Egal, ob du gleich eine ganze Rundreise durch Lettland oder nur eine Städtereise planst: die Hauptstadt Riga ist ein absolut beeindruckendes und lohnendes Reiseziel. Jede Gasse der zauberhaften Altstadt ist ein Paradies für Entdecker und scheint eine eigene Geschichte zu erzählen. Komm mit mir in dieser Fotostory mit nach Riga und entdecke Sehenswürdigkeiten wie die verspielten Fassaden der Jugendstil-Häuser, eine Markthalle mit lokalen Köstlichkeiten, beeindruckende Fotospots und ein einprägsames Museum über die bewegte Vergangenheit Lettlands.
DIE HÖHEPUNKTE AUS RIGA IN DIESEM ARTIKEL
Ein umfangreicher, persönlicher Erfahrungsbericht über einen Citytrip in die Hauptstadt Lettlands
Die zehn schönsten Sehenswürdigkeiten der Stadt, Aussichtspunkte und das Jugendstilviertel
Tipps zur Anreise vom Flughafen in die Stadt, die öffentlichen Verkehrsmittel und Ausflugsmöglichkeiten
Persönliche Empfehlungen rund um das Thema Essen und Trinken mit vielen lokalen Köstlichkeiten
Jede Menge Bilder mit exakten GPS-Koordinaten, um die besten Fotospots in Riga schnell zu finden
Dieser Artikel wurde zuletzt am 30. November 2025 aktualisiert.
RIGA (RĪGA)
FAKTEN
Reisezeit: Juni (2 Tage, 2 ÜN)
Anreise: Per Mietwagen von Kap Kolka zur Autorückgabe am Flughafen Riga, dann per Bus in die Stadt (ca. 2:45 h)
Unterkunft: Colonel Suites & Apartments* (Meistaru iela 23, Riga): sehr schöne Apartments in ausgezeichneter Lage im Herzen der Altstadt von Riga, vom Rathausplatz und der Busstation Grēcinieku iela vom/zum Flughafen nur sieben Gehminuten entfernt. Große Räume, ein Schlafzimmer, ein Wohnzimmer mit ausziehbarer Couch, modernes Bad mit super Dusche, voll ausgestattete Küchenzeile, schnelles WLAN, Klimaanlage (abschaltbar). Unkomplizierter Self-Check-in mittels Zugangscode und Schlüsselsafe, Kommunikation mit den Besitzern im Bedarfsfall per Whatsapp. Schließfächer für Großgepäck sind im 1. Stock, im Erdgeschoss ist ein Steakrestaurant untergebracht. Weiterempfehlung? JA!
TRANSPARENZHINWEIS
*Die mit Stern gekennzeichneten Verweise in diesem Blogartikel sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn dir mein Blogartikel bei der Planung deiner Reise geholfen hat, freue ich mich, wenn du über diese Links deine Unterkunft oder Freizeitaktivitäten buchst. Ich erhalte dadurch eine kleine Provision und du unterstützt den Erhalt dieses Blogs. Für dich entstehen dabei selbstverständlich keine Nachteile. Vielen Dank! 🙂
Riga: Erfolg im zweiten Versuch
Die Flüge waren gebucht und das Hotel in der Altstadt reserviert, als meiner Freundin und mir die Coronavirus-Krise einen Strich durch die Rechnung machte – das Kennenlernen von Riga musste warten. Mehrere Jahre später war es aber soweit und wir konnten die Hauptstadt im Zuge einer Rundreise durch Lettland endlich entdecken. Riga stellte dabei den krönenden Abschluss einer achttägigen Rundfahrt mit dem Mietwagen dar. Ohne Übertreibung ist die Stadt wohl eines der schönsten Ziele für einen Citytrip in Europa. Es erwarten dich über 800 Gebäude in schönstem Jugendstil, eine von der UNESCO als Weltkulturerbe honorierte Altstadt, viele versteckte Ecken und Fotospots sowie jede Menge Lokale, um die lettische Küche auszuprobieren. Ein Pflichtpunkt ist auch das Okkupationsmuseum, wo du dich über die drei Besatzungen Lettlands im 20. Jahrhundert informieren kannst.
Die Anreise nach Riga
Höchstwahrscheinlich wirst du per Flugzeug nach Riga anreisen. Die lettische Hauptstadt ist von zahlreichen europäischen Städten aus direkt erreichbar und der Flughafen nicht sehr weit von der Innenstadt entfernt. Wenn du wie wir eine Rundreise machst, holst du nach der Landung in der Ankunftshalle deinen reservierten Mietwagen* ab. Ansonsten geht es mit dem Bus 22 gleich direkt in die Stadt. Die Haltestelle ist unmittelbar beim Ausgang des Terminals, einfache 90-Minuten-Fahrscheine erhältst du unkompliziert am Ticketautomaten bei der Station oder über die Mobilly-App (siehe nächster Absatz). Alternativ kannst du (nur in diesem Bus) auch beim Fahrer per Kartenzahlung dein Ticket kaufen – das ist dann minimal teurer. Der Bus fährt untertags alle 12-15 Minuten und benötigt je nach Verkehr rund eine halbe Stunde zur Station Grēcinieku iela, welche nur ein paar Schritte vom Rathausplatz und der Altstadt entfernt liegt.
Öffentliche Verkehrsmittel in Riga
Vieles lässt sich in Riga gut zu Fuß erreichen, aber wir waren mehrmals froh über die öffentlichen Verkehrsmittel. Das System besteht aus Bussen und Straßenbahnen, für die sich 90 Minuten gültige Einzelfahrscheine um EUR 1,50, Tagestickets um EUR 5,- oder Dreitagestickets um EUR 8,- anbieten. Diese Tickets gibt es an den Stationsautomaten und du validierst sie nach dem Einsteigen am Lesegerät. Ich benutzte diesmal zusätzlich die App Mobilly (iOS / Android), die sich davor schon auf unserer Rundreise mit dem Mietwagen für das Bezahlen auf den kostenpflichtigen Parkplätzen bewährte. Du lädst in der App ein beliebiges Guthaben auf (mindestens EUR 3,-), der eigentliche Ticketkauf ist dann selbsterklärend. Wichtig: beim Einsteigen in Bus oder Straßenbahn musst du mit der App den im Fahrzeug sichtbaren QR-Code scannen oder die sechsstellige Nummer eingeben.
Wo du in Riga am besten übernachtest
Der touristische Hotspot in Riga ist ganz klar die Altstadt, welche relativ überschaubar ist und sich perfekt zu Fuß erforschen lässt. Hier am Morgen oder am Abend zu flanieren, wenn es noch bzw. schon deutlich ruhiger ist als untertags, macht wirklich Freude. Deshalb empfehle ich dir ganz klar, deine Unterkunft direkt in der Altstadt von Riga* zu buchen. Die Preise sind dort natürlich in der Regel höher als in anderen Stadtteilen, aber immer noch deutlich günstiger als in anderen europäischen Hauptstädten. Meine Freundin und ich übernachteten in Colonel Suites & Apartments* am wunderschönen Livenplatz und hatten dort die perfekte Ausgangslage für eine Städtereise nach Riga. Natürlich gibt es auch noch genügend Sehenswürdigkeiten abseits des Zentrums, doch diese lassen sich entweder über ausgedehnte Spaziergänge oder bequem mit Bus oder Straßenbahn sehr gut erreichen.
Wie viele Tage du für Riga benötigst
Riga ist eine relativ kompakte Hauptstadt und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten liegen nicht sehr weit voneinander entfernt. Ein Großteil davon ist in der Altstadt situiert, das Jugendstilviertel, die ehemalige Moskauer Vorstadt und die Gegend rund um die moderne Bibliothek sind mit einem ausgedehnten Spaziergang oder einer kurzen Straßenbahnfahrt erreichbar. Dennoch empfehle ich dir, Riga nicht „im Vorbeigehen“ anzusehen, denn es gibt in den vielen Gassen der Altstadt wirklich eine Unmenge an interessanten Geschäften, Lokalen und Fotospots zu entdecken. Meine Freundin und ich hatten am Ende unserer Rundreise mit dem Mietwagen nur noch einen vollen und zwei Halbtage in Riga zur Verfügung – das ist deutlich zu wenig und wir mussten ein paar Punkte leider streichen. Mein Tipp: Bleibe deshalb mindestens zwei volle Tage oder besser gleich ein langes Wochenende in Riga, um alles entspannt erleben zu können.
Die Geschichte von Riga im Schnelldurchlauf
Die Geschichte von Riga ist wechselhaft und hinterließ unzählige Spuren, welche die Stadt heute so spannend machen. Gegründet wurde Riga 1201. Durch die strategisch günstige Lage am Fluss Daugava entwickelte sich die Stadt rasch zu einem bedeutenden Handelszentrum und 1282 trat Riga der Hanse bei. Jahrhundertelang zankten sich Großmächte wie der Deutsche Orden, Polen-Litauen, Schweden und das Russische Reich um die Herrschaft dieses attraktiven Orts. Im 19. Jahrhundert veränderte sich das Stadtbild durch den Industrieaufschwung massiv und es wurden Hunderte Jugendstilbauten errichtet. Das 20. Jahrhundert dagegen war geprägt von drei Besatzungen Lettlands und eine lange Zeit der Unterdrückung. Seit 1991 ist das Land wieder unabhängig und Riga das kulturelle sowie wirtschaftliche Zentrum Lettlands. Mehr Details zur Geschichte des Landes gibt es im Artikel Lettland: Rundreise mit dem Mietwagen.
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RIGA: DIE 10 SCHÖNSTEN SEHENSWÜRDIGKEITEN
Durch die wechselvolle Geschichte von Riga kannst du heute während des Flanierens durch die Altstadt und der Umgebung jede Menge an zeithistorischen Bauten besichtigen. Meine Freundin und ich waren in vier Stadtteilen unterwegs: in der Altstadt (Vecrīga) ist die höchste Dichte an Sehenswürdigkeiten zu finden. Östlich davon liegt der Stadtteil Neustadt (Centrs), wo sich neben anderen sehenswerten Plätzen die größte Anzahl an Jugendstilgebäuden in Riga befindet. Südlich der Altstadt ist das im Wandel befindliche Lettgallen-Viertel (Latgales apkaime), früher Moskauer Vorstadt (Maskavas forštate) genannt. Den besten Blick auf die Innenstadt mit ihrer Reihe von Kirchtürmen und dem Schloss hast du von der Insel Ķīpsala am anderen Ufer. Aber schauen wir uns nun nachfolgend die schönsten Sehenswürdigkeiten und Plätze von Riga der Reihe nach an!
1) Sehenswürdigkeiten in Riga: Das Schwarzhäupterhaus
Das Schwarzhäupterhaus (Melngalvju nams) ist das bekannteste Wahrzeichen von Riga und steht auf dem zentralen Rathausplatz (Rātslaukums). Das optisch beeindruckende Bauwerk wurde 1334 erstmals erwähnt und im Zweiten Weltkrieg komplett zerstört. 1999 erfolgte die Wiedereröffnung dieses Kleinods, unterhalb des Giebels erinnern die entsprechenden Jahreszahlen an diese beiden geschichtsträchtigen Ereignisse. Der seit 1687 verwendete Name des Schwarzhäupterhauses leitet sich von der „Compagnie der Schwarzen Häupter“ ab – eine Vereinigung norddeutscher Kaufleute, die in den Prunksälen jahrhundertlang ihren Sitz hatte. Du kannst die Schätze des Schwarzhäupterhauses auch von innen besichtigen*, was wir aus Zeitgründen allerdings auslassen mussten. Vor dem Gebäude steht ein Brunnen mit einer Statue von Roland, der Neffe des Königs Karl des Großen und ein bedeutender Heerführer.
Das Schwarzhäupterhaus als Wahrzeichen von Riga
Wenn deine Unterkunft in der Altstadt liegt, ist das schöne Schwarzhäupterhaus während deiner Anreise ziemlich sicher der erste Eindruck, den du von Riga erhältst. Etwas ungewöhnlich im Vergleich zu Hauptplätzen anderer Städte empfand ich, dass es auf dem Rathausplatz so gut wie keine Lokale gibt.
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Das Schwarzhäupterhaus in der blauen Stunde
Sehr sehenswert ist der Rathausplatz natürlich auch nach Einbruch der Dunkelheit, wenn das Schwarzhäupterhaus angestrahlt wird und sich ein starker Farbkontrast zwischen dem blauen Himmel und der orangen Fassade ergibt. Der Hund auf dem Riga-Schriftzug ist übrigens eine von vier Tierfiguren aus dem lettischen Animationsfilm „Flow“. Die anderen drei in Form einer Katze (siehe Punkt 5 weiter unten), einer Lemure und einem Wasserschwein befinden sich auf anderen Plätzen in der Stadt.
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2) Sehenswürdigkeiten in Riga: Die Petrikirche
Die Petrikirche (Rīgas Svētā Pētera baznīca) ist der nächste Fixpunkt, den du auf einer Städtereise nach Riga nicht auslassen solltest. Die Ursprünge gehen bis in das Jahr 1209 zurück und einige wenige Mauern der Seitenschiffe sowie Innenpfeiler sind bis heute erhalten. Die aktuelle Backsteingotik des Baus stammt allerdings aus dem 15. Jahrhundert. Die Petrikirche wurde in ihrer langen Geschichte mehrmals schwer beschädigt und wieder aufgebaut. Die Atmosphäre im Inneren ist durch die stimmungsvolle Beleuchtung sehr speziell und beruhigend. Die Kirche wird nicht nur für Gottesdienste und Konzerte genutzt, sondern bietet auch eine Ausstellung mit geschichtlichen Artefakten der Stadt. Ein Höhepunkt ist aber die Fahrt mit dem Aufzug auf den Turm, wo sich dir die ganze Stadt zu Füßen legt! Eine Besichtigung der Kirche kostet EUR 3,-, mit Turm sind EUR 9,- zu bezahlen.
Wundervolle Backsteingotik in der Petrikirche
Ich hatte wieder einmal Glück, denn zum Zeitpunkt meines Besuchs in der Petrikirche in Riga fand gerade die Probe für ein Konzert von deutschen Gesangsvereinen statt. Das brachte mir während des Rundgangs durch die Ausstellung großartige musikalische Untermalung.
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Turm und Wetterhahn der Petrikirche
Der 121 Meter hohe Turm der Petrikirche verdient eine nähere Betrachtung. Es ist nämlich schon die vierte wiederhergestellte Konstruktion, seit der ursprünglich Ende des 15. Jahrhunderts errichtete erste Turm einstürzte und auch seine Nachfolger einem Brand sowie dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer fielen. Der aktuelle Turm verfügt über einen Aufzug, der auf die Aussichtsplattform in 72 Metern Höhe führt. Erwähnenswert ist der goldene Wetterhahn: Er ist seit Anbeginn schon die siebte Version und thront seit 1970 an der Spitze der Petrikirche.
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Dramatisches Panorama von Riga
Um dieses spektakuläre Panorama erstellen zu können, war ein Wettlauf mit der Zeit notwendig! Auf dem Weg zur Petrikirche bemerkte ich zwischen den engen Gassen bedrohlich dunkle Wolken am Himmel. Ich beeilte mich deshalb und fuhr nach dem Betreten sofort mit dem Aufzug auf den Kirchturm. Keine Sekunde zu früh, denn meine erhoffte dramatische Stimmung war gerade auf dem Höhepunkt. Nur zwei Minuten später wichen die strukturierten Gewitterwolken einem eintönigen, grauen Regenschleier, der sich mit Sturm, Blitz und Donner über die Stadt legte.
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3) Sehenswürdigkeiten in Riga: Die UNESCO-Altstadt
Die Altstadt von Riga (Vecrīga) ist der historisch älteste Teil Rigas und bildet gemeinsam mit dem Stadtteil Neustadt (Centrs, siehe Punkt 4) den Zentralbezirk Centra rajons, der 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurde. Nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit 1991 wurden die zerstörten und verfallenen Häuser schrittweise restauriert und renoviert, sodass du heute durch die Gassen mit einem perfekt wirkenden Ensemble an historischen Bauwerken flanierst. Die Baustile sind dabei bunt gemischt von Romanik, Gotik, Barock, Klassizismus, Funktionalismus und Jugendstil. Der Autoverkehr ist aus der Innenstadt weitgehend verbannt und so macht es wirklich Spaß, entspannt die Vielfalt der Innenstadt zu entdecken. Das kannst du alleine oder auf einem geführten Spaziergang durch die Altstadt* machen. Nachfolgend zeige ich dir, welche Orte und Plätze mir am besten in Erinnerung blieben.
Der Livenplatz in der Alstadt von Riga
Der Livenplatz (Līvu laukums) ist einer der schönsten Plätze in der Altstadt von Riga und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg angelegt. Er ist wesentlich belebter als der Rathausplatz und zahlreiche Restaurants, Cafés und Bars laden hier zum Sitzen, Beobachten und Entspannen ein. Nicht umsonst wählten meine Freundin und ich auf diesem Platz unsere Unterkunft Colonel Suites & Apartments*. Eingerahmt wird der Ort von schönen Bürgerhäusern und dem Russischen Theater (Mihaila Čehova Rīgas Krievu teātris, Bild l.), dem Haus der Kleinen Gilde (Mazā Ģilde, Bild o. r.), dem Haus der Großen Gilde (Lielā ģilde, nicht abgebildet) und dem Katzenhaus (siehe nächstes Bild). Bis zum 18. Jahrhundert floss hier der Fluss Rīdzene, von dem Riga seinen Namen hat und an den das wellenförmig angelegte Blumenbeet erinnert (Bild u. r.).
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Das berühmte Katzenhaus von Riga
Das Katzenhaus (Kaķu nams) ist auf den ersten Blick vielleicht etwas unscheinbar. Erst mit dem Wissen um die Geschichte hinter dem Namen wird die humoristische Bedeutung dieses Gebäudes klar. Es wurde 1909 nach den Plänen des Architekten Friedrich Scheffel erbaut, der das Haus im Stil des Historismus mit mittelalterlichen Elementen (z. B. die burgähnlichen Ecktürme) und Objekten im Jugendstil (z. B. das sehenswerte Eingangsportal) kombinierte. Der Legende nach wurde der Eigentümer des Hauses, ein reicher lettischer Kaufmann, nicht in die Große Gilde aufgenommen und ließ aus Wut darüber zwei Katzenfiguren auf den Ecktürmen platzieren. Diese zeigten mit ihren Hintern genau auf das schräg gegenüberliegende Haus der Großen Gilde, was einen Skandal auslöste. Erst nach der Aufnahme des Kaufmanns in die Gilde wurden die Katzen umgedreht.
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Die Türen der Altstadt von Riga
Eine Collage von 36 Türen aus der Altstadt von Riga – die Idee zu diesem Bild stammt von einer anderen Städtereise nach Tallinn in Estland, wo ich solch ein Motiv als Postkarte in einem Souvenirshop sah und daraufhin meine eigene Version erstellte. In Riga bot sich dasselbe an, da auch hier die Türen, Tore und Portale der Altstadt eine beachtenswerte Vielfalt in Form und Farbe bieten.
Auf Entdeckungstour in der Altstadt
Besonders gefielen mir in der Altstadt die alle paar Meter auftauchenden Jugendstilbauten, die mit ihren stolzen Fassaden auf engem Raum um Aufmerksamkeit in den schmalen Gassen buhlten. Sehr gut in Erinnerung blieben mir auch die vielen Kreativgeschäfte, Cafés und Shops, wo du lange stöbern und Mitbringsel finden kannst. Im Bild siehst du den sehr empfehlenswerten Shop Lotte’s Stationery Store.
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Die Bremer Stadtmusikanten in Riga
Die Bremer Stadtmusikanten (Brēmenes muzikanti) in Riga? Ja, richtig gesehen! Bremen schenkte 1990 der Partnerstadt Riga die von Christa Baumgärtel geschaffene Skulptur. Sie steht auf dem Platz neben der Petrikirche und unterscheidet sich von der Originalversion in Bremen in subtiler Art und Weise. Die Figuren des Märchens der Bremer Stadtmusikanten – ein Esel, ein Hund, eine Katze und ein Hahn – stehen zwar ebenfalls aufeinander. Allerdings blicken sie im Gegensatz zum Bremer Original durch zwei geöffnete Metallstücke, die den Eisernen Vorhang symbolisiert. Die Mimik und Haltung der Tiere soll die freudige Überraschung über die plötzliche Freiheit nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Lettlands 1991 darstellen.
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Der Dom, die engste Gasse, das Schwedentor und die Drei Brüder
Hier zeige ich dir noch vier weitere sehenswerte Bauwerke und Orte in der Altstadt. Am Domplatz ging sich die Innenbesichtigung des Rigaer Doms (Rīgas Doms, Bild o. l.) zeitlich leider nicht aus, dafür durften wir dort aber den Auftakt des jährlich stattfindenden Kräuterfestes miterleben. Die Trokšņu-Straße (Trokšņu iela, Bild o. r.) gilt mit nur 2,5 Metern Breite als engste Gasse der Stadt und lag früher an der Innenseite der ehemaligen Stadtmauer. Gleich daneben ist das alte Schwedentor (Zviedru varti, Bild u. l.) aus dem Jahr 1698. Es ist das einzige noch erhaltene von ehemals acht Stadttoren. Die Drei Brüder (Trīs brāļi, Bild u. r.) sind der älteste Wohnhauskomplex in Riga und stammen aus dem 15. Jahrhundert. Nach schweren Schäden im Krieg mussten sie auch wieder rekonstruiert werden und beherbergen heute unter anderem das Museum für lettische Architektur.
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4) Sehenswürdigkeiten in Riga: Die Neustadt
Die Altstadt wird im Nordosten über eine große Prachtstraße von der Neustadt (Centrs) getrennt. Dort ändert sich der Charakter von Riga schlagartig und du überquerst plötzlich überdimensionale Plätze sowie breite Boulevards in einem gleichmäßigen, rechteckig angelegten Straßensystem. In der Neustadt ist das größte Ensemble an Jugendstilgebäuden in Riga (siehe auch Punkt 5) zu finden, weshalb auch dieses Gebiet noch zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Gefühlt ist jedes zweite Haus mit verspielten Ornamenten an der Fassade verziert. Nicht umsonst gilt dieser Stadtteil als gute Wohngegend mit entsprechenden Immobilienpreisen. Je weiter du dich Richtung der Außenbezirke begibst, desto einfacher und schmuckloser werden die Wohnhäuser. Abseits der Jugendstilhäuser gibt es noch weitere interessante Sehenswürdigkeiten, drei davon zeige ich dir nachfolgend.
Das Freiheitsdenkmal von Riga
Das rund 43 Meter hohe Freiheitsdenkmal (Brīvības piemineklis) ist ein wichtiges Symbol für Lettlands Souveränität. Hier werden Veranstaltungen abgehalten, Feste gefeiert und Hochzeitspaare sowie HochschulabsolventInnen lassen sich hier fotografieren. Es wurde in der Zeit der ersten Unabhängigkeit (1918-1940) Anfang der 30er-Jahre erbaut und steht exakt an der Stelle, wo zuvor ein Denkmal für Zar Peter an die Herrschaft Russlands über die lettische Bevölkerung erinnerte. Ungewöhnlich ist, dass das Freiheitsdenkmal auch in der folgenden deutschen und sowjetischen Besatzungszeit nicht abgerissen wurde. Die Freiheitsstatue an der Spitze hält drei Sterne in die Höhe, die für die historischen Provinzen Kurzeme (inklusive Zemgale), Vidzeme und Latgale stehen. Auf dem Sockel stellt eine Skulpturengruppe Motive der lettischen Mythologie dar.
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Der Basteiberg in Riga
Wo früher die alte Stadtbefestigung die Altstadt vor Angriffen schützte, ist heute ein 3,2 Kilometer langer Grünstreifen samt Kanal zu finden. Der Basteiberg (Bastejkalns) schlängelt sich über mehrere Hügel durch das Stadtgebiet und ist ein beliebter Naherholungsraum. Der Kanal ist künstlich angelegt und geht auf die Zeit Mitte des 19. Jahrhunderts zurück, als die alten Mauern abgerissen wurden. Der stattdessen angelegte Fluss sollte für den Warentransport und für die Wasserversorgung im Falle von Bränden in der Altstadt verwendet werden. Heute tummeln sich darin jede Menge Wasservögel und Menschen sonnen sich im Sommer entspannt an den Ufern.
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Die Geburtskathedrale in Riga
Die Geburtskathedrale (Rīgas Kristus Piedzimšanas pareizticīgo katedrāle) ist durch ihre großen, vergoldeten Kuppeln von Weitem sichtbar und ein beeindruckendes Bauwerk in der Neustadt. Die Kirche ist eine von vier lettisch-orthodoxen Kathedralen des Landes und wurde 1876 bis 1883 im neobyzantinischen Stil errichtet. Unter sowjetischer Besatzungszeit wurde die Geburtskathedrale kurze Zeit in ein Planetarium umgewandelt und in „Haus des Wissens“ umbenannt. Seit 1992 ist sie aber als Kathedrale wiedergeweiht und in Funktion. Leider hatte die Kirche zum Zeitpunkt meines Besuchs geschlossen.
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5) Sehenswürdigkeiten in Riga: Das Jugendstilviertel
Die architektonische Strömung des Jugendstils (Art Nouveau) dauerte zwar nur eine sehr kurze Periode von rund 20 Jahren, hinterließ in vielen europäischen Städten aber bis heute sichtbare Spuren. In meiner Heimatstadt Wien sorgte Otto Wagner für Furore, in Brüssel Victor Horta, in Glasgow Charles Rennie Mackintosh und in Barcelona Antoni Gaudí, um nur einige Vertreter zu nennen. Riga sticht aber besonders heraus und zählt zu den wichtigsten Städten des Jugendstils. Während des wirtschaftlichen Aufschwungs entstand im Zeitraum zwischen 1898 und 1915 in der Neustadt ein Jugendstilviertel in Form von Hunderten Gebäuden mit prachtvollen Hausfassaden und Einrichtungen im Stil des Art Nouveau. In den beiden Straßen Alberta iela und Elizabetes iela reiht sich ein Jugendstilgebäude an das andere. Es werden übrigens auch Führungen durch das Jugendstilviertel* angeboten.
Die Straße Alberta iela im Jugendstilviertel in Riga
Meine Heimatstadt Wien gilt zwar als eine der Hochburgen des Jugendstils in Europa, doch ehrlich gesagt empfand ich das Erlebnis in Riga viel intensiver, um diese Art der Architektur bei einem Spaziergang kennenzulernen. Während in Wien die Bauten im Stadtgebiet eher verstreut sind, gibt es in der lettischen Hauptstadt auf engem Raum eine riesige Anzahl an Gebäuden im Stil des Art Nouveau. Im Jugendstilviertel der Neustadt schmiegt sich ein beeindruckender Bau an den nächsten und unterhält mit einer schier unendlichen Anzahl an verspielten Details an den Hausfassaden. In den Bildern siehst du Beispiele aus der Straße Alberta iela.
Bild o. l.: Aufnahmeort anzeigen / Bild o. r.: Aufnahmeort anzeigen
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Hausfassaden in schönstem Jugendstil
Ein Haus, das es mir besonders angetan hat, steht an der Adresse Alberta iela 8. Es wurde – wie über 50 weitere Gebäude in der Neustadt – von Architekt Michail Eisenstein geplant, der zu dieser Zeit die Bauverwaltung von Riga leitete. An der Fassade findet sich alles, was typisch für den Jugendstil ist: florale Elemente für die Verbindung zwischen Mensch und Natur, Frauengesichter als Allegorie auf die Schönheit und Jahreszeiten wie den Frühling, Löwen als Zeichen von Tugend und Stärke sowie Maskaronen bzw. Grotesken (Fratzenköpfe), die sowohl als Abschreckung vor dem Bösen gedeutet werden, aber auch einfach dekorativen Charakter haben können.
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Das Jugendstilzentrum in Riga
Im Eckhaus Alberta iela 12 ist im Erdgeschoss das Rigaer Jugendstilzentrum (Rīgas Jūgendstila centrs) beheimatet. Es ist in einer Wohnung von Anfang des 20.Jahrhunderts untergebracht, in der bis zum Jahr 1907 der renommierte lettische Architekt Konstantīns Pēkšēns gelebt und gearbeitet hat. Dort kannst du während eines Rundgangs durch die prachtvollen Räume Hunderte Details entdecken: Wand- und Deckenbemalungen, bleiverglaste Fenster, eine Wandvertäfelung aus Eiche und weitere authentische Gegenstände der Zeit des Jugendstils. Der Keller wird unter anderem für Wechselausstellungen genutzt. Der Eintritt kostet in der Hauptsaison EUR 9,-, in der Nebensaison EUR 5,-. Tipp: gegenüber des Museums ist ein Souvenirshop mit allerlei Jugendstilobjekten.
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Das Treppenhaus im Jugendstilzentrum in Riga
Ein absolutes visuelles Highlight im Gebäude des Jugendstilzentrums ist das Treppenhaus. Es ist wohl ohne Übertreibung das schönste in ganz Riga. Es zahlt sich wirklich aus, bis in das oberste Stockwerk zu gehen (wo du übrigens auch die Wohnung des lettischen Künstlers Janis Rozentāls ansehen könntest) und den Blick nach unten zu wagen. Wenn du dieselbe Liebe zu Treppenhäusern wie ich verspürst, dann schau dir unbedingt auch meinen Artikel Jagd auf die schönsten Treppenhäuser an.
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TIPP: TAGESAUSFLÜGE AB RIGA IN DIE UMGEBUNG
Wenn du etwas mehr zur Verfügung hast, ist ein Tagesausflug ab Riga in die Umgebung der Hauptstadt eine sehr gute Option. Ich empfehle dir etwa die Städte Jurmala, Sigulda, Cesis und Kuldiga sowie den Nationalpark Kemeri mit seinem Moor. Nachfolgend habe ich dir vom Tourvermittler GetYourGuide einige Ausflüge zusammengestellt:
Ab Riga – Tagestour nach Sigulda, die „Schweiz von Lettland“*
Ab Riga – Tagestour nach Cēsis, Sigulda & Turaida Castle Tour*
Ab Riga – Tagestour nach Jurmala und Sonnenuntergang im Kemeri Nationalpark*
Ab Riga – Tagestour zur UNESCO-Stadt Kuldiga und zum Venta River Wasserfall*
Ab Riga – Tagestour zum Berg der Kreuze und den Edelsteinen von Jelgava*
6) Sehenswürdigkeiten in Riga: Lettisches Okkupationsmuseum
Das Lettische Okkupationsmuseum (Latvijas Okupācijas muzejs) ist das meistbesuchte Museum des Landes und sollte auf deiner Städtereise nach Riga nicht fehlen. Es stellt die Ereignisse zwischen 1940 bis 1991 dar und beschreibt die Zusammenhänge, wie Lettland dreimal – zweimal durch die Sowjetunion und dazwischen durch Nazi-Deutschland – in eine Besatzung gezwungen wurde. Das Museum steht auf dem Rathausplatz direkt neben dem Schwarzhäupterhaus und ist in einem Bau im Stil des sowjetischen Modernismus untergebracht. Bis zur Unabhängigkeitserklärung Lettlands 1991 war es das Museum der Lettischen Schützen, deren monströses Denkmal daneben auf einem Platz in die Höhe ragt. 2022 wurde ein Erweiterungsbau und die heutige Dauerausstellung eröffnet. Wenn du dich mehr für die Geschichte interessierst: es gibt eine Führung durch Riga über die Zeit des Kommunismus*.
Rundgang im Lettischen Okkupationsmuseum
Lettland war in seiner jahrhundertelangen Geschichte oftmals umkämpft, aber das 20. Jahrhundert sticht durch drei Besatzungen und die lange Zeit der Unterdrückung besonders schmerzhaft hervor. Im Okkupationsmuseum wird dieser Zeitraum aus lettischer Sicht sehr gut und eindrücklich dargestellt. Chronologisch werden die Ereignisse vom Hitler-Stalin-Pakt, die erste Welle der Deportationen in die Sowjetunion, die Zeit der deutschen Besetzung von 1941 bis 1944/1945 bis hin zur zweiten Besetzung Lettlands durch die Sowjetunion 1944/1945, die bis 1991 anhielt, mit Dokumenten und Objekten der Vergangenheit dargestellt. Weitere Themenbereiche sind die lettische Emigration und das Aufkommen der lettischen Freiheitsbewegung bis hin zur Wiedererlangung der Unabhängigkeit 1990/1991.
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Die Ukraine-Flaggen in Riga
Indirekt zum Okkupationsmuseum passend ist ein Aspekt, der meiner Freundin und mir während unserer Spaziergänge durch Riga stark auffiel. An vielen Stellen ist die Flagge der Ukraine zu sehen. In Lettland wird der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine aufgrund der geografischen Nähe und der Geschichte natürlich mit großer Besorgnis gesehen – die Angst vor einer erneuten Unterdrückung ist allgegenwärtig. Mit dem Zeigen der Ukraine-Flagge bringen die Menschen in Riga ihre Solidarität zum Ausdruck.
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7) Sehenswürdigkeiten in Riga: Lettische Akademie der Wissenschaften
Das wohl auffallendste Bauwerk in Riga aus der Zeit der sowjetischen Besatzungszeit ist das Gebäude der Lettischen Akademie der Wissenschaften (Zinātņu akadēmijas augstceltne). Es wurde zwischen 1952 und 1958 im als Zuckerbäckerstil bekannten sozialistischen Klassizismus erbaut. Mit 108 Metern Höhe ist das Bauwerk von vielen Stellen in der Stadt aus sichtbar. Als Vorbild dienten die Hochhäuser mit dem Namen „Sieben Schwestern“ in Moskau, die ich Jahre vor Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine besichtigen konnte und in einem sogar übernachtete. Ein optisch sehr ähnlicher Bau steht übrigens auch in Warschau und bietet als Kulturpalast sagenhafte Ausblicke. Solche erhältst du auch von der Aussichtsplattform der Lettischen Akademie der Wissenschaften, wie du im nächsten Punkt sehen kannst.
Der beeindruckende Zuckerbäckerbau in Riga
Ob du den Zuckerbäckerstil magst oder nicht: imposant ist die Architektur der Lettischen Akademie der Wissenschaften jedenfalls. Nach einem verregneten Nachmittag zeigte sich gegen Abend noch einmal die Sonne und beleuchtete das Hochhaus in sensationeller Art und Weise. Es befindet sich im ehemals Moskauer Vorstadt (Maskavas forštate) genannten Stadtviertel südöstlich der Altstadt und ist mit den Straßenbahnlinien 7 oder 14 über die Stationen Spīķeri oder Jēzusbaznīcas iela schnell erreichbar. Der Name wurde übrigens nach Beginn des Russischen Überfalls auf die Ukraine auf Lettgallen-Viertel (Latgales apkaime) geändert.
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Denkmalgeschützte Holzhäuser im Letgallen-Viertel
In der ehemaligen Moskauer Vorstadt baute man viele Jahre lang Holzhäuser, ehe sie durch Plattenbauten abgelöst wurden. Die noch existierenden Holzhäuser sind heute denkmalgeschützt und gemeinsam mit der Altstadt und Neustadt Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Zusammen mit dem Hochhaus der Lettischen Akademie der Wissenschaften ergeben sie interessante Fotomotive.
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8) Sehenswürdigkeiten in Riga: Aussichtsplattform der Akademie
Das Bauwerk der Lettischen Akademie der Wissenschaften ist von außen spektakulär, aber der wahre Höhepunkt befindet sich in 65 Metern Höhe. Die dortige Aussichtsplattform bietet nach der Petrikirche (siehe Punkt 2) den zweitbesten Ausblick auf Riga. Nach dem Betreten des Gebäudes über den Haupteingang, steht auf der rechten Seite ein unscheinbares Gerät zum Kauf der Tickets. Alternativ kannst du die Karten für die Aussichtsplattform* aber auch schon vorab im Internet kaufen, wenn du auf Nummer sicher gehen willst. Danach gehst du einfach am Sicherheitsposten vorbei zum Aufzug und folgst nach der Auffahrt noch dem Weg einige Treppen nach oben. Geöffnet ist die Aussichtsterrasse von 10 bis 22 Uhr, sodass du hier auch perfekt Bilder des Sonnenuntergangs machen kannst.
Panoramablick auf Riga in alle Richtungen
Ohne störendes Gitter schaust du auf der Aussichtsplattform der Lettischen Akademie der Wissenschaften in alle vier Himmelsrichtungen. Die einzige Erschwernis kann hier oben der extrem starke Wind sein, der meiner Freundin und mir das Leben beim Fotografieren etwas schwer machte. In den Bildern siehst du den Blick auf die Altstadt und die Stadtviertel über dem Fluss Daugava (o. l.), die Hallen des Zentralmarkts (o. r.), die moderne Lettische Nationalbibliothek (u. l.) und den Turm des Hauptbahnhofs mit der Geburtskathedrale dahinter (u. r.).
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9) Sehenswürdigkeiten in Riga: Fotospots auf der Insel Ķīpsala
Auf der Suche nach interessanten Fotospots in Riga wurde ich auf die Insel Ķīpsala aufmerksam, die durch die Vanšu-Brücke mit der Altstadt verbunden ist. Die Insel ist durch viel Grünfläche gekennzeichnet und Heimat der Technischen Universität sowie von betuchten Menschen. Von der dortigen Uferpromenade hast du einen perfekten Blick auf die gesamte Altstadt und weitere auffällige Objekte der Stadt. Ich hatte mit dem Wetter wieder einmal Glück, denn nach einem langen, verregneten Tag lichtete sich am späten Nachmittag im starken Wind langsam die Wolkendecke und brachte noch ein traumhaftes Licht hervor. Empfehlenswert ist auch, den Weg zurück in die Altstadt zu Fuß über die Vanšu-Brücke zu wählen. Gehst du dabei auf der rechten Seite, verändert sich die Perspektive auf die Altstadt alle paar Meter, bis du schließlich an einem Punkt die perfekte Anordnung zwischen dem Schloss und den Kirchtürmen vorfindest.
Ausblicke auf zahlreiche Objekte
Ausblicke entlang der Uferpromenade auf der Insel Ķīpsala: die Skyline der Altstadt (o. l.), die neuen Hochhäuser der Stadt von der Vanšu-Brücke aus gesehen (o. r.), die Lettische Nationalbibliothek (u. l.) und in der Ferne der 369 Meter hohe Fernsehturm, welcher an eine startende Rakete erinnert (u. r.).
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Perfekter Blick auf die Skyline der Altstadt in Riga
Bewegst du dich auf der Vanšu-Brücke zurück in Richtung Innenstadt, verändert sich für das Auge die Anreihung der historischen Bauten in der Altstadt laufend. An einem bestimmten Punkt bildet sich dann dieser perfekte Blick. Das Schloss als Hauptobjekt und rechts in einer Reihe der Dom von Riga, die Anglikanische Kirche und die Petrikirche. Gemeinsam ergibt dieses Ensemble im Nachmittagslicht ein grandioses Erinnerungsfoto.
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10) Sehenswürdigkeiten in Riga: Der Zentralmarkt
Als letzten Punkt stelle ich dir den Zentralmarkt Riga (Rīgas Centrāltirgus) vor und packe damit nochmal ein echtes Schmankerl aus. Der Markt ist sowohl aus architektonischer Sicht, als auch vom Angebot her sehr sehenswert. Er besteht aus fünf Hallen, wobei vier parallel zueinander liegen und eine seitlich steht. Die Teile für diese beeindruckende Konstruktion stammen von zwei großen Luftschiffhallen, die ursprünglich im Südwesten des Landes in der Region Kurzeme standen und von der lettischen Regierung 1924 gekauft wurden. Heute ist der Zentralmarkt ein beliebter Ort sowohl für Einheimische als auch für Touristen, um frisches Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch und Haushaltswaren zu kaufen. Einheimische schätzen die günstigen Preise, während Städtereisende über das Angebot an lokalen Köstlichkeiten glücklich sind. Es werden auch eigene Foodtouren mit Verkostungen im Zentralmarkt* angeboten.
Außenansicht des Zentralmarkts in Riga
Leider erst recht kurz vor unserer Rückfahrt zum Flughafen schaffte ich es noch, den Zentralmarkt aufzusuchen und ein paar Eindrücke zu gewinnen. Vom Zentrum der Altstadt aus bist du in 10-15 Minuten bei den Hallen oder du nimmst einfach die Straßenbahnen 7 oder 14 bis zur Station Centrāltirgus. Zwischen den Hallen blinzelt das Hochhaus der Lettischen Akademie der Wissenschaften hindurch.
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Der Zentralmarkt von innen
Bei einem schnellen Rundgang durch zwei der Hallen des Zentralmarkts war ich vom Angebot wirklich angetan. Gleichzeitig war ich aber auch über die Dichte an Souvenirläden überrascht. Gerne hätte ich an einem der Stände noch einen lettischen Mittagssnack probiert, aber die Zeit wurde dafür zu knapp. Auf der Rückseite der Markthallen ist übrigens noch ein Bauernmarkt mit weiteren Marktständen unter freiem Himmel zu finden, an denen das frische Obst, Gemüse und Blumen nur so um die Wette leuchtet und riecht.
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ESSEN UND TRINKEN IN RIGA
Riga Black Magic Bar (Kaļķu iela 10): In dieser Bar probierten wir den legendären schwarzen Kräuterlikör aus Riga, der 24 Heilkräuter beinhaltet und früher als Heilmittel verwendet wurde. Das Getränk ist Geschmackssache, aber die Bar ist herrlich urig und mystisch eingerichtet – wie eine geheimnisvolle Apotheke aus dem Universum von Harry Potter. Neben dem Kräuterlikör werden hier auch Schokolade und Pralinen verkauft, die sich ideal als Mitbringsel eignen.
Rigensis (Tirgoņu iela 8): Nicht weit von unserer Unterkunft entfernt liegt diese Bäckerei, in der es verführerisch nach frischem Brot und Backwaren duftet. Ein idealer Ort, um mit lokalen Köstlichkeiten in den Tag zu starten! Etwas schmunzeln musste ich als Wiener über die hier auch angebotene Sacher-Torte. 😉
LIDO Dzirnavas (Dzirnavu iela 74-76): LIDO ist eine lettische Selbstbedienungs-Restaurantkette mit mehreren Standorten in Riga. Meine Freundin und ich waren hier restlos begeistert. Das Angebot ist riesig und du kannst dir deine Speisen so zusammenstellen, wie du möchtest. Ich konnte hier endlich die Suppe Soljanka probieren (köstlich!). Die Preise sind sehr günstig und dementsprechend gut gefüllt war das Lokal während unseres Besuchs. Das Konzept erinnerte uns stark an die sogenannten Milchbars in Polen, die wir in Krakau, Warschau, Posen und Danzig sehr gerne für eine günstige Mittagspause aufsuchten.
Herbārijs, kafejnīca (Dzirnavu iela 67): Diese Cafébar liegt im 8. Stock des Einkaufszentrums Galleria Riga und punktet durch seinen lichtdurchfluteten Raum auf dem Dach. Leider ist das Gebäude nicht hoch genug und du hast keinen wirklich guten Blick auf die Umgebung. Der Kaffee war dafür ausgezeichnet!
Mulberry (Jeruzalemes iela 5): Diese Konditorei gibt es zweimal in Riga und lockte uns im Vorbeigehen stark an. Hier findest du klassische Süßspeisen, Torten und weitere Backwaren. Wir probierten ein Tiramisu und den Napoleonkuchen, der typisch für die Länder der ehemaligen Sowjetunion ist. Er besteht aus Blätterteigschichten, die mit Buttercreme gefüllt sind – unbedingt probieren!
Restaurant GARĀŽA (Aldaru iela 10): Zu relativ später Stunde wurden wir hier auf der Suche nach einem guten Abendessen noch fündig. Die Inneneinrichtung ist sehr spannend mit kreativen Sitzecken, einer guten musikalischen Beschallung und einer sehr gut ausgestatten Bar. Wir verspeisten hier einen köstlichen Burger und ein Club Sandwich.
Der Kräutermarkt Mitte Juni (Doma laukums): Wenn du zufällig um den 20. Juni herum in Riga bist, dann verpass nicht den Kräutermarkt (Zāļu Tirgus) auf dem Domplatz. Auf einer Bühne wird gesungen und getanzt, Dutzende Handwerksbetriebe bieten ihre Waren an und es gibt Unmengen an Blumen sowie Kräuterprodukte zu kaufen. Außerdem fanden wir hier wieder die Möglichkeit, die lettische Spezialität Sklandrausis zu probieren, die wir zuvor schon in Kuldiga kennengelernt hatten.
FAZIT
Solltest du noch nach Argumenten für eine Städtereise nach Riga gesucht haben, dann hast du sie in meinem Artikel garantiert gefunden! Riga ist ohne Übertreibung eine der schönsten Hauptstädte Europas. Nimm dir am besten zumindest ein langes Wochenende vor, um all die Schätze der Stadt in Ruhe erkunden zu können. Die Altstadt punktet mit ihren historischen Sehenswürdigkeiten und versteckten Ecken, während in der Neustadt ein Ensemble von Hunderten Jugendstilbauten zum Staunen bringt. Zwei Aussichtspunkte in luftiger Höhe ermöglichen dir atemberaubende Panoramen der Stadt und das Okkupationsmuseum bringt eindrücklich in Erinnerung, dass Lettland erst relativ kurz ein unabhängiges Land ist. In die kulinarische Welt tauchst du in den Hallen des Zentralmarkts ein. Ich bin gespannt, ob du Riga jetzt auch sofort besuchen willst – schreib mir gerne einen Kommentar!
Hallo Christian
Ja Riga ist eine wundervolle Hauptstadt im Baltikum. Dein Bericht spiegelt sehr gut unsere Erfahrungen mit Lettland wieder. Die Stadt lohnt. Euch weiterhin tolle, erlebnissreiche Reisen.
Mike