Bern: Die fotogene Bärenstadt

Stadtblick über Bern und die Aare im Sonnenuntergang

Eine Stadt, wie eine kitschige Postkarte – dieser Gedanke kam mir während meiner Städtereise nach Bern in vielen Momenten. Meine Kamera glühte richtig, denn in der historischen Altstadt reihen sich die fotogenen Motive nur so aneinander und warten darauf, abgelichtet zu werden. Bildhübsche Laubengänge, echte Bären, ein Kinder fressender Brunnen, Selfies mit Einstein, der Zytglogge mit seinen Details, reizende versteckte Ecken und spektakulärste Aussichtspunkte, abgerundet mit Lokaltipps für Berner Rösti und Käsefondue. Folge mir in diesem Artikel auf eine eindrucksvolle Reise zu den schönsten Orten im fotogenen Bern!


DIE HÖHEPUNKTE AUS BERN IN DIESEM REISEBERICHT

Ein persönlicher Reisebericht über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in drei Tagen Bern

Die sehr gut erhaltene Altstadt aus dem Mittelalter mit ihren zauberhaften Laubengängen

Die besten Aussichtspunkte mit atemberaubenden Perspektiven auf die Altstadt und das Berner Umland

Eindrucksvolle Bilder von den schönsten Fotospots in Bern mit exakten GPS-Koordinaten für dich

Tipps zum Essen und Trinken in Bern für einheimische Schmankerl und andere Köstlichkeiten

 

Dieser Artikel wurde zuletzt am 27. Oktober 2024 aktualisiert.

Inhaltsverzeichnis Anzeigen

BERN

FAKTEN

Reisezeit: Juni (3 Tage, 3 Übernachtungen)
Unsere Anreise: per Zug aus Wien und Düsseldorf, Details im Text weiter unten

Unterkunft: Stay KooooK Bern City* (Zeughausgasse 28): Sehr modernes Hotel in einem historischen Gebäude mit toller Dachterrasse, perfekte Lage am östlichen Beginn der Altstadt, vom Bahnhof 5-10 Minuten Fußweg oder eine Straßenbahn-Station (Bärenplatz) entfernt. Komplett digitaler Check-in, du steuerst die Öffnung der Haus- und Zimmertür sowie des Gepäckraums ausschließlich mit deinem Smartphone über eine zentrale Webseite. Keine Rezeption im Haus, dafür ist im Lounge-Bereich mit Gemeinschaftsküche immer eine Ansprechperson anwesend, falls es Fragen gibt. Zimmer sehr schön eingerichtet und in angenehmer Größe, ruhig, ausgezeichnetes Bett, sehr gute Dusche, schnelles WLAN, Safe vorhanden, Klimaanlage kann deaktiviert werden. Frühstück wird nicht angeboten, gegenüber des Hotels ist aber die sehr gute Bäckerei Glatz. Weiterempfehlung? JA

Auf meiner bevorzugten Hotelsuchmaschine booking.com findest du weitere schöne Unterkünfte in Bern*.

TRANSPARENZHINWEIS

*Die mit Stern gekennzeichneten Verweise in diesem Blogartikel sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn dir mein Blogartikel bei der Planung deiner Reise geholfen hat, freue ich mich, wenn du über diese Links deine Unterkunft oder Freizeitaktivitäten buchst. Ich erhalte dadurch eine kleine Provision und du unterstützt den Erhalt dieses Blogs. Für dich entstehen dabei selbstverständlich keine Nachteile. Vielen Dank! 🙂

 

Altstadt von Bern mit Blick auf das Münster

Zu Gast im traumhaften Bern

Wie schön kann eine Innenstadt eigentlich sein? Schon auf dem kurzen Weg zu unserer Unterkunft zeigte Bern meiner Freundin und mir, was es zu bieten hat. Kaum hatten wir den modernen Bahnhof verlassen, begann auch schon die Altstadt ihren Reiz auszustrahlen – sie zählt für mich zu den schönsten, die ich bisher gesehen habe! Aber alles von Anfang an. Dass wir der Schweizer Stadt einen Besuch abstatten, geht auch auf eine Zugfahrt einer früheren Städtereise zurück. Während der Rückreise von Genf über Zürich in Richtung Wien durchquerten wir auch Bern. Kurz nachdem der Zug den unterirdischen Bahnhof verlässt, bietet sich im Freien ein unglaublicher Anblick: du schaust aus dem Fenster auf die Dächer der Altstadt, auf ein Tal mit dem türkisblauen Fluss Aare und zwei sehenswerten Brücken. Dieses perfekt arrangierte Ensemble an Objekten ließ in mir sofort die Lust aufkommen, eine eigene Städtereise nach Bern zu machen!

Die Anreise nach Bern

Gesagt, getan! Die Anreise nach Bern mit dem Zug ist wunderbar einfach, wenn auch etwas lang. Meine Freundin und ich konnten die Anfahrt aus zwei unterschiedlichen Richtungen in der Praxis testen. Sie fuhr von Wien aus mit dem ÖBB-Railjet nach Zürich (ca. 8h) und dann weiter nach Bern (ca. 1h). Ich dagegen kam von einer Städtereise in Düsseldorf mit dem Zug in Basel an (ca. 6h), von wo aus nach dem Umsteigen noch eine einstündige Fahrt nach Bern folgt. Das Schöne: In der Schweiz wartest du auf den Hauptbahnhöfen generell nie lange, bis ein Zug zu deinem gewünschten Ziel fährt. Wenn dir diese Art der Anreise zu lange dauert, kannst du natürlich auch fliegen, wobei der Airport Bern ziemlich klein ist und beispielsweise von Wien aus nicht direkt angeflogen wird. In diesem Fall bietet sich ein Flug nach Zürich an und von dort aus weiter mit dem Zug nach Bern.


Straßenbahn auf der Kirchenfeldbrücke in Bern

TIPP: Kostenlos die Öffis in Bern nutzen

In einigen Städten in der Schweiz kannst du die Öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos benutzen, wenn du mindestens eine Nacht in einem Hotel* oder einem anderen Beherbergungsbetrieb bleibst, so auch in Bern. Du bekommst von deiner Unterkunft einige Tage vor deiner Anreise eine Mail zugesendet, in der ein Code für die offizielle App „Bern Welcome“ (Download iOS / Android) enthalten ist. In der App schaltest du dein Öffi-Ticket dann einfach kurz vor deiner Ankunft in Bern mit dem Code frei und fährst dann die gesamte Dauer deiner Städtereise gratis – ein Konzept, das ich liebe und auch schon in Lausanne und Genf sehr geschätzt habe! Inkludiert sind übrigens auch die Gurtenbahn, die Marzilibahn und der Aufzug auf der Münsterplattform.

 


Zwei Frauen blicken auf historische Häuser in der Altstadt von Bern

Der Reiz der UNESCO-Stadt Bern

Bern liegt im deutschsprachigen Raum der Schweiz und punktet in allererster Linie mit seiner sehr gut erhaltenen Altstadt von Ende des 12. Jahrhunderts, die seit 1983 Teil des UNESCO-Welterbes ist. Rund um diesen wundervollen und überschaubaren Bereich in der Innenstadt erstrecken sich weitere Stadtteile (Quartiere) und sehr viel Natur – das kannst du vor allem von einem der zahlreichen Aussichtspunkte aus gut erkennen. Diese Mischung empfand ich als sehr angenehm, denn wenn dir der Altstadttrubel zu viel wird, bist du in Nullkommanichts inmitten eines grünen Paradies und kannst in Ruhe durchatmen. Was ebenfalls ganz stark zum Reiz von Bern beiträgt, ist die Aare. Der Fluss schlängelt sich durch die Innenstadt und besticht durch seine intensive, türkisgrüne Farbe. Im Hochsommer gibt es an mehreren Stellen die Möglichkeit, ins erfrischende Kühl zu springen.

Bärenstadt und Bundesstadt

Warum trägt Bern einen Bären im Stadtwappen, nennt sich auf Bernerdeutsch „Bärn“ und wird auch einfach Bärenstadt genannt? Eine von mehreren umstrittenen Erklärungen ist folgende Legende: auf Anordnung des Stadtgründers Herzog Berchtold V. von Zähringen sollte die Namensgebung nach dem ersten erlegten Tier in den nahen Wäldern erfolgen – und das war ein Bär. Das Tier kommt dir später im Text bei Punkt 5 nochmals unter. Ein weiterer interessanter Fakt: die Schweiz hat streng genommen keine Hauptstadt. Da in Bern aber der Bundesrat und die Bundesversammlung zusammenkommen (siehe auch Punkt 4) und somit hier das politische Zentrum beheimatet ist, wird die Stadt als Bundesstadt und umgangssprachlich als Hauptstadt der Schweiz bezeichnet.

Wie viele Tage benötigst du in Bern?

Diese Frage ist immer relativ. Bern ist für mich eine Stadt, die du sowohl an einem Tag, als auch in einer Woche besichtigen kannst – es kommt darauf an, was du willst. Geht es dir nur um einen schnellen Eindruck, dann bekommst du an einem Tag mit der Erkundung der Altstadt schon viele großartige Erlebnisse. Sobald du aber auch kulturelle Stätten wie etwa das berühmte Paul-Klee-Museum oder andere Museen besichtigen, einen Ausflug mit der Standseilbahn auf den Berner Hausberg Gurten machen oder andere Stadtquartiere kennenlernen willst, sind schon zwei bis drei Tage empfehlenswert. Mehr geht immer, wenn es die Zeit und vor allem das Budget zulassen. Bern ist ein unheimlich teures Pflaster und sprengt schnell ein Loch in die Geldbörse. 😉


 


Kramgasse in der Altstadt von Bern

MEINE 6 HIGHLIGHTS VON BERN

Meine Freundin und ich blieben drei Nächte in Bern, was uns einen guten ersten Eindruck über die Stadt ermöglichte. Nachfolgend stelle ich dir meine sechs Highlights unter den Sehenswürdigkeiten von Bern vor, darunter natürlich die Altstadt mit ihren Dutzenden reizenden Orten und Plätzen. Ich habe dir die besten Aussichtspunkte zusammengestellt (Bern ist von oben betrachtet wirklich einzigartig!), zeige dir einige Eindrücke des Nydeggviertels bzw. Mattequartiers unterhalb der Altstadt und begebe mich auf die Suche nach den Berner Bären. Das Bundeshaus hebe ich ebenfalls in einem eigenen Absatz hervor und zeige dir außerdem mit den „Space Invaders“, wie sich Bern auch in Form einer Schnitzeljagd erkunden lässt. Apropos: einige persönliche Empfehlungen rund um das Thema Essen und Trinken dürfen natürlich auch nicht fehlen. Viel Spaß nun beim Erkunden und Entdecken von Bern!

1) Die Altstadt von Bern

Die Altstadt von Bern ist ohne Übertreibung eine der schönsten, die ich während meiner zahlreichen Städtereisen bisher gesehen habe. Angelegt wurde sie 1191 mit der Stadtgründung, ihr heutiges Erscheinungsbild geht auf die Zeit nach 1405 zurück. In diesem Jahr kam es zu einem verheerenden Großbrand, der Hunderte Häuser zerstörte. Für den Wiederaufbau galt die Anordnung, feuerfesten Sandstein zu verwenden. Außerdem stammen aus dieser Zeit auch die für Bern so charakteristischen Laubengänge (Arkaden) – heute eine Hauptattraktion in der Altstadt. Besonders gefällt mir, dass sie authentisch und nicht so kitschig wirkt wie vergleichbare Altstädte. Zum Erkunden sind die Wege und Gassen angenehm kurz sowie überschaubar, sodass du alles gut zu Fuß erkunden kannst. Es fährt aber auch die Buslinie 12 mitten durch die zentrale Kramgasse/Gerechtigkeitsgasse, sodass du mit müden Beinen den Rückweg bequem gestalten kannst.

Abwechslung pur in der Berner Altstadt

Die Altstadt von Bern gehört seit 1983 zum UNESCO-Welterbe. Von oben betrachtet ist das Viertel eine Halbinsel, um die der türkisgrüne Fluss Aare verläuft – die sogenannte Aareschlaufe. Architektonisch sind verschiedene Epochen sichtbar, Fachwerkhäuser findest du ebenso wie gotische Bauten und andere Baustile. Die Dächer stellen eine Besonderheit dar, weil sie alle ziemlich einheitlich gestaltet sind (das siehst du vom Turm des Münsters ausgezeichnet, siehe Punkt 3 weiter unten). Wie du die Innenstadt am besten erkundest, ist Geschmackssache. Du kannst sowohl einzelne Straßen schnurgerade bis zum Ende gehen als auch zwischendurch immer wieder im Zickzack durch enge Verbindungswege zu anderen Gassen wechseln. Oder du lässt dir die Höhepunkte der Altstadt während einer geführten Tour* erklären. Denn zu entdecken gibt es mehr als genug, wie ich dir anhand der nachfolgenden Bilder zeige!

Touristen auf der Kramgasse in Bern

Die Kramgasse und Gerechtigkeitsgasse

Das Herz der Altstadt von Bern ist ein Straßenzug, der sich in der oberen Hälfte aus der Kramgasse und in der unteren Hälfte aus der Gerechtigkeitsgasse zusammensetzt. Die leicht abfallende Straße ist wie ein Großteil der Altstadt eine Fußgängerzone, es kommen dir nur gelegentlich die Autobuslinie 12 sowie Autos von Anrainern und Lieferfahrzeuge entgegen. Die Kramgasse bzw. Gerechtigkeitsgasse bieten auf ihrer gesamten Länge eine Vielzahl an interessanten Details, auf einige komme ich noch zu sprechen. Ganz besonders stechen die vielen Flaggen hervor, die je nach Jahreszeit andere Symbole zeigen und in ihrer Logik strengen Regeln folgen. Ich habe das System zwar nicht durchschaut, war dafür aber über die farbenfrohe Fahnenlandschaft als Fotomotiv erfreut.
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Der Zytglogge (Zeitglockenturm) und die Kramgasse in Bern

Der Zytglogge (Zeitglockenturm) in Bern

Das Highlight auf der Kramgasse und eines der wichtigsten Wahrzeichen von Bern ist der Zytglogge. Der mächtige Zeitglockenturm ist sowohl aus der Nähe, als auch (wie hier im Foto) aus der Ferne betrachtet mitsamt der Flaggen ein echtes Postkartenmotiv. Vor vielen Jahrhunderten wurde er als Wehrturm genutzt, nach dem Stadtbrand von 1405 dann aber bereits als Uhrturm.
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Details der Zytglogge (Zeitglockenturm) in Bern

„Action“ im Zytglogge

Blicken wir etwas genauer auf den Zytglogge! Jede volle Stunde versammeln sich die Touristen vor der astronomischen Uhr und dem Spielwerk daneben. Es folgt nämlich ein hochkomplexes, mechanisches Schauspiel, das vielleicht etwas behäbig wirkt, aber in seiner Dramaturgie beeindruckend ist. Kurz vor der vollen Stunde kräht ein Hahn und Bären beginnen im Kreis zu tanzen. Ein Narr läutet absichtlich den Stundenwechsel zu früh ein und Chronos (der Gott der Zeit) dreht seine Sanduhr um. Hoch oben im Turm betätigt sich eine goldene Figur mit dem Namen Hans von Thann als Glockenschläger. Das Innere des Zytglogge kann mittels Führung besichtigt werden*, wobei du die mittelalterliche Mechanik des Uhrwerks genauer inspizieren kannst und einen spektakulären Ausblick auf Bern erhältst.
Bild o. l.: Aufnahmeort anzeigen / Bild o. r.: Aufnahmeort anzeigen
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Der Gerechtigkeitsbrunnen in Bern

Die Brunnen in der Altstadt von Bern

Bern ist eine echte Brunnenstadt! Unglaubliche 217 Brunnen sind in der Altstadt zu finden, die meisten davon unterirdisch. Schon seit dem 13. Jahrhundert existieren zahlreiche Wasserstellen und der zentrale Stadtbach verbindet bis heute die einzelnen Brunnen miteinander. Auf der Kramgasse und Gerechtigkeitsgasse siehst du den Bach teils offen, teils überdeckt fließen. Du kannst an jedem Brunnen bedenkenlos deine Trinkflasche mit frischem Wasser auffüllen, was insbesondere an heißen Tagen ein Segen ist, wenn du nicht extra Getränke kaufen musst. Die Brunnen waren in vergangenen Zeiten ein wichtiger Treffpunkt für den sozialen Austausch der Bevölkerung. Hier im Bild siehst du den wunderschönen Gerechtigkeitsbrunnen – das kleine vorgelagerte Becken sollte übrigens sicherstellen, dass Pferde und Kühe auch einfach trinken konnte.
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Der Zähringerbrunnen und der Vennerbrunnen in Bern

Die prachtvollen Brunnenfiguren in Bern

Mitte des 16. Jahrhunderts wurden viele hölzerne Brunnen mit Stein ersetzt und elf Brunnen erhielten detailverliebte Figuren aus der Renaissance aufgesetzt. Diese allegorischen Brunnenfiguren stellen geschichtliche Szenen nach, zeigen wichtige Persönlichkeiten oder erinnern an historische Ereignisse. Links siehst du auf dem Zähringerbrunnen einen aufrecht stehenden Bären in goldener Helmmaske, der an die Zähringer erinnert. Aus der Distanz mit einem Teleobjektiv gesehen ergibt dieser Brunnen gemeinsam mit dem Zytglogge ein fantastisches Bild! Rechts abgebildet ist der Berner Bannerträger Venner auf dem Vennerbrunnen am Rathausplatz.
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Figuren des Kindlifresserbrunnen, Simsonbrunnen, Kronenbrunnen und Läuferbrunnen in Bern

Weitere sehenswerte Brunnenfiguren in Bern

Vier weitere Beispiele für die hohe Kunst der Brunnenfiguren möchte ich dir noch zeigen. Links ist der Kindlifresserbrunnen abgebildet: ein furchteinflößender Mann verspeist kleine Kinder und soll einer Theorie zufolge so dem Nachwuchs Respekt einflößen und gute Manieren eintrichtern. Der Simsonbrunnen zeigt die starke biblische Figur Simson, die einen Löwen mit bloßen Händen bändigt. Am Kronenbrunnen bzw. Lischetti-Brunnen siehst du den Autor dieses Artikels als Brunnenfigur. 😉 1992 schuf der Berner Künstler Carlo E. Lischetti unter Protest ein Brunnenpodest, auf dem sich jeder selbst als lebende Figur inszenieren konnte. Der Läuferbrunnen ganz rechts stellt einen Berner Boten dar, der in den Farben der Stadt gekleidet eine Botschaft stadtauswärts trägt.
Bilder v. l. n. r.: Aufnahmeort / Aufnahmeort / Aufnahmeort / Aufnahmeort

Innenansicht des Kornhauskellers in Bern

Der Kornhauskeller in Bern

Der Name deutet es an: der Kornhauskeller ist das Untergeschoss des ehemaligen Getreidespeichers im Kornhaus. Das große Lagerhaus wurde 1711 bis 1715 erbaut und behielt seine Funktion bis 1895. Danach erfolgte die Umgestaltung zu einem Festlokal – unter anderem wurden die Wände und Decken mit Fresken im Jugendstil ausgestattet. Meine Freundin und ich stießen zum Glück zufällig auf den Eingang, als wir im heftigen Regen Unterschlupf suchten. Der Kornhauskeller ist absolut beeindruckend anzusehen und auch wenn du dort nicht einkehrst, empfehle ich dir, einen Blick in das Gewölbe zu werfen.
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Arkaden (Laubengänge) in Bern

Die Laubengänge in Bern

Die Laubengänge bzw. Arkaden sind nach dem großen Stadtbrand von 1405 entstanden, als Händlern die Möglichkeit geboten werden sollte, bei jedem Wetter Handel zu betreiben. Würde man alle Lauben zusammenlegen, käme man auf eine Länge von sechs Kilometern! Damit sind die Arkaden von Bern die längste überdeckte Shoppingpromenade Europas. Wir profitierten sehr von diesem Umstand, denn an einem ziemlich nassen Regentag flanierten wir einfach trocken durch die zahlreichen Laubengänge und konnten auf einem kleinen Tisch vor einem Bekleidungsgeschäft sogar Kaffee trinken – sehr praktisch!
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Kellerabgang bei den Arkaden (Laubengänge) in Bern

Die Kellergewölbe entlang der Laubengänge

Vor so gut wie jedem Haus in der Altstadt werden dir Türen auffallen, die hinab in die Kellergewölbe führen. Früher wurden die Räume unterhalb der Häuser als klassische Vorratslager genutzt, heute bieten sie eine Ergänzung zu den Verkaufsflächen im Erdgeschoss. Geboten wird für jeden etwas: es gibt etwa Cafés, Restaurants sowie Brauereien ebenso wie klassische Shops aus allen möglichen Branchen und Bereichen.
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Fotos des Berner Münsters mit Außenansicht, Innenansicht, Portal und Glasfenstern

Das Berner Münster

Das Berner Münster ragt weit über die Dächer der Altstadt hervor und das ist auch kein Wunder, denn das gotische Bauwerk ist zugleich die größte spätmittelalterliche Kirche der Schweiz. Die Grundsteinlegung erfolgte 1421 und ging über Jahrhunderte sowie mehrere Bauphasen. Erst mit dem nachträglich errichteten 100 Meter hohen Turm kamen die Bauarbeiten 1893 schließlich zum Ende. Schon vor dem Betreten des Münsters schaust du auf ein Meisterwerk, nämlich das Hauptportal. Der Bildhauer und Baumeister Erhart Küng gestaltete aus 294 Figuren das Jüngste Gericht. Im Inneren fällt vor allem die Lichtstimmung durch die vielen bunten Fenster auf. Auf das Münster komme ich weiter unten nochmals zu sprechen, wenn es um die Aussichtspunkte in Bern geht.
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Bilder unten: Aufnahmeort anzeigen

Berner Rathaus, Vennerbrunnen und Kirche St. Peter und Paul

Das Berner Rathaus

Das Rathaus von Bern gefiel mir aus fotografischer Sicht besonders in Kombination mit der daneben befindlichen Kirche St. Peter und Paul sowie dem Vennerbrunnen, den du weiter oben schon kennengelernt hast. Das spätgotische Gebäude wurde zwischen 1406 und 1415 erbaut und in seiner über 600-jährigen Geschichte mehrfach adaptiert, zuletzt 1942 mit der Freilegung einer Säulenhalle. Im Inneren tagen heute der Grosse Rat des Parlaments, der Regierungsrat und der Stadtrat.
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Figur von Einstein und das Einstein-Haus in Bern

Albert Einstein und das Einstein-Haus in Bern

Was mir vor der Reise nach Bern überhaupt nicht bewusst war, ist der Umstand, dass Albert Einstein eine enge Beziehung zu Bern hatte. Der Ausnahmewissenschaftler wohnte zwischen 1902 und 1909 an mehreren Orten in der Stadt. Einer davon ist die Wohnung im zweiten Stock an der Adresse Kramgasse 49, wo Einstein gemeinsam mit seiner Frau Mileva von 1902 bis 1905 lebte – das Jahr, in dem er die Relativitätstheorie entdeckte. Heute kannst du seine ehemalige Wohnung im Einstein-Haus besichtigen oder eine Pause im Einstein-Café einlegen.
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Spätbarockes Stadtpalais Erlacherhof in Bern

Das Stadtpalais Erlacherhof

Der Erlacherhof in der Junkerngasse sticht optisch ziemlich hervor, denn das spätbarocke Stadtpalais ist das einzige Gebäude in der Altstadt von Bern, das einen Ehrenhof besitzt. Erbaut wurde das prachtvolle Haus zwischen 1745 und 1752 vermutlich von Albrecht Stürler für Hieronymus von Erlach. Über die Jahrhunderte wurde der Erlacherhof für verschiedene Zwecke genutzt, heute beherbergt er Teile der Berner Gemeindeverwaltung und ist Sitz des Berner Stadtpräsidenten. Du kannst durch ein Gitter den beeindruckenden Blick auf den Ehrenhof genießen – alles von einer überdachten Arkade aus, welche für solch ein Bauwerk zwar untypisch, aber von der Berner Gesetzgebung vorgeschrieben war.
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Historische Häuserzeile im Mattequartier in Bern

2) Das bezaubernde Mattequartier in Bern

Zur historischen Innenstadt gehört auch das Viertel Mattequartier, welches direkt am Flussufer der Aare unterhalb der eigentlichen Altstadt liegt. Es ist von den Touristenströmen deutlich ruhiger und unglaublich bezaubernd! Früher arbeiteten hier Gerber und Färber, außerdem siedelten sich entlang der Aare zahlreiche Gewerbe und Kleinbetriebe an. Heute ist es ein beliebtes Viertel für Studierende und Künstlerinnen sowie Künstler. Du kannst das Mattequartier entweder über den Aufzug auf der Münsterplattform mühelos erreichen (ein Foto davon siehst du weiter unten bei den Aussichtspunkten), oder du wählst eine der Treppenanlagen bzw. die etwas steileren Fußwege hinab bzw. hinauf – diese Wege bieten dir weitere spektakuläre Ansichten und Aussichten.

Historische Häuser in der Altstadt von Bern

Historische Häuserreihen im Mattequartier

Dieses Fotomotiv ist ein echter Grenzgänger, denn die historische Häuserzeile befindet sich exakt zwischen der oberen Altstadt und dem daneben beginnenden Mattequartier. Gehst du an diesen Sandsteinhäusern vorbei und folgst der Straße bergab, kommst du zum Flussufer der Aare. Gehst du stattdessen entlang des oberen Wegs, landest du auf der sehenswerten Nydeggbrücke. Falls du nicht nur einen Tagestrip nach Bern geplant hast, komm hier unbedingt auch zur Zeit um den Sonnenuntergang her, wenn die Lichtstimmung magisch ist!
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Historische Fachwerkhäuser und der Mühlenplatzbrunnen im Mattequartier in Bern

Fachwerkhäuser im Mattequartier

Meine Freundin und ich erkundeten in Ruhe die liebevollen Gassen und Plätze des Mattequartiers. Auffallend war, dass sich hier nur eine Handvoll Touristen hin verirrte. Wir genossen die authentische Atmosphäre rund um die Fachwerkhäuser am Mühlenplatz und in den Laubengängen, in denen ich aufgrund der niedrigen Mauerhöhe mehrmals meinen Kopf einziehen musste.
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Sgraffito von Hans A. Fischer im Ländtetor in Bern

Das Ländtetor in Bern

Ein verstecktes Kleinod ist das Ländtetor, ein ehemaliger Warenumschlagsplatz an der Aare. Der Zugang von der Straße aus über einige Stufen hinab ist ziemlich unscheinbar zwischen der Nydeggbrücke und der Untertorbrücke gelegen. Das steinerne Tor ist der einzige freigelegte Überrest der ehemaligen Nydegg-Burg. An der Wand kannst du dir ein detailliertes Sgraffito von Hans A. Fischer ansehen, das der Künstler 1964 nach einer Zeichnung von Sigmund Wagner geschaffen hat. Es zeigt die Umgebung des Mattequartiers und die Nydeggkirche. Und wenn du ein Adlerauge besitzt, dann wirst du hier eventuell auch das Space-Invaders-Mosaik BRN_08 des französischen Künstlers Invader entdecken (siehe auch Punkt 6 weiter unten).
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Das Mattequartier in Bern im Sonnenuntergang

Das Mattequartier im Sonnenuntergang

Dieses Bild ist im Sonnenuntergang auf der Nydeggbrücke entstanden und bildet den Übergang zum nächsten Abschnitt über die Aussichtspunkte in Bern. Du kannst hier einen umwerfenden Blick auf das Mattequartier genießen, während sich im Hintergrund der Turm des Berner Münster in die Höhe schraubt.
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Aussichtspunkt Rosengarten mit Blick auf die Altstadt von Bern

3) Die schönsten Aussichtspunkte in Bern

Bern ist aufgrund seiner erhöhten Altstadt und den tiefer gelegenen Vierteln ein unheimlich spannendes Umfeld, das du unbedingt auch von oben gesehen haben solltest. Das ist zum Glück nicht schwer, denn es gibt zahlreiche Aussichtspunkte in Bern, von denen ich dir nachfolgend aufgrund der Menge nur eine kleine, persönliche Auswahl zeigen kann. Während du einige Orte mit Aussicht mühelos ansteuern kannst, musst du für die zwei allerschönsten Ausblicke etwas Anstrengung in Kauf nehmen – aber es lohnt sich, wie du anhand meiner Fotos gleich sehen wirst!

Aussichtspunkt Rosengarten in Bern mit Blick auf die Altstadt und die Aare

Der Rosengarten mit dem besten Ausblick

Für mich persönlich ist der schönste Aussichtspunkt in Bern klar der Rosengarten östlich der Altstadt. Von hier aus überblickst du die gesamte Innenstadt inklusive der weiträumigen Umgebung. Der Aufstieg auf den Hügel beginnt am Ende der Nydeggbrücke, wobei du zwei Möglichkeiten hast. Entweder wählst du den angeschriebenen, direkten Weg zum Rosengarten – dieser ist zwar kurz, aber dafür recht steil und anstrengend. Mehr Eindrücke vom Rosengarten bekommst du aber, wenn du dem nur mäßig ansteigenden Weg am Fuße des Hügels folgst und dadurch von der anderen Seite zum Aussichtspunkt kommst – das dauert rund 20 Minuten länger.
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Aussichtspunkt Rosengarten in Bern mit Blick auf die Altstadt, das Münster und das Bundeshaus

Detailaufnahmen vom Rosengarten aus

Wenn du ein Teleobjektiv besitzt, dann nimm es zum Rosengarten unbedingt mit. Du wirst zahlreiche spannende Kompositionen mit verschiedenen Gebäuden der Altstadt fotografieren können – hier im Bild beispielsweise das Berner Münster und das Bundeshaus. Sehr genossen haben meine Freundin und ich übrigens auch das am Aussichtspunkt gelegene Restaurant Rosengarten, wo wir im Freien sitzend Aperol Spritz schlürften und uns beim Ausblick auf Bern die warme Sonne auf den Körper scheinen ließen.
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Einstein-Bronzefigur an einer Bank auf dem Rosengarten in Bern

Bern gemeinsam mit Einstein überblicken

Wenn du immer schon mal ein Selfie mit Einstein machen wolltest, dann ist das am Aussichtspunkt Rosengarten möglich. Hier steht eine Parkbank mit einer Statue des berühmten Wissenschaftlers – in der Altstadt sind noch weitere für Erinnerungsfotos aufgestellt. Je nach Lichtstimmung wirst du im Rosengarten spektakuläre Fotos machen können – unvergesslich ist der Ausblick auf die Altstadt auf jeden Fall unabhängig vom Wetter!
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Aussichtspunkt Nydeggbrücke in Bern mit Blick auf die Nydeggkirche und die Untertorbrücke im Sonnenuntergang

Die Aussicht auf Bern von der Nydeggbrücke

Die Aussicht von der Nydeggbrücke in Richtung Südwesten konntest du im vorigen Abschnitt schon bewundern. Der weitaus beeindruckendere Blick bietet sich aber in die andere Richtung nach Nordwesten. Dort breitet sich ein spektakuläres und perfektes Ensemble an Bauwerken vor dir auf: die historischen Häuser des Mattequartiers werden von der Nydeggkirche und der Untertorbrücke umrahmt (übrigens die älteste Brücke in Bern), dazwischen fließt in einer Schlaufe die türkisgrüne Aare hindurch. Das Ganze garniert mit den Farben der untergehenden Sonne – fertig ist das perfekte Urlaubsfoto und gleichzeitig das Titelbild dieses Artikels! 🙂
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Aussichtspunkt Kirchenfeldbrücke in Bern mit Blick auf das Münster und die Aare

Aussichtspunkt Kirchenfeldbrücke in Bern

Ein sehr spezieller und einprägsamer Aussichtspunkt in Bern ist die Kirchenfeldbrücke. Die riesige Brücke selbst ist ebenfalls eine Sehenswürdigkeit, du siehst sie im nächsten Foto. Die spektakuläre Stahlbogenbrücke aus dem Jahr 1883 steht ungefähr auf Höhe der Zytglogge und verbindet die Altstadt mit dem Bezirk Kirchenfeld. Aus einer Höhe von 37 Metern schaust du zu deiner rechten Seite auf das Berner Münster, die Münsterplattform und das darunterliegende Mattequartier. Blickst du auf der linken Seite in die Ferne, erhältst du den besten Blick auf das Bundeshaus (siehe Punkt 4).
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Aussichtspunkt am Turm des Berner Münster mit Blick auf die Altstadt, die Aare und die Kirchenfeldbrücke

Aussichtspunkt am Turm des Berner Münsters

Der Turm des Berner Münsters bietet aus meiner Sicht den zweitbesten Ausblick auf die Stadt und die gesamte landschaftliche Umgebung der Berner Voralpen. Einziger Nachteil: das Münster selbst ist von hier oben nicht zu sehen. 😉 Der Aufstieg auf den Turm ist sehr mühsam und leider nichts für dich, wenn du Probleme mit den Knien hast. Um diesen fantastischen Ausblick mit der Kirchenfeldbrücke, der Aare und dem Bundeshaus zu erhalten, musst du nämlich zuerst auf einer teils sehr engen Wendeltreppe mindestens 254 Stufen überwinden.
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Aussichtspunkt am Turm des Berner Münster mit Blick auf die Altstadt und die Nydeggkirche

Blick vom Turm des Berner Münsters auf die Altstadt

Die Tickets für den Turmaufstieg kosteten zum Zeitpunkt meines Besuchs CHF 5,- und werden in der Kirche links im Shop verkauft. Oben angelangt gibt es zwei Aussichtsplattformen: die erste liegt auf 46 Metern Höhe, die zweite auf 64 Metern Höhe – hier musst du nochmals 90 Stufen erklimmen. Das Gute ist aber, dass eine Aussicht wie hier am Bild auch bereits auf der ersten Aussichtsebene möglich ist. Ist der Anblick in Richtung Osten der Altstadt mit ihren einheitlichen Dächern nicht genial?
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Aussichtspunkt am Turm des Berner Münster mit Blick auf historische Häuser des Mattequartiers

Das Mattequartier vom Turm des Münsters aus gesehen

Beim Auf- und Abstieg auf den Turm des Berner Münsters kannst du zum Glück darauf vertrauen, dass dir niemand entgegenkommt, es gibt nämlich jeweils ein Treppenhaus pro Richtung. Ich ging aus Neugier und Ehrgeiz natürlich auf die oberste Aussichtsplattform, von der du besondere Perspektiven auf die Altstadt geboten bekommst. Dieses Häuserensemble im Mattequartier mit der Baum- und Sträucherlandschaft wirkt für mich etwa erst aus der Höhe betrachtet so richtig spannend.
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Aussichtspunkt am Turm des Berner Münster mit Blick auf die Altstadt und den Zytglogge (Zeitglockenturm)

Blick vom Berner Münster auf den Zytglogge

Wieder empfehle ich dir, unbedingt dein Teleobjektiv mitzunehmen, wenn du eines hast. Aus 64 Metern Höhe sticht beispielsweise der Zeitglockenturm Zytglogge zwischen den Sandsteinhäusern der Altstadt sehr interessant hervor. Ich könnte dir noch Dutzende weitere Detailaufnahmen von außergewöhnlichen Motiven zeigen, wie du dir vorstellen kannst. 🙂
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Aussichtspunkt Münsterplattform in Bern mit Blick auf das Mattequartier und die Kirchenfeldbrücke

Der Aussichtspunkt Münsterplattform in Bern

Direkt vor dem Berner Münster findest du die Münsterplattform, ein beliebter Treffpunkt unter Einheimischen sowie Touristen und umgangssprachlich „Balkon der Altstadt“ genannt. In der südwestlichen Ecke offenbart sich dir ein spektakulärer Ausblick auf die Kirchenfeldbrücke und Teile des Mattequartiers. Von hier kannst du richtig gut die Dimensionen der 229 Meter langen Brücke erkennen.
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Aussichtspunkt Münsterplattform in Bern mit Blick auf das Mattequartier und den Aufzug

Der Mattelift am Aussichtspunkt Münsterplattform

In der südöstlichen Ecke des Aussichtspunkts Münsterplattform schaust du auf einen großen Teil des Mattequartiers. Außerdem ist hier der Zugang zum Aufzug Mattelift, der dich in wenigen Sekunden hinunter zum Matteviertel bringt. Wenn du mindestens eine Nacht in Bern verbringst, erhältst du von deiner Unterkunft einen Zugangscode für die „Bern Welcome“-App, mit der die Nutzung des 1897 eröffneten Aufzugs inkludiert ist. Es sind sogar noch eigene Aufzugswärter für die Ticketausgabe vor Ort anwesend!
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Beleuchtetes Bundeshaus während der blauen Stunde in Bern

4) Das Bundeshaus in Bern

Das Bundeshaus ist der Sitz der Schweizer Regierung sowie des Parlaments und ist in einem rund 300 Meter langen Gebäudekomplex am Rand der Altstadt untergebracht. Dieses unübersehbare Bauwerk wurde mehrmals erweitert und besteht heute aus dem repräsentativen Parlamentsgebäude in der Mitte, links und rechts schmiegen sich das Bundeshaus Ost bzw. West an. Das Bauwerk fügt sich trotz seiner enormen Dimensionen sehr charmant in die Umgebung ein. Aus touristischer Sicht interessant ist das Bundeshaus in dreierlei Hinsicht: der Bundesplatz vor dem Hauptportal, die Bundesterrasse dahinter und der architektonische Blick in das Gebäude.

Außenansicht des Bundeshaus in Bern

Der Gebäudekomplex des Bundeshauses

Der beste Blick auf das Bundeshaus, der gleichzeitig auch die enormen Ausmaße des Gebäudekomplexes erahnen lässt, bietet sich dir von der Kirchenfeldbrücke aus. Auf Bildern im Internet sah ich das imposante und extrem beeindruckende Innenleben, welches du im Rahmen einer kostenlosen Führung besichtigen kannst. Frühestens drei Tage im Voraus lassen sich die Tickets auf der Webseite parlament.ch reservieren. Leider informierte ich mich zu spät darüber und so kamen wir nicht in den Genuss eines Rundgangs. Vielleicht hast du mehr Glück!
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Außenansicht des beleuchteten Bundeshaus in Bern in der blauen Stunde

Der Bundesplatz vor dem Bundeshaus in Bern

Der Bundesplatz vor dem Parlamentsgebäude wird für allerlei Veranstaltungen wie Konzerte, Versammlungen, Märkte und Sportevents genutzt. Im Boden ist ein Brunnen eingebaut, deren 26 Wasserfontänen die 26 Kantone der Schweiz darstellen. An heißen Tagen sind die unvorhersehbar in die Höhe spritzenden Wassersäulen eine beliebte Art, sich abzukühlen. Abends während der blauen Stunde, wenn die Gebäude bereits in grellem Gelb-Orange angestrahlt werden und sich im nassen Boden spiegeln, ist der Bundesplatz ein besonders reizvolles Fotomotiv.
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Spiegelung des beleuchteten Bundeshaus auf der Bundesterrasse in Bern in der blauen Stunde

Das Bundeshaus und die „Badende“

Ein weiteres sehenswertes Erinnerungsfoto kannst du auf der Rückseite des Bundeshauses aufnehmen. Über Treppen gelangst du auf die Bundesterrasse, wo sich abends jede Menge Einheimische treffen, um den Sonnenuntergang zu zelebrieren und den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen. In der Mitte steht die im Jahr 1923 vom Schweizer Bildhauer Hermann Hubacher geschaffene Bronzeplastik „Badende“, in deren Wasserbecken sich das Bundeshaus spiegelt. Von der Terrasse aus überblickst du die Stadtteile Unteres Kirchenfeld-Dalmazi und Marzili.
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ESSEN UND TRINKEN IN BERN

Schon weit im Voraus bei der Planung unserer Städtereise nach Bern stieß ich während der Recherche andauernd auf das Alte Tramdepot Restaurant Brauerei (Grosser Muristalden 6). Die vielen Empfehlungen sind absolut gerechtfertigt! Meine Freundin und ich gingen gleich zweimal in das Lokal, welches in einer historischen Straßenbahnremise untergebracht ist. Nicht nur das Essen war deftig und fantastisch (Emmentaler Rösti und Bauern Rösti mit Apfelmus und Blattsalat), sondern auch das in der hauseigenen Brauerei gebraute Bier ein echter Genuss.

Wie praktisch, dass es vor dem Eingang des Alten Tramdepots gleich ein Eisgeschäft gibt! Die Gelateria Eiswerkstatt (Grosser Muristalden 6) überzeugte uns vollends mit ihren exzellenten Eissorten, auch wenn die Preise nichts für schwache Nerven sind. 😉 Dafür entschädigt die tolle Aussicht, die sich dir vor dem Eissalon vom Rand des Bärenparks (siehe Punkt 5) aus bietet.

An einem sehr verregneten Tag mit Wind und Kälte kam uns das vietnamesische Restaurant căntin vietnamese comfort food (Rathausgasse 57) sehr gelegen. Bei einer schmackhaften und kräftigen Pho stärkten wir uns und wärmten die Körper wieder auf Betriebstemperatur. Einzig die Preise schockierten uns erneut (zum Zeitpunkt unseres Besuchs rund CHF 30,- pro Suppe).

Ob du es glaubst oder nicht, aber vor unserer Reise nach Bern hatte ich tatsächlich noch nie zuvor ein Käsefondue gegessen. Im Restaurant Zunft zu Webern (Gerechtigkeitsgasse 68) war es dann aber soweit und wir bestellten ein Käsefondue „Hausmischung“ mit Brot, Kartoffeln, eingelegten Zwiebeln und Essiggurkerl. Meiner Freundin und mir war allerdings etwas zu viel Kirschlikör im Käse. Sehr fein empfanden wir unseren Platz im Schutz der trockenen Laubengänge mit Blick auf die Gerechtigkeitsgasse, während es intensiv zu regnen begann.

Bern ist wie viele Städte in der Schweiz auch für seine süße Seite bekannt. Auf einer geführten Tour durch die Schokoladenstadt Bern* kannst du dich über die Schokoladengeschichte der Bärenstadt schlau machen und natürlich auch verkosten.

 


Bär im Bärenpark in Bern

5) Der Bärenpark in Bern

Als ich vom Bärenpark in Bern hörte, kamen mir im ersten Moment keine positiven Gedanken. Ich hatte sofort die Bären in Český Krumlov im Kopf, deren Haltung in einem kleinen Gehege mitten in der Innenstadt sehr negativ in Erinnerung blieb. Zum Glück scheint das in Bern deutlich anders zu sein. Das Bärengehege umfasst ein 5.000 m² großes Areal am östlichen Ende der Altstadt und ist in Schräglage angelegt zwischen dem alten Bärengraben und der Aare. So kannst du sowohl vom Flussufer als auch von der darüberliegenden Ebene direkt auf das Zuhause der (zum Zeitpunkt meines Besuchs) drei ansässigen Bären werfen. Über den Schrägaufzug BäreBähnli sind die beiden Besucherplattformen miteinander verbunden.

Einer der Bären im Bärengehege von Bern

Bärengehege als Teil des Zoos von Bern

Die Bärenanlage wird vom Tierpark Bern betreut und ist kostenlos. Wenn dich zusätzlich auch der Zoo selbst interessiert: dieser liegt deutlich außerhalb der Altstadt im Süden und ist vom Bahnhof aus entweder mit dem Bus 19 (Station Tierpark) oder der Straßenbahn-Linie 9 (Station Sandrain) und jeweils nach einem kurzen Fußmarsch erreichbar.
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Zwei Bären im Bärengehege von Bern

Begrüßung durch das Bärenkomittee

Die „Mutzen“ genannten Wildtiere haben im Bärenpark genügend Rückzugsräume und so ist nicht garantiert, dass du die Bären auch tatsächlich zu Gesicht bekommst. Meine Freundin und ich waren an allen drei Tagen unserer Städtereise vor Ort und hatten wirklich nur einmal Glück. Gleich am Anreisetag fuhren wir zum Abendessen in das Alte Tramdepot neben dem Bärenpark (siehe blauer Infokasten oben) und bekamen zwei von drei Bären zu Gesicht.
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Space Invader BRN_05 in Bern

6) Space Invaders in Bern

Wenn du meinen Reiseblog schon länger verfolgst, dann weißt du sicherlich, dass mich seit vielen Jahren der französische Street-Art-Künstler Invader in seinen Bann gezogen hat. Er bringt seit 1998 weltweit Tausende seiner Mosaike im öffentlichen Raum an, die als Motiv häufig Aliens und Monster des japanischen Kultspiels „Space Invaders“ von 1978 aufgreifen. In Bern wurde Invader im Jahr 2000 zu einer Ausstellung eingeladen, in deren Rahmen der Künstler heimlich 29 Mosaike in der Stadt hinterließ. Heute sind zwar einige Werke bereits zerstört, aber eine Vielzahl wartet weiterhin darauf, entdeckt zu werden. In meinem Artikel Paris: Sightseeing mit Invader hast du die Möglichkeit, dich intensiv mit dem Künstler Invader und der Faszination an seiner Arbeit vertraut zu machen.

Space Invader BRN_16 in der Altstadt von Bern

Mit „Flash Invaders“ Bern spielerisch entdecken

Die kleinen Mosaike sind meistens sehr unscheinbar und unauffällig an Hauswänden angebracht und „beobachten“ quasi die Menschen. In diesem Bild siehst du den Space Invader BRN_16 im östlichen Bereich der Altstadt. Mit einer eigenen Smartphone-App namens „Flash Invaders“ ist es sogar möglich, gefundene Mosaike „einzufangen“ („flashen“) und Punkte dafür zu sammeln. Wie diese App eine Städtereise zu einer Schnitzeljagd machen kann, erkläre ich dir ausführlich im Artikel „Flash Invaders“: Sightseeing als Spiel.

Space Invader BRN_06 in der Altstadt von Bern

Die Mosaike in Bern aufspüren

Zu den Bildern in diesem Abschnitt gebe ich dir ausnahmsweise keine Infos über den genauen Aufnahmeort. Warum? Das Auffinden der Space Invaders ist Teil des Spiels – die Punkte in der App „Flash Invaders“ wollen ja schließlich auch hart verdient sein! Wie du aber im Foto erkennen kannst, muss sich der rote Space Invader BRN_06 irgendwo am Fuße einer hölzernen, überdachten Treppe befinden. Mit dieser Information kannst du sicherlich den exakten Standort aufspüren, oder? 🙂

Space Invader BRN_14 im Rosengarten von Bern

Schnitzeljagd mit den Space Invaders

Nirgends bist du sicher vor den Mosaiken von Invader: sogar beim Aussichtspunkt im Rosengarten gibt es irgendwo eine Mauer, an der sich Space Invader BRN_14 versteckt hält. Kannst du ihn vor Ort ausfindig machen? Du siehst, die Suche nach den Mosaiken von Invader macht schnell richtig Spaß und ermöglicht es dir, mit geschärften Sinnen und offenen Augen die Details einer Stadt intensiver zu entdecken. Mit welchen Methoden du die anderen Space Invaders in Bern aufspüren kannst, erfährst du in meinen oben verlinkten Artikeln – viel Spaß bei der Schnitzeljagd!


Was ich in Bern noch gerne gesehen hätte

Man kann während einer Städtereise nicht immer alles gleich beim ersten Mal erkunden. Deshalb hier einige Dinge, die wir uns für die Rückkehr nach Bern aufgehoben haben, dich aber vielleicht schon bei deinem Besuch interessieren! Die Standseilbahn Gurtenbahn ist in der „Bern Welcome“-App inkludiert und befördert dich auf den Hausberg Gurten – das dürfte ein netter Halbtagesausflug sein, wenn du genügend Zeit hast. Sehr interessiert hätten mich noch weitere Stadtquartiere außerhalb der Altstadt, um ein besseres Verständnis für das Leben in Bern zu bekommen. Und an heißen Sommertagen wäre es sehr nett, sich in das türkisblaue Wasser zu stürzen und beim Flussschwimmen in der Aare abzukühlen (Achtung, nur für geübte Schwimmer).

 


FAZIT

Eine Städtereise nach Bern bleibt dir garantiert ewig in schöner Erinnerung! Die als Hauptstadt der Schweiz bezeichnete Bundesstadt bietet eine Altstadt, die absolut perfekt erhalten ist und dir das Erkunden zwischen den Laubengängen bei jedem Wetter ermöglicht. Das Berner Münster ermöglicht dir vom Turm aus eindrucksvolle Ausblicke auf die gesamte Umgebung, aber auch jede Menge andere Aussichtspunkte geben dir die Möglichkeit für einprägsame Momente und grandiose Erinnerungsfotos. Die kulinarischen Schmankerl reihen sich in zahlreichen Lokalen aneinander, auch wenn du etwas tiefer in die Geldbörse greifen musst. Schreib mir sehr gerne einen Kommentar, wenn du Bern nun auf deine Wunschliste setzen möchtest oder selbst eigene Tipps für mich hast!

 

Bern, Schweiz: Reisebericht mit 6 Highlights zu Sehenswürdigkeiten, den besten Fotospots sowie allgemeinen Tipps und Restaurantempfehlungen.

Bern, Schweiz: Reisebericht mit 6 Highlights zu Sehenswürdigkeiten, den besten Fotospots sowie allgemeinen Tipps und Restaurantempfehlungen.

4 Kommentare bei „Bern: Die fotogene Bärenstadt“

  1. Ich war leider nur ganz kurz in Bern und habe die Stadt auch in guter Erinnerung behalten. Ich finde ja, sie ist sogar ein bisschen unterschätzt. Wenn Du nochmal nach Bern kommst, kann ich dir das Zentrum Paul Klee empfehlen, das fand ich sehr, sehr schön. Und wenn Du das fotografierst, wirkt es sicher noch schöner!

  2. Mein Eindruck von Bern bezieht sich vor allem auf die Einwohner. Wie cool die Bernerinnen und Berner sind, dass sie sich an heißen Tagen in die Aare begeben und sich einfach Kilometerweit treiben lassen 😄. Aber auch die Stadt fand ich wahnsinnig schön, auch wenn gut besucht.

  3. Bern gehört zu meinen Lieblingsstädten in der Schweiz. Wenn dir Bern architektonisch gut gefallen hat, würde ich dir auch einen Ausflug ins nahegelegene Fribourg empfehlen. Das Layout der Stadt ist erstaunlich ähnlich, weil es auch in einer Flussschlaufe liegt. Auch die Architektur ist ähnlich, wobei ich Fribourg noch ein Spürchen wilder finde. Erstaunlicherweise lassen viele Leute Fribourg links liegen.

    1. Danke für den Tipp Oli! Meine Freundin hat Fribourg auch schon vorgeschlagen, das machen wir bestimmt mal! 🙂

      Viele Grüße
      Christian

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