußmarsch oder mittels geführter Tour gut umsetzen.
Detaillierter Reisebericht –> Nationalpark Kemeri: Wanderung im Moor (erscheint demnächst)

Das Kemeri-Moor als großer Fotospot
Die Vegetation im Nationalpark Kemeri ist wie aus dem Bilderbuch: auf dem Wanderweg im Großen Kemeri-Moor werden alle deine Sinne angeregt. Besonders Fotografen und Fotografinnen werden hier nur langsam vorankommen – es gibt einfach zu viele grandiose Motive!
Aufnahmeort anzeigen

Abwechslung und Erholung im Großen Kemeri-Moor
Die Wanderung im Großen Kemeri-Moor führt dich sowohl durch dichte Kiefernwälder, als auch an zahlreichen Seen, Tümpeln und einer enorm vielfältigen Pflanzenwelt vorbei. Ein Aussichtsturm und mehrere Rastplätze sorgen dafür, dass du die Natur in Ruhe und aus unterschiedlichen Perspektiven genießen kannst.
Bild o. l.: Aufnahmeort anzeigen / Bild o. r.: Aufnahmeort anzeigen
Bild u. l.: Aufnahmeort anzeigen / Bild u. r.: Aufnahmeort anzeigen
5) RUNDREISE LETTLAND (TAG 4-5): KULDIGA
Anreise: Mit dem Mietwagen von Jūrmala nach Kuldiga (ca. 1:45 h)
Unterkunft: SĪMANIS Boutique Hotel* (Liepājas iela 3a, Kuldīga): Sehr empfehlenswerte Unterkunft im Zentrum von Kuldiga, Lage direkt ums Eck des Rathausplatzes und auch die restlichen Sehenswürdigkeiten sind zu Fuß erreichbar. Parkplatz vor dem Haus vorhanden. Das Haus stammt vom Beginn des 18. Jahrhunderts und wurde komplett renoviert mit Erhaltung des historischen Aussehens. Unser Doppelzimmer war geräumig, in royalem Stil eingerichtet und gemütlich. Sehr bequemes Bett, schönes Bad mit super Dusche und Pflegeprodukten, leerer Kühlschrank vorhanden, Klimaanlage abschaltbar, schnelles WLAN. Frühstück kann auf Anfrage hinzugebucht werden. Weiterempfehlung? JA!
Die UNESCO-Stadt Kuldiga
Von strahlendem Sonnenschein in Jürmala ging es am späten Nachmittag in Richtung Westen nach Kuldiga, wo uns schwere Tropfen aus den dunklen Regenwolken empfingen. Das tat unserer Laune aber keinen Abbruch, denn auf diese Stadt freuten wir uns schon sehr. Kuldiga ist eine der schönsten Destinationen in Lettland und wegen seiner perfekt erhaltenen Altstadt Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Bewegst du dich in den engen Gassen der Innenstadt, fühlst du dich zwischen all den morbid-charmanten Holzhäusern wie in die Vergangenheit zurückversetzt. Zu diesem Eindruck passte auch das großartig nostalgische Zimmer in unserer Unterkunft, denn das SĪMANIS Boutique Hotel* ist in einem restaurierten Haus aus dem 18. Jahrhundert beheimatet.
Eine Stadt zum Längerbleiben
Kuldiga hat aber nicht nur eine zauberhafte Altstadt, sondern auch noch den breitesten Wasserfall Europas – allerdings mit einer Fallhöhe von nur knapp zwei Metern wohl auch einen der niedrigsten. Imposant ist er trotzdem und ergibt zusammen mit der den Fluss Venta überquerenden Backsteinbrücke von 1874 ein perfektes Fotomotiv. In Kuldiga lässt es sich exzellent aushalten und wir wären hier – rückblickend gesehen – gerne noch zumindest einen weiteren Tag geblieben. Die Geschäfte und Souvenirläden punkten durch authentisches Handwerk, Kitsch suchten wir in dieser Stadt vergebens. Auch kulinarisch waren meine Freundin und ich im siebten Himmel. Egal ob klassische Küche, lettische Spezialitäten oder Süßes: wir waren überall durchwegs begeistert von der Qualität!
Detaillierter Reisebericht –> Kuldiga: Romantische Stadt am Wasserfall (erscheint demnächst)

Die Altstadt von Kuldiga
Hier steht die Zeit scheinbar still: In der Altstadt von Kuldiga reiht sich ein historisches Holzhaus neben das andere. 2023 war das Grund genug für die UNESCO, das Ensemble zum Weltkulturerbe zu ernennen.
Aufnahmeort anzeigen

Kuldiga zwischen Geschichte und Natur
Die historischen Holzhäuser der Altstadt machen das Spazierengehen in Kuldiga zu einer echten Freude. Die Backsteinbrücke lässt sich von einem Aussichtspunkt aus bewundern und an den Wasserfall Ventas rumba kommst du sogar hautnah heran. Überrascht hat uns die hohe Anzahl an Störchen, die in der Stadt nisten.
Bild o. l.: Aufnahmeort anzeigen / Bild o. r.: Aufnahmeort anzeigen
Bild u. l.: Aufnahmeort anzeigen / Bild u. r.: Aufnahmeort anzeigen
6) RUNDREISE LETTLAND (TAG 5-6): KAP KOLKA
Anreise: Mit dem Mietwagen von Kuldiga nach Kap Kolka (ca. 1:40 h)
Unterkunft: Kempings Saulesmājas* (Kolkasrags Kolkas rags, Kolka): fünf einfache Holzfässer ohne Strom und Wasseranschluss stehen in genügend Abstand zueinander auf einer Anhöhe am Strand von Kap Kolka. Innen sehr klein, aber nicht beengend, Einrichtung mit Sitzbereich beim Eingang und Liegebereich für zwei Personen mit etwas harter Matratze. Durch die große (von außen getönte) Scheibe perfekter Blick auf den Strand und das Meer, das Rauschen des Wassers ist leise zu hören, morgens entzückt Vogelgezwitscher. Parkplatz mit Duschmöglichkeit 150 Meter entfernt, sauberes mobiles WC mit Seife und Wasser in unmittelbarer Nähe zu den Holzfässern im Wald. Weiterempfehlung? Für eine Nacht JA!
Weitere schöne und zentral gelegene Unterkünfte rund um Kap Kolka*
Kap Kolka, die magische Nordspitze
Schweren Herzens fuhren wir von Kuldiga los zum nördlichsten Punkt der Halbinsel Kurzeme. Doch auch Kap Kolka sollte uns unvergessliche Momente liefern. Mit den Holzfässern der Unterkunft Kempings Saulesmājas* hatten wir eine ganz spezielle Art der Unterbringung für eine Nacht gewählt. Direkt am Strand gelegen, blickst du hier durch ein großes Fenster hinaus aufs Meer und kannst aufgrund der besonderen Lage von Kap Kolka sowohl den Sonnenaufgang als auch den Sonnenuntergang vom selben Platz aus sehen – beides zelebrierten wir exakt an meinem Geburtstag ausgiebig. Durch die Übernachtung vor Ort konnten wir in der Früh ein Bad im kühlen Nass der Ostsee nehmen, nachdem wir zuvor die Sonne am Horizont beim Aufsteigen beobachteten.
Wandern zwischen den Welten
An der Spitze der Halbinsel Kurzeme stoßen die Ostsee und der Rigaische Meerbusen zusammen, was du im Wasser anhand der unterschiedlichen Farbgebung erkennen kannst. Kap Kolka liegt im Nationalpark Slītere und damit hatten meine Freundin und ich bereits drei von vier Nationalparks von Lettland betreten. Die Nummer vier, den Nationalpark Rāzna, werden wir aber sicherlich irgendwann in der Zukunft auch noch besichtigen – denn eine Rückkehr in dieses fantastische Land steht ganz oben auf unserer Wunschliste! Am Kap Kolka faszinierte mich, wie schnell sich die Landschaft ändert. Du kannst kilometerweit am Sandstrand wandern, aber kaum biegst du in den wenige Meter daneben befindlichen Wald ab, findest du dich plötzlich in einer komplett anderen Welt wieder.
Detaillierter Reisebericht –> Kap Kolka: Magischer Treffpunkt der Meere (erscheint demnächst)

Sonnenaufgang wie aus dem Bilderbuch
Zwei Meere treffen aufeinander, darüber die aufgehende Sonne: Ist das nicht ein magisches Schauspiel, das wir am Kap Kolka miterleben durften?
Aufnahmeort anzeigen

Die Natur zelebrieren am Kap Kolka
Der kilometerlange Sandstrand von Kap Kolka lädt zu einem ausgedehnten Spaziergang ein. Spätabends und frühmorgens zahlt es sich aus, die Lichtstimmung zu genießen und im Kiefernwald hinter dem Strand wähnst du dich wie in einer anderen Welt. Meine Freundin nutzte die Gelegenheit und flanierte barfuß durch die Baumlandschaft.
Bild o. l.: Aufnahmeort anzeigen / Bild o. r.: Aufnahmeort anzeigen
Bild u. l.: Aufnahmeort anzeigen / Bild u. r.: Aufnahmeort anzeigen
7) RUNDREISE LETTLAND (TAG 6-8): RIGA
Anreise: Per Mietwagen von Kap Kolka zur Rückgabe am Flughafen Riga, dann per Bus in die Stadt (ca. 2:45 h)
Unterkunft: Colonel Suites & Apartments* (Meistaru iela 23, Riga): sehr schöne Apartments in ausgezeichneter Lage im Herzen der Altstadt von Riga, vom Rathausplatz und der Flughafen-Busstation Grēcinieku iela nur sieben Gehminuten entfernt. Große Räume, ein Schlafzimmer, ein Wohnzimmer mit ausziehbarer Couch, modernes Bad mit super Dusche, voll ausgestattete Küchenzeile, schnelles WLAN, Klimaanlage (abschaltbar). Unkomplizierter Self-Check-in mittels Zugangscodes und Schlüsselsafe, Kommunikation mit den Besitzern im Bedarfsfall per Whatsapp. Schließfächer für Großgepäck sind im 1. Stock, im Erdgeschoss ist ein Steakrestaurant untergebracht und rundherum viele weitere Lokale. Weiterempfehlung? JA!
Riga als emotionaler Abschluss
Mit Riga als letztes Etappenziel fand unsere achttägige Rundreise durch Lettland ein mehr als gebührendes Ende. Nach der Rückgabe des Mietwagens am Flughafen fuhren wir mit dem Bus schnell ins Zentrum, wo wir auf dem wunderschönen Livenplatz unsere Unterkunft Colonel Suites & Apartments* bezogen. Die gesamte Altstadt von Riga ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes und das Flanieren sowie Entdecken zwischen den zahlreichen historischen Sehenswürdigkeiten machte wirklich unheimlich Spaß. Wenn man bedenkt, dass Lettland erst 1991 seine Unabhängigkeit wiedererlangte, ist die perfekt wiederhergestellte Innenstadt mit ihren prachtvollen Hausfassaden nochmals eindrucksvoller anzusehen. Vor allem das Schwarzhäupterhaus auf dem Rathausplatz hinterließ bei mir einen starken Eindruck. Wenn du so gerne fotografierst wie ich, wirst du in Riga jedenfalls auf deine Kosten kommen!
Zwischen Architektur, Geschichte und Genuss
Ebenfalls Teil des UNESCO-Weltkulturerbes ist die an die Altstadt angrenzende Neustadt mit ihrem Jugendstilviertel. Dort sind teilweise ganze Straßenzüge komplett im Stil des Art Nouveau gestaltet mit ihren typischen, verspielten Verzierungen. Cafés und Restaurants verführen zwischendurch zu einer Pause und dem Verkosten der lokalen Küche mit ihren deftigen und süßen Versuchungen. Sehr begeistern konnten mich zwei Aussichtspunkte: von der Terrasse der Lettischen Akademie der Wissenschaften und vom Turm der Petrikirche bietet sich dir ein 360-Grad-Blick, wie man ihn sich nur wünschen kann. Von oben siehst du auch gut die zahlreichen Sehenswürdigkeiten und herausstechende Objekte wie den Fernsehturm, den Zentralmarkt oder die Lettische Nationalbibliothek. Riga war zwar der Abschluss unserer Reise – aber ziemlich sicher wird es ein Wiedersehen mit diesem außergewöhnlichen Land geben!
Detaillierter Reisebericht –> Riga: Die Hauptstadt für Entdecker (erscheint demnächst)

Das Schwarzhäupterhaus in Riga
Das Schwarzhäupterhaus auf dem Rathausplatz ist die bekannteste Sehenswürdigkeit in Riga. Das imposante Bauwerk wurde im Zweiten Weltkrieg komplett zerstört und nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit wieder originalgetreu aufgebaut. Es ist sowohl untertags als auch abends in der Blauen Stunde ein großartiges Fotomotiv in der Altstadt.
Aufnahmeort anzeigen

Viel Abwechslung in Riga
Einige Eindrücke zeigen die Vielfalt, die du in Riga zu Gesicht bekommst. Das Hochhaus im Zuckerbäckerstil (o. l.) stammt aus der sowjetischen Besatzungszeit und beherbergt heute die Lettische Akademie der Wissenschaften inklusive einer Aussichtsplattform. In der Altstadt kannst du mit dem Schwedentor (o. r.) das letzte erhaltene Stadttor ansehen. Im Okkupationsmuseum (u. l.) wird die Geschichte von drei Besatzungen sehr eindrücklich erzählt. Der zentrale Livenplatz im historischen Zentrum von Riga (u. r.) ist mit seinen Gebäuden einer der schönsten Orte der Stadt.
Bild o. l.: Aufnahmeort anzeigen / Bild o. r.: Aufnahmeort anzeigen
Bild u. l.: Aufnahmeort anzeigen / Bild u. r.: Aufnahmeort anzeigen

Riga als Jugendstilparadies
Im Stadtteil Neustadt ist eine weitere Hauptattraktion von Riga zu finden. Im Jugendstilviertel sind Hunderte Wohnhäuser noch in ihrer vollen Pracht erhalten geblieben oder wurden stilvoll restauriert. Beim Spaziergang wird dein Blick andauernd die Fassaden der beeindruckenden Bauten hinaufwandern und die zahlreichen Details bewundern. Ein echter Höhepunkt ist das Treppenhaus im Jugendstilzentrum. Es ist aus meiner Sicht eines der schönsten Stiegenhäuser, die ich je gesehen habe – und ich habe schon viele gesehen.
Aufnahmeort anzeigen

Dramatische Ausblicke auf Riga
In Riga gibt es zwei ausgezeichnete Aussichtsplattformen, um die Stadt von oben zu überblicken. Hier im Bild siehst du das Panorama vom Turm der Petrikirche. Die dramatische Stimmung mit den furchterregenden Gewitterwolken hielt nur wenige Minuten an, ehe mich eine graue Regenwand einhüllte und zum Rückzug zwang.
Aufnahmeort anzeigen
FAZIT
Acht Tage Lettland – was für ein emotionales Erlebnis! Eine Rundreise durch dieses bezaubernde und außergewöhnliche Land zu machen, war sicherlich eine der besten Entscheidungen, die meine Freundin und ich in den letzten Jahren trafen. Sigulda und Cesis bieten den perfekten Einstieg in eine Welt aus historischen Burgruinen, atemberaubender Natur und einer Küche zum Zungeschnalzen. Wir spürten das Meer in Jürmala und in Kap Kolka, zeigten uns tief beeindruckt von der zauberhaften Stadt Kuldiga und genossen eine Wanderung im Moor von Kemeri. Den Abschluss bildete die Hauptstadt Riga, die ich ohne Übertreibung als eines der besten Ziele für eine Städtereise in Europa bezeichne. Nun bin ich neugierig: habe ich dir Lust auf eine Rundreise durch Lettland gemacht? Schreib mir gerne in einem Kommentar deine Gedanken dazu!
Ich bin verzaubert! Vielen Dank für diesen absolut umfangreichen Reisebericht. Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen und mich in den Details zu verlieren.
Ich habe Lettland noch nie besucht, aber gerade gestern mit meinem Mann darüber gesprochen, dass wir da auch mal hinkönnten. Nach deinem Artikel bin ich überzeugt: uns würde es da auch gefallen! Wenn es soweit ist, komme ich wieder hierher.
Danke Lisa, das freut mich natürlich sehr!
Viele Grüße
Christian
Lieber Christian,
wunderschöne Einblicke wie immer! Da ich gerade selbst eine Reise buche, finde ich es auch ganz interessant zu sehen, was der Flug und der Mietwagen bei dir kosten. Ich fahre selbst nur Automatik, auch wenn es mehr kostet. Es sieht auf jeden Fall nach einer sehr schönen Reise aus!
LG, Janine
Danke Janine!
Ja, ein Vergleich ist immer interessant. 🙂
Viele Grüße
Christian