Budweis: Zwischen Bier und Kultur

Marktplatz in Budweis im Sonnenaufgang

Hast du schon einmal etwas von einer Bierkulturreise gehört? Mit dieser eigenen Wortschöpfung bezeichne ich liebevoll die Touren mit meiner Familie, auf denen wir Brauereibesuche mit den Sehenswürdigkeiten einer Stadt verbinden. Budweis in Südböhmen ist geradezu prädestiniert für solch ein Vorhaben: (nicht nur) eine weltbekannte Brauerei und eine wunderschöne Altstadt mit vielen geschichtlichen Höhepunkten – das perfekte Ziel für eine Städtereise. In diesem Artikel bringe ich dir alle Vorzüge von Budweis im Detail näher und zeige dir, was es alles zu entdecken gibt!


DIE HÖHEPUNKTE AUS BUDWEIS IN DIESEM REISEBERICHT

Ein Überblick über die Geschichte der Stadt Budweis und warum sie zu einem barocken Schatz wurde

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Budweis kompakt zusammengefasst mit nützlichen Details

Persönliche Eindrücke und viele Bilder mit GPS-Koordinaten für die besten Fotospots in Budweis

Zahlreiche persönliche Empfehlungen für Bierlokale und Restaurants mit lokaler böhmischer Küche

Allgemeine Tipps für Budweis zu den Themen öffentlicher Verkehr, Bargeld und Touristeninformation

 

Dieser Artikel wurde zuletzt am 29. Jänner 2024 aktualisiert.


BUDWEIS (ČESKÉ BUDĚJOVICE)

FAKTEN

Reisezeit: Oktober (3 Tage, 2 ÜN); August (1 Tag, 1 ÜN)
Anreise:
Per Zug von Wien Hauptbahnhof nach Linz Hauptbahnhof, dann weiter mit der S-Bahn nach České Budějovice (3:37h)

Unterkunft: Grand Hotel Zvon* (Nám. Přemysla Otakara II. 90/28): Stilvolles, für Tschechien aber nicht ganz günstiges Hotel in drei zusammenhängenden, historischen Gebäuden, ausgezeichnete Lage direkt am Hauptplatz, ca. 15 Minuten Fußweg vom Bahnhof entfernt. Zimmer sehr geräumig (Achtung: nicht barrierefrei), klassische Einrichtung, großes Badezimmer, sehr bequeme Betten, WLAN-Geschwindigkeit sehr gut, gefüllte Minibar. Buche nach Möglichkeit unbedingt ein Zimmer mit Ausblick! Frühstücksbuffet gut und vielfältig. Weiterempfehlung? JA

Auf meiner bevorzugten Hotelsuchmaschine booking.com findest du weitere schöne Unterkünfte in Budweis*.

TRANSPARENZHINWEIS

*Die mit Stern gekennzeichneten Verweise in diesem Blogartikel sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn dir mein Blogartikel bei der Planung deiner Reise geholfen hat, freue ich mich, wenn du über diese Links deine Unterkunft oder Freizeitaktivitäten buchst. Ich erhalte dadurch eine kleine Provision und du unterstützt den Erhalt dieses Blogs. Für dich entstehen dabei selbstverständlich keine Nachteile. Vielen Dank! 🙂

 

Spiegelung des Dominikanerklosters in Budweis (České Budějovice)

Ein Budweiser lockt nach Budweis

Sofern du Bier nicht verabscheust, ist dein Gaumen garantiert schon einmal mit dem tschechischen „Budweiser Budvar“ in Berührung gekommen. Der süffige Gerstensaft wird vor allem in Europa in vielen Lokalen ausgeschenkt und sorgt dafür, dass die böhmische Stadt Budweis (České Budějovice) einen hervorragenden Ruf genießt. Das Bier war es in meinem Fall auch tatsächlich, welches mein Interesse an der Stadt Budweis selbst weckte. Deshalb entschieden mein Vater, mein Bruder und ich uns für eine spannende Bierkulturreise durch Tschechien. Von Wien aus sollte es nach Prag gehen, danach zur ebenfalls weltberühmten Brauerei in Pilsen und als letzte Station nach Budweis. Dieser Trip erfolgte nur von Freitag bis Sonntag und erlaubte somit nur oberflächliche Eindrücke. Auf einer weiteren Bierkulturreise stand deshalb diesmal nur Budweis am Programm, um diese malerische Barockstadt in Ruhe zu erkunden.

Die Geschichte von Budweis

Wenn du Budweis auf Google Maps in der Satellitenansicht von oben betrachtest, fällt dir sicherlich sofort die kompakte Altstadt mit ihrem herausstechenden Marktplatz auf. Du blickst direkt auf die Ursprünge der Stadt: 1265 gründete der böhmische König Přemysl Ottokar II. am Ort, wo sich die Flüsse Maltsch und Moldau vereinen, Budweis. Das Herz ist der quadratische Marktplatz, von dem aus die Straßen in einem schachbrettartigen Muster hinaus verlaufen. Eingegrenzt wurde die Stadt von einer mächtigen Mauer mit Wachtürmen, von denen du heute noch zwei besichtigen kannst. Gleichzeitig mit der Gründung von Budweis verlieh der König der Stadt auch das Privileg des Braurechts – das sorgte von Beginn an natürlich für eine rege Produktion des Gerstensafts. Mehr zu diesem geschichtlichen Aspekt und allen aktuellen Brauereien vor Ort kannst du in meinem Artikel Budweis: 6 Brauereien für Bierliebhaber nachlesen.

Das barocke Budweis entsteht

Budweis gehörte zu den wichtigsten und mächtigsten Metropolen in Südböhmen. Dank des Silberbergwerks im nahegelegenen Ort Rudolfov (Rudolfstadt) herrschte Reichtum durch die damit verbundene Münzprägung. Budweis blieb lange Zeit von großen Unruhen verschont, erst im Dreißigjährigen Krieg und 1641 durch einen Großbrand folgten schwere Zerstörungen. Der nachfolgende Wiederaufbau brachte Budweis das heutige Aussehen mit einer Vielzahl an barocken Gebäuden – der Marktplatz ist das prominenteste Beispiel für diese Bauphase. Im 19. Jahrhundert entstanden durch die aufkommende Industrialisierung viele Fabriken in Budweis, darunter etwa die Brauerei Budějovický Budvar und der Bleistifthersteller Koh-i-Noor Hardtmuth. 1832 wurde auch die europaweit erste Pferdeeisenbahn von Budweis nach Linz eröffnet – heute erinnert nur noch ein Wärterhäuschen mit kleinem Museum an diese Zeit.


 


Züge am Bahnhof von Budweis (České Budějovice)

Die Anreise nach Budweis

Um nach Budweis zu kommen, wählten wir klassisch den Zug. Von Wien aus benötigst du rund vier Stunden, wobei du in Linz in einen Eurocity oder eine S-Bahn umsteigen musst. Von Deutschland aus gestaltet sich das Ganze etwas komplizierter. Hier empfehle ich dir ganz ehrlich, Budweis besser im Rahmen einer längeren Rundreise durch Tschechien einzuplanen, da die Anreise per Zug von Berlin oder München einfach zu zeitaufwendig und umständlich ist. Ein Beispiel für solch eine lohnenswerte Tour habe ich dir in der Einleitung schon erwähnt: Mit dem Zug Budweis, Pilsen, Prag und vielleicht noch ein weiteres attraktives Ziel wie Brünn anzusteuern, ist sehr reizvoll, äußerst günstig und einfach zu organisieren. Falls dir das dennoch alles zu mühsam erscheint, bleibt nur noch das Auto oder der Bus – beides Verkehrsmittel, die ich persönlich lieber vermeide, wenn es möglich ist.

Wie lange in Budweis bleiben?

Budweis ist eine der Städte, die du perfekt auch an nur einem einzigen Tag erkunden kannst. Die Altstadt ist kompakt und alle Sehenswürdigkeiten liegen dicht beieinander. Selbst eine Führung in der etwas außerhalb gelegenen Brauerei Budějovický Budvar bringst du zeitlich gut unter. Dennoch empfehle ich dir, eine oder zwei Nächte zu bleiben, um auch Museen besuchen und Lokale in Ruhe genießen zu können. Idealerweise wählst du ein Hotel rund um oder direkt am Hauptplatz*. Die Gassen und der Marktplatz versprühen mit ihrer Beleuchtung abends eine magische Atmosphäre, wie ich sie bisher nur im rund 30 Kilometer entfernten Český Krumlov erlebte (die beiden Städte lassen sich übrigens ideal an einem Wochenende verbinden). Ebenfalls empfehlenswert ist ein Spaziergang frühmorgens, wenn die Stadt noch stillsteht. Lass dich davon am besten mit meinen Fotos weiter unten begeistern!


ALLGEMEINE TIPPS FÜR BUDWEIS

Wenn du mit dem Zug am Bahnhof von Budweis ankommst, solltest du der Haupthalle etwas Aufmerksamkeit schenken. Sie ist wunderschön gestaltet und ein würdiger Startpunkt für deinen Besuch.

Falls du mit dem Bus an- oder abreist: der Busbahnhof befindet sich schräg gegenüber des Bahnhofs und ist in einem mehrstöckigen Gebäude untergebracht, das den Charme des Kommunismus wieder aufleben lässt. Die Busse fahren von verschiedenen Ebenen aus ab, informiere dich also rechtzeitig, wo du genau einsteigen musst.

Vom Bahnhof aus spazierst du in ca. 10-15 Minuten über die Fußgängerzone Lannova Třída bequem in die Altstadt zum Marktplatz. Du kommst dabei an einigen sehr schönen Gebäuden im Barock- und Jugendstil vorbei.

Öffentliche Verkehrsmittel benötigst du bei einer reinen Besichtigung der Altstadt nicht – dort ist alles gut zu Fuß erreichbar. Sobald du aber die Brauerei Budějovický Budvar oder die Minibrauerei Kněžínek am Stadtrand ansteuern willst, nutzt du am besten das sehr gute Bussystem der Stadt. Einen Netzplan zum Ausdrucken findest du auf der Webseite dpmcb.cz. Zwar kannst du noch bei einigen Haltestellen an den gelben Fahrscheinautomaten klassische Papiertickets kaufen (oftmals nur mit Münzen), ich empfehle aber die moderne Variante: in allen Bussen sind Automaten installiert, an denen du ein 60-Minuten-Ticket oder ein Tagesticket auswählen und direkt mit deiner Kredit- oder Bankkarte zahlen kannst. Der Fahrschein ist dann mit deiner Karte verknüpft und du benötigst kein Papier und keine App. Einfacher geht es nicht!

Bleiben wir beim Thema Kartenzahlung: in vielen Lokalen ist das bargeldlose Bezahlen problemlos möglich. Dennoch empfehle ich dir, etwas Bargeld abzuheben, da ich doch zweimal die Situation hatte, nicht mit meiner Karte zahlen zu können.

Es ist äußerst sinnvoll, nach deiner Ankunft in Budweis gleich zur Tourismusinfo im Rathaus am Marktplatz zu gehen und dich mit den dort angebotenen Stadtplänen sowie Broschüren einzudecken. Weiters gibt es Souvenirs zu kaufen und natürlich werden auch deine Fragen persönlich beantwortet.

 


Panorama des Marktplatzes in Budweis (České Budějovice)

DIE BESTEN SEHENSWÜRDIGKEITEN IN BUDWEIS

1) Der Marktplatz von Budweis

Wenn du einen Ort in Budweis gesehen haben musst, dann ist es der Marktplatz (Namesti Premysla Otakara II), benannt nach seinem Stadtgründer König Přemysl Ottokar II. Der Platz ist quadratisch angelegt, in der Mitte sticht der sehenswerte Samson-Brunnen (Samsonova kašna) von 1726 heraus. Dieser stellt die biblische Figur des Samson dar, der gerade mit einem Löwen kämpft. Unmittelbar davor ist im Boden ein Pflasterstein mit einem Kreuz eingelassen. Der sogenannte Irrstein zeigt die Position einer ehemaligen Hinrichtungsstätte an. Rund um den Marktplatz reihen sich 48 Gebäude im Barockstil auf. Das Rathaus (Radnice) bzw. Stadthaus nimmt dabei eine besonders schöne Rolle ein. Auf dem Dach stehen vier Statuen, die für die Budweiser Tugenden Gerechtigkeit, Tapferkeit, Weisheit und Umsicht stehen.

Die Faszination des Marktplatzes

Das Innere des Rathauses kann mittels Führung besichtigt werden, die Tickets dafür erhältst du direkt im Gebäude in der Touristeninfo im Erdgeschoss – wir beließen es diesmal aber beim Anblick von außen und erfreuten uns am regelmäßig erklingenden Glockenspiel. Der Marktplatz versprüht zu jeder Tageszeit eine andere Atmosphäre und ist in jeder Lichtstimmung ein spektakuläres Fotomotiv. Auf dem Platz selbst und auch vom rundherum führenden Laubengang bieten sich zahlreiche Perspektiven für großartige Erinnerungsbilder an. Allein aus diesem Grund ist es aus meiner Sicht empfehlenswert, zumindest eine Nacht vor Ort zu bleiben, um die Abend- sowie Morgenstimmung zu erleben. Buchst du wie wir ein Zimmer im Grand Hotel Zvon*, blickst du mit etwas Glück sogar direkt auf den Marktplatz – ein Anblick, den du nicht vergessen wirst!

Der Marktplatz (Namesti Premysla Otakara II) in Budweis (České Budějovice)
Der Marktplatz (Namesti Premysla Otakara II) in Budweis (České Budějovice)
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Sonnenaufgang am Marktplatz (Namesti Premysla Otakara II) in Budweis (České Budějovice)
Zum Sonnenaufgang am Wochenende hast du den Marktplatz für dich allein
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Blaue Stunde am Marktplatz (Namesti Premysla Otakara II) in Budweis (České Budějovice)
Vom Grand Hotel Zvon* aus überblickst du den gesamten Marktplatz in Budweis
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Der Marktplatz (Namesti Premysla Otakara II) in Budweis (České Budějovice)
Der Samsonbrunnen am Marktplatz von Budweis während der blauen Stunde
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Der Marktplatz (Namesti Premysla Otakara II) in Budweis (České Budějovice)
Eine Nahaufnahme des Budweiser Samsonbrunnens zeigt die beeindruckende Detailvielfalt
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Der Marktplatz (Namesti Premysla Otakara II) in Budweis (České Budějovice)
Frühmorgens ergibt sich kurze Zeit solch eine Lichtstimmung, bevor die Lampen abgeschaltet werden
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Der Marktplatz (Namesti Premysla Otakara II) in Budweis (České Budějovice)
Den unscheinbaren Irrstein übersieht man sehr leicht, er ist direkt vor dem Samsonbrunnen zu entdecken
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2) Schwarzer Turm und Kathedrale St. Nikolaus

Vom Marktplatz aus gesehen fällt in der südöstlichen Ecke der Schwarze Turm (Černá věž) auf. Der 72 Meter hohe Wachturm wurde Mitte des 16. Jahrhunderts im Renaissance-Stil erbaut und bietet den besten Ausblick auf Budweis. Täglich außer Montag ist ein Aufstieg möglich, bezahlt wird oben beim Turmwächter. Falls du Probleme mit Treppensteigen hast, sei hiermit gewarnt. Die Stufen der Wendeltreppe sind zuerst hoch, die Stufen der nachfolgenden Holztreppen dagegen extrem eng und schmal. Belohnt wirst du jedenfalls mit einer Aussicht der Superlative. Nicht nur der Marktplatz offenbart sich in voller Pracht, sondern auch das Umland. Vor oder nach der Besteigung des Turms lohnt sich ein kurzer Rundgang in der daneben liegenden Kathedrale St. Nikolaus (Katedrála svatého Mikuláše). Der barocke Dom stammt aus dem 17. Jahrhundert und ersetzte den beim Großbrand von Budweis zerstörten gotischen Vorgängerbau aus dem 13. Jahrhundert.

Schwarzer Turm (Černá věž) in Budweis (České Budějovice)
Der Schwarze Turm in Budweis von den Gassen der Innenstadt aus gesehen
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Schwarzer Turm (Černá věž) und Kathedrale St. Nikolaus in Budweis (České Budějovice)
Der Schwarze Turm und die direkt daneben befindliche Kathedrale St. Nikolaus
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Ausblick vom Schwarzen Turm (Černá věž) auf den Marktplatz in Budweis (České Budějovice)
Vom Schwarzen Turm aus erhältst du den besten Blick auf den Marktplatz von Budweis und die Umgebung
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Innenansicht der Kathedrale St. Nikolaus in Budweis (České Budějovice)
Die Innenansicht der Kathedrale St. Nikolaus von Budweis kann sich sehen lassen
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3) Das Dominikanerkloster

Eines der historisch bedeutendsten Bauwerke in Budweis ist das Dominikanerkloster mit der Kirche Opferung der Jungfrau Maria (Dominikánský klášter s chrámem Obětování Panny Marie). Der Gebäudekomplex wurde Ende des 13. Jahrhunderts im gotischen Stil erbaut. In der Kirche sind unter anderem Fresken aus dem 14. Jahrhundert zu sehen. Leider ist das Kloster nur in den Sommermonaten für die Öffentlichkeit zugänglich, sodass wir keine Einblicke erhielten. Die Kirche selbst kann in der Nebensaison nur montags besichtigt werden, auch das gelang uns somit nicht. Vor dem Kloster ist ein kleiner, schöner Garten angelegt und auf dem Piaristenplatz (Piaristické námesti) wird jeden Samstag ein Bauernmarkt veranstaltet – vom Fér Café (Česká 153) aus überblickst du das Geschehen mit Kaffee und Kuchen. Auf dem Platz steht auch das gotische Salzhaus (Solnice), in dem heute das Restaurant Solnice mit eigener Brauerei untergebracht ist – siehe auch mein Artikel Budweis: 6 Brauereien für Bierliebhaber.

Dominikanerkloster mit der Kirche Opferung der Jungfrau Maria in Budweis (České Budějovice)
Das Dominikanerkloster mit der Kirche Opferung der Jungfrau Maria in Budweis
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Bauernmarkt am Piaristenplatz vor dem Dominikanerkloster in Budweis (České Budějovice)
Am Samstag findet auf dem Piaristenplatz vor dem Dominikanerkloster ein Bauernmarkt statt
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Salzhaus (Solnice) und Bauernmarkt am Piaristenplatz vor dem Dominikanerkloster in Budweis (České Budějovice)
Im gotischen Salzhaus (Solnice) am Piaristenplatz ist heute ein Restaurant mit Brauerei untergebracht
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4) Gasse Panská und Rabensteiner Turm

Nördlich des Piaristenplatzes beginnt mit der kleinen Gasse Panská eine der schönsten Straßen in ganz Budweis. Die historischen Häuser mit ihren bunten Fassaden bieten allein genommen schon eine reizvolle Ansicht. In Verbindung mit dem am Ende stehenden Rabensteiner Turm (Rabenštejnská věž) ergibt sich aber ein herrlich kitschiges Postkartenmotiv. Der Turm wurde im 14. Jahrhundert erbaut und ist einer von zwei noch erhaltenen Wehrtürmen – den zweiten erwähne ich im Text weiter unten. Das Bauwerk diente nicht nur der Bewachung und Verteidigung der Stadt, sondern auch als Waffenlager und später als Gefängnis. Direkt daneben steht eines der schmalsten Häuser in Budweis, in dem du das spannende Bierlokal Žíznivá Gumovka („Durstiger Radiergummi“) findest – siehe auch die blaue Infobox zum Essen und Trinken in Budweis weiter unten.

Rabensteiner Turm in der Gasse Panská in Budweis (České Budějovice)
Der Rabensteiner Turm in der Gasse Panská in Budweis
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Gasse Panská in der Altstadt von Budweis (České Budějovice)
Die Gasse Panská in der Altstadt von Budweis ist einer der schönsten Fotospots
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Rabensteiner Turm in der Gasse Panská in der Altstadt von Budweis (České Budějovice)
Die historische Wehranlage Rabensteiner Turm inmitten der traumhaften Gasse Panská
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5) Der bildhübsche Altarm der Moldau

Vom Rabensteiner Turm aus gingen wir die Gasse Panská wieder zurück in Richtung Piaristenplatz. Dort bogen wir zum Altarm der Moldau ab, der auf Tschechisch Slepé rameno genannt wird. Das ruhige Gewässer besteht seit 1930, davor floss hier die Moldau durch, versorgte das Kloster mit Wasser und betrieb mehrere Mühlen. Ein Überbleibsel aus dieser Zeit ist das beliebte Hotel Budweis*, dem man die ehemalige Nutzung als Mühle sofort an der Architektur ansieht. Zahlreiche Hochwasser machten eine Regulierung und Verlegung der Moldau notwendig, sie fließt nun 200 Meter westlicher an der Altstadt vorbei. Ursprünglich sollte der Mündungsarm verbaut werden, blieb nach Protesten der Bevölkerung um die Sorge des Stadtpanoramas aber bestehen. Zum Glück, denn entlang des Gewässers entstehen bei Windstille unglaublich schöne Spiegelungen des Klosters.

Brücke Most Muselák und Spiegelung des Gymnasiums in Budweis (České Budějovice)
Die Fußgängerbrücke Most Muselák verläuft über den Altarm der Moldau in Budweis
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Spiegelung des Dominkanerklosters und Hotel Budweis in Budweis (České Budějovice)
Grandiose Spiegelung des Dominikanerklosters und des Hotel Budweis*
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Altarm der Moldau (Slepé rameno) in Budweis (České Budějovice)
Am Ende des Altarms der Moldau (Slepé rameno) spiegelt sich links vom Kloster das Hotel Klika*
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6) Sehenswertes rund um die Flüsse Moldau und Maltsch

Wie eingangs schon erwähnt, verbinden sich in Budweis die beiden Flüsse Moldau (Vltava) und Maltsch (Malše). Während die Moldau noch viele Kilometer nördlich Richtung Prag weiterfließt, endet die Maltsch im Zentrum von Budweis. Ein Spaziergang entlang der Flüsse bietet dir ein anderes Bild der Stadt und wirkt erholend nach dem Sightseeing. An der Moldau fielen mir etwa die Brücke Dlouhý most, die Wehranlage Jiráskův Jez und die moderne Schwimmhalle aus den Jahren 1965-71 auf – für damalige Zeiten ein sehr revolutionäres Bauwerk, das heute immer noch fasziniert. An der Maltsch blieb mir ein Abschnitt in Erinnerung, den ich dir gerne weiterempfehle. Zwischen der Brücke Zlatý most und dem zweiten erhaltenen Wachturm der Stadt – dem Turm der Eisernen Jungfrau – reiht sich ein Ensemble an Bürgerhäusern auf, die nochmals ein fantastisches Fotomotiv abgeben.

Zusammenfluss der Moldau (Vltava) und Maltsch (Malše) in Budweis (České Budějovice)
Zusammenfluss der Moldau (rechts) und Maltsch (links) in Budweis
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Brücke Dlouhý most in Budweis (České Budějovice)
Die moderne Brücke Dlouhý most zählt auch zu den Sehenswürdigkeiten in Budweis
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Wehranlage Jiráskův Jez in Budweis (České Budějovice)
Die Wehranlage Jiráskův Jez im Licht des Sonnenaufgangs
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Spiegelung der modernen Schwimmhalle in Budweis (České Budějovice)
Die moderne Schwimmhalle ist eines der faszinierendsten Bauwerke in Budweis
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Schwarzer Turm im Sonnenaufgang von der Brücke Dlouhá lávka gesehen in Budweis (České Budějovice)
Der Schwarze Turm im Sonnenaufgang, von der Brücke Dlouhá lávka aus gesehen
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Prachtvolle Bürgerhauser und die Brücke Zlatý most in Budweis (České Budějovice)
Eine Reihe prachtvoller Bürgerhauser und die Brücke Zlatý most davor
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Prachtvolle Bürgerhauser und die Brücke Zlatý most in Budweis (České Budějovice)
Wie ein Postkartenmotiv präsentiert sich diese Szenerie der Bürgerhauser mit dem Geländer der Brücke Zlatý most
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Spiegelung von prachtvollen Bürgerhausern in Budweis (České Budějovice)
Die Spiegelung (leider mit etwas Wind) der sehenswerten Bürgerhauser in Budweis
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Turm der Eisernen Jungfrau in Budweis (České Budějovice)
Der Turm der Eisernen Jungfrau ist der zweite, noch erhaltene Wehrturm in Budweis
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ESSEN UND TRINKEN IN BUDWEIS

Ein Fixpunkt bei deinem Besuch in Budweis sollte unbedingt die Brauereigaststätte Masné krámy (Krajinská 13) sein. Zwar ist das Restaurant sehr touristisch und auch die Preise für tschechische Verhältnisse sind etwas höher, allerdings lohnt es sich wirklich, hier einzukehren. Das Gebäude stammt von 1554 und ist bis heute perfekt erhalten geblieben. Die Hauptfassade ist im Stil der Renaissance gestaltet und im Inneren wurde früher Fleisch verkauft. Aufgetischt werden deftige böhmische Speisen wie Svíčková, Entenkeule oder Schweinefiletstreifen auf dunkler Biersauce mit Speck, Zwiebel, Zucchini und Bratkartoffeln. Viel wichtiger ist aber der Umstand, dass du hier die Budweiser-Biere der Brauerei Budějovický Budvar vom Tank bekommst – einfach köstlich!

Solltest du eine Führung durch die Brauerei Budějovický Budvar auf dem Programm haben, bietet sich auch gleichzeitig eine Einkehr in der dortigen Brauereischänke Original pivnice Budvarka Budvar (Karolíny Světlé 512/4) an. Auch hier kannst du natürlich alle Budweiser-Biere direkt von der Quelle probieren und gutes einheimisches Essen genießen (zum Beispiel Südböhmischer Bauernteller mit Schweinsbraten, Rauchfleisch, Bratwurst, Knödel und Kraut). Meine Fotos zeigen noch den alten Zustand des Lokals, das mittlerweile komplett erneuert und modernisiert wurde.

In der Minibrauerei Minipivovar Krajinská 27 (Krajinská 27) schmeckte uns das Essen (Suppentopf mit Nudeln, Fleisch und Gemüse; gegrillte Schweinsmedaillons mit Spinat und Braterdäpfeln; gebratene Leber mit Erdäpfeln) ebenfalls ausgezeichnet. Die lokal gebrauten fünf Biersorten verkostest du am besten mittels Tasting Set.

Ein großartiger „Geheimtipp“ für Bierliebhaber ist das kleine Lokal Žíznivá Gumovka (Panská 173/6). Übersetzt heißt es „Durstiger Radiergummi“ – die Interpretation des Namens überlasse ich dir. 😉 Die Inhaber wechseln jede Woche die Bierkarte und bieten eine persönliche Auswahl von tschechischen Kleinstbrauereien an. Eine fantastische Idee, um als Gast auch unbekannte Biere kennenzulernen.

Die Kleinbrauerei Pivovar Solnice schenkt ihre Biere im gegenüber befindlichen Lokal Solnice Restaurace (Piaristické nám. 3) aus. Einen Besuch dort empfehle ich dir wärmstens. Das Bier schmeckt unglaublich süffig und wir verschlangen dazu die besten Braterdäpfel seit langem. Neben Snacks gibt es aber natürlich auch Hauptspeisen im klassischen Stil der böhmischen Küche, falls du mehr Hunger mitbringst als wir. Das Restaurant ist prinzipiell recht touristisch, stell dich deshalb auch hier auf erhöhte Preise ein.

Ein weiterer Tipp, wenn du auf der Suche nach einem besonderen Bier bist, ist das Bouda Restaurant (Dr. Stejskala 13) unweit des Marktplatzes. Das Lokal ist eigentlich bekannt für seine Burger, wir wurden allerdings vom dort ausgeschenkten Bier der Kleinbrauerei Kamenice angelockt. Die Brauerei ist rund 50 Kilometer von Budweis entfernt und braut einen Gerstensaft, den du dir garantiert merkst!

Abschließend ein Tipp, wenn du noch genügend Zeit übrighast und dir der Sinn nach etwas Abenteuer steht. Die Minibrauerei Minipivovar Kněžínek (Nové Dvory 2235, České Budějovice 5) befindet sich am äußersten Rand von Budweis direkt an der Stadtgrenze. Wie du dort mit öffentlichen Verkehrsmitteln und einem anschließenden Fußmarsch hinkommst, beschreibe ich im Artikel Budweis: 6 Brauereien für Bierliebhaber. Die Biere sind unbeschreiblich gut und auch das Essen (Nudelsuppe mit Gemüse und Fleisch, geschmortes Rindfleisch in Biersauce mit Erdäpfelpüree und glacierten Karotten) überzeugte uns komplett.

 


FAZIT

Das berühmte Bier lockte mich an, im Herzen blieb aber der fantastische Charakter von Budweis. Die südböhmische Stadt ist ein unheimlich reizvolles Ziel für eine Städtereise! Ausgehend vom Zentrum in Form des wundervollen Marktplatzes ist eine Erkundung der Altstadt perfekt zu Fuß möglich. Budweis bietet neben seinen barocken Schätzen weitere Höhepunkte rund um die Themen Kultur, Natur und Architektur. Zahlreiche Restaurants und Bierlokale mit ihrer deftigen tschechischen Küche und süffigem Bier runden einen Besuch stimmig ab. Hast du nun auch Lust auf eine Reise nach Budweis? Schreib mir gerne deine Gedanken in einem Kommentar!

 

Budweis: Reisebericht mit Erfahrungen zu Sehenswürdigkeiten, den besten Fotospots sowie allgemeinen Tipps und Restaurantempfehlungen.

Budweis: Reisebericht mit Erfahrungen zu Sehenswürdigkeiten, den besten Fotospots sowie allgemeinen Tipps und Restaurantempfehlungen.

2 Kommentare bei „Budweis: Zwischen Bier und Kultur“

  1. Vielen Dank für diesen tollen Reisebericht. Wir fahren in 2 Wochen nach Budweis und können uns wunderbar darauf vorbereiten.
    Super die Bilder mit dem Anzeigen des Aufnahmestandorts,
    und auch die Restaurantempfehlungen.
    Da werden wohl 2 Tage zu kurz ?
    Nochmals herzlichen Dank und Grüße aus der Lausitz
    Gisa Bartsch

    1. Das freut mich Gisa! Viel Spaß in Budweis. 🙂

      Viele Grüße
      Christian

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