Beim Gedanken an eine Städtereise im Hochsommer kommst du sicherlich schon beim Lesen gehörig ins Schwitzen. Genau so erging es meiner Freundin und mir während eines Citytrips nach Basel. Dort lässt sich die Hitze allerdings elegant umschiffen: mit dem sogenannten Wickelfisch kannst du dich während deiner Sightseeing-Tour einfach zwischendurch im Rhein abkühlen und deine Wertsachen trotzdem sicher bei dir behalten. Mehr dazu und viele weitere Tipps über die Sehenswürdigkeiten in Basel erfährst du in diesem Reisebericht.
DIE HÖHEPUNKTE AUS BASEL IN DIESEM REISEBERICHT
Ein detaillierter Erfahrungsbericht aus der lebendigen und quirligen Schweizer Stadt Basel
12 Highlights aus Basel, die deine nächste Städtereise zu einem unvergesslichen Erlebnis machen
Das Kulturphänomen „Rheinschwimmen mit Wickelfisch“, ein abkühlender Spaß an heißen Tagen
An allen Ecken und Enden moderne und historische Architektur, welche Basel so attraktiv macht
Viele Fotos, allgemeine Hinweise und persönliche Tipps zum Thema Essen und Trinken in Basel
Dieser Artikel wurde zuletzt am 11. April 2023 aktualisiert.
BASEL
FAKTEN
Reisezeit: Juli (2 Tage, 1 Übernachtung)
Anreise: Mit dem Zug von Zürich Hauptbahnhof nach Basel Basel SBB (0:54 h)
Unterkunft: Hotel Metropol* (Elisabethenanlage 5): klassisches Stadthotel in sehr guter Lage direkt am Hauptbahnhof, Rezeption befindet sich im Hotel Euler* ums Eck (gut vorher zu wissen, damit man nicht Koffer über Treppen schleppen muss). Das Gebäude ist etwas in die Jahre gekommen, aber prinzipiell schön renoviert. Zimmer geräumig, Betten gut, Bad etwas eng, Dusche sehr gut, fehlende Steckdosen beim Bett etwas umständlich, Klimaanlage, WLAN up/down sehr schnell, Frühstück nicht gebucht. Basel-Card ist inklusive und ermöglicht kostenlose Benutzung der Öffis. Weiterempfehlung? JA
Auf meiner bevorzugten Hotelsuchmaschine booking.com findest du weitere schöne Unterkünfte in Basel*!
TRANSPARENZHINWEIS
*Die mit Stern gekennzeichneten Verweise in diesem Blogartikel sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn dir mein Blogartikel bei der Planung deiner Reise geholfen hat, freue ich mich, wenn du über diese Links deine Unterkunft oder Freizeitaktivitäten buchst. Ich erhalte dadurch eine kleine Provision und du unterstützt den Erhalt dieses Blogs. Für dich entstehen dabei selbstverständlich keine Nachteile. Vielen Dank! 🙂
Basel: Alt und neu im Einklang
Basel gehört in der Schweiz mit Sicherheit zu den spannendsten Städten. Die Geschichte reicht über 2.000 Jahre zurück und heute besticht Basel durch eine beeindruckende Mischung aus historischer Bausubstanz und moderner Architektur, die sich geschmeidig in das Stadtbild fügt. Nicht umsonst gilt Basel als Architekturhauptstadt der Schweiz, denn viele renommierte Büros aus aller Welt haben sich hier mit außergewöhnlichen Bauten verewigt. Dazu zählt auch das heimische Architektenduo Herzog & de Meuron, die ihre spektakulären Gebäude aus der Zentrale in Basel planen – weltbekannte Referenzen sind unter anderem die Hamburger Elbphilharmonie, die Münchner Allianz Arena oder Tate Modern in London.
Basel, die Stadt der Kunst und Kultur
Die Architektur von Basel ist nur einer von mehreren Gründen, warum die Stadt am Rhein ein derart attraktives Reiseziel abgibt. Das Kunstmuseum etwa ist nicht nur die größte Kunstsammlung der Schweiz (unter anderem mit Meisterwerken von Chagall, Picasso, Rothko), sondern überhaupt die erste öffentliche weltweit. Basel ist auch Ort der jährlich stattfindenden Art Basel, die sich seit ihrer Gründung 1970 zur größten Kunstmesse der Welt entwickelte. Rund um diesen Fixpunkt für große Kunstschaffende entstanden zahlreiche kleinere Veranstaltungen der umtriebigen Kulturszene. Dies und die außergewöhnlich hohe Dichte an Museen erklären, warum Basel heute eine derart lebendige Kulturstadt ist.
Basel als perfektes Ziel für Interrail
Ich persönlich kannte von einem früheren, nur wenige Stunden dauernden Besuch schon einige Sehenswürdigkeiten in Basel und war bereits damals ganz verzückt von der quirligen Altstadt mit ihren wundervollen Gassen. Für eine zweiwöchige Interrail-Reise durch Europa mit meiner Freundin stellte die Stadt deshalb ein großartiges Zwischenziel dar! Außerdem gab es für mich noch einen weiteren magischen Anziehungspunkt: Die Space Invaders in Basel. Die kleinen, aus Mosaiksteinen geformten Kunstwerke des französischen Street-Art-Künstlers Invader findest du an über 80 Orten auf der Welt. Mittels der App Flash Invaders kannst du die gefundenen Mosaike „flashen“ (fotografieren) und Punkte erhalten. So wird Kunst zum Spiel und umgekehrt, genial!
TIPP: Alle Highlights dieser Interrail-Reise
Basel war nur eines von mehreren Zielen auf einer zweiwöchigen Tour im Zug durch Europa. In meinem umfangreichen Artikel Interrail: Inspiration für deine Zugreise findest du detaillierte Informationen zur Planung der Route, den einzelnen Zwischenstopps (Kempten, Zürich, Basel, Dijon, Paris, Brighton, London, Rotterdam, Hamburg und Nürnberg) und jede Menge Fotos sowie persönliche Tipps.
Wie viele Tage benötigst du für Basel?
Für eine Städtereise nach Basel empfehle ich dir mindestens zwei volle Tage, besser wären aber drei oder mehr. Meine Freundin und ich buchten zugunsten anderer Städte auf unserer Interrail-Tour nur eine Nacht in Basel, was rückwirkend betrachtet ganz klar zu wenig ist. Zwar kannst du an einem kompletten Tag die wichtigsten Sehenswürdigkeiten wie das Basler Münster, die Altstadt mit dem Rathaus, den Tinguely-Brunnen und die Mittlere Brücke besichtigen – ein Besuch in einem der vielen interessanten Museen ist dabei aber unmöglich, wenn du zwischendurch auch noch etwas essen willst. Basel bietet einfach so viel Potential zum Flanieren, Entdecken und Entspannen, dass dir ein längerer Aufenthalt jedenfalls mehr Spaß machen wird.
Mit der Basel-Card kostenlos durch die Stadt
Eine Sache empfand ich als großartig: Wenn du mindestens eine Nacht in einer Unterkunft in Basel buchst, erhältst du beim Check-in die Basel-Card. Mit dieser nutzt du die öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos! Mit der Buchungsbestätigung deiner Unterkunft fährst du sogar schon vom Flughafen oder Bahnhof gratis, noch bevor du die Basel-Card tatsächlich in den Händen hältst. Neben den öffentlichen Verkehrsmitteln sind viele Museen und Attraktionen vergünstigt (alle Details findest du auf der offiziellen Seite). Ein weiterer wichtiger Pluspunkt: auf der Basel-Card ist ein Code aufgedruckt, mit dem du Zugriff auf die 17 öffentlichen WLAN-Hotspots mit dem Namen „Guest WiFi Basel“ bekommst. Für uns war das Gold wert, da wir am Smartphone unser mobiles Internet aufgrund hoher Roaming-Gebühren nicht aktivierten.
Das Dreiländereck als Besonderheit
In Basel gibt es mit dem Dreiländereck einen Ort, an dem die Ländergrenzen der Schweiz, Frankreich und Deutschland aufeinandertreffen. Die Stadtgrenze von Basel stößt dabei direkt an die deutsche Stadt Weil am Rhein und die kleine französische Gemeinde Huningue. Die exakte Grenze der drei Länder befindet sich zwar im Rhein, ein 150 Meter entferntes Denkmal in Form eines Pylons ist aber ein beliebtes Fotomotiv an diesem besonderen Ort. Wenn du es besuchen willst, empfehle ich dir die Zeit vor der Dämmerung, da direkt beim Denkmal mit der Sandoase eine tolle Strandbar untergebracht ist, wo du im Sonnenuntergang Cocktails und gutes Essen genießen kannst (siehe auch die blaue Infobox Essen und Trinken in Basel weiter unten im Artikel). Für die Anfahrt nimmst du einfach die Straßenbahn-Linie 8 bis zur Station Kleinhüningen und gehst dann von dort zu Fuß ca. zehn Minuten durch das Industriegebiet zum Dreiländereck.
DIE 12 BESTEN SEHENSWÜRDIGKEITEN IN BASEL
1) Das Basler Münster
Das Basler Münster ist wie der Stephansdom in Wien oder der Dom in Köln: das bekannteste Wahrzeichen der Stadt und ein reizvolles Fotomotiv. Die beeindruckende Kirche in rotem Sandstein – erbaut zwischen 1019 und 1500 im romanischen und gotischen Stil – steht auf einer Erhöhung und ist somit von vielen Orten in der Stadt gut sichtbar. Das Innenleben des Münsters ist angenehm schlicht und auch der Kreuzgang sowie die Krypta sind sehenswert. Die Türme können bestiegen werden, was wir aus Zeitgründen leider nicht schafften. Alle Infos und Öffnungszeiten findest du auf der Seite baslermuenster.ch. Oftmals in Reiseberichten empfohlen wird übrigens die Pfalz, eine Aussichtsterrasse vor dem Basler Münster mit Blick auf den Rhein und die Mittlere Brücke (siehe Punkt 2). Mir persönlich blieben allerdings drei andere Aussichtspunkte weitaus mehr in Erinnerung, die ich dir in Punkt 3 vorstelle.
2) Mittlere Brücke
Neben dem Basler Münster ist die Mittlere Brücke ein weiteres Wahrzeichen und eine beliebte Sehenswürdigkeit der Stadt. Gleichzeitig stellt die Brücke eine wichtige Verkehrsverbindung über den Rhein dar. Die erste Mittlere Brücke (damals schlicht „Rheinbrücke“ genannt) wurde 1226 aus Stein und Holz erbaut und diente ursprünglich nur dem lokalen Verkehr, ehe die Flussüberquerung im 14. Jahrhundert für den internationalen Fernhandel große Bedeutung erlangte. Die heutige Mittlere Brücke stammt aus dem Jahr 1905 und wurde notwendig, da die Belastung für die alten Holzpfeiler der Brücke zu hoch wurde. In der Mitte des Bauwerks siehst du das Käppelijoch, den Nachbau der alten Kapelle auf der Brücke. Erwähnenswert sind weiters einige Kunstwerke, darunter die Skulptur „Amazone, Pferd führend“ von Carl Burckhardt, die seit 1927 auf der Mittleren Brücke steht.
3) Die schönsten Aussichtspunkte in Basel
Wenn du auch so gerne fotografierst wie ich und deine Urlaubserinnerungen in perfekte Fotos verpacken willst, dann habe ich drei großartige Fotospots für dich parat! Die beim Basler Münster (Punkt 1) erwähnte Aussichtsterrasse Pfalz ist sicherlich ein guter Ort für Fotos, allerdings siehst du von dort leider das Münster selbst nicht. Mich haben deshalb andere Punkte in Basel mehr angesprochen. Von der Wettsteinbrücke hast du einen großartigen seitlichen Ausblick auf das Basler Münster und die Mittlere Brücke – in Richtung Osten siehst du den etwas gewöhnungsbedürftigen Roche-Turm, Zentrale des gleichnamigen Pharmakonzerns. Am Ufer des Oberen Rheinwegs blickt zwischen den Bäumen nochmals das Münster hervor und von der Johanniterbrücke bietet sich dir mit einem Teleobjektiv aus meiner Sicht der schönste Blick auf die „Skyline“ von Basel.
4) Das Rathaus von Basel
Der optische Höhepunkt in der Altstadt ist das knallrote Rathaus auf dem Marktplatz. Wenn du vor dem 1504-1514 errichteten Bauwerk stehst, wirst du aus dem Staunen nicht herauskommen. Die Frontfassade mit ihren Malereien ist eine Besonderheit, denn sie wurde mit einer Scheinarchitektur gestaltet. Der Stil der Spätgotik wurde angewendet, obwohl dieses Zeitalter schon rund 100 Jahre vorbei war. Damit sollte ein gleichmäßiges Aussehen mit den anderen, früher errichteten Bauteilen erreicht werden. Unter der Woche kannst du in das Rathaus einen Blick werfen und dich umsehen, mittels Kurzführung (nur samstags) erhältst du auch Einblicke in ansonsten verschlossene Bereiche. Beides fehlt mir leider noch, da meine Freundin und ich nur kurz Zeit hatten, um das Rathaus von außen zu betrachten.
5) Basler Altstadt, Gerbergässlein und Spalenberg
Die Altstadt von Basel zählt zu den schönsten und am besten erhaltenen in Europa. Während eines Spaziergangs oder einer geführten Tour durch die Altstadt von Basel* schlängest du dich förmlich durch die auf und ab führenden, wunderschönen Gassen. Viele Häuser stammen noch aus dem 15. Jahrhundert und verleihen der Altstadt ein unbeschreibliches Flair. Der Barfüsserplatz ist dafür ein ideales Fotomotiv. Eine bei Touristen ebenfalls äußerst beliebte Gasse ist das Gerbergässlein, wo sich das bekannte House-of-Rock-Mural befindet. In witziger Art und Weise sind hier zahlreiche weltberühmte Musikerinnen und Musiker abgebildet. Meine Freundin und ich waren auch noch vom Spalenberg ganz begeistert, wo sich sehr interessante Geschäfte, Delikatessenläden und Boutiquen befinden. Ideale Mitbringsel für daheim sind beispielsweise regionale Produkte wie Tee und Lebkuchen, mit denen wir uns gleich eindeckten.
6) Der Tinguely-Brunnen
Der Tinguely-Brunnen (auch Fasnachts-Brunnen) ist eine Sehenswürdigkeit der besonderen Art. Der Schweizer Künstler Jean Tinguely (1925-1991) errichtete an der Stelle des alten Stadttheaters (das neue steht direkt daneben) einen Brunnen mit beweglichen, wasserspeienden Figuren, die abstrakt und wie aus alten Maschinenteilen zusammengesetzt aussehen. Diese Szenerie aus beweglichen Teilen soll an das einstige Treiben im Theater erinnern. Tinguely gilt als einer der Hauptvertreter der kinetischen Kunst und des Neuen Realismus. Etwas abseits im Osten der Innenstadt von Basel ist dem Künstler sogar ein eigenes Museum gewidmet. Das Museum Tinguley (Paul Sacher-Anlage 2) stand zwar auf unserer Liste, ließ sich aber zeitlich nicht mehr machen – deshalb der wiederholte Hinweis: nimm dir für Basel gerne mehr Zeit!
ESSEN UND TRINKEN IN BASEL
In der Strandbar Sandoase (Westquaistrasse 75) direkt am Dreiländereck lässt es sich nach einem langen Sightseeing-Tag durch Basel so richtig gut entspannen. Wir bestellten einen vegetarischen Burger und einen Caesar Salad, beides schmeckte exzellent zwischen Palmen und Sonnenuntergang!
Die Supermarktkette Coop (z.B. Streitgasse 20) bietet sich für einen halbwegs günstigen, schnellen Snack an. Wir nahmen eine Bowl, die überraschend frisch und schmackhaft war und genossen diese am Barfüsserplatz in der Sonne sitzend.
Wir hatten im Hotel kein Frühstück gebucht, weil die sehenswerte Markthalle (Steinentorberg 20) nicht weit von unserer Unterkunft entfernt lag. Im dortigen Café Finkmüller fanden wir mit einem Gipfeli (das Schweizer Croissant) und einem getoasteten Tomate-Mozarella-Sandwich eine großartige Mahlzeit am frühen Morgen.
Köstlich süße Sünden bietet die Confiserie Beschle (Clarastrasse 4) an, wo sich nach eigenen Aussagen nicht sehr viele Touristen hinverirren. Die Konditorei liegt in der Nähe des Messegeländes und bietet sich somit ideal für eine Pause an, wenn du zuvor die spektakuläre Architektur aus Punkt 10 bewundert hast.
Der Basler Stadtmarkt (Marktplatz) direkt vor dem Rathaus bietet dir eine breite Vielfalt an frischen Produkten und diversen Köstlichkeiten. Er findet täglich außer Montag, Freitag und Sonntag ab 7:00 Uhr statt.
In der Nähe der Hauptsehenswürdigkeit Mittlere Brücke ist das Lokal Zum schiefen Eck (u. Rebgasse 3) beheimatet, wo du zwischen Einheimischen sitzend eine Verschnaufpause einlegen und die quirlige Umgebung beobachten kannst.
7) Rheinschwimmen mit dem Wickelfisch
Das absolute Highlight meiner Freundin und mir ist der Wickelfisch, eine original Basler Erfindung. Dabei handelt es sich um einen Schwimmsack in Form eines Fisches, den du in der Stadt an jeder Ecke kaufen kannst. An heißen Tagen verstaust du darin einfach deine Wertsachen sowie deine Kleidung und gehst mitsamt des Wickelfisches schwimmen – genial! Unglaublich beliebt und ein echtes Kulturphänomen ist das Rheinschwimmen in Basel. Du steigst an einer von mehreren Zugangsstellen in den Rhein und lässt sich mit der Strömung gemütlich entlang treiben, bis du wieder aussteigst. Der Schwimmbereich ist dabei vom Schiffsverkehr getrennt und gut beschildert. Wir haben uns an einem heißen Juli-Tag auch in die Fluten gestürzt und anschließend am Ufer das herrliche Treiben der Menschen genossen. Von den öffentlichen Grillstationen steigt dabei schmackhafter Geruch in die Nase, du kannst aber auch an den kleinen Kiosken (Buvetten) Essen und Trinken kaufen.
8) Kirche Elisabethen
Die Elisabethenkirche ist ein sehr markantes Bauwerk in der Innenstadt von Basel und wurde zwischen 1857 und 1864 im Stil der Neugotik errichtet. Es ist der erste Kirchenneubau nach der Reformation. In den 80er-Jahren gab es tatsächlich Pläne, die Kirche abzureißen, was nach Bürgerprotesten aber verworfen wurde. Stattdessen wird sie heute als Offene Kirche Elisabethen geführt und steht allen Menschen offen. Es gibt eine kleine Bar im Bauwerk, die Kirche selbst wird neben Gottesdiensten auch kommerziell für Veranstaltungen und Konzerte genutzt. Wir hatten das Glück, einem dieser Konzerte einige Minuten lauschen zu können, während wir die prachtvolle Innenausstattung bewunderten. Der 72 Meter hohe Turm ist prinzipiell zugänglich, wegen einer Außensanierung aber aktuell leider geschlossen.
9) Das Stadtcasino von Basel
Das Stadtcasino ist anders, als der Name vermuten lässt, ein Konzerthaus. Es wurde vom weltberühmten Basler Architekturbüro Herzog & de Meuron zu einem modernen Zentrum für klassische Musik umgestaltet und ist absolut sehenswert, wenn du dich für Architektur, Musik oder beides interessierst. Ich konnte dank einer Sondergenehmigung außerhalb der Öffnungszeiten einen Rundgang im Gebäude machen, es werden allerdings auch regulär Führungen durch das Stadtcasino angeboten. Neben dem Musiksaal aus dem Jahr 1876, der durch seine Akustik und die Orgel besticht, ist vor allem das neue spektakuläre Treppenhaus ein Blickfang im Inneren des Gebäudes. Nütze also die Chance in Form eines Konzerts oder einer Führung!
10) Neues Messegelände
Ein weiteres relativ junges Architekturschmankerl des Basler Büros Herzog & de Meuron ist das neue Messegelände aus dem Jahr 2013. Es umfasst einen 38.000m² großen Hallenbau, dessen zwei Obergeschosse zueinander verschoben sind. Das auffälligste Element ist aber das riesige „Loch“ in der Decke am Messeplatz, der auch den Namen „City Lounge“ trägt. Die Oberlichtöffnung misst stolze 30 Meter Durchmesser sowie 22 Meter Höhe und leitet durch die Aluminiumpaneele das Sonnenlicht in den Raum darunter, wo sich unter anderem ein großer Knotenpunkt der Straßenbahn befindet. Das Messegelände ist sicherlich nicht der absolute Fixpunkt in deiner Planung während einer Städtereise nach Basel, aber wenn du auf der Suche nach einem ungewöhnlichen und spektakulären Fotomotiv bist, dann ist der Messeplatz definitiv ein heißer Tipp!
11) Die Basler Bahnhöfe
Durch das Dreiländereck verfügt Basel gleich über drei internationale Bahnhöfe, die auch architektonisch interessant anzusehen sind. Der Hauptbahnhof ist der größte Grenzbahnhof Europas und nennt sich Basel SBB. Er beherbergt in einem abgegrenzten Bereich mit Zollschranke gleichzeitig auch den französischen Bahnhof Basel SNCF. Sehenswert ist die neobarocke Hauptfassade, die Haupthalle im Schweizer Chaletstil und die Bahnsteighalle. Der Bahnhof Basel Bad (bzw. Basel Badischer Bahnhof) ist ein deutscher Bahnhof auf Schweizer Staatsgebiet. Er liegt etwas abseits im Nordosten der Stadt hinter dem Messegelände, ist aber mit der Straßenbahn gut erreichbar (siehe dazu auch die Allgemeinen Tipps zu Basel am Ende des Artikels). Wenn du noch etwas Zeit übrig hast, dann sieh dir die ebenfalls beeindruckende Haupthalle des Bahnhofs an.
12) Vitra Design Museum
Das Vitra Design Museum befindet sich zwar in Deutschland, ist von Basel aus aber derart einfach erreichbar, dass ich es zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten zähle. Vom Bahnhof Basel Bad nimmst du einfach die Buslinie 55 bis zur Station Vitra, Weil am Rhein (Achtung, mit der Basel-Card ist trotzdem ein Fahrschein für die Grenzfahrt notwendig). Zwei Schwerpunkte ziehen Interessierte aus aller Welt an: das Design Museum über die Geschichte des Designs in Beziehung zu Architektur, Kunst und Kultur sowie die von weltberühmten Architektinnen und Architekten geplanten Gebäude auf dem Areal. Ich habe an einer Architekturführung teilgenommen, während der du Details zu den faszinierenden Bauwerken von Frank O. Gehry, Tadao Ando, Herzog & de Meuron und weiteren namhaften Personen erhältst. Besonders erwähnenswert ist das ehemalige Feuerwehrhaus der leider bereits verstorbenen Stararchitektin Zaha Hadid (siehe auch mein Artikel Wien: Das Erbe von Zaha Hadid).
ALLGEMEINE TIPPS UND HINWEISE FÜR BASEL
Wenn du mit dem Zug aus dem benachbarten Ausland nach Basel fährst, dann vergleiche unbedingt die Preise der drei Zugunternehmen DB, SBB und SCNF. Von Deutschland kommend sind beispielsweise die Fahrscheine zum Bahnhof Basel Bad deutlich günstiger als zum Hauptbahnhof Basel SBB. Beide Bahnhöfe sind mit der Straßenbahn ideal an das Zentrum angebunden, sodass du schnell deine Unterkunft in Basel* erreichst.
In der Altstadt selbst benötigst du keine Öffentlichen Verkehrsmittel, für einige etwas außerhalb liegende Sehenswürdigkeiten und die Sandoase aber schon. Ich gehe davon aus, dass du in Basel mindestens einmal übernachtest und somit die Basel-Card für die kostenlose Nutzung der Öffis bekommst. Deshalb hier nur die Links zum Liniennetzplan der Basler Verkehrsmittel und zur Fahrplanauskunft.
Nimm dir untertags eine leere Flasche mit, denn du kannst sie an über 200 öffentlichen Trinkbrunnen mit frischem Wasser auffüllen, das ausgezeichnet schmeckt. Viele der Brunnen sind geschichtlich bedeutsam und stehen unter Denkmalschutz, so etwa die Basilisken-Brunnen mit dem Motiv des Basler Wappentiers.
Um den breiten Stadtfluss Rhein zu überqueren, stehen in Basel nicht nur Brücken zur Verfügung, sondern auch vier Rhein-Fähren. Die Fähren tragen die klingenden Namen „Wild Maa“, „Leu“, „Vogel Gryff“ sowie „Ueli“ und gleiten an einem Stahlseil hängend nur mit Hilfe der Strömung zwischen den Ufern der Stadtteile Großbasel und Kleinbasel. Eine Einzelfahrt kostet CHF 2,- und ist leider nicht in der Basel-Card inkludiert.
FAZIT
Basel ist ein großartiges Ziel, falls du noch auf der Suche nach einer Destination für deine nächste Städtereise bist! Die Stadt am Dreiländereck ist perfekt mit dem Zug zu erreichen und ab einer Übernachtung kannst du die kostenlose Basel-Card nutzen. Basel hat mit einer ausgezeichnet erhaltenen Altstadt einen attraktiven Stadtkern, punktet aber vor allem auch durch die enorm hohe Dichte an moderner Architektur. In der heißen Jahreszeit stürzen sich Einheimische und Touristen gleichermaßen mit dem Wickelfisch in den Rhein, um sich abzukühlen – unbedingt auch ausprobieren! Nimm dir auf jeden Fall genügend Zeit für Basel, denn die Stadt ist voller sehenswerter Plätze, Attraktionen und Museen. Hast du nun Lust auf Basel? Schreib mir gerne einen Kommentar!
Hallo Christian,
schöner Beitrag, vor allem interessante Fotos.
BG, Peter
Danke Peter!
Viele Grüße
Christian
[…] stand in einem heißen Sommer eine Interrail-Tour durch Europa an, die uns unter anderem nach Basel in der Schweiz und in die französische Hauptstadt Paris führen sollte. Eine direkte Zugfahrt zwischen diesen […]
[…] Basel: Die lebendige Kulturstadt […]
Basel ist nicht nur eine malerische Stadt, sie ist auch wirtschaftlich äußerst solide. Ich denke, als Wahlheimat wäre diese Stadt nicht die schlechteste Wahl.
Basel klingt nach einer unglaublichen Stadt! Ich war schon immer daran interessiert, die Schweiz zu besuchen, und Basels reiche Geschichte und Kultur machen es noch attraktiver. Ich bin besonders gespannt auf das Kunstmuseum Basel, das eine weltbekannte Kunstsammlung beherbergt. Ich freue mich auch darauf, die charmante Altstadt der Stadt zu erkunden und einige der köstlichen Schweizer Gerichte zu probieren.
Ich plane nächste Woche eine Reise nach Basel und kann es kaum erwarten, all das zu erleben, was diese pulsierende Stadt zu bieten hat. Ich bin sicher, dass ich eine wunderbare Zeit haben werde!
Viel Spaß beim Erkunden von Basel!
Viele Grüße,
Christian