Brüssel bietet dir während einer Städtereise wirklich viel: Historische Gebäude reihen sich in der wunderschönen Innenstadt aneinander, aus den Geschäften duftet es nach frisch gebackenen Waffeln und zahlreiche Sehenswürdigkeiten warten darauf, erkundet zu werden. Es gibt aber noch eine Besonderheit der ungewöhnlichen Art in Brüssel, nämlich die Space Invaders. Dabei handelt sich um 42 Kunstwerke in Form kleiner Mosaike, die sich in der ganzen Stadt an Hauswänden und öffentlichen Plätzen verstecken. Was es damit auf sich hat und warum das Suchen der Space Invaders so reizvoll ist, erfährst du in diesem Artikel!
DIE HÖHEPUNKTE AUS BRÜSSEL IN DIESEM ARTIKEL
Allgemeine Informationen über die Space Invaders, deren Ursprung und den französischen Künstler Invader
Erlebe das klassische Sightseeing in Brüssel mit einer spielerischen Komponente, die unheimlich Spaß macht
Viele Details zu den Hintergründen, warum Invader 42 Kunstwerke in der belgischen Hauptstadt versteckte
Fotos aller 42 Space Invaders in Brüssel und Tipps, wie du die Mosaike in der Stadt selbst aufspüren kannst
Weiterführende Links zu Artikeln mit jeder Menge an Hintergrunddetails rund um die Space Invaders
Dieser Artikel wurde zuletzt am 6. Oktober 2024 aktualisiert.
BRÜSSEL
FAKTEN
Reisezeit: mehrmals zu allen Jahreszeiten
Anreise per Flugzeug: Vom Flughafen Wien-Schwechat nach Flughafen Brüssel-Zaventem (1:15 h)
Anreise per Zug: Von Wien-Hauptbahnhof nach Frankfurt am Main Flughafen Fernbahnhof, dann weiter nach Brüssel-Midi (10:44 h inklusive Umstiegszeit)
Unterkunftstipp 1: Hotel Moxy Brussels City Center* (Rue du Prince Albert 2): Sehr stylisches Boutique-Hotel im trendigen Stadtviertel Ixelles, Bus-Station Quartier Saint-Boniface (Linie 71) direkt gegenüber mit Verbindung in die Innenstadt; U-Bahn-Station Porte de Namur (Linien 2 und 6) nur fünf Gehminuten entfernt; Gehzeit vom Hotel in die Innenstadt 20 Minuten. Zimmer sehr schön und zweckmäßig eingerichtet, bequeme Betten, sehr gute Dusche, kein Safe, WLAN-Geschwindigkeit up/down sehr gut. Frühstück nicht gebucht. Weiterempfehlung? JA!
Unterkunftstipp 2: Hotel Motel One Brüssel* (Rue Royale 120): Sehr gute Lage ca. acht Gehminuten vom Hauptbahnhof (Bruxelles-Central/Brussel-Centraal, Metro 1 und 5, Fernzüge) und drei Minuten von der Metro-Station Parc (Linien 1 und 5, Straßenbahn 92 und 93) entfernt. Ins Zentrum zum Grand-Place/Grote Markt geht man 10-15 Minuten. Gewohnte Motel-One-Qualität mit recht kleinen Einheitszimmern, in denen es sich aber dennoch nicht eng anfühlt. Sehr stilvolle Einrichtung, schönes Badezimmer mit ausgezeichneter Dusche, sehr gutes Bett, kostenloses schnelles WLAN. Das Frühstück habe ich nicht gebucht. Weiterempfehlung? JA
Unterkunftstipp 3: Hotel Novotel Brussels City Centre* (Rue de la Vierge Noire 32): Sehr zentrale Lage nahe der Metro-Station De Brouckère (M1, M5), nur wenige Gehminuten vom Grand-Place entfernt. Imposantes Gebäude in Backsteinarchitektur, der historische Festungsturm Zwarte toren ist direkt am Hotel gelegen und eingebettet. Geräumige Zimmer mit bequemen Betten und Sofa, Badezimmer mit Badewanne. Kostenloses WLAN, Frühstück nicht gebucht. Weiterempfehlung? JA
Auf meiner bevorzugten Hotelsuchmaschine booking.com findest du weitere schöne Unterkünfte in Brüssel*.
TRANSPARENZHINWEIS
*Die mit Stern gekennzeichneten Verweise in diesem Blogartikel sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn dir mein Blogartikel bei der Planung deiner Reise geholfen hat, freue ich mich, wenn du über diese Links deine Unterkunft oder Freizeitaktivitäten buchst. Ich erhalte dadurch eine kleine Provision und du unterstützt den Erhalt dieses Blogs. Für dich entstehen dabei selbstverständlich keine Nachteile. Vielen Dank! 🙂
Space Invaders erobern die Welt
Wenn du ein Fan von Schnitzeljagd, Geocaching oder Pokémon Go bist, dann wird dir das Thema Space Invaders auch gefallen. Seit 1998 hinterließ der französische Künstler Invader auf der ganzen Welt mehr als 4.000 Mosaike an öffentlichen Orten. Seine Inspiration ist das gleichnamige Kultspiel Space Invaders aus dem Jahr 1978, das in Spielhallen und später am Computer weltweit für Furore sorgte. Ziel ist es, Aliens zu bekämpfen und Punkte zu sammeln. Ein ähnliches Konzept verfolgt Invader mit seinen Mosaiken, die meistens in Form der Aliens gestaltet sind und Krabben, Tintenfische sowie andere Figuren aus dem Spiel nachahmen. Die Mosaiksteine symbolisieren dabei die Pixel der früheren 8-Bit-Computergrafik. Ausführliche Infos darüber kannst du in meinen Beiträgen Wien: Jagd auf die Space Invaders (Teil 1) und Wien: Jagd auf die Space Invaders (Teil 2) nachlesen.
Die Invasion von Brüssel
Die Kunstgalerie Alice Gallery (Land van Luikstraat 4) widmete vom 20. April bis 19. Mai 2012 Invader eine Schau über seine ungewöhnliche Arbeit. Der Künstler nahm diese Ausstellung zum Anlass, seine Space Invaders in Brüssel zu hinterlassen. Wann immer Invader eine Stadt mit seinen Kunstwerken verziert, spricht er von einer „Invasion“. Der Begriff liegt auch nahe, da der französische Street-Art-Künstler stets anonym (meistens in der Nacht) arbeitet und die Aliens quasi von einem Moment auf den anderen einen Ort infiltrieren. Sie sind dann plötzlich an Hauswänden, in Nischen oder am Boden zu finden, an denen man zuvor schon Dutzende Male vorbeiging – umso höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, die Space Invaders einfach zu übersehen, während sie die Menschen heimlich beobachten zu scheinen.
Die Motive der Space Invaders in Brüssel
In nur sieben Tagen brachte Invader 2012 die beachtliche Anzahl von 40 Space Invaders in mehreren Stadtteilen von Brüssel an. 2022 folgten zwei weitere Werke im Rahmen der Ausstellung „Invader Rubikcubist“. Die Motive der Mosaike sind bunt gemischt: manche Werke nehmen Bezug auf den pinkelnden Buben Manneken Pis, andere auf die Gebäude in ihrer direkten Umgebung. Mehrere Teile sind in den Brüsseler Stadtfarben gestaltet und eine Handvoll Space Invaders bildet die klassischen Aliens aus dem Spiel ab. Einige davon blicken von sehr prominenten Stellen in unmittelbarer Nähe zu Sehenswürdigkeiten herab und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass du sie auch ohne Suche sofort finden wirst. Andere wiederum sind geschickt angebracht und verstecken sich im Brüsseler Alltag sehr gut, sodass du die Mosaike ohne Hilfe nur zufällig entdecken kannst – mein Artikel wird dir beim Auffinden aber eine große Unterstützung sein!
TIPP: Weitere Artikel rund um die Space Invaders
„Flash Invaders“: Sightseeing als Spiel
Paris: Sightseeing mit Invader
Invader Space Station: Paris im Pixelfieber
Wien: Jagd auf die Space Invaders (Teil 1)
Wien: Jagd auf die Space Invaders (Teil 2)
Brüssel als reizvolles Städtereise-Ziel
Brüssel eilt der Ruf als hässlichste Stadt Europas voraus. Zugegeben, es gibt schon einige nicht so schöne Orte und Plätze in der belgischen Hauptstadt, aber Brüssel hat auch sehr viele großartige Seiten. Die Innenstadt ist eine wunderschöne Aneinanderreihung bedeutender historischer Häuser und im Stadtteil Ixelles findest du eine Menge beeindruckender Jugendstilgebäude (siehe meine Artikel Brüssel: Schönheit im grauen Mantel und Brüssel: Eleganz im Jugendstil). Überall in der Stadt leuchten die bunten Murals (Wandgemälde) von den Fassaden, viele davon nehmen Bezug auf die Figuren Tim und Struppi des belgischen Comiczeichners Hergé. Nicht verpassen darfst du natürlich die kulinarische Seite in Belgien! Leckere Waffeln, Unmengen an Pralinen sowie Schokolade und das berühmte Gericht Moules-frites (Muscheln in Weißweinsud mit Pommes Frites) gehören unbedingt zu einer Städtereise nach Brüssel dazu.
Brüssel spielerisch entdecken
Wenn du Brüssel nicht im Sinne einer klassischen Stadtbesichtigung erleben willst, dann schnapp dir dein Smartphone und begib dich einfach auf die Suche nach den Space Invaders. Du kommst dabei – mit Ausnahme des Atomiums – an allen wichtigen Sehenswürdigkeiten der Stadt vorbei und entdeckst Brüssel somit auf spielerische Art. Lade dir die App Flash Invaders herunter (alle Infos dazu habe ich dir hier zusammengefasst) und fotografiere die gefundenen Mosaike! Du erhältst für jeden Space Invader Punkte und kannst dich so mit Spielerinnen und Spielern aus der ganzen Welt messen. Ein weiterer Vorteil ist, dass du beim Aufspüren der Werke auch in Stadtteile kommst, die vielleicht nicht auf deiner Liste standen. Diese attraktive Art des Sightseeings probierte ich übrigens sehr erfolgreich bereits in der slowenischen Hauptstadt: Space Invaders: Ljubljana spielerisch entdecken
Die verschwundenen Space Invaders
Von den ursprünglich 42 Space Invaders in Brüssel sind leider einige nicht mehr an ihrem Platz, manche durch mittlerweile abgerissene Häuser sogar für immer verloren. Der größte Feind der Alien-Mosaike ist der Mensch und so sorgen offizielle Entfernungen durch Behörden sowie Hausbesitzer und illegale Abnahmen durch Diebe dafür, dass einige Werke nicht mehr zu sehen sind. Leider wird Street Art immer noch häufig als krimineller Akt gesehen, anstatt sich an der Kunst im öffentlichen Raum zu erfreuen. Brüssel ist voll von bunten Murals und anderer Straßenkunst, umso unverständlicher ist die Entfernung einiger Space Invaders. Basel und Ljubljana nenne ich hier als positive Gegenbeispiele, wo man die Space Invaders aktiv in das Marketing der Stadt einbaute.
Die Rückkehr der Space Invaders in Brüssel
Im Jahr 2020 fand durch eine anonyme Gruppe namens Cactus Club eine sogenannte Reaktivierung vieler über die Jahre verlorengegangener Space Invaders in Brüssel statt. Dabei wurden exakte Kopien der Originale erneut an ihrem Ursprungsort angebracht. Der französische Künstler Invader unterstützt die Gruppen zwar offiziell nicht, segnet die Reaktivierungen allerdings ab. Ich nahm diese Aktion zum Anlass, um mich gemeinsam mit meiner Freundin selbst auf die Jagd zu machen. 30 von 42 Space Invaders bekam ich in Brüssel erfolgreich zu Gesicht, 12 waren zum Reisezeitpunkt leider zerstört oder entfernt – diese Zahl kann sich natürlich jederzeit ändern!
Suche nach den Space Invaders in Brüssel
Nachfolgend siehst du Fotos aller 42 Orte in Brüssel, an denen sich die Space Invaders befinden. Exakte Koordinaten zu den Standorten der Mosaike gebe ich dir nicht, denn es ist Teil des Spiels, die Positionen selbst mit Hilfe der Referenzbilder herauszufinden. Die Bilder geben dir manchmal mehr und manchmal weniger Hinweise zum Auffinden, mit etwas kreativem Spürsinn wirst du aber erfolgreich sein. Hilfestellung zum Thema Suchen und Finden von Space Invaders gibt es in meinem ausführlichen Artikel „Flash Invaders“: Sightseeing als Spiel. Auf 12 Fotos habe ich dir zusätzlich markiert, an welcher Stelle sich die während meines Besuchs zerstörten bzw. entfernten Mosaike befunden haben und nach einer erneuten Reaktivierung möglicherweise wieder zu sehen sind, wenn du in Brüssel bist. Viel Spaß nun beim Anschauen und Suchen der Space Invaders in Brüssel!
FAZIT
Eine Städtereise nach Brüssel ist immer reizvoll, aber in Verbindung mit der Suche nach den Space Invaders verleihst du deiner Entdeckungstour das besondere Etwas. An 42 Orten in der belgischen Hauptstadt verstecken sich Aliens in Pixelform, deren Aufspüren dir mit Hilfe der App Flash Invaders jede Menge Spaß und Punkte bringt. Du kommst dabei an fast allen Sehenswürdigkeiten vorbei und verbindest somit klassisches Sightseeing mit einer spielerischen Komponente. Probiere es einfach mal aus und schreib mir dann gerne einen Kommentar, ob du nun auch süchtig nach Space Invaders bist!
Ich finde, dass es eine lustige Idee ist. Schade, dass die Behörden mit dieser für sie kostenlosen Kunst nicht einverstanden sind. Wenn ich das nächste Mal wieder in Brüssel bin, werde ich auf alle Fälle die Augen nach den Space Invadern offen halten. Jetzt weiß ich ja, wo ich suchen muss 😉
Viele Grüße
Annette von Netreisetagebuch